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14.11.2025 | 06:00

Krebs wird heilbar – und diese Aktien könnten dann unbezahlbar sein: Evotec, Vidac Pharma und Bayer

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Bildquelle: pixabay.com

Krebs bleibt eine der größten medizinischen Herausforderungen unserer Zeit – doch gleichzeitig entstehen dadurch milliardenschwere Geschäftschancen. Der Onkologie Markt explodiert förmlich mit 10,8 % Wachstum jährlich, getrieben von alternden Gesellschaften und bahnbrechenden Therapieansätzen. Künstliche Intelligenz revolutioniert die Diagnostik, personalisierte Medizin macht bisher unheilbare Tumoren angreifbar und digitale Plattformen beschleunigen die Medikamentenentwicklung dramatisch. Während Patienten von maßgeschneiderten Behandlungen profitieren, wittern Investoren das große Geschäft. Wir analysieren heute Evotec, Vidac Pharma und Bayer auf ihre Positionierung in diesem Zukunftsmarkt.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , VIDAC PHARMA HOLDING PLC | GB00BM9XQ619 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

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Inhaltsverzeichnis:


    Evotec – Quartalszahlen und Meilensteinzahlung

    Evotec steckt seit Jahresanfang in einer Transformationsphase. Die Zahlen für das 3. Quartal wussten nicht so wirklich zu überzeugen. Der Umsatz ging um 7,1 % auf 535,1 Mio. EUR zurück. Der Grund für den Rückgang hängt nämlich hauptsächlich mit der schwächeren Nachfrage nach frühen Forschungsdienstleistungen zusammen. Daher versucht sich das Unternehmen auf lukrativere Bereiche zu fokussieren. Das Biologics-Geschäft läuft richtig gut. Hier verzeichnet das Unternehmen außerhalb der Sandoz-Kooperation ein beschleunigtes Wachstum. Die Jahresprognose bleibt stabil bei 760 bis 800 Mio. EUR Gesamtumsatz, was zeigt, dass das Management trotz Gegenwind optimistisch bleibt.

    Anfang November konnte sich Evotec mit dem Verkauf seiner Toulouse-Anlage an Sandoz für rund 350 Mio. USD ein finanzielles Polster sichern. Zusätzlich hat Evotec Anspruch auf weitere Zahlungen von mehr als 300 Mio. USD in den kommenden Jahren. Evotec behält Umsatzbeteiligungen von bis zu zehn Biosimilars mit einem Marktvolumen von über 90 Mrd. USD. Parallel läuft die Bristol Myers Squibb-Partnerschaft wie geschmiert. Allein 2025 flossen mindestens 95 Mio. USD an Meilensteinzahlungen. Das zeigt, dass Evotecs Plattform-Technologien am Markt geschätzt werden.

    Besonders spannend wird es in der Krebsforschung. Ein neuer Onkologie-Wirkstoff von Partner Dewpoint Therapeutics hat den IND-Status bei der FDA erreicht. Außerdem entwickelt Evotec mit Bristol Myers Squibb innovative "Molecular Glue Degrader" für Krebstherapien, ein Bereich mit enormem Potenzial. Der erste Cereblon-E3-Ligase-Modulator soll 2026 in die klinische Phase starten. Solche Durchbrüche in der Onkologie sind Gold wert, da der Markt jährlich deutlich wächst. Evotec positioniert sich geschickt als Technologie-Enabler für die nächste Generation der Krebsmedikamente. Die Aktie wurde nach den Quartalszahlen abverkauft und ist derzeit für 5,52 EUR zu haben.

    Vidac Pharma - revolutionärer Ansatz gegen Krebs

    Vidac Pharma verfolgt einen faszinierenden Ansatz in der Krebstherapie. Das Unternehmen will den berüchtigten Warburg-Effekt in Tumorzellen umkehren. Vereinfacht gesagt blockieren sie das HK2-Enzym, wodurch sich der Stoffwechsel von Krebszellen normalisiert und das Immunsystem wieder aktiviert wird. Hinter der nüchternen Bezeichnung VDA-1102 verbirgt sich ein neuer Hoffnungsträger. Das Mittel zielt auf die Behandlung von fortgeschrittener aktinischer Keratose und dem kutanen T-Zell-Lymphom ab, also bestimmten Vorstufen von Hautkrebs sowie einer bösartigen Erkrankung der Haut. Jetzt hat das Unternehmen einen wichtigen Meilenstein gemeistert und die Genehmigung für eine klinische Studie in Deutschland eingeholt. Das ist durchaus ein Erfolg, auf den man aufbauen kann. Der wissenschaftliche Ansatz dahinter ist clever. Aktuelle Forschungen zeigen, dass funktionsfähige Mitochondrien, die Kraftwerke unserer Zellen, Tumorzellen anfälliger für Chemotherapien machen. Genau hier setzt VDA-1102 an. Vereinfacht gesagt könnte der Wirkstoff die Krebszellen sozusagen für die Behandlung sensibilisieren und ihnen damit das Fürchten lehren.

