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30.11.2022 | 06:00

Alibaba, Kleos Space, Plug Power – Turnaround Kandidaten mit Potential

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Bildquelle: pixabay.com

Im Zuge der jüngsten Aktienmarktrallye sind einige Werte ins Hintertreffen geraten. Während der Markt die Zukunft einiger Aktien optimistisch einschätzte, hatten andere nicht den gleichen Erfolg. Für Anleger, die auf der Suche nach einem potenziellen Turnaround-Titel sind, haben wir drei Unternehmen herausgepickt, die eine Überlegung wert sein sollten. Jedes Unternehmen hat seine eigenen Herausforderungen und Chancen, und Anleger sollten vor einer Investition ihre eigene Due Diligence durchführen. Mit dem richtigen Timing und der richtigen Strategie könnten diese Unternehmen in nicht allzu ferner Zukunft für ein Comeback gut gerüstet sein.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: ALIBABA GR.HLDG SP.ADR 8 | US01609W1027 , KLEOS SPACE CDI/1/1 | AU0000015588 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

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Inhaltsverzeichnis:


    Andy Bowyer, CEO, Kleos Space S.A.
    "[...] Der Anwendungsbereich unserer Daten ist vielfältig. Jeder, der wissen will, wo sich Personen oder Gegenstände aufhalten, ist interessiert. [...]" Andy Bowyer, CEO, Kleos Space S.A.

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    Alibaba – ordentlich Quartalszahlen

    Alibaba ist ein chinesisches Technologieunternehmen, das sich auf den Online-Handel spezialisiert hat. Eines der größten Online-Unternehmen der Welt. Die drei Hauptsäulen sind Einzelhandel, Cloud Computing und digitale Medien. Nachdem Gründer Jack Ma die chinesische Regierung kritisiert hatte, war das Unternehmen in den Fokus der Behörden geraten. Der ANT-Börsengang musste abgesagt werden, es gab eine hohe Strafzahlung und zuletzt verursachte die Zero-Covid Politik der Chinesen Unsicherheiten. All das sind Gründe, warum die Aktie weit von ihren Höchstständen entfernt gehandelt wird.

    Vor rund zwei Wochen legte das Unternehmen seine Quartalszahlen vor. Der Umsatz kletterte um 3,2% auf 200.690 Mio. CNY. Das bereinigte EBITDA wuchs dagegen um über 24% auf 43.311 Mio. CNY. Haupttreiber war das E-Commerce Geschäft, gefolgt vom Cloud Segment. Lediglich der Bereich Digitale Medien war defizitär. Das Unternehmen wies darauf hin, dass vier Faktoren die Geschäfte erschweren. Da sind die geopolitischen Spannungen, die Inflation, die Währungsabwertung und die Corona-Maßnahmen der Regierung. Zumindest letztere sollen gelockert werden, sagte das chinesische Gesundheitsamt nach einer Konferenz.

    Wachstum gibt es im E-Commerce Bereich vor allem durch internationale Expansion. Die Cloud-Sparte sollte in den kommenden Jahren deutlich wachsen. Alibaba hat sein Aktienrückkaufprogramm zuletzt ausgeweitet, was angesichts des stark gefallenen Aktienpreises auch sinnvoll ist. Momentan zahlt man für einen Anteilsschein 79,72 USD. Im Vergleich zu Amazon ist die Aktie deutlich unterbewertet. Die Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen könnten den Konsum deutlich beleben. Dann müsste die Aktie einen Turnaround starten.

    Kleos Space – Start des 4. Clusters noch in diesem Jahr

    Der Weltraum eröffnet neue Möglichkeiten, wie beispielsweise Anwendungen für das Internet via Starlink-Satellit von Vordenker Elon Musk. Das australische Unternehmen Kleos Space nutzt Satellitencluster von jeweils vier Satelliten, um Daten von Hochfrequenzsignalen (RF-Signale) rund um den Erdball zu sammeln. Diese Signale werden mittels Künstlicher Intelligenz verarbeitet und können so zur Geolokalisierung von RF-Sendern sowohl an Land als auch im Wasser genutzt werden. Zu den Kunden gehören sowohl kommerzielle Unternehmen als auch staatliche Behörden, denn die Anwendungsfälle reichen von Piratenabwehr bis hin zur Grenzsicherung. Mittlerweile hat das Unternehmen drei Cluster, also 12 Satelliten im Umlauf. Mit jedem neuen Cluster können noch mehr Daten gesammelt werden. Das vierte Cluster „Observer Mission“ soll noch in diesem Jahr von Cape Canaveral aus starten.

