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04.01.2022 | 04:44

Nel, Plug Power, First Hydrogen, FuelCell Energy – Wasserstoff versus Tesla!

  • Wasserstoff
  • E-Mobilität
  • Technologie
Bildquelle: pixabay.com

Das Jahr 2021 muss als wirklicher Aufbruch in die Elektromobilität definiert werden. Weltweit gab es eine dramatische Zunahme an verkauften Elektrofahrzeugen. Laut Statista sind die Anteile am gesamten deutschen PKW-Bestand in 2021 auf immerhin 1,22% der zugelassenen Fahrzeuge gestiegen. 3 Jahre zuvor waren es lediglich 0,25%. Richtig Bewegung ist in die Neuzulassungszahlen gekommen, hier liegt der Anteil an Hybrid- und reinen Elektrofahrzeugen bei mittlerweile 6,9% bzw. 6,7%. Der E-Bestand wir sich also sukzessive erhöhen, denn schon jedes 16. neuzugelassene Fahrzeug verfügt nicht mehr über einen Verbrennungsmotor. Nach der Klimakonferenz in Glasgow 2021 gab es aber noch ein weiteres Commitment der Politik zu einer fortschreitenden Technologie: Der Wasserstoffantrieb!

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , FUELCELL ENERGY DL-_0001 | US35952H6018

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Inhaltsverzeichnis:


    Bernd Krüper, President & Director, dynaCERT Inc.
    "[...] dynaCERT hat mit dem Gerät HydraGEN eine Lösung auf den Markt gebracht, die zur Nachrüstung von Dieselmotoren entwickelt wurde, um die Umwelt zu schützen und die zugleich wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. [...]" Bernd Krüper, President & Director, dynaCERT Inc.

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    Nel ASA – Das ist mal ein gelungener Jahresstart!

    Wasserstoff-Aktien standen im vergangenen Jahr 2021 nur temporär hoch im Anlegerkurs. Nach einer Traum-Rallye im ersten Quartal mit Ansteigen von mehreren 100 Prozent fielen die Kurse bei einigen Titeln um über 70% vom Top zurück. Nel ASA ist Standardwert und sehr umsatzstarker Titel aus Norwegen. Gerade Skandinavien hat sich für die kommenden Jahrzehnte eine komplette Umstellung ihrer Energieversorgung auf regenerative und alternative Energien auf die Fahnen geschrieben.

    Warum ist das Jahr 2021 letztlich so volatil verlaufen? Teils verlockten die hohen Kurse zu Jahresanfang zu Gewinnmitnahmen, andererseits waren die veröffentlichten Zahlen oftmals weit unter den Erwartungen der Anleger. Die Folge: Abverkauf! So hatte die Börse zuerst einen riesigen Hype zu verarbeiten, später wich die Euphorie der blanken Ernüchterung.

    Der Start in das neue Börsenjahr 2022 beginnt für die Werte allerdings vielversprechend. An den deutschen Börsenplätzen konnte die Aktie von Nel ASA gestern bis zu 8,4% zulegen. Die Wahrheit zur Geschäftsentwicklung in 2021 verrät das Unternehmen jedoch erst am 17. Februar 2022. Damit bleibt viel Raum für Spekulation und der wird am Jahresanfang erst mal positiv genutzt.

    First Hydrogen – Nun auch bei H2-Tankstellen aktiv

    Die Wasserstoff-Technologie steht zwar in den Förderungen noch weit hinter der E-Mobilität, seit der Klimakonferenz in Glasgow gibt es aber viele Regierungen, die ein mehrgleisiges Konzept zugunsten der Dekarbonisierung in Gang bringen. Im Bereich der PKWs setzen sowohl die Automobilbranche als auch die Politik bislang fast ausschließlich auf die Batterietechnologie. Bei Nutzfahrzeugen und Schiffen, die für rund 40% der weltweiten Verkehrsemissionen verantwortlich sind, bietet dagegen die H2-Brennstoffzellen-Technologie gegenüber dem Elektroantrieb klare Vorteile.

    First Hydrogen hat sich zum Ziel gesetzt, der führende Konstrukteur und Hersteller von emissionsfreien, wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen mit großer Reichweite in Großbritannien, der EU und Nordamerika zu werden. Die Zeit drängt: Denn ab 2025 gelten strengere, durch die EU ausgegebene Emissionsziele, welche herkömmliche Verbrenner-Motoren derzeit nicht erfüllen können. Für den Güterverkehr ist die Elektromobilität aufgrund der noch viel zu geringen Reichweite und der langen Ladezeit jedoch ungeeignet. Wasserstoff hingegen, gilt als ein vielfältig einsetzbarer Energieträger und kann für den Logistik-Sektor eine wirkliche Alternative bieten. Die Brennstoffzelle kann hier viele ökonomische Vorteile ausspielen.

