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22.01.2024 | 06:00

Daimler Truck, dynaCERT, Plug Power - Wasserstoff: Der künftige König der Energieträger?

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Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der schwindenden Ressourcen fossiler Brennstoffe steht die Welt an einem Wendepunkt, der eine Neugestaltung der Energieversorgung unerlässlich macht. Wasserstoff rückt dabei ins Zentrum einer künftigen kohlenstoffarmen Wirtschaft - darunter insbesondere der Transportbereich. Der Sektor Transport, der momentan stark von fossilen Brennstoffen abhängig ist, verursacht einen erheblichen Anteil der globalen Treibhausgasemissionen. In einer Welt, die nachhaltige, langfristige Energielösungen sucht, könnte Wasserstoff die Antwort auf einige der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit bieten. Wir sehen uns heute drei Unternehmen an, die an der Reduktion von Emissionen mit Hilfe von Wasserstoff arbeiten.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: Daimler Truck Holding AG | DE000DTR0013 , DYNACERT INC. | CA26780A1084 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

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Inhaltsverzeichnis:


    Daimler Truck – Umsatz 2023 gesteigert

    Als führender Hersteller in der LKW-Branche steht Daimler Truck vor dem komplexen Unterfangen, die Transportwelt auf eine nachhaltige Zukunft auszurichten. Angesichts strenger werdender Emissionsregulierungen und dem steigenden globalen Bedürfnis nach klimafreundlichen Transportlösungen ist Daimler Truck nicht nur mit Elektro-LKWs präsent, sondern erweitert sein Engagement auch auf die Wasserstofftechnologie. Während batterieelektrische Fahrzeuge eine schnelle Antwort auf kurz- bis mittelstreckige Lieferungen bieten können, zeigt der Wasserstoffantrieb sein Potenzial dort, wo es um Langstreckentransporte geht – Bereiche also, in denen die Speicherfähigkeit und Reichweite der Batterietechnologie noch an ihre Grenzen stößt.

    Am 15. Januar hat der Konzern ein Update zu seinen Geschäften im Jahr 2023 herausgegeben, das von einer schwierigen wirtschaftlichen Lage geprägt war. Trotzdem legte der Absatz um 1 % auf 526.053 LKW und Busse zu, wobei Nordamerika ein Wachstum von 4 % und Asien von 3 % verzeichnete. Schlechter lief es in Europa und Südamerika, wo die Umsätze um rund 5 % sanken. Das Management hält aber an seiner Finanzprognose für das Jahr 2023 fest und betonte, dass sich der Absatz batterieelektrischer Fahrzeuge mehr als verdreifacht habe. Noch verkaufen sich deutlich mehr herkömmliche LKWs als die mit Elektroantrieb, weil die Fahrzeuge noch nicht für lange Strecken geeignet sind.

    Daimler Truck und seine Partner Accelera und Paccar planen den Bau eines Batteriezellen-Werks im US-Bundesstaat Mississippi, das bis 2027 mit der Produktion beginnen soll und voraussichtlich 2.000 Arbeitsplätze schaffen wird. Die Gesamtinvestition wird auf 2 bis 3 Mrd. USD geschätzt. Mittlerweile verfolgt das Unternehmen einen dualen Ansatz von Elektro- und Wasserstoffantrieb. Es ist technologische Vielfalt vonnöten, um den diversen Anforderungen der Logistikbranche gerecht zu werden und gleichzeitig einen umweltverträglichen Fortschritt zu garantieren. Die Zahlen zum 4. Quartal sind für den 1. März angekündigt. Die Aktie ist seit Anfang Januar nach einem steilen Anstieg unter Druck und ist aktuell für 30,88 EUR zu haben.

    dynaCERT – vielversprechende Perspektiven für 2024

    Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat am 28. Dezember einen erfolgreichen Jahresrückblick 2023 vorgelegt und dabei einen Ausblick auf das kommende Jahr gegeben. Die Verkaufserfolge des 4. Quartals und die Resonanz auf die HydraGEN™-Technologie zeigen vielversprechende Perspektiven für das laufende Jahr. Im vergangenen Jahr wurden mehrere Pilotprojekte erfolgreich abgeschlossen. Die Bestellungen kommen aus verschiedenen Branchen wie Bergbau, Lebensmittelherstellung und Energieunternehmen. In Europa wurden neue Händler gewonnen, woraus sich die Präsentation der HydraGEN™-Technologie auf der Solutrans 2023 ergab. Die Kunden schätzen die Möglichkeit, den Kraftstoffbedarf und die Emissionen gleichzeitig zu reduzieren, durch die Einspritzung von Wasserstoff und Sauerstoff zur Verbrennungsoptimierung bei Dieselmotoren.

