07.07.2025 | 06:00
RENK, Globex Mining, BYD: Die Rohstoff-Lücke – Bedrohung für Rüstung und E-Autos, Chance für Minen
Die globale Industrie steht vor einer Zäsur. Während Rüstungsgiganten wie RENK trotz Rekordnachfrage unter Anlegerzweifeln leiden und Elektromobilitätsführer BYD mit Marktsättigung kämpft definieren Rohstoffe den neuen Wettbewerb. Rohstoffe wie Wolfram, Antimon, Seltene Erden und viele weitere sind essentiell für die High-Tech-Industrien. Globex Mining profitiert direkt von dieser Knappheit strategischer Metalle – ein Effekt, der Lieferketten von Panzerbau bis E-Auto-Produktion durchdringt. Die divergierenden Wege dieser drei Player offenbaren, wie sehr Versorgungssicherheit über Erfolg entscheidet. Eine Analyse der aktuellen Momentaufnahme von RENK, Globex Mining und BYD zeigt die Hebel für künftige Wertschöpfung.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
RENK AG O.N. | DE000RENK730 , GLOBEX MINING ENTPRS INC. | CA3799005093 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296
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Inhaltsverzeichnis:

"[...] Wir wissen ganz genau, was wir tun und setzen eine für uns bewährte Technologie industriell anwendbar und skalierbar um. [...]" Uwe Ahrens, Direktor, Altech Advanced Materials AG
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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RENK - Getriebe für Europas Panzeroffensive
Als Schlüssellieferant für Verteidigungsfahrzeuge profitiert RENK unmittelbar von der Aufrüstungswelle. Das Augsburger Unternehmen versorgt nahezu alle führenden westlichen Panzermodelle, vom deutschen Leopard 2 über den GTK Boxer bis zum US-Bradley, mit Hochleistungsgetrieben. Die Nachfrage ist förmlich explodiert. Allein im Vehicle-Segment verzeichnete RENK zuletzt einen Auftragszuwachs von 404 %. Mit einem Gesamtauftragsbestand von 5 Mrd. EUR hat das Unternehmen langfristige Planungssicherheit. Der Fokus liegt nun auf Kapazitätsausbau. 500 Mio. EUR fließen in neue Fertigungslinien sowie Forschung und Entwicklung.
RENK transformiert sich strategisch: "Wir gehen jetzt von der Manufaktur- in die Serienfertigung über", erklärt CEO Alexander Sagel. Das Augsburger Werk erhöhte seine Produktion bereits um 50 %, weitere Standorte werden eingebunden. Gleichzeitig treibt das Unternehmen die Diversifizierung voran durch Zukäufe wie Cincinnati Gearing und den Einstieg in elektrische Antriebe. Die Expansion folgt dabei einem klaren Muster. RENK nutzt seine Kernkompetenz bei Präzisionsgetrieben, um sich als Systemlieferant für moderne Mobilitätslösungen zu etablieren. Die operative Marge von 17 % zeigt, dass das Wachstum profitabel bleibt.
Trotz der starken Position warnt Sagel vor strukturellen Schwächen der europäischen Branche: "Zugleich ist eine Konsolidierung der europäischen Verteidigungsbranche unerlässlich." RENK drängt daher auf branchenweite Standardisierung etwa durch Initiativen wie das MARTE-Panzerprogramm. Für Anleger bleibt die Abhängigkeit vom Verteidigungssektor ein Risiko, doch die technologische Führerschaft und der pralle Auftragsbestand bieten solide Perspektiven. Mit geplanten 15 % jährlichem Umsatzwachstum überflügelt RENK die Branche deutlich. Trotzdem ist die Aktie bei einem aktuellen Aktienkurs von 65,67 EUR fundamental nicht günstig.
Globex Mining - Royalties statt Risiko – So spielt der Rohstoff-Player
Globex Mining geht anders vor als klassische Bergbaufirmen. Statt selbst Minen zu betreiben baut das Unternehmen ein breites Portfolio an Rohstoffprojekten auf, aktuell 258 Liegenschaften vor allem in Nordamerika. Globex entwickelt diese gezielt weiter und vergibt dann Explorations- und Abbaurechte an Partnerfirmen. Dafür kassiert es Cash Zahlungen, Aktienpakete, Optionen und vor allem langfristige Lizenzgebühren (Royalties) auf den Metallertrag, sollte es zur Produktion kommen. Dieses Modell minimiert die operativen Risiken für Globex und generiert stetige Einnahmen, lange bevor eine Mine überhaupt fördert. Die Partner tragen die Kosten und das Risiko der teuren Exploration und Entwicklung. Geht den Partnern das Geld aus, erhält Globex die Projekte zurück sowie die neu gewonnen Erkenntnisse durch die Explorationen.
