10.11.2025 | 03:45
Mentale Mobilmachung! Die EU ordert bei Rheinmetall, Hensoldt, Antimony Resources, thyssenkrupp und TKMS
Mit dem verstärkten Angriff der russischen Streitkräfte auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine wird den Parlamentariern in Brüssel klar, dass nur schnelles und beherztes Handeln helfen kann, die großen Sicherheitslücken in Europa zu schließen. Das bedeutet Billioneninvestitionen in Verteidigungstechnik und eine Intensivierung der europaweiten Zusammenarbeit. Da nützt kein Zaudern oder Taktieren, die Gelder müssen anderswo eingespart werden, um die Bevölkerung vor einer Invasion aus dem Osten zu schützen. Die Zeit ist knapp, denn schon 2027 muss eine brauchbare Wehrfähigkeit hergestellt sein. Investoren können mit geeigneten Aktien an diesem Trend teilhaben. Die Qual der Wahl können wir ihnen nicht übernehmen, aber wir hätten ein paar Ideen.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
ANTIMONY RESOURCES CORP | CA0369271014 , TKMS AG & CO KGAA | DE000TKMS001 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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TKMS und thyssenkrupp – Ein gutes Beispiel für schnellen Erfolg
Mit dem erfolgreichen Börsengang der TKMS am 20. Oktober hat die Marine-Tochter von thyssenkrupp einen wichtigen Schritt in ihre Eigenständigkeit gemacht. Bestehende Aktionäre profitierten über eine Spin-off-Dividende im Verhältnis 20:1, wodurch 49 % der neuen Aktien in den freien Handel gingen. Der Mutterkonzern behält 51 % der Anteile und sichert sich damit ein strategisch wertvolles Asset von mehr als 5 Mrd. EUR. Die Entlastung der Bilanz durch den Spin-off reduziert sowohl die Schulden als auch den Pensionsdruck, unter dem thyssenkrupp in den letzten Jahren stand. Gleichzeitig wurden die Umsatzgarantien für die neue Tochter in Höhe von rund 10 Mrd. EUR neu strukturiert, was das Kreditrating der gesamten Gruppe stärkt.
Während die TKMS-Aktie nach einem anfänglichen Kurssprung über 100 EUR nun zwischen 70 und 85 EUR stabil notiert, sank der Wert der Mutteraktie infolge der Abspaltung auf rund 9 EUR. Aktionäre mussten damit kurzfristig einen Abschlag hinnehmen, auch wenn der Konzern langfristig gestärkt aus der Neuordnung hervorgeht. Parallel zur Kapitalmarktstory setzt TKMS operativ ein Ausrufezeichen: Das Unternehmen verkündete den Auftrag zur Lieferung hochmoderner HMS‑12M‑Minenjagdsonare an die Deutsche Marine. Die Systeme werden auf insgesamt zehn Schiffen der Klasse MJ332 installiert und sollen die nationale Flotte technologisch modernisieren. Mit der Integration der neuen Drei-Frequenz-Sonare kann die Marine Minen sowohl im Wasser als auch am Meeresboden deutlich präziser erkennen. Dies erhöht die Einsatzsicherheit in internationalen Gewässern maßgeblich. Die Fertigung startet frühzeitig, sodass die Nachrüstung während der regulären Werftintervalle erfolgen kann. Damit bleibt die Einsatzfähigkeit der Flotte bis mindestens 2040 gewährleistet. Branchenkenner werten den Auftrag als Beleg für die Innovationskraft von TKMS. In der eigenen Gesellschaft sind die Wege jetzt so kurz, dass die aus Berlin angestrebte Mobilmachung tatsächlich möglich wird. Langfristig sollten Anleger vom Wachstums-Szenario der neuen TKMS-Aktie solide profitieren können. Aktuell scheint die Aktie noch ambitioniert bewertet.
Antimony Resources – Kanadas Antwort auf den globalen Rohstoff-Engpass
Obwohl die Exportbeschränkungen Chinas auf strategische Metalle wegen des Trumpschen Soja-Deals nun doch gemäßigter auf die westliche Welt niederschlagen, bleibt der Druck für den Aufbau eigener Schürfstätten gewaltig. Denn mit der angestrebten Unabhängigkeit von fernöstlichen, geopolitischen Spielchen rücken heimische Rohstoffvorkommen in den Mittelpunkt. Die Aktien des kanadischen Explorationsunternehmens Antimony Resources sind im Oktober klar in den Fokus dynamischer Investoren geraten. Ein Aufschlag von 200 % in nur 5 Handelstagen dürfte aber selbst CEO Jim Atkinson überrascht haben.