    Bis zur Betriebsaufnahme dauert es dann allerdings noch ein paar Monate, da erst die Inbetriebnahme erfolgen muss. Das dritte Cluster startete im April und hat vor Kurzem die Inbetriebnahme abgeschlossen. Im ersten Quartal 2023 nimmt dieser Cluster die operative Tätigkeit auf und deckt dann rund 253 Mio. qkm ab. Im ersten Halbjahr soll auch das Cluster „Oberver Mission“ einsatzfähig sein. Damit können noch einmal 119 Mio. qkm abgedeckt werden. Durch die Verzögerungen beim Start des dritten Clusters können die diesjährigen Umsatzerwartungen nicht mehr erfüllt werden. Ursprünglich waren 2,2 Mio. EUR erwartet worden, nun dürften es etwa 1,2 Mio. EUR werden. Sobald das dritte Cluster voll einsatzbereit ist, können den Kunden mehr Daten zur Verfügung gestellt werden und im Zuge dessen werden auch die Einnahmen steigen.

    Oberserver Mission Cluster bereit fürs All. Quelle: Kleos Space

    Der bisherige CFO Alan Khalili wird zum Jahresende neuer CEO des Unternehmens. Der bisherige CEO Andy Bowyer bleibt Director. Mit diesem Schachzug wird Kleos Space dann von einem US-Bürger geleitet. Das wird dem Unternehmen helfen, Geschäfte mit der US-Regierung abzuschließen. Seit September wertet man mit dem Naval Surface Warfare Center der US Navy die Kleos Daten aus. Aufträge der US-Army wären ein Ritterschlag für das Unternehmen. Die Aktie ist zuletzt unter die Räder gekommen und notiert bei 0,18 AUD. Mit Start des vierten Clusters sollte der Rebound einsetzen. Zuletzt veröffentlichte First Berlin Equity Research seine Unternehmensanalyse. Die Analysten vergaben eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 1,60 AUD.

    Plug Power – muss nun liefern

    Investoren, die auf der Suche nach einer wachstumsstarken Gelegenheit im Bereich der Erneuerbaren Energien sind, sollten sich Plug Power ansehen. Das Unternehmen deckt die komplette Wertschöpfungskette von Wasserstoff ab. Kunden von Plug Power reduzieren ihren CO2-Fußabdruck und erhöhen ihre Nachhaltigkeit. Man kann davon ausgehen, dass die Wasserstoffbranche in den kommenden Jahren schnell wachsen wird. Zudem kann man auf Subventionen aus dem 370 Mrd. USD großen Klimapaket hoffen. Die sich selbst gesteckten Ziele erwiesen sich zuletzt als zu hoch, wenn man sich die Zahlen des 3. Quartals ansieht.

    Mitte Oktober korrigierte Plug Power seine Jahresprognose nach unten, nachdem es am 8. November seine Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt gegeben hatte. Der Umsatz in Höhe von 188 Mio. USD lag um 31% höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, aber deutlich unter den geschätzten 246 Mio. USD. Darüber hinaus lag der Gewinn pro Aktie bei -USD 0,30 und damit weit unter den erwarteten -USD 0,07. Trotz der enttäuschenden Ergebnisse wird erwartet, dass das vierte Quartal besser ausfällt und gleichzeitig das Unternehmen seine revidierte Prognose erreichen wird. Die einzige positive Nachricht war der gegenüber dem zweiten Quartal deutlich gestiegene Auftragsbestand.

    Das Management geht davon aus, dass man im kommenden Jahr die Brennstoffkosten deutlich senken wird. Schon heute sind die Brennstoffzellen und der Materialtransport profitabel. Im kommenden Jahr soll das auch für die Elektrolyseure gelten. Der Umsatz 2023 soll bei 1,4 Mrd. USD liegen und eine ausgeglichene operative Marge ausweisen. Die Aktie wurde nach der Prognosekappung abverkauft und notiert aktuell bei rund 15 USD. Gelingt dem Unternehmen wie versprochen der Turnaround im 4. Quartal, wird die Aktie wieder anspringen, denn Wasserstoff gehört die Zukunft.