Globex setzt strategisch auf Rohstoffe, die für Zukunftstechnologien unverzichtbar sind. Das Portfolio enthält nicht nur Gold und Silber, sondern auch hochgefragte Metalle wie Lithium, der Schlüssel für E-Auto-Batterien, Kupfer das offiziell als kritisch eingestuft wird und Antimon, das wichtig für die Rüstungsindustrie ist. Darüber hinaus gibt es auch Liegenschaften mit Seltene Erden, Nickel und Kobalt. Diese Materialien sind essenziell für die Elektromobilität, erneuerbare Energien und Hightech-Industrien. Globex positioniert sich damit genau im Spannungsfeld der globalen Bestrebungen, Lieferketten für diese kritischen Rohstoffe zu sichern und zu diversifizieren.
Die Aktivität in den Projekten bleibt hoch. Jüngst meldete Partner Antimony Resources vielversprechende Bohrergebnisse auf einem Antimon-Projekt von Globex. Hohe Gehalte an Stibnit, einem Antimonerz, wurden nachgewiesen. Solche Erfolge erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Projekte weiterentwickelt werden und damit langfristig Royalties für Globex fließen. Parallel landeten weitere Zahlungen in der Kasse. Agnico Eagle überwies die finale Rate von 3 Mio. CAD für ein Goldprojekt, und Partner wie Renforth Resources bzw. Manganese X leisteten vertraglich vereinbarte Vorauszahlungen für ihre Projekte. Diese Cashflows, unabhängig vom Produktionsstart einzelner Minen, unterstreichen die Stärke des Geschäftsmodells. Die Aktie konnte am Jahresanfang deutlich zulegen und läuft seitdem seitwärts. Momentan kostet eine Aktie 1,37 CAD.
BYD - Wachstum auf Hochtouren, aber mit holprigem Unterbau
BYD prescht weiter vor. Im 1. Halbjahr 2025 rollten 2,15 Mio. Elektro- und Hybridfahrzeuge vom Band – ein Plus von 33 %. Besonders der Export boomt, mit einem Juni-Sprung von über 230 % auf 90.000 Einheiten. Neue Werke, wie kürzlich in Brasilien eröffnet, stützen die internationale Präsenz. Erfolgsmodelle wie der günstige Seagull mit über 51.000 Verkäufen im Juni und der Bestseller Song treiben den Absatz an. Doch nicht alle Expansionspläne laufen glatt. Ein geplantes Großprojekt in Mexiko liegt erstmal auf Eis, aufgrund von geopolitischen Spannungen.
Zahlenmäßig läuft es blendend. Umsatz und Gewinn kletterten 2024 kräftig um 29 % bzw. 34 %, und für 2025 werden weitere Sprünge erwartet. Doch der chinesische Markt zwickt. Ein erbarmungsloser Preiskampf, wachsende Lagerbestände und eine drohende Marktbereinigung dürften laut Experten zu einem Schrumpfen von über 120 auf etwa 15 Hersteller bis 2030 führen. Die Bild Zeitung berichtete zuletzt von großen Elektroauto Friedhöfen. Das spiegelt sich im Kurs wider. Die Aktie hat seit Mai rund ein Viertel ihres Wertes eingebüßt. Hohe Eigenkapitalquoten und massive Cash Reserven bieten zwar Puffer, aber die Margen bleiben im Fokus.
Wie stemmt sich BYD gegen den Druck? Der Schlüssel liegt in der tiefen vertikalen Integration. Vom Akku bis zum Chip produziert der Konzern vieles selbst. Das schützt vor Lieferkettenproblemen und gibt Spielraum im Preiskampf. Parallel fließen enorme Summen in die Entwicklung. Neue Geschäftsfelder wie Stromspeicher oder die SkyRail-Monorails erweitern das Portfolio. Trotz Rückschlägen wie in Mexiko bleibt der globale Kurs klar. Der Exportanteil soll langfristig auf 50 % steigen. Für Investoren ist BYD ein Kraftpaket mit klaren Stärken, aber auch spürbaren holprigen Passagen auf der Überholspur. Die Aktie notiert bei 13,135 EUR.
Die Rohstoffknappheit steht im Mittelpunkt der industriellen Zukunft. RENK profitiert als Technologieführer für Panzergetriebe von der Aufrüstungswelle, kämpft aber mit strukturellen Ineffizienzen der europäischen Rüstungsbranche und einer hohen Bewertung. Globex Mining nutzt sein cleveres Royalty-Modell, um risikofrei von der strategischen Rohstoffnachfrage zu profitieren, besonders aus dem Bereich der Zukunftstechnologien. BYD zeigt mit massivem Wachstum und vertikaler Integration Stärke, steht jedoch im Heimatmarkt unter Druck durch brutalen Preiskampf und drohende Marktbereinigung. Auch die Expansion nach Mexiko ist vorläufig gestoppt.
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