    Ende November wurde die letzte Hürde für die Verra-Zertifizierung genommen. Earthhood Services hat den endgültigen Bewertungsbericht über die HydraGEN™ Technologie vorgelegt. Somit steht der Zertifizierung, die jetzt Anfang 2024 erwartet wird, nichts mehr im Weg. Die Unterstützung des französischen Teams HoleShot Competition bei der DAKAR 2024 hat die Markenbekanntheit von dynaCERT deutlich erhöht. Das Team konnte sich den 3. Platz sichern und so zusätzliche Aufmerksamkeit generieren. Im Dezember stärkte das Unternehmen seine Bilanz durch eine erfolgreiche Kapitalbeschaffung in Höhe von 3,86 Mio. CAD durch eine Privatplatzierung. Diese kann nach Meldung vom 20. Januar in den kommenden 30 Tagen noch bis auf 6 Mio. CAD ansteigen.

    Mit dem Geld wurde eine Wandelanleihe zurückgezahlt und die Beteiligung an Cipher Neutron soll ausgebaut werden. Der Rest steht als Working Capital zur Abarbeitung von Aufträgen zur Verfügung. Sobald das Unternehmen die CO2-Gutschriften erhält, dürfte die Anzahl an Bestellungen für die HydraGEN™ Einheiten deutlich zunehmen. Für die Kunden, die Umwelt und dynaCERT entsteht eine Win-Win-Win-Situation. Die Aktie notiert derzeit exakt auf dem Ausgabepreis der Privatplatzierung von 0,15 CAD. Das dürfte an der noch ausstehenden Zertifizierung liegen. Denn nach dem Zertifizierungsbericht stand die Aktie bereits bei 0,21 CAD. Dieser Kurs dürfte bei Erteilung seitens Verra schnell wieder erreicht werden.

    10. International Investment Forum: dynaCERT

    Plug Power – ungewisse Zukunft

    Der Wasserstoff-Brennstoffzellenspezialist Plug Power versetzte seinen Investoren einen weiteren Schlag, als der Aktienwert nach der Ankündigung einer massiven Kapitalerhöhung ein Rekordtief erreichte. Bereits stark gebeutelt durch anhaltende Verluste steckt das Unternehmen in einer bedenklichen finanziellen Schieflage, die Investoren und Analysten gleichermaßen alarmiert. Am vergangenen Donnerstag schloss die Aktie von Plug Power mit einem Minus von 11,5 % und erreichte den niedrigsten Stand seit September 2019. Die Verkündung, bis zu 1 Mrd. USD über Aktienverkäufe generieren zu wollen, ließ bei den Anlegern Zweifel an der langfristigen Finanzierbarkeit der Unternehmensaktivitäten aufkommen.

    Analysten äußerten Skepsis darüber, ob dieser Betrag ausreicht, um das Geschäft über das laufende Jahr hinaus zu sichern. Möglicherweise muss das Management am 23. Januar unpopuläre Entscheidungen verkünden, um das Unternehmen zu stabilisieren, inklusive Organisationsschrumpfung und strategischer Kurskorrekturen. Die nahende Ankündigung vorläufiger Ergebnisse für das 4. Quartal und die Vorschau auf die Zukunftserwartungen wird von vielen mit Spannung erwartet. Frühere Erwartungen der Unternehmensführung könnten in dieser Sitzung nach unten korrigiert werden, ein Umstand, der das Vertrauen der Anleger möglicherweise weiter erschüttern wird.

    Die andere Option ist, dass die Verhandlungen mit dem Energieministerium ein Erfolg waren und der Konzern eine Darlehensgarantie über 1,5 Mrd. USD erhält. Auch etwaige Verbesserungen der Margen und Geschäftsergebnisse könnte die Zukunftsaussichten verbessern. Investoren und Marktbeobachter werden mit Spannung verfolgen, wie die Ankündigungen, die die wichtigsten in der Geschichte von Plug Power sein könnten, ausfallen. Die Aktie ging am vergangenen Freitag mit 2,68 USD aus dem NASDAQ Handel. Eigentlich kann das Unternehmen nur noch positiv überraschen.


