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09.11.2022 | 05:45

Barrick Gold, Desert Gold, K+S – unterbewertete Aktien

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  • Kupfer
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Bildquelle: pixabay.com

Die Börse ist nicht immer rational. Je nach Marktphase agieren vor allem die privaten Anleger oft irrational. Steigen alle Aktien, kommt die Angst etwas zu verpassen und man kauft, obwohl man besser auf einen Rücksetzer warten sollte. Gehen die Indizes runter, verkaufen viele Anleger nahe der Tiefs, obwohl sie Qualitätsaktien im Depot haben. Als kluger Investor sollte man es wie Buffet handhaben und kaufen, wenn andere in Panik verfallen. Die letzten Monate waren schwierig an der Börse und es gab einige Übertreibungen nach unten. Wir sehen uns daher heute drei Unternehmen an, die zuletzt abverkauft wurden, aber gute Assets besitzen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BARRICK GOLD CORP. | CA0679011084 , DESERT GOLD VENTURES | CA25039N4084 , K+S AG NA O.N. | DE000KSAG888

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Inhaltsverzeichnis:


    Brodie Sutherland, CEO, Tocvan Ventures
    "[...] Ein Fokus wird dabei auf Vorkommen in der Nähe der Oberfläche liegen. Das wären gute Argumente für eine schnelle Produktionsentscheidung mit dem kostengünstigen Verfahren der Haufenlaugung. [...]" Brodie Sutherland, CEO, Tocvan Ventures

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    Barrick Gold – schwache Quartalszahlen, aber hohe Dividende

    Der Goldmarkt musste zuletzt einige negative Nachrichten verdauen. Die steigenden Zinsen wirken sich negativ auf den Goldpreis aus, der starke US-Dollar sorgte ebenfalls für eine gebremste Nachfrage und lange hieß es, der Bitcoin würde Gold als krisensicheres Investment ablösen. Mittlerweile hat der Bitcoin seit Ende letzten Jahres knapp 70% an Wert verloren. Gold dagegen nur rund 10%. Der Goldpreis hat zuletzt Stärke an der Supportmarke von 1.620 USD gezeigt und dort mittlerweile einen dreifachen Boden ausgebildet. Von da aus ist der Goldpreis um mehr als 50 USD in die Höhe geschnellt.

    Stärker getroffen hat Goldproduzenten wie Barrick Gold die steigenden Energiekosten.
    Am 3. November legte das Unternehmen seine Quartalszahlen für das 3. Quartal vor. Neben einer schwächeren Goldproduktion von 988.000 Unzen sind vor allem die Gesamtkosten um über 22% geklettert. Lagen die Kosten im Vorjahr bei 1.034 USD sind es in diesem Jahr 1.269 USD. Stärker fiel die Kupfer-Produktion aus, doch auch hier stiegen die Kosten um gut 20%. Der Nettogewinn lag bei lediglich 241 Mio. USD. 2021 wurde in diesem Zeitraum ein Gewinn von 347 Mio. USD ausgewiesen. Der Plan des Managements, die Produktion im 2. Halbjahr zu erhöhen und damit die Gesamtkosten durchschnittlich zu senken, ist damit vorerst gescheitert.

    Die Aktionäre verkauften die Aktie bis auf 13,01 USD ab. Seitdem konnte sich die Aktie aber wieder deutlich erholen. Gründe dafür sind sicherlich die Dividende, die bei 0,15 USD in diesem Quartal liegt. Damit kommt man beim aktuellen Kurs auf rund 4,8% in diesem Jahr. Gleichzeitig läuft ein Aktienrückkaufprogramm über 1 Mrd. Aktien. Bisher wurden davon lediglich 322 Mio. Aktien zurückgekauft. Auch das hebt den Wert eines Anteilsscheins für die Aktionäre. Verschiedene Faktoren würden sich direkt positiv auf die Aktie auswirken, wie beispielsweise ein Rückgang der Energiepreise, oder einfach das Steigen des Goldpreises.

    Desert Gold – Bohrprogramm startet im Dezember

    Wenn es einem der größten Goldproduzenten an den Kragen geht, dann trifft es die Explorer meistens noch härter. Waren es bei Barrick Gold ein Minus von rund 30% seit Jahresbeginn, steht beim Goldexplorer Desert Gold ein Minus von 58%. Dabei besitzt das Unternehmen mit dem SMSZ Projekt in Mali eine der größten Liegenschaften in Westafrika mit 440 qkm und einer Mineralressource von 1.079.000 Unzen Gold. Bisher wurden 23 Goldzonen entdeckt, mit Goldvorkommen mit bis zu 20,87 g/t. In der Umgebung befinden sich sechs Goldminen, unter anderem von Barrick Gold, die bis zu 600.000 Unzen Gold pro Jahr produzieren.

