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14.05.2024 | 06:00

Nel ASA, dynaCERT, Plug Power – Wachstum im Wasserstoffsektor

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Bildquelle: pixabay.com

Der Wasserstoffmarkt erlebt derzeit einen Aufschwung, der durch eine zunehmende Zahl an Großaufträgen und eine stärkere Nachfrage nach Wasserstofftechnologien gekennzeichnet ist. Ein Beispiel für die Dynamik in diesem Sektor ist der jüngste Erfolg des kanadischen Brennstoffzellenherstellers Ballard Power, der den größten Auftrag in seiner Firmengeschichte vom polnischen Bushersteller Solaris erhalten hat. Dieser Auftrag, der die Lieferung von 1.000 Brennstoffzellen-Motoren bis zum Jahr 2027 für die Ausstattung von Wasserstoff-Bussen beinhaltet, zeigt die Bereitschaft des Marktes, in nachhaltige und innovative Mobilitätslösungen zu investieren. Die deutsche Enapter konnte den Auftragseingang im 1. Quartal um 730 % zum Vorjahr erhöhen. Grund genug sich andere Wasserstoffunternehmen anzusehen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , DYNACERT INC. | CA26780A1084 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

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Inhaltsverzeichnis:


    Nel ASA - Quartalsergebnisse unterstreichen Wachstum

    Nel ASA, ein Pionier in der Wasserstofftechnologie, hat am 17. April seine Zahlen für das 1. Quartal 2024 vorgestellt. Mit einem Umsatzsprung auf 387 Mio. NOK lag man 14 % über dem Vorjahreswert. Das EBITDA lag bei -16 Mio. NOK, was vor allem auf die Neuverhandlungen mit Nikola zurückzuführen ist. Die solide Bargeldreserve von 3,26 Mrd. NOK zeigt, dass das Unternehmen finanziell gut aufgestellt ist, wobei allerdings nicht alle Zahlen positiv waren. Der leichte Rückgang im Auftragseingang und im Auftragsbestand sollten in Zukunft wieder erhöht werden.

    Die Bekanntgabe einer Partnerschaft mit Hy Stor Energy zur Entwicklung des Mississippi Clean Hydrogen Hub markiert einen bedeutenden Meilenstein in Nels Expansionsgeschichte. Durch die Reservierung über 1 GW Kapazität für alkalische Elektrolyseure unterstreicht Nel sein Engagement für bedeutende CO2-Reduktionen und die Umsetzung großangelegter grüner Wasserstoffprojekte. Die exklusive Zusammenarbeit im Rahmen des Projekts spiegelt das Vertrauen in Nels Technologie und Expertise wider und positioniert das Unternehmen als Schlüsselfigur in der internationalen Wasserstoffwirtschaft.

    Trotz vorübergehender Hindernisse ist die Richtung klar: Nel ist auf dem besten Weg, seine bedeutsame Rolle im Sektor der grünen Energien nicht nur zu behaupten, sondern weiter auszubauen. Die vorgesehene Expansion und die strategische Neuausrichtung, einschließlich einer möglichen Ausgliederung des Tankstellengeschäfts, zeichnen ein Bild eines agilen und zukunftsorientierten Unternehmens. Darüber hinaus unterstreichen die positiven Entwicklungen in der Alkaline Elektrolyseur-Sparte und die finanziellen Anreize für ein neues Elektrolysewerk in den USA Nels Potenzial, sich den bevorstehenden Marktchancen zu stellen. Die Aktie konnte zuletzt zulegen, handelt derzeit bei 5,592 NOK und kommt damit auf eine Marktkapitalisierung von rund 9,5 Mrd. NOK, was rund 875 Mio. USD entspricht.

    dynaCERT - strategischer Schachzug für die Zukunft

    dynaCERT, ein Vorreiter in der Entwicklung von Technologien zur Reduktion von CO2-Emissionen, stärkt sein Führungsteam mit der Ernennung von Bernd Krüper zum President und Direktor. Mit diesem Schritt setzt das Unternehmen aus Toronto, das sich durch seine patentierten HydraGEN™-Technologie einen Namen gemacht hat, ein deutliches Zeichen für seine Ambitionen im globalen Wasserstoffmarkt. Krüpers weitreichende Erfahrung in der Automobil- und Energiebranche, gepaart mit seinem Know-how in der digitalen Transformation und nachhaltigen Technologieentwicklung, wird dynaCERT helfen, sich strategisch weiterzuentwickeln und die Expansion voranzutreiben.

    Die professionelle Laufbahn von Krüper ist von signifikanten Führungsrollen in internationalen Unternehmen geprägt. Sein Beitrag als Deputy Chairman des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. und seine früheren Tätigkeiten im Top-Management, u. a. bei der Motorenfabrik Hatz GmbH, verleihen ihm eine seltene Mischung aus industriellem Know-how und strategischer Weitsicht. Er war auch beim Daimler Konzern in die weltweiten strategischen Verkaufsplanungen und das entsprechende Marketing eingebunden. Diese Erfahrungen scheinen maßgeschneidert für die Herausforderungen und Chancen, die dynaCERT in der dynamisch wachsenden Wasserstoffbranche erwartet.

