25.09.2024 | 04:45
Die Biotech-Rally des Jahrhunderts steht an! 150 % Rendite mit BioNTech, Pfizer, NYXOAH, Bayer oder Evotec?
Die Börse läuft und läuft. Jetzt noch schneller mit einer Doppel-Wumms-Zinssenkung der FED! Völlig überraschend greift die amerikanische Notenbank in ihren Zauberhut und schenkt den Märkten -0,5 %. Nun ist sicher, das Leben geht auch im BioTech-Sektor weiter. Doch die Auswahl ist herausfordernd. Mit einem mittelfristigen Fokus ist es wichtig, auf die Management-Qualitäten zu achten, denn die jüngsten Kursabschläge fielen teilweise zu hoch aus. Aber einige Forschungsansätze versprechen eine bessere Zukunft. BioNTech, Pfizer und Bayer haben die Bodenbildung bereits hinter sich. Nyxoah und Evotec zeigen nach einer Konsolidierung nun erste Ausbruchsversuche. Wie geht es kurzfristig weiter?
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , PFIZER INC. DL-_05 | US7170811035 , NYXOAH SA | BE0974358906 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Accum™ hilft uns dabei, Wirkstoffe zielgenau an den Ursprung von Infektionen oder Krankheiten zu bringen. [...]" Sébastien Plouffe, CEO und Director, Defence Therapeutics
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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BioNTech und Pfizer – Die Welt nach Corona
Eine lange Durststrecke mussten BioNTech und Pfizer seit den Traumgewinnen in 2021 und 2022 durchstehen. Für BioNTech, mit dem Blockbuster Comirnaty, ging es in der Folge ganze 75 % nach unten, Pfizer konnte sich mit seinem großen Portfolio an Pharmazeutika mit -40 % relativ besser behaupten. Natürlich hatten sich die Mainzer zuvor verfünffacht, die Amerikaner schafften in der Pandemie „nur“ eine Verdoppelung. Unter Covid-19 hat die Börse zum Glück mittlerweile einen Schlussstrich gezogen. Wie geht es mit den Protagonisten nun weiter?
In Sachen BioNTech war es bis Ende August sehr ruhig bestellt. Dann gab es einen überraschenden Sprung um ganze 40 % in nur 2 Handelswochen. Katalysator war eine Meldung, wonach die Mainzer im Rahmen des ESMO Kongress vielversprechende Studienergebnisse zu Krebstherapien vorstellen werden. „Auf dem diesjährigen ESMO werden wir Daten aus drei klinischen Studien mit BNT327/PM8002 vorstellen, einem der wichtigsten Bausteine für unsere Strategie der Kombinationsbehandlung“, sagte Prof. Özlem Türeci, Mitbegründerin und Chief Medical Officer. J.P. Morgan reagierte schnell und revidierte seine Einschätzung von „Underweight“ auf „Neutral“ und setzte das Kursziel auf 12 Monate von 91 auf 125 USD nach oben. Dort landeten die BNTX-Aktien auch letzte Woche, konsolidierten aber schnell wieder auf 112 USD. Unsere in der Gegend um 85 EUR eingesammelten Aktien versehen wir nun mit einem Stop bei 98 EUR. Der Titel dürfte nun wieder Aufmerksamkeit auf sich ziehen und hat mit 17 Mrd. EUR Cash eine ordentliche Reichweite in die Zukunft.
Pfizer konnte nach einer langen Konsolidierung nun die Zone 24 bis 26 EUR erfolgreich verteidigen. Das Unternehmen konnte Erfolge in der klinischen Phase-2-Studie in der Entwicklung eines Medikamentenkandidaten gegen die lebensbedrohliche Kachexie erzielen, eine Form der krankhaften starken Abmagerung, die oft im Zusammenhang mit Tumoren auftritt. Mit einem KGV 2025e von 10,4 und einer Dividenden-Rendite von 5,8 % ist die Aktie ein Top-Pick unter den LifeScience Standardwerten. Experten auf der Plattform Refinitiv Eikon erwarten ein durchschnittliches Kursziel von knapp 30 EUR.
NYXOAH SA – Gewinne im Schlaf mit Genio
Mit Kapitaleinwerbungen von 86 Mio. EUR gut durchfinanzieren konnte sich der Medizintechnik-Hersteller Nyxoah SA aus Belgien. Das 2009 gegründete Unternehmen wird seit 2020 an der Euronext und seit 2021 auch an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet. Im Fokus steht die patientenzentrierte Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe, kurz OSA genannt, die zu wiederholten Unterbrechungen der Atmung während des Schlafs führt.
Die ständigen Atmungsaussetzer verringern den Sauerstoffgehalt im Blut, und gehen mit teilweise schwerwiegenden Begleiterkrankungen, wie Herzinfarkten, Schlaganfällen und Depressionen einher. Da OSA die Schlafqualität erheblich beeinträchtigt, leiden Betroffene zudem häufig unter starker Tagesmüdigkeit und verminderter Leistungsfähigkeit.
