Menü schließen




24.05.2023 | 05:30

Kurstreiber Börsengang: ThyssenKrupp, Volkswagen, Desert Gold Ventures

  • Wasserstoff
  • Gold
  • Edelmetall
  • Elektromobilität
  • IPO
Bildquelle: pixabay.com

Bei einem IPO ist für Anleger nicht nur der Börsenneuling interessant. Oft profitiert auch eine Muttergesellschaft – z. B. bei Volkswagen oder Mercedes-Benz – wenn die Tochter ganz oder teilweise verselbstständigt wird. Auf einen Kurstreiber hoffen Aktionäre von ThyssenKrupp derzeit. So wird der IPO der Wasserstoff-Tochter nucera. Analysten sind jedoch skeptisch. Doch ein Börsengang kann sich auch für die Peer-Group auszahlen, wenn sich Investoren die Branche wieder genauer ansehen. Davon könnte Desert Gold profitieren. Der Nachbar des Gold-Explorers Allied Gold Corp will in London an die Börse gehen. Dies sollte auch der Aktie von Desert Gold zum Ausbruch verhelfen. Im VW-Konzern hat sich die Porsche-Aktie seit dem Börsengang deutlich besser entwickelt als die Mutter. Analysten warnen: Tesla und BYD fahren den Wolfsburgern davon.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , DESERT GOLD VENTURES | CA25039N4084 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Bernd Krüper, President & Director, dynaCERT Inc.
    "[...] dynaCERT hat mit dem Gerät HydraGEN eine Lösung auf den Markt gebracht, die zur Nachrüstung von Dieselmotoren entwickelt wurde, um die Umwelt zu schützen und die zugleich wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. [...]" Bernd Krüper, President & Director, dynaCERT Inc.

    Zum Interview

     

    Desert Gold Ventures: Sorgt ein Nachbar für den Kurstreiber?

    Bei einem Kurs von 0,035 EUR könnte man glauben, dass es einem Unternehmen schlecht geht. Doch manchmal trügt der Eindruck. Wie bei Desert Gold. Der Explorer liefert seit Monaten positive Nachrichten über die Erschließung des Projekt SMSZ in Mali. Praktisch jede gemeldete Bohrprobe auf dem 440 km² großen Areal – eine der größten nicht-produzierenden Landflächen in Westafrika – sind vielversprechend. Die ersten nachgewiesenen und angedeuteten Mineralressourcen umfassen 8,47 Mio. t mit einem Gehalt von 1,14 g/t Gold mit insgesamt 310.300 Unzen. Hinzu kommen vermutete Mineralressourcen von 20,7 Mio. t mit einem Gehalt von 1,16 g/t Gold mit insgesamt 769.200 Unzen sowie weitere mehr als 21 Goldzonen und zahlreiche andere qualitativ hochwertige Explorationsziele. Doch der Aktienkurs notiert seit Jahresanfang rund um die 0,04 EUR. Zur Einordnung: Im Januar 2022 waren es 0,10 EUR. Damals war der Goldpreis deutlich niedriger und Desert Gold bei der Erschließung noch längst nicht so weit.

    Doch manchmal braucht es einen externen Trigger, damit eine Aktie erwacht. Bei Desert Gold könnte dies der IPO von Allied Gold Corp. Limited an der London Stock Exchange sein. Hinter dem Unternehmen stehen ehemalige Manager der bekannten Yamana Gold. Das Haupt-Asset von Allied Golds ist die Sadiola Mine. Das Projekt enthält nachgewiesene und wahrscheinliche Mineralreserven von 7,3 Mio. Unzen in 149,5 Mio. t mit einem Gehalt von 1,51 g/t Au und grenzt an Desert Golds SMSZ-Projekt. Allied Gold hofft auf eine Bewertung von über 1 Mrd. USD. Die Marktkapitalisierung von Desert Gold liegt derzeit knapp über 10 Mio. CAD. Sicher, beide Projekte sind nicht direkt miteinander vergleichbar und Allied hat doch einige andere Explorationsgebiete. Doch zeigt es, dass Desert Gold derzeit alles andere als teuer ist.

    Daher dürfte auch die Übernahmefantasie wieder angefacht werden. Denn in der Nachbarschaft befinden sich mehrere produzierende Minen von Barrick Gold, Allied Gold, Endeavour Mining sowie B2Gold. Und die Region zieht auch neue Player an: Gerade erst hat Fortuna Silver Mines angekündigt, Chesser Resources für 60 Mio. USD zu übernehmen.