    Die Patentlandschaft sieht vielversprechend aus. Das US-Patentamt hat Vidac breiten Schutz für seine HK2-Technologie gewährt. Das Patent deckt verschiedene Wirkstoffklassen und Behandlungsmethoden für alle HK2-exprimierenden Krebsarten ab. Diese umfassende Absicherung verschafft dem Unternehmen eine solide Ausgangsposition im wachsenden Onkologie-Markt. Parallel dazu hat Vidac eine Studienanmeldung bei der europäischen Arzneimittelbehörde eingereicht, um ihre Phase-2 Forschung voranzutreiben. Die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie dem Wuppertaler Centroderm zeigt, dass das Unternehmen professionell vorgeht.

    Sphene Equity Research bestätigt seine positive Einschätzung mit einem Kursziel von 4,30 EUR und hebt Vidacs differenzierten Ansatz in der Onkologie hervor. Interessant ist, dass renommierte Unternehmen wie Roche und Novartis ebenfalls an Zellstoffwechsel-Therapien arbeiten, Vidac bewegt sich also in einem vielversprechenden Segment. Die Bewertungsmodelle der Analysten berücksichtigen dabei sowohl die aktinische Keratose als auch die Lymphom-Indikation separat. Mit dem präklinischen Kandidaten VDA-1275 in der Pipeline könnte zusätzliches Aufwärtspotenzial entstehen. Der Fokus auf Mitochondrien-Funktionen trifft einen Nerv der Zeit in der Krebsforschung. Aktuell notiert die Aktie bei 0,476 EUR und hat damit deutliches Aufwärtspotenzial bis zum Kursziel.

    Bayer - zwischen Krebsforschung und Rechtsrisiken

    Bei Bayer lief es im 3. Quartal richtig rund. Der Konzern legte mit einem Umsatz von 9,66 Mrd. EUR kräftig zu und fuhr ein operatives Ergebnis ein, das satte 20,8 % über dem Vorjahr lag. Richtig Schwung holte das Unternehmen im Agrargeschäft, das sich als erstaunlich robust erwies. Die umgesetzten Effizienzprogramme zeigten hier endlich spürbare Wirkung und zahlten sich direkt auf der Kostenseite aus. Auch die Pharma-Sparte hielt sich tapfer, wobei hier vor allem die Krebsmedikamente Nubeqa zur Prostatakrebs-Behandlung mit 56,2 % Wachstum und das Nierenmedikament Kerendia glänzten. Allerdings drücken weiterhin die massiven Rückstellungen für US-Rechtsstreitigkeiten auf die Stimmung und das Konzernergebnis.

    In der Onkologie zeigt Bayer durchaus vielversprechende Entwicklungen. Neben dem starken Wachstum bei dem Prostatakrebsmittel Nubeqa bereitet sich das Unternehmen auf die US-Markteinführung von Lynkuet vor, einem hormonfreien Medikament gegen Wechseljahresbeschwerden. Diese Pipeline-Fortschritte sind wichtig, da gleichzeitig etablierte Produkte wie der Gerinnungshemmer Xarelto durch Patentabläufe unter Druck geraten und um 31,4 % einbrachen. Der Konzern investiert verstärkt in Zell- und Gentherapien sowie innovative Forschungsansätze, um seine Position im lukrativen Onkologie Markt zu stärken.

    Die größte Baustelle bleibt das amerikanische Rechtsrisiko rund um Glyphosat und andere Streitfälle. Die Rückstellungen stiegen erneut an, nachdem neue Vergleichsvereinbarungen getroffen wurden und weitere Klagen eingereicht wurden. Das Management zeigt sich dennoch zuversichtlich, die Rechtsrisiken bis Ende 2026 deutlich zu reduzieren. Für das Gesamtjahr rechnet Bayer nun mit Sonderbelastungen zwischen 3,5 und 4,0 Mrd. EUR. Operativ läuft das Geschäft jedenfalls besser als diese Zahlen vermuten lassen, die Transformation des Konzerns scheint Früchte zu tragen. Die Aktie wurde nach den Zahlen gekauft und kostet momentan 29,455 EUR.


    Das explosive Wachstum im Onkologie Markt bietet immense Chancen, stellt die Unternehmen aber vor unterschiedliche Herausforderungen. Evotec positioniert sich geschickt als wertvoller Technologie-Enabler und profitiert von lukrativen Partnerschaften mit Big-Pharma. Vidac Pharma besticht durch seinen revolutionären, patentierten Therapieansatz, der den Stoffwechsel von Krebszellen angreift und großes Potenzial birgt. Bayer hingegen kämpft trotz robuster operativer Leistung und starker Krebsmedikamente wie Nubeqa weiterhin mit den erdrückenden US-Rechtsrisiken, die den Konzern überschatten. Der Wettlauf um die Krebsheilung ist in vollem Gange.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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