01.08.2022 | 05:45
Barrick Gold, Tocvan Ventures, Newmont – Goldaktien vor der Renaissance?
Der starke Dollar hat den Goldpreis in den vergangenen Wochen belastet. Die Stärke des US Dollars ist aber eher eine Schwäche des Euros. Während die FED die Zinsen anhob, um die Inflation zu bekämpfen, zauderte die EZB. Während die EZB die Zinsen zuletzt um 50 Basispunkte anhob, waren es in den USA jetzt 75. Hinzu kommt die Energiekrise in Europa, vor allem in Deutschland, die den Euro zusätzlich belastet. Für die Exporte der USA sind das keine guten Nachrichten. Daher nahmen die Märkte die Aussagen von Jerome Powell dankbar an. Der Vorsitzende der FED will das Tempo der Zinserhöhungen verlangsamen. Auch der Goldpreis sprang daraufhin an. Wir sehen uns drei Unternehmen an, die von einem steigenden Goldpreis profitieren sollten.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
BARRICK GOLD CORP. | CA0679011084 , NEWMONT CORP. DL 1_60 | US6516391066 , TOCVAN VENTURES C | CA88900N1050
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Inhaltsverzeichnis:
![Nick Mather, CEO, SolGold PLC Nick Mather, CEO, SolGold PLC](https://www.kapitalerhoehungen.de/media/pages/interviews/nick-mather-ceo-von-solgold-ueber-den-aufbau-eines-grossen-gold-und-kupferbergbauunternehmens/e2cf902d32-1709588978/nick-mather-54x54-crop-q85.png)
"[...] Wir wussten, dass die Welt sich rasch elektrifiziert und urbanisiert und dafür erhebliche Mengen an Kupfer benötigt. [...]" Nick Mather, CEO, SolGold PLC
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Barrick Gold – Warten auf die endgültigen Zahlen zum 2. Quartal
Die gute Nachricht lautet für alle Anleger bei Barrick Gold, der starke Abwärtstrend ist vorerst gestoppt. Seit Wochen wurde jede kleine Erholung abverkauft. Erstmals seit Mitte Mai gab es wieder drei neue aufeinander folgende Hochs. Das liegt natürlich mit am kletternden Goldpreis, doch es gab vorher auch Tage, an denen die Aktie die Aufwärtstendenz beim Goldpreis ignoriert hat. Der zweitgrößte Goldproduzent produziert ebenso Kupfer, und auch da fielen die Preise zuletzt deutlich. Hinzu kommt die Inflation, die die Kosten nach oben getrieben hat.
Nachdem die Produktion von Barrick im 1. Quartal unter den Erwartungen geblieben war, sehen die vorläufigen Zahlen für das 2. Quartal deutlich besser aus. Die Goldproduktion konnte um 5% gegenüber dem Vorquartal gesteigert werden. Bei Kupfer stand ein Plus von 19% zu Buche. Ohnehin rechnet der Konzern in der zweiten Jahreshälfte mit einer stärkeren Produktion. Von daher sieht man sich bei den Produktionsprognosen auf einem guten Weg. Allerdings werden die Gesamtkosten pro Unze 3-5% höher liegen als noch im 1. Quartal. Von daher darf man mit Spannung auf die endgültigen Zahlen zum 2. Quartal warten.
Der Konkurrent Newmont hatte seine Prognosen deutlich verfehlt und war dafür abgestraft worden. Doch wie auch Newmont wird Barrick weiter Geld verdienen. Davon gehen auch die Analysten aus, die einen Gewinn von 0,22 USD für das 2. Quartal erwarten und durchschnittlich von einem Kursziel von 24,80 USD ausgehen. Aktuell kann man die Aktie für 15,74 USD erwerben. Bleibt die Dividende stabil bei 0,20 USD je Quartal, kommt man auf eine Dividendenrendite von rund 5% und es gibt noch Upside-Potential in der Aktie.
Tocvan Ventures – laufend gute Nachrichten
Tocvan Ventures ist ein kanadischer Gold- und Silber-Explorer, der zwei hochinteressante Projekte in Mexiko besitzt. Das Land ist bekannt für seine hochgradigen Gold- und Silbervorkommen und liegt auf Platz 1 bei den Explorationsinvestitionen in Lateinamerika. Beide Projekte des Unternehmens liegen in Sonora, in dem 37% des Goldes produziert werden, was gleichzeitig dem Spitzenwert unter allen mexikanischen Bundesstaaten entspricht. Die Liegenschaften befinden sich beide in der Nähe von produzierenden Goldminen. Das Flaggschiff des Unternehmens ist das Pilar Projekt, bei dem bis zu 33,4 g/t Gold und 1.090 g/t Silber gefunden wurden. Im September 2021 akquirierte das Unternehmen das El Picacho Projekt, das historische Ergebnisse von bis zu 28 g/t Gold und 110 g/t Silber vorweisen kann.
