24.06.2025 | 05:00
Wasserstoff – das sind die neuen Trends: Plug Power, Pure Hydrogen, thyssenkrupp
Die deutsche Industrie soll grün werden. Doch die Realität ist wieder einmal komplexer – im März zog thyssenkrupp eine Wasserstoff-Ausschreibung zurück, weil die eingegangenen Angebote allesamt deutlich über den angenommenen Konditionen für Wasserstoff lagen. Kommt der Wasserstoff-Hype also überhaupt nicht in der Realwirtschaft an? Wir gehen den aktuellen Entwicklungen auf den Grund und erklären, welche Unternehmen jetzt punkten können.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
PURE HYDROGEN CORPORATION LIMITED | AU0000138190 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001
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Inhaltsverzeichnis:

"[...] dynaCERT hat mit dem Gerät HydraGEN eine Lösung auf den Markt gebracht, die zur Nachrüstung von Dieselmotoren entwickelt wurde, um die Umwelt zu schützen und die zugleich wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. [...]" Bernd Krüper, President & Director, dynaCERT Inc.
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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thyssenkrupp setzt Wasserstoff-Strategie fort – notfalls mit Erdgas
Auch trotz des jüngsten Rückzugs einer Ausschreibung glaubt man bei thyssenkrupp noch an Wasserstoff. Die hohen Kosten, welche die gescheiterte Ausschreibung im März offenbarte, will das Unternehmen als Anlass zu Nachverhandlungen über Förderungen nehmen. Auch stellte Thyssenkrupp klar, dass man Anlagen für grünen Stahl notfalls auch mit Erdgas betreiben könne – selbst das würde Einsparungen an CO2 bedeuten. Die wirkliche grüne Transformation könnte folgen, sobald Wasserstoff günstig verfügbar ist. Doch woran hakt es aktuell überhaupt? Sind regenerative Energien nicht im Überfluss vorhanden? Muss die Sonnenenergie nicht einfach nur in Wasserstoff umgewandelt werden?
Plug Power: Zahlen werden besser, aber nicht gut
Was einfach klingt, ist für Unternehmen wie Plug Power seit vielen Jahren eine dringliche Aufgabe. Plug Power ist ein weltweit führender Anbieter eines integrierten Wasserstoff-Ökosystems. Die Kanadier bieten Elektrolyseure zur Herstellung grünen Stroms, Brennstoffzellensysteme, Wasserstofftanks, Kompressoren und Tankstellen. Vor allem im Bereich von Gabelstaplern und anderen Nutzanwendungen ist Plug Power stark. Dieser Ansatz ist smart: Finden Kunden erst einmal heraus, dass Wasserstoff-Stapler funktionieren, liegt es nahe, weitere Lösungen ebenfalls von Plug Power zu beziehen.
Tatsächlich verbesserten sich die Zahlen von Plug Power zuletzt: Der Umsatz kletterte im ersten Quartal 2025 auf 133,7 Mio. USD und der Verlust konnte dank Kostensenkungen und Skaleneffekte deutlich eingedämmt werden. Analysten sind trotzdem noch immer nicht restlos überzeugt. Der Konsens aus 17 Analysten empfiehlt, die Aktie von Plug Power zu halten. Obwohl Industrie-Unternehmen wie Thyssenkrupp ihre Wasserstoff-Projekte voranbringen und die Wasserstoff-Tochter Nucera zuletzt die dänischen Spezialisten für Hochdruck-Alkalielektrolyse Green Hydrogen Systems übernommen hat, hat das Geschäft von Plug Power noch nicht ausreichend Fahrt aufgenommen. Doch woran liegt das?
Pure Hydrogen überzeugt bei schweren Maschinen – Schwellenländer als Zielmärkte
Möglicherweise überzeugt das Angebot von Plug Power Kunden aus der Industrie nicht restlos – beispielsweise gelten Gabelstapler mit Batterie als effizienter. Viele Lagerhallen haben inzwischen ohnehin Photovoltaik auf dem Dach. Wasserstoff als Kraftstoff ist daher ein unnötiger Umweg. Sinnvoller ist Wasserstoff dagegen bei Maschinen, die nicht ausschließlich an einem Ort eingesetzt werden – wie etwa Baumaschinen, Lastwagen oder Busse. Das australische Unternehmen Pure Hydrogen entwickelt und liefert emissionsfreie Wasserstofflösungen, vorrangig für den Schwerlastbereich und Infrastruktur. Das Unternehmen bietet wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge wie z. B. Müll- und Betonmischer-LKW, Busse oder Sattelschlepper sowie stationäre Anwendungen wie H2-Generatoren. Dank dieser Ausrichtung konnte das innovative Unternehmen im März dieses Jahres erstmals positive operative Cashflows vermelden. Der Absatz an Wassserstoff-Fahrzeugen kletterte 2025 gegenüber 2024 deutlich – bislang gingen Bestellungen für 24 Brennstoffzellen-Fahrzeuge ein. 2025 waren es insgesamt nur 2.
Pure Hydrogen: Methanpyrolyse und Gasfelder als zusätzliche Standbeine
Als zusätzliches Standbein setzt Pure Hydrogen auf Methanpyrolyse-Technologie, die Methan in festen Graphen und Wasserstoff zerlegt. Auf diese Weise entsteht Wasserstoff aus Pyrolyse und Nebenprodukte. Über eine Beteiligung an Botala Energy betreibt Pure Hydrogen zudem Gasexplorationsprojekte in Botswana. So aufgestellt, besetzt das Unternehmen eine Wasserstoff-Nische inmitten der industriellen Transformation und setzt auf dezentrale Lösungen. Kooperationen in Mexiko und Asien zeigen, dass das Unternehmen in erster Linie auf Märkten punkten kann, wo Strompreise günstig oder das Angebot an regenerativen Energien umfassend ist.
Die Aktie von Pure Hydrogen ist erst seit wenigen Wochen in Frankfurt gelistet und bleibt noch weitgehend unentdeckt. An der Heimatbörse in Australien zeigt der Kursverlauf auf Sicht von einem Jahr jedoch bereits einen leichten Aufwärtstrend. So richtig scheint der Markt das anspringende Wasserstoff-Geschäft von Pure Hydrogen allerdings noch nicht eingepreist zu haben – die Marktkapitalisierung beträgt noch immer schmale 25,5 Mio. AUD. Da Industrie-Giganten wie thyssenkrupp auch weiterhin auf Wasserstoff setzen, aber fossile Gase auch weiterhin ihre Daseinsberechtigung haben, könnten Pure Hydrogen mit seinem Geschäftsmodell weitere Kunden überzeugen. Die Aktie ist spannend und ist ein Fall für die Beobachtungsliste.
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