17.09.2025 | 06:00
Rheinmetall, Almonty Industries, RENK: Die nächste Welle vom Mega-Boom der Rüstungswerte rollt
Geopolitische Spannungen und der Paradigmenwechsel hin zu mehr nationaler Sicherheit befeuern einen anhaltenden Boom in der Verteidigungsindustrie. Steigende Budgets weltweit sorgen für volle Auftragsbücher und beispiellose Wachstumsperspektiven für spezialisierte Unternehmen. Diese Entwicklung macht Rüstungswerte zu einem der dynamischsten, wenn auch kontroversesten, Investmentthemen. Drei börsennotierte Unternehmen, die dieses Umfeld perfekt nutzen, sind Rheinmetall, Almonty Industries und die RENK Group.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
RHEINMETALL AG | DE0007030009 , ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203987072 , RENK Group AG | DE000RENK730
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Inhaltsverzeichnis:

"[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Rheinmetall - baut Marinegeschäft strategisch aus
Rheinmetall treibt die Konsolidierung im europäischen Rüstungssektor voran. Der Düsseldorfer Konzern hat eine Einigung zum Erwerb der Naval Vessels Lürssen (NVL) getroffen. Der formale Abschluss der Transaktion, die unter üblichen kartellrechtlichen Bedingungen steht, wird in Kürze angestrebt. Mit der Übernahme, die Anfang 2026 vollzogen werden soll, steigt Rheinmetall tief in den Marineschiffbau ein und erweitert sein Portfolio signifikant. Dies ist ein konsequenter Schritt, die Position als systemrelevanter Anbieter in Europa auszubauen.
Parallel stärkt die Konzerntochter American Rheinmetall ihre Präsenz in den USA. Mit einer Investition von über 30 Mio. USD konsolidiert das Unternehmen seine Aktivitäten in Michigan in einer modernen Produktionsstätte. Diese Erweiterung schafft nicht nur Hunderte neuer Jobs, sondern soll vor allem die Lieferketten vor Ort festigen. Die Kapazitäten dienen der Unterstützung wichtiger US-Verteidigungsprogramme, wie dem XM30-Kampffahrzeugprogramm, und unterstreichen das Engagement im Schlüsselmarkt USA.
Die Akquisition von NVL bringt Rheinmetall nicht nur neue Werften und über 2.000 Mitarbeiter ein, sondern auch wertvolle Expertise im Bau und bei der Wartung von Marineschiffen. Daraus ergeben sich interessante Synergien, insbesondere mit der eigenen Fahrzeugsparte. Die vorhandenen Kapazitäten und die schwere Infrastruktur können genutzt werden, um die Produktion zu entlasten und ohne große Zusatzinvestitionen zu skalieren. Langfristig will sich Rheinmetall so als integrierter Anbieter kompletter Marinesysteme etablieren. Die Aktie nähert sich der 2.000 EUR Marke und kostet derzeit 1.960,00 EUR.
Almonty Industries – profitiert vom Rüstungsboom
Im Fahrwasser des Rüstungsbooms nimmt Almonty Industries immer mehr Fahrt auf. Das Bergbauunternehmen hat sich mit seiner klaren Fokussierung auf Wolfram in einer einzigartigen strategischen Position platziert, die nun Früchte trägt. Sein Flaggschiffprojekt, die Sangdong-Mine in Südkorea, steht unmittelbar vor der Inbetriebnahme und markiert den Startschuss für eine bedeutende Wachstumsphase. Das kürzlich erfolgreich abgeschlossene Nasdaq-Listing brachte 90 Mio. USD frisches Kapital und liefert den notwendigen Treibstoff für die ambitionierten Pläne, wie die Wolframoxid-Fabrik, und unterstreichen das gewachsene Investoren-Interesse.
