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04.04.2023 | 04:44

Achtung bei diesen GreenTech- und Batterie-Aktien: Varta, Manuka Resources, BASF im Turnaround

  • GreenTech
  • Rohstoffe
  • Gold und Silber
  • Strategische Metalle
Bildquelle: pixabay.com

Tesla prüft derzeit offenbar den Bau einer eigenen Batteriefabrik in den USA. Man möchte das Werk selbst betreiben und der Batterie-Gigant CATL soll die neueste Technologie beisteuern. Für Tesla wäre der Standort Texas eine willkommene Ergänzung zu seinem Montagewerk für Elektrofahrzeuge. Nach dem beschlossenen Verbrenner-Aus in der EU ab 2035 bleibt der internationale Druck hoch, die Klimawende endlich einzuleiten. Ein Wegebener wird in der E-Mobilität gesehen. Dafür braucht es Innovationen im Batteriebereich, denn aktuell überzeugen die Leistungsparameter noch nicht. Im Rundflug durch die Branche gibt es für Aktionäre aber viele gewinnbringende Auffälligkeiten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , Manuka Resources Limited | AU0000090292 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111

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Inhaltsverzeichnis:


    Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
    "[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG

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    BASF – Spatenstich für den chinesischen Mega-Standort

    Trotz der enormen Entwicklungsleistungen der letzten 5 Jahre ist noch keine Batterielösung am Start, die die technischen Leistungsausprägungen eines Diesel-Antriebs der letzten Generation samt aller relevanten Umweltparametern erreichen könnte. Wesentliche Showstopper bleiben weiterhin Nachhaltigkeitskriterien wie die Rohstoff-Beschaffung, Lebensdauer, Reichweite und Sicherheit und vor allem das schwere Recycling von Altbatterien. Die Batterien der ersten Generation geben heute schon ihren Geist auf und stellen die Besitzer vor finanzielle Herausforderungen.

    Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF ist einer der größten Lieferanten von Ausgangsmaterialen für die GreenTech-Branche. Hier werden Substanzen mit hohem Energieaufwand erzeugt und gemischt, wichtige chemische Vorprodukte für die Hightech-Hersteller im alternativen Energie- und E-Mobilitätsbereich. Der deutsche Konzern hat nun an seinem Verbundstandort Zhanjiang in der südchinesischen Provinz Guangdong mit dem Bau eines Komplexes für die Produktion und Weiterverarbeitung von Acrylsäure begonnen. Nach der kompletten Fertigstellung wird Zhanjiang der weltweit drittgrößte Verbundstandort der BASF, nach Ludwigshafen und Antwerpen sein. Wiederum verliert der Standort Deutschland im Rennen um günstige Energie und Arbeitsfaktoren.

    Die BASF-Aktie hat seit Jahresbeginn noch nicht groß zugelegt, mit aktuell 48,8 EUR ist der Wert analytisch immer noch sehr günstig. Denn auf Sicht von Ende 2023 bezahlt der Anleger derzeit ein KGV von knapp 11,5 und erhält eine Dividenden-Ausschüttung von etwa 6,3%. Einsammeln!

    Manuka Resources – Hier schlummert die Zukunft

    Immer wieder kommen Rohstoff-Unternehmen wegen Nachhaltigkeitskriterien in den Fokus von Umweltorganisationen. Wichtig ist es deshalb, dass die für die Klimawende dringend benötigten Metalle besonders sauber und mit einem möglichst kleinen CO2-Abdruck geschürft werden. Manuka Resources Limited mit Sitz im Cobar Basin, New South Wales arbeitet nach strikten ESG-Kriterien. Das Unternehmen besitzt nicht nur zwei sehr aussichtsreiche Projekte in Gold und Silber mit historischer Produktion, sondern positioniert sich mit der in 2022 abgeschlossenen Akquisition des South Taranaki Bight Projekts (STB) auch im Bereich kritischer Metalle.

    Manuka muss in diesem Sektor zwar noch einen größeren Weg gehen, mittelfristig ist aber ein Einstieg in den Vanadium-Weltmarkt zu erwarten. Das STB-Projekt (STB) könnte sich wegen seiner Größe zukünftig für 15% der weltweiten Jahresproduktion verantwortlich zeigen. Eine vorläufige Machbarkeitsstudie für das hochinteressante Projekt wurde bereits erstellt. Gut investierte 50 Mio. USD, denn nun haben die Australier eine ausgewiesene JORC-Ressource über 3,8 Mrd. Tonnen in der Bilanz stehen. Das Projekt besitzt bereits eine Bergbaulizenz für 5 Mio. Tonnen pro Jahr, wobei eine anfängliche Lebensdauer der Mine von 20 Jahren vorgesehen ist. Die bankfähige Machbarkeitsstudie wurde bereits in Angriff genommen.