Antimon, ein kritisches Metall für Elektronik, Verteidigung und Batterietechnologie, wird derzeit zu über 90 % von China, Russland und Tadschikistan kontrolliert, das hochgradige Bald Hill-Antimonprojekt in New Brunswick bietet aber eine strategische Antwort. Denn Kanada ist eine infrastrukturell bestens erschlossene Region, die ganzjährig Bohrmöglichkeiten bietet. Bereits in der ersten Bohrphase wurden 3.150 Meter absolviert, wobei in 75 % der Bohrungen Stibnit-Mineralisierungen mit hohen Gehalten von bis zu 14,91 % Sb über 3 Meter entdeckt wurden. Diese Ergebnisse bestätigten die historische Schätzung von bis zu einer Million Tonnen bei rund 4 bis 5 % Antimongehalt. Im September startete das Unternehmen die zweite Bohrphase mit einem Zielumfang von mindestens 6.000 Metern, um die bekannten Erzzonen nach Norden und Süden zu erweitern und gleichzeitig Lücken für die Berechnung einer ersten Ressource zu schließen. Eingehende Resultate zeigen eine Erweiterung der Hauptzone um mehr als 100 Meter und eine bestätigte Mineralisierung bis 400 Meter Tiefe, was das Potenzial der Lagerstätte erheblich vergrößert. Zusätzlich wurde südöstlich eine zweite mineralisierte Zone entdeckt, deren weitere Untersuchung auf ein größeres zusammenhängendes System schließen lässt. Die Bald-Hill-Mineralisierung besteht aus massiven Stibnit-Adern und Brekzien, die in mehreren Zonen über eine Streichenlänge von mehr als 700 Metern offen in alle Richtungen verlaufen.
Mit der Veröffentlichung des NI 43-101 Technical Report am 4. November konnte Antimony Resources die zuvor bekannten Potenzialzahlen nahezu verdoppeln. Der Bericht weist nun auf ein mögliches Tonnage-Spektrum von 2,7 Millionen Tonnen bei Gehalten von 3 % bis 4 % Sb hin, entsprechend 81.000 bis 108.000 Tonnen enthaltenem Antimon. Diese Werte basieren auf einem neuen, durch Orix Geoscience erstellten 3D-Modell, das vier kohärente Mineralzonen identifizierte und den geologischen Zusammenhang des gesamten Systems bestätigt. CEO Jim Atkinson betont, dass die jüngsten Bohrergebnisse die Erwartungen übertroffen haben. Das Unternehmen sieht sich daher auf Kurs, im ersten Quartal 2026 eine erste Ressourcenschätzung vorzulegen. Angesichts einer noch moderaten Marktkapitalisierung von knapp 20 Mio. CAD und wachsender geopolitischer Relevanz bietet Antimony Resources Investoren die Chance auf eine frühe Positionierung in einem sich öffnenden Schlüsselmarkt. Die aktuelle Konsolidierungswelle baut die kurzfristige Überspekulation ab und bietet ein erstklassiges Einstiegs-Signal rund um die 50-Cent-Marke!
Rheinmetall und Hensoldt – Abgeprallt, aber wieder auferstanden
Wie wir in den letzten Ausgaben berichtet hatten, sind die deutschen Defense-Titel Rheinmetall und Hensoldt mit ihren Hochs in 2025 etwas weit an die Decke gestoßen. Wie berichtet, kam die darauffolgende Konsolidierung nicht unerwartet und führte bei Rheinmetall zu einem Rückgang von 20 % auf ca. 1.660 EUR nach einem Rekordstand von 2.005 EUR. Das KGV 2027e hat sich in dieser Welle zumindest auf 25,5 ermäßigt, dennoch liegt das Kurs-Umsatz-Ratio immer noch bei wackeren 4. Bei Hensoldt war ein etwas heftigerer Rückgang zu verzeichnen. Das Top lag bei 117,60 EUR, in der letzten Woche wurden Niveaus um 85 EUR erreicht, was das 2027e KGV auf 32,5 bringt und den Umsatz in eine 4,5-fache Bewertung. Analysten bescheinigen beiden Unternehmen die Fähigkeit, in die vorliegenden Bewertungen hineinzuwachsen. Vorübergehend sollten Anleger weitere Konsolidierungen auf dem Plan haben, insbesondere wenn Waffenstillstandsverhandlungen in der Ukraine möglich werden sollten. Auf Sicht von 3 bis 5 Jahren besteht laut öffentlichen Analysen eine hohe Auftrags-Dynamik und viel Wachstum, welches vom europäischen Steuerzahler und über neue Schulden bereitgestellt wird. Rüstung wird bei Investoren als willkommener Wachstumssektor in einer sonst schrumpfenden Wirtschaft wahrgenommen. Willkommen in der neuen Welt!

Globale Spannungen machen Sicherheit und Rohstoffsouveränität zur neuen Investmentlogik. Antimony Resources steht dabei an der Schnittstelle von geopolitischer Notwendigkeit und industrieller Zukunft. Im Verbund mit etablierten Verteidigungswerten bildet das Unternehmen eine Peergroup mit starkem strategischem Setup. Wer auf geopolitische Trends setzt, sollte über den gesamten Sicherheits- und Rohstoffkomplex hinweg diversifizieren.
Interessenskonflikt
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