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03.12.2021 | 06:30

Nel ASA, Clean Logistics, Plug Power – Ist Wasserstoff wieder ein Treibstoff fürs Depot?

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Bildquelle: pixabay.com

Seit dem 24. November steht der Koalitionsvertrag der neuen Ampel Regierung. Die Erreichung der Klimaziele steht dabei ganz oben auf der Agenda. Ein Eckpfeiler sieht dabei die Nutzung von grünem Wasserstoff vor. Dabei ist es wichtig, die Elektrolyseleistung in den kommenden Jahren zu erhöhen. Die Investitionen in den Aufbau einer Infrastruktur für Wasserstoff sollen ebenfalls finanziell gefördert werden. Es soll auch eine Quote geben bei der öffentlichen Beschaffung. Wie die künftige Wasserstoffstrategie aussehen wird, soll 2022 in einem Update genauer bekannt gegeben werden. Auch innerhalb der EU ist eine stärkere Zusammenarbeit der Länder in diesem Bereich angedacht. Wir sehen uns daher drei Unternehmen aus der Wasserstoff-Branche an.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , Clean Logistics SE | DE000A1YDAZ7 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

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Inhaltsverzeichnis:


    Nel ASA – Abwärtstrend verlassen

    Nel ASA aus Norwegen bietet Lösungen für die Herstellung, Speicherung und Verteilung von Wasserstoff, der aus elektrischer Energie, vorzugsweise Erneuerbaren Energien, gewonnen wird. Sollte die deutsche Bundesregierung den Rest der EU überzeugen, noch mehr in Wasserstoff zu investieren, würde auch Nel ASA profitieren. Schon zuletzt konnte das Unternehmen am 25. November mit einem Auftrag von Ovako über 20 MW Elektrolyseanlagen und einem Volumen von etwa 11 Mio. EUR überraschen. In Sachen 'Grüner Stahl' übernimmt das Unternehmen in Skandinavien eine Führungsrolle.

    Die letzten Quartalszahlen überraschten positiv und lagen deutlich über den Prognosen der Analysten. Der Umsatz lag im dritten Quartal bei 27,5 Mio. USD, die Erwartung bei lediglich 19,3 Mio. USD. Der Verlust war mit 60,9 Mio. USD allerdings doppelt so hoch wie der Umsatz. Verluste sind in diesen Zukunftsmärkten allerdings noch immer an der Tagesordnung und so griffen die Anleger anschließend wieder vermehrt zur Aktie.

    Diese konnte von 13,81 Norwegischen Kronen (NOK) bis auf 20,44 NOK am 12. November klettern. Damit war der Abwärtstrend erstmal gebrochen. Solange die Aktie nicht mehr unter 12,81 NOK fällt, bleibt der Aufwärtstrend auch intakt. Die Investmentbank Jeffries hat Anfang November eine Studie zum Wasserstoffmarkt veröffentlicht und sieht dort in den kommenden Jahren enormes Potential. Als Kursziel wurden 23 NOK ausgegeben.

    Clean Logistics – auf Wachstumskurs

    In Deutschland soll Wasserstoff vor allem in den Industrien eingesetzt werden, in denen eine Elektrifizierung nicht möglich ist, wie beispielsweise der Stahlindustrie. Aber auch im Gütertransport ist der Einsatz von Wasserstoff interessant. Ein Vorreiter im Bereich Wasserstoff-Hybrid-Antrieb für LKWs und Busse ist Clean Logistics aus Hamburg. Das 2018 gegründete Unternehmen wurde von drei erfolgreichen Unternehmern ins Leben gerufen, um umweltschonende Antriebe für die Logistikbranche zu entwickeln. CEO Dirk Graszt ist Spediteur und Logistiker und erkannte früh, dass man durch eine CO2-neutrale Flotte einen Wettbewerbsvorteil erlangen kann. So begann das Unternehmen herkömmliche Dieselfahrzeuge zu konvertieren.