    ThyssenKrupp mit nucera-IPO: Analysten bremsen Hoffnungen

    Bei ThyssenKrupp hoffen Anleger, dass der bevorstehende Börsengang der Wasserstoff-Tochter nucera für einen Kurssprung sorgen wird. Laut der Nachrichtenagentur „Bloomberg“ soll das IPO noch im Juni erfolgen und die Bewertung bei rund 4 Mrd. USD liegen. JP Morgan bremst jedoch die Hoffnung auf ein Kursfeuerwerk bei der ThyssenKrupp-Aktie. Trotz der jüngsten Nachrichten zum IPO bewerten die Analysten die ThyssenKrupp-Aktie nur mit "Neutral". Das Kursziel liegt bei 5,70 EUR. Die Analysten selber bewerten nucera mit 3 Mrd. EUR. Doch auch wenn es tatsächlich 4 Mrd. EUR werden sollten, sehen sie kein großes Upside für die Aktie der Muttergesellschaft. Zur Einordnung: ThyssenKrupp hat derzeit eine Marktkapitalisierung von knapp über 4 Mrd. EUR. nucera ist also mehr als das Tafelsilber des Konzerns.

    Dabei scheint es bei nucera durchaus rund zu laufen. In den vergangenen Wochen wurden zahlreiche Aufträge gemeldet. Zuletzt gab es eine Partnerschaft mit H2 Green Steel beim Bau des ersten großtechnischen grünen Stahlwerks in Europa. Die standardisierten 20-MW-Elektrolyse-Module “scalum“ des Anbieters von weltweit führender Elektrolyse-Technologie zur Herstellung von grünem Wasserstoff ermöglichen eine installierte Leistung von mehr als 700 MW. Damit entsteht auch eine der größten Wasserelektrolyse-Anlagen in Europa. Der grüne Wasserstoff wird für den Betrieb eines neuen, voll integrierten, digitalisierten und kreislauforientierten Stahlwerks im nordschwedischen Boden eingesetzt. In der Anfangsphase wird das Werk 2,5 Mio. t grünen Stahl produzieren. Grüner Stahl wird bereits jetzt von der Automobilindustrie besonders stark nachgefragt, die auf diese Weise ihren CO2-Fußabdruck entscheidend reduzieren kann. H2 Green Steel ist auch das erste Unternehmen, das sich wegen der sehr hohen Nachfrage nach den Lösungen von nucera Anfang des Jahres Produktionskapazitäten reserviert hat.

    „Der Markt für Lösungen zur Herstellung von grünem Wasserstoff wächst sehr dynamisch. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Nachfrage nach unseren großskaligen und hocheffizienten Wasser-Elektrolyseuren mit unseren 20-MW-Modulen "scalum" wider. Für Unternehmen ist es wichtig, die Lieferzeiten durch einen kontinuierlichen Kapazitätsaufbau zu reduzieren und damit die Planbarkeit und Machbarkeit von Projekten zu verbessern. Durch die Reservierung von Produktionskapazitäten können Kunden sich den Zugang zu diesen Kapazitäten und damit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil sichern”, sagt Dr. Christoph Noeres, Head of Green Hydrogen von ThyssenKrupp nucera AG & Co. KGaA.

    Volkswagen: Schwierigkeiten bei der Softwareentwicklung

    Im Herbst 2022 hatte Volkswagen die Tochter Porsche an die Börse gebracht. Seitdem hat sich der Aktienkurs der Porsche AG um rund 50 % erhöht. Da kann der Mutterkonzern nicht mithalten. Die Vorzugsaktien des Autobauers aus Wolfsburg notiert derzeit bei 120 EUR und damit auf dem Niveau von Oktober 2022. Bernstein Research sieht wenig Luft nach oben. Das Kursziel der Analysten liegt bei 147 EUR. Die Einstufung lautet "Market-Perform". Dabei sei die Entwicklung im laufenden Jahr durchaus überraschend positiv. Die Nachfrage in China und den USA sei nicht so schlecht wie befürchtet und in Europa seien die Auftragsbücher prall gefüllt. Etwas optimistischer für die Aktie des Dax-Konzerns ist die DZ Bank. Die Analysten empfehlen das Wertpapier mit einem Kursziel von 150 EUR zum Kauf. Sorgen bereiten allerdings die Schwierigkeiten bei der Softwareentwicklung. Diese würden die wichtige Umsetzung der Strategie bei E-Autos bremsen.