    Das nächste Bohrprogramm ist bereits geplant und soll 30.000 Bohrmeter umfassen. Die neuen Explorationsarbeiten sollen im Dezember in der Gourbassi West North Goldzone beginnen und dann auf Mogoyafara South ausgeweitet werden. Damit will man die beiden bisher größten Goldzonen erweitern. Mit den Ergebnissen der Bohrungen soll im vierten Quartal 2023 eine aktualisierte Ressourcenschätzung vorgelegt werden. Parallel wird schon an der Optimierung der Goldgewinnungsraten gearbeitet. Teilweise lagen die Raten schon bei 86-88%, andere Zonen waren aber schwächer. Operativ wird also in allen Bereichen gearbeitet und es geht Schritt für Schritt vorwärts.

    Wer an einer Unternehmenspräsentation interessiert ist, findet eine Aufzeichnung vom International Investment Forum auf YouTube. Auch neue Goldfunde haben dem Aktienpreis noch nicht auf die Sprünge helfen können. Momentan notiert die Aktie bei 0,07 CAD und kommt damit auf eine Marktkapitalisierung von 11,3 Mio. CAD. Nimmt man lediglich einen Wert von 50 USD je Unze Gold an, über die das Unternehmen verfügt, so kommt man auf eine realistische Bewertung von gut 72 Mio. CAD. Je größer die Goldvorkommen werden, umso attraktiver werden Übernahmen für die großen Player in der Region.

    K+S – Quartalszahlen am 10. November weisen den Weg

    Anfang 2021 lag K+S am Boden. Ein Schuldenberg drohte das Unternehmen zu erdrücken. Doch dann schossen die Düngemittelpreise durch die Decke und spätestens mit Verkauf des US-Salzgeschäfts drehte sich das Bild. Die Aktie war der Gewinner des MDAX und kletterte im April diesen Jahres bis auf 36,45 EUR. Im Anschluss gingt es über 50% nach unten. Grund ist die Kombination aus gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten gepaart mit sinkenden Kalipreisen. Doch trotz aller schlechten Nachrichten wird auch 2022 ein gutes Jahr für K+S wenn man sich die Zahlen ansieht.

    Bei Halbjahreszahlen konnte das Unternehmen seinen Umsatz fast verdoppeln auf 2,7 Mrd. EUR. Das EBITDA wurde verfünffacht auf 1,2 Mrd. EUR. Trotz erhöhter Gaspreise geht das Unternehmen am Jahresende von einem EBITDA zwischen 2,3 und 2,6 Mrd. EUR aus. Das Geld investiert das Unternehmen unter anderem in die Modernisierung seines Werks in Werra. Dort soll während der laufenden Produktion die Erneuerung zu einer höheren und stabileren Produktion, einer Erhöhung der Energieeffizienz sowie einer deutlichen Reduzierung von CO2-Emissionen führen.

    Zuletzt wurde die Aktie von schwächeren Zahlen des Konkurrenten Nutrien belastet. Der größte Düngemittelproduzent der Welt kappte seine Gewinnprognose. Ob es auch bei K+S zu einem schwächeren Quartal gekommen ist werden die Kasseler am 10. November bekanntgeben. Dort werden die Zahlen zum 3. Quartal vorgestellt. Allerdings ist auch dieses Jahr, unabhängig von den kommenden Zahlen, schon jetzt ein Erfolg für das Unternehmen. Die Aktie steht bei 21,77 EUR und sollte bereits viel Negatives eingepreist haben.


    Die rauen Zeiten an der Börse bieten auch Potential. Man muss manchmal etwas genauer hinsehen, um die Übertreibungen zu finden. Hier bieten sich dann Chancen. Bei Barrick Gold waren die Quartalszahlen schwächer, aber der Konzern ist dennoch hervorragend positioniert. Die Bewertung von Desert Gold liegt deutlich unter den Goldfunden, die bereits vorliegen. So kann man Gold zum Schnäppchenpreis erwerben. K+S hat den Turnaround geschafft und verdient ordentlich Geld. Der Abschlag ist zu hoch.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Dividende – Die Ausschüttung an Aktionäre einer Aktiengesellschaft wird Dividende genannt.

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