Am 6. Juli gab das Unternehmen Oberflächenergebnisse aus El Picacho bekannt. Dabei konnte eine weitere Zone ausgemacht werden, die 450m lang ist und auf der bislang noch gar nicht gebohrt wurde. Die Proben enthielten bis zu 7,19 g/t Gold und 197 g/t Silber. Zudem wurde bei den Proben hohe Blei- und Zinngehalte festgestellt. 4,8% Blei und 7,1% Zink sind bedeutende Mineralisierungen. Auf dem Pilar Grundstück wurde am 21. Juli die Bohrphase abgeschlossen. Insgesamt wurden sieben Bohrungen mit einer Gesamtlänge von 1.382m niedergebracht. Die Ergebnisse werden in den kommenden Wochen erwartet. Die Resultate aus den ersten metallurgischen Proben sind ermutigend. Die Goldgewinnungsrate bei den ersten vier Proben lag zwischen 88,9 und 96,9%. Verantwortlich zeichnet sich der strategische Partner Minera Castor, der eine Haufenlaugungsanlage betreibt. Die Ergebnisse müssen noch validiert werden.
Noch 2022 will das Unternehmen eine erste Ressourcenberechnung vorstellen, technische Studien vornehmen und größere Mengen Testmaterial abbauen. Das Ziel ist, kurzfristig zum Produzenten aufzusteigen. Das Potential dazu hat Tocan Ventures, denn am 30. Juni konnte eine Privatplatzierung in Höhe von 5,125 Mio. CAD an Sorbie Bornholm LP abgeschlossen werden. Der britische Investor hat 3,2 Mio. Aktien zu 0,82 CAD gezeichnet und 2.501 Wandelschuldverschreibungen mit einem Nennwert von 1.000 CAD zu einem Zinssatz von 1% akzeptiert. Die Schuldverschreibungen können in 1.220 Stammaktien gewandelt werden. Das Unternehmen ist damit für die nächsten zwei Jahre durchfinanziert. All die guten Nachrichten haben dazu geführt, dass sich die Aktie im gegenwärtigen Marktumfeld vergleichsweise gut geschlagen hat. Als Anleger hat man aktuell die Möglichkeit für 0,68 CAD einzusteigen, deutlich billiger als der Investor zu 0,82 CAD.
Newmont – Absturz nach Quartalszahlen
Der weltweit größte Goldproduzent Newmont produzierte im Jahr 2021 rund 7,3 Mio. Unzen Goldäquivalent zu Gesamtkosten (All-in-Sustaining Cashkosten) von 1.062 USD je Unze. Damit wurden 4,3 Mrd. USD Cash generiert. Unter dem Strich stand ein Free Cashflow von 2,6 Mrd. USD. Zu diesem Zeitpunkt war die Welt noch in Ordnung. Seitdem hat sich viel getan. Die Inflation zieht die Kosten nach oben und das spürt der größte Goldproduzent auch deutlich. Schon im 1. Quartal waren die Gesamtkosten auf 1.156 USD nach oben geschossen.
Mit Bekanntgabe der Zahlen zum 2. Quartal brach die Aktie regelrecht ein. Die Analysten hatten mit einem Gewinn von 0,61 USD je Aktie gerechnet. In der Realität konnte der Konzern nur einen Gewinn von 0,46 USD ausweisen und das, obwohl die Produktion auf 1,83 Mio. Unzen Goldäquivalent gestiegen ist. Die Gesamtkosten stiegen weiter auf 1.199 USD je Unze. Zudem kappte das Management die Produktionsprognose auf 6 Mio. Unzen. Die Gesamtkosten sollen am Jahresende bei 1.150 USD stehen. Damit muss im zweiten Halbjahr deutlich an der Kostenschraube gedreht werden, denn die ersten zwei Quartale lagen oberhalb dieses Ziels.
Vom Jahreshoch ging es mittlerweile fast 50% nach unten. Der kleine Supportbereich bei 44,59 USD hat vorläufig gehalten. Kann diese Marke nicht verteidigt werden, ist ein Test der 33,00 USD Marke wahrscheinlich. Die Aktie befindet sich im deutlich überverkauften Bereich und ist für einen Rebound gut. Der aktuelle Kurs liegt bei 45,28 USD. Der Konzern zahlt weiterhin 0,55 USD Dividende, was einer Dividendenrendite von 4,85% entspricht. Wer auf einen steigenden Goldpreis setzt, kann hier eine erste Position aufbauen.
Mehrere Faktoren haben zuletzt den Goldpreis belastet. Unter anderem der Verkauf der ukrainischen Goldbestände in Höhe von 12,4 Mrd. USD. Läuft es so wie 2008, sollte der Goldpreis in Zukunft deutlich zulegen können. Barrick Gold scheint dafür gut aufgestellt zu sein. Tocvan Ventures schlägt sich beachtlich im fallenden Markt und konnte einen Investor gewinnen, der die Finanzierung für die kommenden zwei Jahre sicherstellt. Newmont ist der größte Goldproduzent und wird daher von einem Preisanstieg bei Gold am meisten profitieren.
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