    IPOs sind eine Chance: für den Börsenkandidaten, die Muttergesellschaft und die gesamte Peer-Group. Desert Gold dürfte nicht nur vom voraussichtlich weiter steigenden Goldpreis profitieren, sondern auch von Börsengängen bzw. Übernahmen in der Branche. Sind die Bohrergebnisse weiterhin positiv, sollte früher oder später auch die Aktie kräftig reagieren. Der nucera-Börsengang passt in die Zeit. Allerdings ist die Frage, wie es anschließend mit ThyssenKrupp weiter geht. Volkswagen kommt bei dem Absatz seiner E-Autos nicht richtig voran. Tesla und BYD scheinen ein großes Stück voraus zu sein.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.
    3. Börsengang – Der Hauptzweck eines Börsenganges ist die Eigenkapitalbeschaffung, häufig die größte Eigenkapitalaufnahme in der Unternehmensgeschichte.
    4. IPO – Initial Public Offering (IPO) wird in der Praxis u.a. als Synonym für Aktienerstemission, Börseneinführung, Börsengang, Going Public, Neuemission oder auch Publikumsöffnung verwendet.
    5. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 23.01.2025 | 05:55

    F3 Uranium, Plug Power, RWE - Chancen und Herausforderungen durch Trumps Energienotstand

    • Uran
    • Trump
    • Energie
    • Kernkraft
    • Windkraft
    • Wasserstoff

    Die Wahl von Donald J. Trump zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten zeigt schon jetzt erste Konsequenzen für die globale Energiepolitik und deren Akteure. Kaum im Amt, ruft Trump den "Nationalen Energienotstand" aus, um die Energieversorgung des Landes zu sichern und Abhängigkeiten von ausländischen Energieunternehmen zu reduzieren. Für das kanadische Explorer-Unternehmen F3 Uranium bietet sich damit eine neue Chance, ihre Uranexploration in Kanada zu beschleunigen, denn gelockerte Umweltauflagen können Genehmigungsverfahren vereinfachen. Mit 94 AKWs sind die USA ein idealer Abnehmer für den wertvollen Rohstoff. Wasserstoffexperte Plug Power hingegen muss bereits erste Kursverluste an der Börse hinnehmen. Ganze zwei Tage vor dem Amtsantritt von Donald Trump hat sich das Unternehmen eine milliardenschwere Darlehensbürgschaft noch von Ex-Präsident Biden gesichert, für den Ausbau ihrer Wasserstoffanlagen. Der deutsche Energiekonzern RWE zeigt sich wenig beeindruckt vom Regierungswechsel. Analysten der Deutschen Bank schätzen das Wachstumspotenzial der Aktie weiterhin positiv ein. Bestehende Windparkprojekte sind augenscheinlich vom Energienotstand nicht betroffen. Was die aktuellen Entwicklungen für Investoren bedeuten.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 23.01.2025 | 04:45

    Trump is back! NATO-Aufrüstung mit Rheinmetall, Renk, Hensoldt und Nova Pacific Metals

    • Rüstung
    • HighTech
    • Strategische Metalle
    • Rohstoffe
    • Basismetalle
    • Gold

    Nach einer rauschenden Vereidigungs-Nacht geht es beim 47. US-Präsidenten Donald Trump sofort an die Regierungsgeschäfte. Die ersten Dekrete umfassen einen Ausstieg aus der WHO sowie aus dem Pariser Klimaabkommen. Gleichzeitig wiederholt er die Forderung an die NATO-Staaten ihre Investitions-Budgets drastisch zu erhöhen, wenn sie weiterhin den Schutz der USA erwarten. Schlimm, was sich da für den Planeten auftut. Für die Börse heißt das erstmal, raus aus den GreenTech-Titeln und rein in HighTech und Rüstung. Was auch wieder in den Fokus gerät sind strategische Metalle, denn ohne sie wird es nicht laufen. Wo können Investoren jetzt noch Rendite machen?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 20.01.2025 | 05:10

    Daimler Truck, First Hydrogen, Siemens Energy – Wasserstoff mit Rebound-Potential

    • Wasserstoff
    • Windenergie
    • Elektromobilität

    Das Jahr 2024 war aus Börsensicht ein Jahr des Vergessens für Unternehmen aus dem Wasserstoff-Brennstoffzellen-Segment. Unternehmen wie Plug Power oder Nel Asa kamen unter die Räder und bauten die seit dem Corona-Tief aufgeblähten Mondbewertungen weiter ab. Dass die Wasserstoff-Technologie elementar für die Klimawende bleibt, steht außer Frage. Inzwischen drängen jedoch kleinere, innovative Mitstreiter in den Vordergrund, die bei der nächsten Aufwärtswelle überproportional profitieren könnten.

    Zum Kommentar