10.12.2019 | 07:51
Greift TUI zu? Homes & Holiday mit Turnaround und Übernahmefantasie
Die Homes & Holiday AG hat eine schwierige Zeit hinter sich. Nach dem Börsengang im Sommer 2018 wurde im Herbst 2018 die Prognose angepasst. Davon hat sich die Aktie des Spezialisten für Ferienimmobilien bis heute noch nicht erholt. In einem Interview mit 4investors erklärt CEO Joachim Semrau, dass die Sparmaßnahmen greifen und der Breakeven im kommenden Jahr gelingen soll. Zudem gibt es Übernahmefantasie. Greift beispielsweise TUI zu?
Lesezeit: ca. 2 Minuten. Autor: Mario Hose
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Der Autor
Mario Hose
In Hannover geboren und aufgewachsen, verfolgt der Niedersachse die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung rund um den Globus. Als leidenschaftlicher Unternehmer und Kolumnist erklärt und vergleicht er die verschiedensten Geschäftsmodelle sowie Märkte für interessierte Börsianer.
Geschäftsmodell neu ausgerichtet
Homas & Holiday hat sich im laufenden Jahr neu ausgerichtet. Bis auf München wurden alle Filialen in Deutschland geschlossen und die operative Führung auf Mallorca gebündelt. Die Zahl der Mitarbeiter wurde deutlich reduziert und Franchise-Partner ausgetauscht. Jetzt konzentriert sich die Gruppe voll auf Ferienimmobilien auf den Balearen.
Dort gehört die Gruppe mit der Marke Porta Mallorquina zu den führenden Marklern und ist mit dem Buchungsportal https://www.portaholiday.de die Nr. 2 unter den Fincavermiertern. Im zweiten Halbjahr 2019 sollen sich die Kostenreduzierungen erstmals positiv bemerkbar machen und dann 2020 voll zum tragen kommen. So soll im kommenden Jahr der Breakeven gelingen.
Balearen attraktivster Ferienimmobilienmarkt in Europa
Auch auf den Balearen alleine bieten sich Homes & Holiday ausreichende Wachstumschancen. Denn Ferienimmobilien liegen im Trend: Um sich einen Lebenstraum zu erfüllen, als Kapitalanlage und Renditeobjekt. Gleichzeitig entdecken immer mehr Menschen das Ferienhaus als Alternative zum Hotel und abseits vom Massentourismus. Die Lage der Balearen im Herzen Europas ist einzigartig und lockt Menschen aus mehr als 100 Nationen auf die Inseln.
Vom Apartment über die einfache Finca auf dem Land bis zur Luxusimmobilie mit Meerblick ist für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei. Semrau sieht erhebliches Potential. Alleine Ausländer würden auf den Balearen jedes Jahr Immobilien im Wert von über 1,6 Milliarden Euro kaufen. Würde Homes & Holiday nur 10 Prozent davon abwickeln, würde sich das Volumen gut verdreifachen.
In der Ferienvermietung könnte sich der Umsatz verzehnfachen
Riesig sei das Potenzial bei der Ferienvermietung. Durch Übernahmen hätte man innerhalb eines Jahres die kritische Größe von 1.000 Ferienhäusern – derzeit sind es bereits rund 1.300 – deutlich überschritten. Die Integration der neuen Objekte sei abgeschlossen.
Der Marktführer setze mehr als 30 Mio. EUR im Jahr um und habe nur unwesentlich mehr Immobilien im Angebot. Zum Vergleich, Porta Holiday hat im ersten Halbjahr 2019 gerade erst 300.000 EUR erlöst. Das Wachstum wird sicher nicht über Nacht erfolgen, aber mittelfristig erscheint ein Umsatz von 8 bis 10 Mio. EUR möglich.
Übernahmefantasie als Upside
Die Konzentration auf das Maklergeschäft und die Vermietung auf dem spannenden Immobilienmarkt der Balearen bringen Übernahmefantasie. Die Töchter von Homes & Holiday sind dort führend und die Gruppe schuldenfrei. Der Marktführer in der Ferienvermietung auf Mallorca Fincallorca wurde gerade erst von einem Nordeuropäischen Reisekonzern übernommen. Auch die Maklerbranche in Spanien ist in Bewegung.
So hat der amerikanische Star-Investor Warren Buffet das spanische Immobiliengeschäft für sich entdeckt und will hier aktiv werden.
Lexikon:
- Immobilienmarkt – Angebot und Nachfrage an Flächen werden auf dem Immobilienmarkt zusammengebracht.