Menü schließen




30.08.2023 | 04:45

Die IAA vor der Tür und die E-Mobilität stockt – wo bleibt die Super-Batterie? BYD, Tesla, Varta und First Phosphate im Fokus

  • E-Mobilität
  • Rohstoffe
  • Batteriemetalle
  • Hightech
  • Alternative Energien
Bildquelle: pixabay.com

Professor Ferdinand Dudenhöffer sieht die E-Mobilität auf dem absteigenden Ast. Trotz des Verbrenner-Verbots in der EU ab 2035 wird sich der Umstieg auf den Stromantrieb noch länger hinziehen als gedacht. In einem aktuellen Interview sieht er in den sinkenden Subventionen zum 1. September dieses Jahres einen möglichen Showstopper. Der Grund: Die meisten Käufe von E-Fahrzeugen sind steuerlich motiviert und auch die gestiegenen Zinsen machen die teuren Stromer in Leasing-Modellen nicht mehr konkurrenzfähig. Hinzu kommen die technischen Einschränkungen in Sicherheit, Reichweite und Betriebsdauer gegenüber den ausgereiften, sparsamen Verbrennerfahrzeugen. Die Herausforderung liegt also in der Erfindung einer sauberen, effizienten und sicheren Batterie-Technologie. Wo liegen die Chancen in dieser hochdynamischen Branche?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: FIRST PHOSPHATE CORP | CA33611D1033 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , TESLA INC. DL -_001 | US88160R1014 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
    "[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG

    Zum Interview

     

    Varta – Ausbruchsversuch vorerst gescheitert

    Noch ist das zarte Pflänzchen Varta unterentwickelt. Kurz nach Präsentation der Halbjahreszahlen ging es mit dem Kurs dynamisch Richtung 23 EUR, Ende August kam er wieder auf rund 20 EUR zurück. Eigentlich zeigte sich in den letzten Zahlen ein erster Hoffnungsschimmer. Denn der Umsatz rutschte nur um 10 % auf 339 Mio. EUR ab und beim bereinigten EBITDA gab es einen hauchdünnen Verlust von 6,8 Mio. nach 68,9 Mio. EUR Gewinn im Vorjahr. Drastisch war dennoch der 75%-ige Umsatzeinbruch im Segment LI-Coin Power, maßgeblich die Zulieferung für die kabellosen Kopfhörer von Apple. Hier gab es eine signifikante Eintrübung der Nachfrage, einen Lagerabbau auf Kundenseite sowie erhebliche Preisreduktionen.

    Still geworden ist es auch um den Bereich der E-Mobilität und dem seit 2021 entwickelten Produkt V4Drive. Da man hier offensichtlich nicht aus der Testproduktion herausstarten konnte, konzentriert sich der Konzern neben den Consumer-Batterien nun auf die netzunabhängigen Energiespeicher, genannt „Energy Storage Systems“. Trotz der weiter herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage ist das Unternehmen optimistisch für eine bessere Entwicklung in den kommenden Monaten. Anlaufende Kundenprojekte, sowie die saisonal steigende Nachfrage im zweiten Halbjahr, sollen für den Herbst eine Überraschung in den Zahlen bereithalten.

    Aktuell ist das Unternehmen dabei, eine Gigawatt-Fabrik für Energiespeicher in Ellwangen aufzubauen. Ende des Jahres sollen dort die ersten Batteriemodule gefertigt werden. J.P. Morgan bleibt bei seinem „Neutral“-Votum, senkt das Kursziel aber von 30 auf 25 EUR ab. DZ Bank und Warburg sehen die Lage kritischer und raten zum Verkauf mit 12-Monats-Kurserwartungen von niedrigen 15 EUR. Die Restrukturierung dürfte noch einige Überraschungen bereithalten, charttechnisch müsste der Wert aber erst über 23,70 EUR klettern. Insgesamt sind die Analysten aber wohl eine Spur zu skeptisch.

    First Phosphate – Hier gibt es noch einige Überraschungen

    Einen langfristigen Markteintritt in den Sektor „Batterielösungen“ für verschiedene alternative Energie-Anwendungen plant auch das kanadische Unternehmen First Phosphate (PHOS). Große asiatische Batterie-Hersteller wie CATL, BYD und Panasonic schielen mit Argusaugen auf die neuesten Technologien, welche längere Lebensdauer, höhere Sicherheit und kürzere Ladezyklen versprechen. Die durchschnittliche Reichweite hatte sich zuletzt branchenweit von 350 auf 470 km erhöht, sie kommt damit aber noch längst nicht an Diesel-Reichweiten von bis zu 1.000 km heran. Zudem müssen beim Betrieb eines E-Mobils viele Flexibilitäts-Einschränkungen akzeptiert werden. Gänzlich ungeklärt ist auch das Entsorgungsthema, denn manche Hersteller weigern sich bislang, die Kosten hierfür zu übernehmen. Infolge der technologischen Weiterentwicklung bis heute, haben sich die Produzenten mit nur wenigen Ausnahmen auf eine Akkugarantie von acht Jahren und 160.000 km geeinigt. Immerhin!