    Ein im Sommer ausgelieferter Wasserstoff-Bus, der eine Reichweite von 300 km hat, zeigt, dass aus der Vision bereits Wirklichkeit geworden ist. Das Antriebssystem besteht aus vier Kernkomponenten, dem Wasserstoff-Brennstoffzellen-System, einem Lithium-Ionen Energiespeicher, einer elektrischen Hinterachse sowie dem Wasserstofftank, der mit einem Sensor-, Filter- und Telemetriesystemfür ein laufendes Monitoring ausgestattet ist. Der Antrieb ist nicht nur emissionsfrei, sondern so modular aufgebaut, dass einzelne Bausteine ausgetauscht werden können, wenn es neue Entwicklungen in einem Bereich gibt, die die Leistung des Antriebs verbessern. Außerdem ist das System nahezu wartungsfrei und erhöht die Lebensdauer der Fahrzeuge damit deutlich.

    Für das kommende Jahr liegen bereits 18 Konvertierungsaufträge vor, die vom Bundesverkehrsministerium bezuschusst werden sollen. Außerdem sollen die Kapazitäten erweitert werden, so dass 2023 schon 300 Fahrzeuge transformiert werden können. Im Nebenwerte Magazin sagte der CEO: „Wir wollen schnell wachsen…“. Die Meldung vom 11. November über die geplante Übernahme der E-Cap Mobility GmbH zeigt, dass das Management den Worten auch Taten folgen lässt. Das Geld dafür stammt aus einer Kapitalerhöhung aus diesem Jahr, die 4,1 Mio. EUR in die Kassen spülte. Die Aktie hatte ihr Jahreshoch bei 10,80 EUR und notiert aktuell bei 7,50 EUR. Die nächste Unterstützung liegt bei 6,50 EUR.

    Plug Power – zieht Großauftrag an Land

    Plug Power hat seinen Sitz in den USA und bietet schlüsselfertige Wasserstoff-Brennstoffzellenlösungen für die Elektromobilität und den stationären Energiemarkt in Nordamerika und Europa an. Das Unternehmen bietet seine Produkte dem Einzelhandel und der Industrie sowohl über einen Direktvertrieb als auch über Händlernetze an. Vermehrt werden Partnerschaften mit größeren Partnern eingegangen, wie Airbus SE oder zuletzt Acciona Energia, einem Unternehmen das komplett auf Erneuerbare Energien setzt. Damit rückt der europäische Markt noch mehr in den Fokus von Plug Power.

    Am 24. November gab das Unternehmen bekannt, dass das europäische Headquarter in Duisburg entstehen soll. Außerdem konnte der Konzern einen Großauftrag von Fertiglobe über 100 MW Elektrolyseure vermelden. Damit soll in Ägypten 'Grüner Wasserstoff' gewonnen werden, um 90.000 Tonnen grünen Ammoniak zu produzieren. Dieser Großauftrag öffnet die Tür zu einem idealen Standort für die Produktion von grünem Wasserstoff. Bis 2025 will Plug Power 500 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren.

    Die Aktie von Plug Power war schon länger eine der stärksten im Wasserstoffmarkt. Seit Anfang Oktober stieg die Aktie von 23,81 USD bis auf 46,50 USD und konnte sich fast verdoppeln. Aktuell konsolidiert die Aktie und notiert bei 35,48 USD. Es ist noch eine Kurslücke offen bei 29,78 USD. Insgesamt 19 Analysten sehen die Aktie noch immer als Kauf an mit einem durchschnittlichen Kursziel von gut 49 USD.