    In der Zwischenzeit kümmert sich Manuka, um die Wiederaufnahme der Gold- und Silberproduktion. Das erzeugt positiven Cashflow, welcher wieder in das STB-Projekt gesteckt werden kann. Im Rahmen seiner jüngsten strategischen Explorationsprüfung setzt Manuka die Goldproduktion bei Mt Boppy ab April 2023 fort, wobei etwa 25.000 Unzen AU pro Jahr für zunächst drei Jahre angepeilt werden. Die Goldproduktions-Strategie von Manuka beinhaltet weiterhin eine Reihe von Maßnahmen zur Verlängerung der Lebensdauer der Mine und zur Steigerung der Jahresproduktion. Die Bohrungen bei Mt Boppy Deeps zur Bewertung einer Untertageminenerschließung sollen in der zweiten Jahreshälfte 2023 beginnen. Die Silberproduktion wurde zugunsten von Gold derzeit zurückgestellt, bis der Silberpreis an den Spotmärkten in einem rentableren Verhältnis zu Gold steht.

    Der Manuka-Aktienkurs hat sich nach vorübergehender Schwäche bei etwa 0,085 AUD stabilisiert. Damit bringen es die Australier auf eine Marktkapitalisierung von knapp 42,7 Mio. AUD. Mit dem Vanadium-Asset STB besitzt das Unternehmen einen richtigen Blockbuster im Bereich strategischer Metalle.

    Manuka Resources und Varta haben noch viel Luft, um zum Chemieriesen BASF aufzuschließen. Quelle: Refinitiv Eikon vom 03.04.2023

    Varta – Kapitalerhöhung und unerwartete Verschiebung der Jahreszahlen

    Varta verschiebt den Jahresbericht und einigt sich mit den Banken in einer Nacht- und Nebel-Aktion auf eine umfangreiche Restrukturierung. Das Sanierungs-Konzept wurde auf Basis eines von KPMG verfassten IDW-S6-Gutachtens erstellt. Die Kernpunkte des Restrukturierungsprogramms beinhalten eine Anpassung der Produktions- und Strukturkosten sowie gezielte Investitionen in Wachstumsfelder wie Energiespeicher und E-Mobilität. Zu den Maßnahmen gehören auch Kosteneinsparungen im Personalbereich, welche in Höhe nicht näher erläutert wurden.

    Der Kursverlauf der Varta-Aktie in 2023 ist bis jetzt alles andere als berauschend. Ende März fiel der Kurs dann von 28 EUR auf ein neues Jahrestief bei ca. 21,60 EUR nachdem der Konzern bei 22,85 EUR über 2,2 Mio. neue Aktien ausgegeben hatte. Mit dieser Emission landeten brutto rund 51 Mio. EUR in der Kasse, der Großaktionär Motana Tech war der unter Ausschluss des Bezugsrechts der alleinige Zeichner der neuen Titel. Das Geld wird für die Neuausrichtung des Konzerns eingesetzt.

    Analysten reagierten gemischt auf die Verschiebung der Jahreszahlen 2022 um fast ein Monat auf den 26. April. Warburg hat seine Einstufung daraufhin mit „Sell“ bestätigt, setzte das 12-Monatskursziel aber von 17,50 auf 18,50 EUR nach oben. Positiv begrüßt wird die Kapitalerhöhung und die damit gesicherte Restrukturierung des Konzerns. Dennoch sehen die Analysten immer noch Risiken im Bereich Lithium-Ionen-Knopfzellen, dem wichtigsten Margenbringer im Produktuniversum. Berenberg ist deutlich bullisher, senkt aber von 31 auf 29 EUR mit einer „Hold“-Empfehlung. Der Konsens auf der Plattform Refinitiv Eikon liegt mittlerweile bei tiefen 24,75 EUR, nachdem Anfang 2022 noch 101 EUR erwartet wurden. Danach folgten drei Gewinnwarnungen in Folge. Bleiben Sie bei der Varta-Aktie auf der Hut, denn der neue Finanzvorstand Marc Hundsdorf gilt als Sanierer. Erste Erfolge erwarten wir erst im zweiten Halbjahr, aber die Börse handelt Themen mindestens 6-9 Monate im Voraus.


    Greentech-Aktien bleiben derzeit en vogue, sie können in einem freundlichen Börsenumfeld weiter gut performen. Die saubere Selektion und eine konsequente Stop-Strategie bleiben jedoch wichtig, um sich nicht eine größere Verlustposition wie im Fall Varta einzufangen. Das Potenzial von Manuka Resources blieb bislang von der Börse unentdeckt, dabei schlummert hier noch viel Zukunft im Boden.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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