    Die Branche wartet jedoch auf potenzielle Gamechanger in der elektrischen Mobilitätswende. Auch Phosphat könnte dabei eine gewichtige Rolle spielen, denn immerhin impliziert dies den Verzicht auf das kritische Kobalt. Sowohl die US- als auch die kanadische Regierung wollen durch den Aufbau einer heimischen Batterieproduktion autarker von Importen werden. First Phosphate könnte dabei eine wichtige Zulieferrolle übernehmen, denn man besitzt Zugang zu einem riesigen Phosphatvorkommen in Quebec. Das dort lagernde magmatische Anorthosit-Phosphatgestein eignet sich bestens für diese Zwecke und kann laut aktueller wirtschaftlicher Bewertung über 14 Jahre lang im Konzessionsgebiet Lac à l'Orignal abgebaut werden. Mit aufbereitetem Phosphatkonzentrat, Magnetit und Ilmenit lässt sich so über die genannte Lebensdauer ein Nettobarwert von 795 Mio. CAD erzielen, eine Amortisation des Abbaubetriebs würde sich schon nach 5 Jahren einstellen.

    Die PHOS-Aktie ist bei einem Kurs von 0,38 CAD mit nur 19,5 Mio. CAD bewertet, langfristig könnte die Entwicklung zu einem Zulieferer für LFP-Kathodenmaterial den Wert des Unternehmens aber um ein Vielfaches erhöhen. Hochinteressant!

    Auf Sicht von 3 Monaten haben Tesla und Varta die Nase vorn. BYD und First Phosphate sind aber dabei, ihre unteren Wendepunkte zu definieren. Quelle: Refinitiv Eikon vom 29.08.2023

    BYD und Tesla – Die bevorstehende IAA wird Zeichen setzen

    Im Vorfeld der IAA Mobility stellt sich der europäische Fahrzeugmarkt auf eine Großoffensive der asiatischen Hersteller ein. Sie brillieren mit einfacheren Fahrzeugkonzepten und Kostenvorteilen in der Produktion. Insgesamt wird man so, trotz der langen Importwege, einen Preisvorteil von bis zu 30 % für die Käufer aus der EU darstellen können. Erst kürzlich hatten die Hersteller Tesla und VW den Staffelstab im chinesischen Markt an BYD abgeben müssen, obwohl sie ihre Preise bereits massiv gesenkt hatten.

    Technologisch wird auch die neueste Batterie-Technologie auf dem Prüfstand stehen. Beispielsweise ermöglicht die hoch performante Batterietechnologie des chinesischen Herstellers Farasis Energy nach Unternehmensangaben sowohl eine hohe Reichweite, als auch Schnellladefähigkeit. Mit einer Energiedichte von 330 Wattstunden je kg kann eine Reichweite von rund 1.000 km erzielt werden. Als Pionier mit rund 150 Patenten arbeitet das internationale Entwicklerteam aktuell an der 5. Generation von Batteriezellen, deren Chemiemix noch geheim gehalten wird. Zudem bietet Farasis ein innovatives Konzept für die Rückgewinnung und Wiederverwendung wertvoller Materialien durch das eigens entwickelte Direct-Recycling-Verfahren. Gute Nachrichten für die Branche!

    Da sind etablierte Hersteller wie VW, BYD und Tesla gefordert. Bislang setzen sie auf die hauseigene Produktion der elektrischen „Kernzellen“. Das könnte sich aber in Zukunft ändern, wenn junge dynamische Start-Ups den Batteriemarkt erobern. Die bevorstehende IAA Mobility im September wird daher einiges an Schwung in die Branche bringen.


    Der weltweite Batterie-Markt ist in Bewegung. Da die Li-Ionen-Technologie nun schon in die Jahre kommt, könnten potenzielle Gamechanger am Horizont auftauchen. Klar macht das ganze nur Sinn, wenn mit den neuen Materialien auch eine groß-industrielle Produktion möglich ist. Unter den E-Mobilitätswerten bleiben BYD und Tesla hochbewertete Standardwerte, Varta und First Phosphate können spekulativ beigemischt werden.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) derzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen hält bzw. halten und auf deren Kursentwicklungen spekulieren. Sie beabsichtigen insofern Aktien oder andere Finanzinstrumente der Unternehmen zu veräußern bzw. zu erwerben (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.
    Es besteht insofern ein konkreter Interessenkonflikt bei der Berichterstattung zu den Unternehmen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.
    Es besteht auch aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.
    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 10.07.2025 | 04:45