    Wasserstoff hat das Potenzial in vielen Bereichen Probleme zu lösen. Das hat auch Daimler Truck erkannt und entwickelt LKWs mit Wasserstoffantrieb. Trotz schwieriger Voraussetzungen konnte der Konzern seinen Umsatz steigern. dynaCERT optimiert den Verbrennungsprozess von Dieselmotoren und spart so Kraftstoff und Emissionen. Diese Einsparungen könnten bald als CO2-Zertifikate ausgewiesen werden, was der Aktie einen Schub geben sollte. Plug Power hat groß gedacht und wollte die gesamte Wertschöpfungskette von Wasserstoff abdecken. Jetzt, wo Finanzierungen schwer zu bekommen sind, fällt diese Strategie dem Konzern auf die Füße. Hier sollte man den 23. Januar im Kalender notieren.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens

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    • Klimaschutz
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    • Technologie

    Hitzerekorde, Überschwemmungen und Energienotstand. Im Sommer kommen alle Themen der Klimawende auf den Tisch. Seit Abschaltung der Kernkraftwerke fehlt es in Deutschland an einer grundlastfähigen Stromversorgung. Ausgeprägte Netzschwächen häufen sich, eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Wirtschaftsminister Habeck möchte so schnell wie möglich Gaskraftwerke bauen, die später mit Wasserstoff betrieben werden können. Nette Idee! Um vorhandene Löcher zu stopfen, kaufen die Berliner Wirtschaftsexperten derweil französischen Atomstrom zu. Den klimatechnischen Unterschied zwischen Hüben und Drüben kann wissenschaftlich niemand belegen, der deutsche Verbraucher bezahlt diesen Unsinn aber gerne über seine Stromrechnung. So funktioniert die EU-Energiepolitik. Die Ausgabenseite steigt also unaufhörlich, wir kümmern uns deshalb um einen höheren Einnahmenstrom. Im Folgenden einige Ideen für ihr Energie-Portfolio.

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    • Daimler Truck
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    Mit dem Ziel, umweltfreundlichere Technologien zu fördern und gesetzliche Auflagen zu erfüllen, stehen Logistikunternehmen vor der Entscheidung zwischen Elektro- und Wasserstoffantrieben für die Zukunft. Viele Länder haben strenge Emissionsvorschriften eingeführt, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Nutzung fossiler Brennstoffe zu minimieren. Während Elektroantriebe durch hohe Energieeffizienz und geringe Betriebskosten überzeugen, punkten Wasserstoffantriebe mit schneller Betankung und großer Reichweite. Wir haben uns drei Unternehmen herausgesucht, die zum Teil unterschiedliche Ansätze verfolgen und blicken auf deren aktuelle Situation.

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    • Erneuerbare Energien
    • Emissionen
    • Mobilität
    • Netzausbau
    • Wasserstoff

    Im Wasserstoffbusiness setzen Länder staatliche Anreize, um diese innovative Technologie weiter zu fördern. So stellen z. B. die USA durch ihr Energieministerium rund 750 Mio. USD für 52 Projekte in 24 Bundesstaaten bereit. Das Ziel ist klar: sauberen Wasserstoff erschwinglich machen und darüber hinaus die internationale Führungsrolle in diesem Sektor gewinnen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat eine emissionsreduzierende Technologie entwickelt, um herkömmliche Dieselmotoren nachzurüsten und so emissionsfreier zu machen. Diese Brückentechnologie verbindet das Beste aus beiden Welten: die Effizienz von Dieselmotoren und die nachrüstbare und zuschaltbare CO2-reduzierende Antriebsform. Der Motor selbst bleibt in seiner Funktionsweise unberührt. Ein Grund für das schleppende Vorankommen von großen Wasserstoffprojekten ist die noch fehlende Infrastruktur. Hier kann sich Siemens Energy über einen Vorstoß freuen. In seiner Sparte Grid Technologies verzeichnen sie in Zukunft enormes Wachstum. Dass Subventionen nicht immer zum Vorteil sind, merkt Volkswagen in puncto Elektroautos. Das Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Und dann ist da noch eine Schadensersatzforderung in Millionenhöhe aus einem ganz anderen Bereich.

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