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14.07.2021 | 05:25

Cardiol Therapeutics, CureVac, Bayer – Wohin geht die Reise?

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Bildquelle: pixabay.com

Man könnte meinen, dass die Pharmabranche der große Gewinner der Corona-Krise ist. Dem ist aber laut einer Studie von EY nicht so. Der Umsatz stieg zwar durchschnittlich um 4,4% bei den größten Pharma-Unternehmen an, also ein deutlich besseres Ergebnis als in vielen anderen Branchen, im Vergleich zu 2019 ist das Wachstum aber sogar um 8,4% gesunken. Das liegt an dem Aufschub von medizinischen Behandlungen aufgrund der Corona-Krise. Die Branche profitiert von der immer weiter steigenden Zahl an älteren Menschen weltweit und gleichzeitig der Entwicklung von neuen Medikamenten. Dadurch konnte der Umsatz und Gewinn auch in der Krise vergrößert werden. Wir beleuchten daher drei Firmen aus dem Pharamabereich.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: CARDIOL THERAPEUTICS | CA14161Y2006 , CUREVAC N.V. O.N. | NL0015436031 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

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Inhaltsverzeichnis:


    Cardiol Therapeutics – warten auf die Ergebnisse

    Cardiol Therapeutics ist ein Pharmaunternehmen, das sich auf Cannabidiol als entzündungshemmendes Medikament für Herzleiden spezialisiert hat. Eine klinische Phase II/III Studie zu ihrem Hauptprodukt CardiolRx, welches THC frei ist, wurde von der FDA (Food and Drug Administration) genehmigt und zielt auf COVID-19 Patienten ab. Mittlerweile ist bekannt, dass COVID eine Gefäßerkrankung ist, und so erklärt sich auch das erhöhte Risiko von kardiovaskulären Komplikationen.

    Neben der Anwendung bei Corona-Patienten kann das Mittel auch gegen Herzmuskelentzündungen helfen. Nach Corona-Impfungen kann es zu Myokarditis kommen. Unabhängig davon sind Herzmuskelentzündungen der Hauptgrund für den Herztod bei Menschen unter 35. Das Medikament CardiolRx soll dem entgegenwirken. Eine internationale Phase-II-Studie bezüglich akuter Herzmuskelentzündungen ist in Planung. Das dritte Anwendungsgebiet ist die chronische Herzinsuffizienz, die weltweit etwa 26 Mio. Menschen betrifft. Allein in Nordamerika leiden über 6 Mio. Erwachsene daran und verursachen jährlich Kosten in Höhe von über 30 Mrd. USD in den USA.

    Nach einer Kapitalerhöhung ist das Unternehmen erstmal gut kapitalisiert. Es gibt etliche Forschungskooperationen mit Einrichtungen in Houston, Alberta und Monterrey. Am 29. Juni wurde die Hauptversammlung durchgeführt und alle Vorschläge des Managements fanden breite Zustimmung unter den Aktionären. Am 7. Juli gab das Unternehmen den Rückzug von Dr. Eldon Smith bekannt. Er geht in den Ruhestand. Zeitgleich wurde Dr. Torre-Amione zum Vorstand berufen, er arbeitet bereits seit 2018 für das Unternehmen. Die Aktie ist momentan unter dem Ausgabekurs von 3,60 CAD der Kapitalerhöhung zu haben. Bestätigen die Studien die Ergebnisse von Phase I, ist hier ein Kurssprung möglich.

    CureVac – Manager verkaufen große Anteile

    CureVac war mit vielen Vorschusslorbeeren im Rennen um einen Impfstoff gegen Covid19 bedacht worden. Der Bund engagierte sich indirekt über die KfW Bank mit 300 Mio. EUR und hält damit 16% an dem deutschen Unternehmen. Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, wurde nicht nur das Rennen um den ersten Platz verloren, sondern das Medikament wirkt auch noch deutlich schlechter als die Impfstoffe der Konkurrenz. Nachdem diese Nachricht im Juni bekanntgegeben wurde, stürzte die Aktie um mehr als 50% ab.

