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22.05.2025 | 06:00

Wasserstoff: Lösungen statt Luftschlösser - Ballard Power, Plug Power, dynaCERT

  • Wasserstoff
Bildquelle: pixabay.com

Erinnern Sie sich noch an den Markt vor fünf Jahren? Die Kurse kannten kein Halten. Vor allem Wasserstoff-Unternehmen galten als das nächste ganz große Ding. Und heute? Die Zeit der großen Visionen ist vorbei. Stattdessen sind beim Thema Wasserstoff handfeste Lösungen gefragt, die direkt funktionieren und sich auch zügig rechnen. Wir gehen auf die Geschäftsmodelle von Ballard Power, Plug Power und dynaCERT ein und sparen auch die Aktien nicht aus. Welche Wasserstoff-Aktie bringt genau jetzt Rendite?

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: BALLARD PWR SYS | CA0585861085 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , DYNACERT INC. | CA26780A1084

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Inhaltsverzeichnis:


    Ballard Power und Plug Power setzen alles auf Wasserstoff

    Wenn wir an Wasserstoff denken, denken wir auch an die Aktie von Ballard Power. Das Unternehmen verkauft Brennstoffzellenstacks und Module für verschiedene Anwendungen, in erster Linie aber für schwere Nutzfahrzeuge wie LKW, aber auch Eisenbahnen und Schiffe. Auch Lösungen zur stationären Stromversorgung mit Wasserstoff hat Ballard Power im Angebot. Kern des Geschäftsmodells von Ballard Power bleibt die Brennstoffzelle. Hinzu kommen einige Kooperationen, wie etwa mit dem Automobilzulieferer Mahle.

    Einen anderen Weg geht dagegen Plug Power. Als Anbieter von Wasserstoff-Gabelstaplern gestartet, ist Plug Power heute ein Full-Stack-Anbieter rund um Wasserstoff. Zum Portfolio gehören Elektrolyseure mit denen aus erneuerbarem Strom Wasserstoff produziert wird, Flüssigwasserstoff-Anlagen und -Tanks sowie Transport-Trailer und das klassische Geschäft mit Brennstoffzellen-Systemen für verschiedene Anwendungen. Plug Power hat darüber hinaus mit vielen großen Vertretern der Industrie Kooperationen geschlossen. Beispiele sind Renault, BASF oder Toyota. Diese vielschichtige Ausrichtung kann für Plug Power Fluch, aber auch Segen sein: Zwar besteht die Gefahr sich zu verzetteln, andererseits wäre das Unternehmen für den Fall, dass Wasserstoff endlich weltweit eine breite Anwendung findet, perfekt positioniert. Analysten sind ebenfalls zwiegespalten – manche Experten blieben zuletzt optimistisch, andere, wie etwa die Experten von Jefferies, senkten ihr Kursziel in diesem Jahr drastisch auf 0,90 USD.

    Trifft dynaCERT mit seiner Übergangstechnologie einen Nerv?

    Eine große Portion dieser Wasserstoff-Skepsis schlug in den vergangenen Jahren auch dynaCERT entgegen. Das kanadische Unternehmen bietet eine Übergangs-Technologie zur Reduktion von CO2 bei Dieselmotoren. Die Umrüst-Kits des Unternehmens funktionieren bei LKWs, Bussen, aber auch schweren Maschinen und anderen Nutzfahrzeugen. Die von dynaCERT patentierte HydraGEN™-Technologie sorgte in Tests für bis zu 9,6 % weniger CO2-Ausstoß und deutlich geringere Schadstoffemissionen (-88,7 % Stickstoffoxide und -55 % Feinstaub). Da sich die Umrüstung einer Maschine oder eines Fahrzeugs bereits nach rund einem Jahr rechnet, passt das Angebot von dynaCERT perfekt in die heutige Zeit: Vor allem in der Industrie regiert der Rotstift und Investitionen bleiben aus. Statt ganze Flotten zu ersetzen, liegt es nahe, den bestehenden Fuhr- oder Maschinenpark umzurüsten. Mit HydraLytica™ bietet dynaCERT zudem eine Telematik-Software an, um Kraftstoffverbrauch und Emissionen zu dokumentieren. Auf diese Weise ist es sogar möglich, CO2-Zertifikate zu generieren. Langfristig könnte auf diese Weise für dynaCERT neben dem Hardware-Verkauf ein wiederkehrendes Umsatzmodell durch Emissionsgutschriften entstehen.

    Wasserstoff wird Billionen-Markt – Diesel bleibt Thema

    Die Marktprognosen für die Wasserstoffwirtschaft sind rosig: Das Hydrogen Council prognostiziert, dass weltweit bis 2050 eine Wasserstoffwirtschaft entsteht, die jährlich 2,5 Billionen USD Umsatz generiert. Laut einer Analyse von PwC könnten bis 2030 bereits etwa ein Drittel aller neuen LKWs in Europa, Nordamerika und China emissionsfrei sein. Doch zugleich bleiben viele bestehenden Diesel-Fahrzeuge im Einsatz. Auch Maschinen dürften noch weit über 2030 hinaus mit Diesel betrieben werden. Es gibt also am Markt Potenziale für Lösungen aller drei Unternehmen – sowohl Brennstoffzellen, als auch Umrüst-Kits für bestehende Dieselmotoren, dürften gefragt sein. Wenn ab 2027 der CO2-Preis in Deutschland an das EU-Emissionshandelssystem gekoppelt ist, könnte es zu starken Preisschwankungen kommen. Um dieses kurzfristige Risiko zu senken, könnten Flottenbetreiber und Industrieunternehmen auf Übergangstechnologien setzen, wie sie dynaCERT bietet. In den vergangenen Wochen und Monaten hat das Unternehmen, das auch eine Niederlassung in Deutschland hat, auf Messen um neue Kunden geworben. Im Rahmen der bauma in München vermeldete COO Kevin Unrath zudem den Beginn der sequentiellen Fertigung der Umrüstkits, um höhere Stückzahlen liefern zu können. Auch soll das Feedback bestehender Kunden positiv sein und zu Folgeaufträgen geführt haben.**

    Wasserstoff-Turnaround: dynaCERT dürfte den größten Hebel bieten

    In der Tat geht es bei dynaCERT voran – der Umsatz hat sich 2024 verdreifacht. Mit 1,6 Mio. CAD Jahresumsatz steht das Unternehmen aber noch immer am Anfang der Kommerzialisierung. dynaCERT wird in den kommenden Quartalen unter Beweis stellen müssen, dass es mit seinen Lösungen bei Kunden aus Logistik und Industrie einen Nerv trifft. Die Aktie von dynaCERT ist ein spekulativer Pennystock mit allen damit einhergehenden Risiken, aber auch Chancen. Wird HydraGEN™ von dynaCERT zu einer ernsthaften Alternative für die Industrie, wird eine Neubewertung möglich, die dynamischer ausfallen dürfte, als bei den Aktien von Plug Power und Ballard Power. Beide Aktien sind auch dank des weiter entwickelten Geschäfts noch immer ambitionierter bewertet. Im Vergleich zu den genannten Wasserstoff-Platzhirschen, die allesamt für die komplette Abkehr von CO2-Emissionen stehen, punktet dynaCERT mit seiner Übergangstechnologie mit vergleichsweise niedrigen Investitionskosten und schnellen Ergebnissen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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