    First Hydrogen ist ein innovativer Vertreter des Sektors, der mit starken Partnern wie Ballard Power und AVL Powertrain in die Produktentwicklung einsteigt. Mit seinem jüngst entwickelten „Utility Van“ könnte First Hydrogen den Markt der OEMs richtig durcheinanderwirbeln. Denn das kanadische Unternehmen mit Hauptsitz in Vancouver kann einen entscheidenden Vorteil ausspielen: Die neuen Brennstoffzellen-Systeme konkurrieren in der Investitionsphase nicht um bereits vergeben Investitionsbudgets, sondern man startet von der grünen Wiese und lässt sämtliche neuesten Erkenntnisse einfließen, der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt.

    Das erste kommerzielle Ergebnis soll ein H2-getriebener Sprinter sein, also ein Kleintransporter mit üblicherweise bis zu 3 Tonnen Zuladung. Diese Kurzstrecken-Fahrzeuge sind vorwiegend zwischen Städten und innerhalb von Orten zu Auslieferungszwecken eingesetzt. First Hydrogen arbeitet auch mit der FEV Consulting GmbH aus Aachen zusammen, um einen Prototyp einer Flüssigwasserstoff-Tankstelle zu entwickeln, die den Kunden während der gesamten Nutzungsdauer der First Hydrogen-Fahrzeuge einen erstklassigen Service innerhalb der Wasserstoff-Mobilität bietet.

    First Hydrogen machte zum Jahresende einen regelrechten Sprung an der Börse. Mit rund 53 Mio. Aktien erhöhte sich die Kapitalisierung der Aktie um rund 30% auf vorübergehend 125 Mio. CAD. Dann setzten leichte Gewinnmitnahmen ein, der aktuelle Preis schwankt stark zwischen 1,4 und 1,7 EUR. Die hohen Umsätze lassen daher jede spekulative Positionierung zu.

    Plug Power versus FuelCell Energy – Wer startet in 2022 besser durch?

    Die beiden bekanntesten amerikanischen Vertreter der Wasserstoffbranche sind Plug Power und FuelCell Energy. Nach dem massiven Abverkauf zwischen Februar und Mitte Mai ist es um die beliebten H2-Aktien aber recht still geworden. Was ist passiert? Die operativen Zahlen konnten schlichtweg mit den erreichten Bewertungen nicht mehr mithalten, Realität kehrte in die Kursbildung ein.

    Zum Jahresende konnte die Plug Power-Aktie zumindest noch an der Null-Linie schließen, was angesichts einer Versechsfachung zu Anfang 2021 schon wie ein Kunststück gesehen werden muss. Letztlich haben wohl nur die Anleger verdienen können, die dem Hype sehr früh eine realistische Betrachtung entgegensetzten. Plug Power handelt aktuell immer noch mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) 2021 von knapp 28, wenn die 2021er Umsatzschätzung mit 496 Mio. USD erreicht werden kann. 18 von 23 Analysten votieren dennoch positiv und erwarten ein mittleres Kursziel von 49,8 USD, also rund 20 USD Aufschlag zum aktuell gehandelten Kurs.

    Die FuelCell Energy-Aktie war für die Investoren ein regelrechtes Desaster. Die Negativ-Performance erreichte in 2021 ganze Minus 43%, nachdem vorübergehend eine Vervierfachung zu Buche stand. Mit einer Marktkapitalisierung von 2,1 Mrd. USD beträgt das aktuelle KUV auch noch hohe 22. Die ersten Gewinne soll es aber erst in 2025 geben, bei PlugPower könnte dies bereits in 2024 der Fall sein.

    Beide Aktien werden im Februar bzw. März über das Jahr 2021 berichten. Für die bekannten H2-Titel wird es entscheidend sein, wieviel Aufträge man aus den öffentlichen Investitionsbudgets zugunsten der Klimaneutralität zuletzt einfahren konnte. Nur dann lässt sich eine seriöse Schätzung über die operative Entwicklung in der nahen Zukunft treffen. Unbestritten bleiben die beträchtlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung, welche vorerst wohl noch keine Nettogewinne für die Aktionäre zulassen. Im direkten Vergleich ist Plug Power wegen der hohen Kapitalausstattung zu bevorzugen.


    Der H2-Sektor macht zu Jahresanfang wieder von sich reden. Fast zweistellige Kurssprünge werden in den ersten Handelsstunden 2022 erreicht. Die Standardwerte bleiben Nel ASA und Plug Power, jüngst kann aber auch der Nebenwert First Hydrogen eine hohe Beachtung auf sich ziehen. Wer klug und risikoadjustiert in den Sektor investieren möchte, streut am besten wie in einem Fonds auf mehrere, aussichtsreiche Titel.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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