    CEO Haas will die EU-Zulassung trotzdem erreichen. In der Altersgruppe 18 bis 60 Jahre sei die Wirksamkeit deutlich besser gewesen. Außerdem liegt der Fokus auf der zweiten Generation der Impfstoffe, die speziell darauf abzielen, besseren Schutz vor Virusvarianten zu bieten. CureVac hat sich namhafte Partner zur Produktion an die Seite geholt wie Bayer, Glaxosmithkline und Novartis. Sollte es keine Zulassung geben, muss die erste Charge des Impfstoffes wohl vernichtet werden. Richtiges Vertrauen in ihr Produkt scheinen selbst die (ehemaligen) Manager nicht mehr zu haben. Am 12. Juli wurde bekannt, dass vier Manager große Teile ihrer Aktienpakete abgestoßen haben.

    Die Aktie hat sich von ihrem Tief bei 39,10 EUR bis Ende Juni auf 64,51 EUR erholt. Seitdem fiel die Aktie wieder auf etwa 48 EUR zurück, möglicherweise nach den Aktienverkäufen des Managements. Es sieht düster aus für die Aktie, die immer noch eine Marktkapitalisierung von über 9 Mrd. EUR hat. So gesehen gibt es noch reichlich Platz nach unten. Aktuell sollte man besser von einem Investment absehen.

    Bayer – Aktie am Scheideweg

    Bayer leidet nach an den Nachwirkungen der Monsanto-Übernahme und entsprechenden Schadensersatzklagen in den USA. Seit der Übernahme ist das Unternehmen im Abwärtstrend. Dabei läuft es operativ gar nicht schlecht. Gerade der Pharmabereich bringt laufend gute Nachrichten. Vergangenen Freitag erhielt der Konzern die Zulassung für sein Medikament Kerendia, das gegen chronische Nierenerkrankungen und Diabetes Typ 2 hilft. Weltweit gibt es mehr als 160 Mio. Patienten, und so sehen Analysten ein Blockbuster-Potential für das Medikament.

    In Japan gab es im Juni Zulassungen für Vericiguat und Verquvo. Der Konzern hat in der letzten Zeit immer wieder Übernahmen im Pharmabereich getätigt, wie zum Beispiel Bluerock und AskBio, das für 4 Mrd. USD erworben wurde. Somit steht ein Zelltherapie- und ein Gentherapieunternehmen bereit, um weitere Blockbuster-Kandidaten zu entwickeln. Ob all diese guten Nachrichten dem Aktienkurs auf die Sprünge helfen bleibt abzuwarten. Seit dem 22. Juni sieht sich Bayer einer neuen Glyphosat-Klage ausgesetzt.

    Die Aktie kämpft aktuell am 200er gleitenden Durchschnitt und hat seit der Klage wieder 4 ÉUR nachgegeben. Aktuell kostet die Aktie 50,60 EUR. Kurzfristig ist es enorm wichtig, dass die Aktie auf Schlusskursbasis oberhalb von 49,69 EUR notiert. Ansonsten wäre das nächste Kursziel 46 EUR. Für die Aktie spricht eine ordentliche Dividendenrendite von rund 3,9%. Wenn erst einmal das Monsanto Thema abgeschlossen ist, muss man bei der Aktie zuschlagen.


    In der Pharmabranche kann es schnell hoch, aber auch runtergehen. Cardiol Therapeutics hat das Potential sich zu vervielfachen, wenn das Medikament zugelassen wird. CureVac hat aktuell kein Potential mehr, Investoren sollten eher über einen Verkauf nachdenken. Bayer kann man vermutlich auf lange Sicht kaufen, denn auch die Rechtsstreitigkeiten werden irgendwann beendet sein. Dann hat die Aktie deutlich mehr Potential.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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