Die erste Wahl bei der Behandlung der Schlafapnoe ist die CPAP-Therapie, bei der der Patient mit einer großen Maske schlafen muss, um Luft zuzuführen. Allerdings wird die CPAP-Behandlung in der Anwendung häufig als unkomfortabel empfunden und viele Patienten suchen daher nach einer anderen Lösung. Aus diesem Grund hat Nyxoah Genio entwickelt. Genio behandelt OSA mit Neurostimulation. Die Wirksamkeit konnte bei Patienten, die mittelschwer bis schwer erkrankt waren, bereits wissenschaftlich nachgewiesen werden. Im größten Markt Deutschland, wird das Produkt bereits erfolgreich in vielen Hals-Nasen-Ohren-Kliniken eingesetzt. In den USA erwartet Nyxoah nun für Ende des laufenden Jahres die Zulassung, eine Vertriebsorganisation wird derzeit aufgebaut.
Wie die weitere Zukunft aussieht, hat der CEO Olivier Taelman in einem Interview jüngst so formuliert: „Unser erklärtes Ziel ist es, ein weltweit führendes Unternehmen für die Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe und verwandter Indikationen zu werden. Für 2030 ist unsere Vision unter anderem, das Produkt noch benutzerfreundlicher und einfacher in der Handhabung zu machen und damit klarer Innovationsführer in der Neurostimulationstechnologie für OSA zu bleiben.“ Die Aktie von Nyxoah konnte im September bereits 10 % an Boden gutmachen und nimmt wieder Anlauf in Richtung alter Höchststände von über 16 EUR. Der Medizintechnik-Titel hat derzeit eine Marktkapitalisierung von rund 260 Mio. EUR, etwa 44 % liegen in der Hand von Kerninvestoren, mit gut 20 % sind internationale Fondsgesellschaften investiert. Nyxoah ist ein interessanter Nischen-Player mit Potenzial!
Evotec und Bayer – Fundamental noch in der Beweispflicht
Trotz starker Abverkäufe und einer historisch hohen Short-Quote will der Kurs des Hamburger LifeScience-Unternehmens Evotec nicht so recht auf die Beine kommen. Aktuell scheiden sich zudem die Geister bei den fundamentalen Erwartungen. Für 2024 schätzen Analysten eine Größenordnung von 829 Mio. EUR im Umsatz, das liegt klar unter dem Korridor, der jüngst vom Management veröffentlicht wurde. Mit einer Marktkapitalisierung von 1,15 Mrd. EUR und Preisen von 6,12 EUR ist das Unternehmen derzeit günstig, denn immerhin befanden sich Ende Juni noch rund 222 Mio. EUR Cash in der Bilanz. Wichtig erscheinen die anstehenden Termine: Am heutigen Montag veranstaltet die Royal Bank of Canada die RBCCM Pharmaceutical CDMO and Bioprocessing Conference. Mit viel Spannung blicken die Investoren aber auf die am morgigen Dienstag stattfindende Berenberg and Goldman Sachs Konferenz in München. Vielleicht kann der neue CEO Dr. Christian Wojczewski zum Oktoberfest mit einer Überraschung aufwarten. Unseren Stopkurs haben wir auf 5,85 EUR angehoben.
Beim deutschen Pharma-Aushängeschild Bayer hat sich der Rebound auf über 29 EUR in der letzten Woche schon mal sehr gut angefühlt. Derzeit mehren sich die Hoffnungsschimmer, dass der Abbau von bis zu 5.000 Arbeitsplätzen die Kosten entsprechend senkt. Problem der Leverkusener sind neben den Glyphosat-Dauerklagen aus den USA vor allem die auslaufenden Patente auf Blockbuster-Medikamente, was mittelfristig zu einem Margenverfall führen wird. Hohe Schulden von 33 Mrd. EUR, kaum Umsatz-Zuwachs und sinkende Margen belasten den Konzern. CEO Bill Anderson hat im ersten Jahr seiner Amtszeit zwar viel angekündigt, der Kurs verweilt aber mit 28,80 EUR nur 15 % über seinem 5-Jahrestief. Wer langfristig denkt, nimmt Bayer mit KGV 2025e von 5,4 und einer historisch niedrigen Marktkapitalisierung von 27,5 Mrd. EUR ins Depot und schließt für 2 Jahre die Augen.
Nun ist sie da die Zinswende! Für Titel aus dem LifeScience-Sektor sollte dies ein Aufatmen mit sich bringen, denn immerhin können Refinanzierungen nun zu besseren Konditionen erfolgen. BioNTech und Pfizer haben Milliarden auf der Bank, ebenso ist Nyxoah finanziell bestens aufgestellt. Evotec verfügt zwar über genug Mittel, hier belasten aber wie bei Bayer eher die kurzfristigen operativen Aussichten. Der gesunde Mix im Portfolio senkt das Risiko.
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