    Alle drei Unternehmen zählen zu den stärksten in ihrem jeweiligen Bereich. Aber jedes hat auch seine eigenen Herausforderungen. Wenn die chinesische Regierung ihre Versprechungen wahrmacht und die Corona Maßnahmen spürbar lockert, würde das Alibaba helfen. Bei Kleos Space kommt es auf den pünktlichen Start der Raketen an, um seine Satelliten weiter aufzustocken. Dann kann man mehr Daten sammeln und hat bessere Signale die für höheren Umsatz sorgen. Bei Plug Power fehlt noch die Initialzündung. Das Unternehmen ist aber in allen Bereichen gut aufgestellt.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Börsengang – Der Hauptzweck eines Börsenganges ist die Eigenkapitalbeschaffung, häufig die größte Eigenkapitalaufnahme in der Unternehmensgeschichte.
    3. Wasserstoff – Technologie zur Nachrüstung von Diesel-Motoren für saubere Verbrennung und Senkung von Abgasemissionen

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    • Windenergie

    Griechenlands Hauptstadt Athen kämpft seit Mittwoch mit extremer Luftverschmutzung durch dichten Sahara-Staub. Der rote Mineralstaub erzeugt schwere Lungenprobleme und sorgt für zahlreiche Notaufnahmefällen in der Metropole. Für frischen Wind an den Börsen sorgen dafür derzeit drei Unternehmen. Die kanadische Firma dynaCERT setzt auf saubere Luft durch eine patentierte Elektrolyseur-Technologie, die in der Boombranche Logistik Schadstoff-Emissionen reduziert. Auch Windturbinen-Ersteller Nordex erzeugt viel Wirbel bei den Analysten. Das Hamburger Unternehmen beeindruckt mit vollen Auftragsbüchern und guten Zahlen. Ob bei Plug Power hingegen die Worte von CEO Andy Marsh zum operativen Geschäft nur heiße Luft sind oder wirklich Substanz haben, entscheidet nun rückwirkend ein Gericht in New York.

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    Deutschland geht seinen eigenen Weg in der Energiepolitik und setzt in Zukunft komplett auf Erneuerbare Energien. Robert Habeck betonte, dass man jetzt unabhängig von russischem Gas ist. Doch von Unabhängigkeit kann keine Rede sein, denn Deutschland ist zum Nettostromimporteur geworden, der indirekt Gas aus Russland und auch Atomstrom importiert. Denn die Stromspeicher in Deutschland für die Erneuerbaren Energien reichen nicht einmal für eine Stunde. Dazu hat Deutschland mit die höchsten Strompreise, was die Industrie schon heute teilweise dazu veranlasst, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern. Atomkraft ist eine Alternative, die emissionsfrei ist. Weltweit werden viele Kraftwerke gebaut. Hier könnte das Uran knapp werden. Ob Wasserstoff das Stromspeicherproblem lösen kann ist derzeit fraglich.

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    Kommentar von André Will-Laudien vom 05.04.2024 | 04:45

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    Nach einer ausgedehnten Rally an der NASDAQ, im DAX-40 und zuletzt beim Nikkei 225 setzen nun Branchen-Rotationen ein. Ob der KI-Sektor bereits gedreht hat, zeigt sich in den nächsten Wochen. Nur einmal in der Börsengeschichte gab es ein stärkeres erstes Quartal für eine bestimmte Branche. Es war der Wasserstoff-Hype im Übergang von 2020 auf 2021. Plug Power schaffte damals eine Verzwanzigfachung im Kurs. Kaum zu glauben, was liquiditätsverwöhnte Börsen leisten können. Nun sollten Anleger aber die Augen offenhalten, denn die Sektoren Künstliche Intelligenz und Rüstung sind ähnlich überinvestiert, wie die H2-Titel vor einigen Jahren. Die Zeit für Umschichtungen ist wohl gekommen.

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