    Dem Wasserstoffmarkt kann eine große Zukunft blühen. Voraussetzung ist, dass die Kosten pro Kilogramm Wasserstoff deutlich gesenkt werden können. Bis dahin wird es noch etwas dauern. Nel Asa hat sich als Schwerpunkt grünen Stahl ausgesucht und ist damit zumindest in Skandinavien führend. Clean Logistics bekämpft eines der Hauptemissionsprobleme weltweit, den Gütertransport. Will man die Klimaziele erreichen, sind emissionsfreie Busse und LKWs unerlässlich. Plug Power wächst weiter und bekommt Großaufträge aus Gebieten, die man bislang noch nicht erobern konnte. Das Unternehmen ist bei der Produktion von grünem Wasserstoff führend.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens
    3. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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    • Energiewende
    • Klimaschutz
    • Wasserstoff
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    • Technologie

    Hitzerekorde, Überschwemmungen und Energienotstand. Im Sommer kommen alle Themen der Klimawende auf den Tisch. Seit Abschaltung der Kernkraftwerke fehlt es in Deutschland an einer grundlastfähigen Stromversorgung. Ausgeprägte Netzschwächen häufen sich, eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Wirtschaftsminister Habeck möchte so schnell wie möglich Gaskraftwerke bauen, die später mit Wasserstoff betrieben werden können. Nette Idee! Um vorhandene Löcher zu stopfen, kaufen die Berliner Wirtschaftsexperten derweil französischen Atomstrom zu. Den klimatechnischen Unterschied zwischen Hüben und Drüben kann wissenschaftlich niemand belegen, der deutsche Verbraucher bezahlt diesen Unsinn aber gerne über seine Stromrechnung. So funktioniert die EU-Energiepolitik. Die Ausgabenseite steigt also unaufhörlich, wir kümmern uns deshalb um einen höheren Einnahmenstrom. Im Folgenden einige Ideen für ihr Energie-Portfolio.

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    • Daimler Truck
    • First Hydrogren
    • Nikola
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    • Nutzfahrzeuge
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    Mit dem Ziel, umweltfreundlichere Technologien zu fördern und gesetzliche Auflagen zu erfüllen, stehen Logistikunternehmen vor der Entscheidung zwischen Elektro- und Wasserstoffantrieben für die Zukunft. Viele Länder haben strenge Emissionsvorschriften eingeführt, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Nutzung fossiler Brennstoffe zu minimieren. Während Elektroantriebe durch hohe Energieeffizienz und geringe Betriebskosten überzeugen, punkten Wasserstoffantriebe mit schneller Betankung und großer Reichweite. Wir haben uns drei Unternehmen herausgesucht, die zum Teil unterschiedliche Ansätze verfolgen und blicken auf deren aktuelle Situation.

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    • Erneuerbare Energien
    • Emissionen
    • Mobilität
    • Netzausbau
    • Wasserstoff

    Im Wasserstoffbusiness setzen Länder staatliche Anreize, um diese innovative Technologie weiter zu fördern. So stellen z. B. die USA durch ihr Energieministerium rund 750 Mio. USD für 52 Projekte in 24 Bundesstaaten bereit. Das Ziel ist klar: sauberen Wasserstoff erschwinglich machen und darüber hinaus die internationale Führungsrolle in diesem Sektor gewinnen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat eine emissionsreduzierende Technologie entwickelt, um herkömmliche Dieselmotoren nachzurüsten und so emissionsfreier zu machen. Diese Brückentechnologie verbindet das Beste aus beiden Welten: die Effizienz von Dieselmotoren und die nachrüstbare und zuschaltbare CO2-reduzierende Antriebsform. Der Motor selbst bleibt in seiner Funktionsweise unberührt. Ein Grund für das schleppende Vorankommen von großen Wasserstoffprojekten ist die noch fehlende Infrastruktur. Hier kann sich Siemens Energy über einen Vorstoß freuen. In seiner Sparte Grid Technologies verzeichnen sie in Zukunft enormes Wachstum. Dass Subventionen nicht immer zum Vorteil sind, merkt Volkswagen in puncto Elektroautos. Das Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Und dann ist da noch eine Schadensersatzforderung in Millionenhöhe aus einem ganz anderen Bereich.

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