    Almonty Industries goes NASDAQ: Auf der Überholspur mit einem der kritischsten Metalle der Welt

    • Kritische Metalle
    • Rohstoffe
    • Defense
    • Rüstung
    • Energiewende

    Almonty Industries (TSX: AII; WKN: A414Q8; ISIN: CA0203987072; 4,72 EUR) steckt in den letzten Zügen seines Debüts an der NASDAQ. Hierzu wurde die Anzahl der Aktien optisch reduziert, damit der Kurs den strengeren Regularien der bekannten, amerikanischen Technologie-Börse entspricht. Damit betritt das Rohstoff-Unternehmen eine neue Ära. In einem Umfeld täglicher politischer Verwerfungen bietet sich eine Fülle von Geschäftsmöglichkeiten, die sich in den nächsten Monaten eröffnen. CEO Lewis Black wird den gezeigten Erfolg der letzten Jahre mit einer verstärkten Börsenpräsenz fortsetzen und auch die neuen US-Aktionäre freudig im Eigentümerkreis begrüßen. Der Clou: Die Bewertungen von US-Unternehmen beträgt oftmals ein Vielfaches anderer Börsenschauplätze, gerade im Bereich Rüstung- und Defense. Die Spannung steigt!

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 09.07.2025 | 04:45

    1.000 Panzer für die NATO- weitere 150 % mit Rüstung und Gold? Rheinmetall, Dryden Gold, Hensoldt und Renk im Fokus

    • Defense-Aktien
    • Rüstung
    • HighTech
    • Gold
    • Edelmetalle
    • Rohstoffe

    Die Meldung schlug ein wie eine Bombe. Die NATO plant die Stationierung von bis zu 1.000 modernen Kampfpanzern an ihrer Ostflanke. Inmitten wachsender Spannungen mit Russland und vor dem Hintergrund des anhaltenden Ukraine-Kriegs sendet das Verteidigungsbündnis damit ein deutliches Signal der Abschreckung. Der Plan ist Teil eines umfassenden Aufrüstungsprogramms zur Stärkung der sogenannten "Forward Defense". Insbesondere Deutschland, Polen und weitere osteuropäische Mitgliedstaaten sollen als logistische und operative Drehkreuze dienen. Es geht nicht nur um Panzer, auch Munition, Ersatzteile und Wartungsinfrastruktur sollen in großem Umfang aufgebaut werden. Daneben steht der Bereich „Defense“ für Investitionen von über 1 Billion EUR in den nächsten 10 Jahren. Grund genug für die nächste Kursexplosion bei Rheinmetall und Co. Sicherheit ist wohl auch der Grund für die beeindruckende Gold-Rally seit Jahresanfang. Wo soll das noch enden?

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 25.06.2025 | 04:45

    Geopolitischer Joker: Almonty auf dem Weg zur nächsten Kursvervielfachung, vorbei an Rheinmetall, Hensoldt und Renk

    • Defense-Aktien
    • Kritische Metalle
    • Rohstoffe
    • Rüstung
    • Knappheit

    Almonty Industries (TSX: AII; WKN: A1JSSD; ISIN: CA0203981034; 2,02 EUR) steht weiter im Rampenlicht und das völlig zu Recht! Der Wolfram-Rohstoffwert gehört 2025 bislang zu den absoluten Top-Performern und hat das Potenzial, in eine völlig neue Liga aufzusteigen. Die Zeichen stehen auf Neubewertung. Denn: Was sich hier entwickelt, ist mehr als nur ein Minenprojekt, es ist eine geopolitisch hochrelevante Rohstoffoffensive mit Milliardenpotenzial. Inmitten eskalierender Handelskonflikte zündet China ein strategisches Gegensignal und schränkt den Export von Schlüsselmetallen ein. Wolfram wird damit zu einem kritischen Element für Hightech, Luftfahrt und Verteidigung. Bei Regierungen steht es nun ganz oben auf der Beschaffungs-Liste. Und genau hier setzt Almonty an: Mit der Sangdong-Mine in Südkorea entsteht noch 2025 der größte westliche Wolfram-Lieferant außerhalb Chinas. Schon jetzt sichern sich US-Verteidigungsunternehmen die begehrten Ressourcen – langfristig, exklusiv und strategisch. Das Vertrauen ist riesig, der Zeitpunkt perfekt. Wer jetzt einsteigt, könnte direkt in die nächste Wachstumswelle surfen. Ein Bewertungsschub ist mehr als nur wahrscheinlich, er ist vorprogrammiert!

    Zum Kommentar