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02.07.2021 | 05:40

Freenet, Almonty Industries, Lufthansa – Rückschläge sind Einstiegschancen

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Bildquelle: pixabay.com

An den Börsen geht es schon lange aufwärts, was sicherlich an der lockeren Geldpolitik und der damit einsetzenden Inflation zusammenhängt. Trotzdem stellt sich kein Hype ein, wie vor dem Platzen der Dotcom Blase. Damals zeichneten Leute Infineon und wussten nicht einmal was die Firma macht. Dabei stehen die Märkte trotz Corona höher als vor der Krise, und die guten Nachrichten halten an. Im Juli wird US-Präsident Biden voraussichtlich sein 1,2 Bio. USD Infrastrukturpaket auf den Weg bringen. Ursprünglich war mehr geplant. Aber dieses Geld wird am Ende die Unternehmensgewinne von den geförderten Wirtschaftszweigen steigern. Für den Anleger ist nur wichtig, dass er nicht am Hoch Aktien kauft, sondern auf Konsolidierungen wartet, um einzusteigen. Dadurch erhöht er das Gewinnpotential und sein Stop-Loss ist deutlich kleiner. Wir sehen uns heute drei Unternehmen an, die jüngst einen Rückschlag verkraften mussten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: FREENET AG NA O.N. | DE000A0Z2ZZ5 , ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , LUFTHANSA AG VNA O.N. | DE0008232125

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Inhaltsverzeichnis:


    freenet – hohe Dividendenrendite

    Am 18. Juni, dem Tag der Hauptversammlung, setzte die Konsolidierung ein. Der Vorstand der Gesellschaft konnte Aktionäre nicht von seinem neuen Vergütungsmodell überzeugen. Zwei Drittel des anwesenden Kapitals entschied sich gegen den Vorschlag. Das war schon etwas überraschend, denn es gab sogar eine Sonderdividende in Höhe von 0,15 EUR zusätzlich zur normalen 1,50 EUR Dividende.

    Die Aktie ist aktuell von 22,90 im Hoch auf 19,75 EUR gefallen und konsolidiert aktuell an der wichtigen 19,78 EUR Unterstützungsmarke. Man kann die Verluste also nicht nur auf den Dividendenabschlag schieben. Analysten von Goldman Sachs beklagten, dass das EBITDA aktuell nur aufgrund des Zuwachses im IPTV-Geschäft steigt. Auch mit der freenet FLEX App gab es zuletzt Schwierigkeiten, so sehr, dass sie sogar aus dem Google Playstore genommen wurde. Diese Probleme sind mittlerweile behoben.

    Am 24. Juni meldete das Unternehmen, das insgesamt 232.977 Aktien über das Aktienrückkaufprogramm erworben wurden. Die Analysten von Warburg Research sehen den fairen Wert der Aktie bei 25 EUR und begründen das mit dem Nachweis der Widerstandfähigkeit des Geschäftsmodels in der Corona Krise. Dividendenjäger können sich dank dem Rücksetzer eine erste Position ins Depot legen.

    Almonty Industries – der Spatenstich ist gemacht

    Almonty Industries baut in der Mine Los Santos im Westen von Spanien und der Mine Panasqueira in Portugal bereits Wolfram ab und verarbeitet das Material auch. Der momentane Hauptfokus liegt auf der Erschließung der Sandong Mine in Korea. Im vergangenen Dezember bekam das Unternehmen die Kreditzusage über 75,1 Mio. USD. Die Erhöhung des Eigenkapitals um 10,1 Mio. USD war als Bedingung vereinbart. Mit Listing des Unternehmens an der australischen Börse ASX werden zwischen 11,5 und 19,2 Mio. USD eingenommen. Die durchführende Bank hat 11,5 Mio. USD garantiert und somit steht dem Kredit nun nichts mehr im Wege. In diesem Zusammenhang wurde Andrew Frazer am 1. Juni in den Vorstand berufen.

    Analysten von First Berlin Equity Research bestätigten am 16. Juni die BUY-Empfehlung und erhöhten das Kursziel auf 1,55 CAD. Das wurde u.a. mit Einbeziehung der Molybdän-Vorkommen in der Sangdong Mine begründet. Gestützt wird die Begründung auf eine Schätzung aus den 80er Jahren, als aufgrund von Bohrergebnissen eine Ressourcenschätzung über 17 Mio. Tonnen mit einem 0,4%igen Anteil an Molybdändisulfid veröffentlicht wurde. In den kommenden Wochen sollen Bestätigungsbohrungen in diesem Gebiet starten. Am 28. Mai wurde bereits der erste Spatenstich auf dem Gelände der Sandong Mine gesetzt. Das ist ein Meilenstein, denn aktuell besitzt China quasi ein Monopol auf Wolfram, und die Mine Sangdong Mine ist eine der hochgradigsten und langlebigsten weltweit. Hinzu kommt ein 15-jähriger Abnahmevertrag mit Plansee.

    Auch wenn die Aktie seit Mitte Juni etwas unter Druck geraten ist, so ist die Ausgabe von neuen Aktien ein wichtiger Schritt, um den Wert des Unternehmens langfristig deutlich zu erhöhen. Zu den Ankeraktionären gehört die Deutsche Rohstoff AG mit 12%. Am 30. Juni wurde die wichtige 1,00 CAD Marke verteidigt. Bei diesem Rücksetzer kann man also ruhigen Gewissens kaufen, denn langfristig wird Almonty zu einem der größten Wolframproduzenten weltweit.

    Lufthansa – zu viele Unsicherheiten

    Jetzt, da mehr und mehr Bundesländer die Sommerferien starten, sollte man meinen, die Lufthansa würde davon profitieren. Doch der Aktienkurs kommt aus verschiedenen Gründen nicht so recht voran. Da ist zum einen die Delta-Mutation, die schon Portugal-Urlauber dazu zwang, ihren Urlaub vorzeitig abzubrechen. Keiner weiß, ob die Bundesregierung noch weitere Länder auf die Liste setzt. Kurzfristig werden dann zwar viele Rückflüge gebucht und die Fluggesellschaften können hohe Preise fordern, aber die Deutschen werden vorerst keinen Urlaub mehr in Risikogebieten machen wollen. Somit fallen auf der anderen Seite auch viele Flüge aus.

    Vorstandschef Spohr versucht Zuversicht zu verbreiten und glaubt, dass die lukrativen Geschäftsreisen wieder zunehmen werden. Er hofft auf einen Rückgang von nur 10%. Der Konzern will noch im September Hilfsgelder an die Bundesregierung zurücküberweisen und kündigte daher eine Kapitalerhöhung an. Laut dem Beschluss der Hauptversammlung sind bis zu 5,5 Mrd. EUR möglich, aber es sollen wohl nur rund 3 Mrd. EUR eingesammelt werden. Bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von etwa 5,4 Mrd. EUR ist das dennoch eine ganz ordentliche Verwässerung.

    Die Aktie hat ohne großen Widerstand die psychologisch-wichtige Marke von 10 EUR nach unten durchbrochen. Zudem wurde der 200er gleitende Durchschnitt und eine Supportmarke von 9,46 EUR unterschritten. Der nächste Supportbereich liegt bei 8,80 EUR. Das Bankhaus Metzler hat Lufthansa zuletzt auf Hold herabgestuft. Unter den gegebenen Voraussetzungen der Kapitalerhöhung sowie der Unsicherheit aufgrund der Delta-Mutante, können wir diesen Rücksetzer aktuell nicht zum Kauf empfehlen.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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