Die Marktaussichten für Wolfram könnten kaum besser sein. Geopolitische Spannungen und chinesische Exportbeschränkungen haben die Nachfrage nach konfliktfreien Quellen dramatisch erhöht und die Preise nachhaltig gestützt. Almonty profitiert dabei von seiner cleveren geografischen Diversifizierung und langfristigen Abnahmeverträgen mit attraktiven Mindestpreisgarantien. Ab 2027 verschärfen zudem neue US-Importvorschriften für Verteidigungsgüter die Lage weiter – ein anhaltender Rückenwind für unabhängige Anbieter außerhalb Chinas, der die fundamentale Nachfrage langfristig absichert. In den letzten Monaten ist der Wolframpreis von 300 auf über 500 USD geklettert.
Die operative Transformation des Unternehmens ist bereits in vollem Gange. Mit dem planmäßigen Hochlauf von Sangdong noch in diesem Jahr und den bereits fest geplanten Kapazitätsverdoppelungen bis 2027 positioniert sich Almonty zunehmend als unverzichtbarer strategischer Partner für westliche Hochtechnologie- und Verteidigungsindustrien. Analysten prognostizieren darauf basierend einen massiven Anstieg von Umsatz und Profitabilität in den kommenden Jahren. Die Kursziele reichen bis zu 7 USD. Die Weichen für eine erfolgreiche und ertragreiche Zukunft sind damit mehr als nur gestellt. Aktuell notiert die Aktie bei 4,81 USD.
RENK Group - Getriebespezialist rüstet sich für anhaltende Nachfrage
Der Augsburger Antriebsspezialist Renk stellt seine Produktion grundlegend um. Statt auf reine Manufakturarbeit setzt das Unternehmen nun auf ein modulares Fertigungskonzept, das an die effizienten Prozesse der Automobilindustrie angelehnt ist. Standardisierte Arbeitsplätze und optimierte Materialflüsse sollen die Kapazität signifikant steigern. Das Ziel lautet künftig mehr als 1.000 Getriebeeinheiten pro Jahr zu produzieren, nachdem es zuvor nur einige Hundert waren. Diese strategische Neuausrichtung ist eine direkte Antwort auf die angespannte geopolitische Lage, die eine schnellere Bereitstellung von Wehrtechnik erfordert. Die komplett neue Aufstellung in der Fertigung zeigt, wie ernst es dem Unternehmen mit seiner Wachstumsagenda ist.
Das ist kein Wunder, schließlich liegt das Auftragsbuch des Unternehmens bei satten 5,9 Mrd. EUR, Stand Mitte des Jahres. Getragen wird dieses Wachstum vor allem von der weiterhin robusten Nachfrage nach Rüstungsgütern. Die Palette der Antriebslösungen reicht von Ketten- und Radfahrzeugen über marine Anwendungen bis hin zur Energieerzeugung. Für das kommende Jahr peilt Renk einen Umsatz von über 1,3 Mrd. EUR an. Das operative Ergebnis soll dann bei bis zu 235 Mio. EUR liegen.
In den nächsten Jahren investiert das Unternehmen rund 0,5 Mrd. EUR in die Forschung und den Kapazitätsausbau, um die steigende Nachfrage langfristig decken zu können. Ein Schlüsselprojekt dabei sind modulare Getriebe, die in verschiedenen Panzerplattformen eingesetzt werden können. Diese Flexibilität verkürzt Lieferzeiten und stärkt Renks Rolle als zentraler Zulieferer für die NATO-Streitkräfte. Die Aktie ist momentan für 72,03 EUR zu haben.
Der anhaltende Rüstungsboom schafft ein außergewöhnliches Wachstumsumfeld für spezialisierte Werte. Rheinmetall stärkt durch die Akquisition von NVL strategisch seine Rolle als systemrelevanter europäischer Komplettanbieter für Marinesysteme. Almonty Industries profitiert in Zukunft als Bergbaubetreiber mit seiner Wolfram-Förderung in Südkorea fundamental von der Suche nach konfliktfreien Rohstoffquellen außerhalb Chinas. RENK wiederum sichert sich durch massive Investitionen in modulare Fertigungskapazitäten seine Schlüsselrolle als leistungsstarker Zulieferer für die NATO.
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