    Krüpers Ernennung tritt zu einem Zeitpunkt in Kraft, an dem dynaCERT nicht nur die Verbesserung seiner Technologie vorantreibt, sondern auch die globale Verbreitung und Akzeptanz verstärkt. Das Unternehmen hat zuvor schon mit Tanya Rowntree, eine erfahrene Führungskraft im Investmentbereich, und Dr. James Tansey, ein Experte im Bereich Umweltwissenschaften und Kohlenstoffmärkte, wertvolle Expertise ins Unternehmen geholt. Dr. Tansey kann dynaCERT bei der Einführung des Kohlenstoffkreditprogramms für die Nutzer der HydraGEN™-Technologie unterstützen. Die Verra-Zertifizierung liegt in den letzten Zügen, wie man auf der Webseite von Verra sehen kann. Die Aktie ist aktuell für 0,135 CAD zu haben und kommt damit auf eine Marktkapitalisierung von 56 Mio. CAD.

    Plug Power - Blick auf Quartalszahlen und Zukunftsaussichten

    Das Wasserstoff-Unternehmen Plug Power konnte in den vergangenen Wochen aufhorchen lassen – trotz eines schwächelnden Gesamtmarkts und der drohenden Nähe zum Mehrjahrestief. Der Grund liegt in der erfolgreichen Akquise neuer Verträge für Basic Engineering and Design Packages (BEDP) in Europa und den USA, welche die Grundlage für die Lieferung von Elektrolyseuren mit einer Kapazität von bis zu 350 MW darstellen. Diese Entwicklung signalisiert nicht nur ein kontinuierliches Wachstum im Elektrolyseursegment des Unternehmens, sondern unterstreicht auch die Expertise und das Vertrauen in die PEM-Technologie, die Plug Power vorantreibt.

    Neben den Erfolgen im Elektrolyseurgeschäft expandiert Plug Power ebenfalls im Bereich kryogener Lösungen. Hier erhielt das Unternehmen Zertifizierungen von Flüssigwasserstoff-Speichertanks und Transportanhängern in Korea sowie in mehreren Verträgen in Nordamerika. Die Aufträge umfassen die Lieferung von Kryogenanlagen an ein multinationales Industriegasunternehmen sowie ein landesweites Stromversorgungsunternehmen, deren Auslieferungen noch in diesem Jahr starten sollen. Des Weiteren hat ein Industriegasunternehmen acht Tieftemperaturtrailer für den nordamerikanischen Markt bestellt, was die strategische Positionierung und die Expansionsbestrebungen von Plug Power untermauert.

    Trotz positiver Entwicklungen bleibt die Lage für Plug Power angespannt. Die aktuellen Quartalszahlen enttäuschten erneut und offenbaren einen Rückgang im Umsatz sowie eine Zunahme des Nettoverlusts im Vergleich zum Vorjahr. Die Unternehmensführung führt saisonale Faktoren sowie zeitliche Verzögerungen bei Elektrolyseurprojekten als Gründe für die unbefriedigenden Ergebnisse an. Zudem startete die Wasserstoffproduktion erst im Laufe des Quartals, so dass die kommenden Zahlen aussagekräftiger werden sollten. Die Marktkapitalisierung bei einem aktuellen Aktienkurs von 2,56 USD liegt immer noch bei 1,9 Mrd. USD.


    Es gibt positive Nachrichten bei vielen Wasserstoffunternehmen. Trotzdem arbeiten die großen Konzerne noch nicht profitabel. Bei Nel ASA erwägt man durch die Ausgliederung der Tankstellen-Sparte die Bilanzen zu verbessern. Finanziell ist man aber derzeit besser als Plug Power aufgestellt. Eine Insolvenz ist vorerst wieder vom Tisch, aber die Zahlen müssen sich schnell bessern. Beide Unternehmen leiden zudem unter der hohen Bewertung. dynaCERT hat sich im Management verstärkt und ist bereit, sobald die Verra-Zertifizierung vorliegt. Diese Zertifizierung würde eine Neubewertung der Aktie nötig machen.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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    • Energiewende
    • Klimaschutz
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    Hitzerekorde, Überschwemmungen und Energienotstand. Im Sommer kommen alle Themen der Klimawende auf den Tisch. Seit Abschaltung der Kernkraftwerke fehlt es in Deutschland an einer grundlastfähigen Stromversorgung. Ausgeprägte Netzschwächen häufen sich, eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Wirtschaftsminister Habeck möchte so schnell wie möglich Gaskraftwerke bauen, die später mit Wasserstoff betrieben werden können. Nette Idee! Um vorhandene Löcher zu stopfen, kaufen die Berliner Wirtschaftsexperten derweil französischen Atomstrom zu. Den klimatechnischen Unterschied zwischen Hüben und Drüben kann wissenschaftlich niemand belegen, der deutsche Verbraucher bezahlt diesen Unsinn aber gerne über seine Stromrechnung. So funktioniert die EU-Energiepolitik. Die Ausgabenseite steigt also unaufhörlich, wir kümmern uns deshalb um einen höheren Einnahmenstrom. Im Folgenden einige Ideen für ihr Energie-Portfolio.

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    Mit dem Ziel, umweltfreundlichere Technologien zu fördern und gesetzliche Auflagen zu erfüllen, stehen Logistikunternehmen vor der Entscheidung zwischen Elektro- und Wasserstoffantrieben für die Zukunft. Viele Länder haben strenge Emissionsvorschriften eingeführt, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Nutzung fossiler Brennstoffe zu minimieren. Während Elektroantriebe durch hohe Energieeffizienz und geringe Betriebskosten überzeugen, punkten Wasserstoffantriebe mit schneller Betankung und großer Reichweite. Wir haben uns drei Unternehmen herausgesucht, die zum Teil unterschiedliche Ansätze verfolgen und blicken auf deren aktuelle Situation.

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    • Erneuerbare Energien
    • Emissionen
    • Mobilität
    • Netzausbau
    • Wasserstoff

    Im Wasserstoffbusiness setzen Länder staatliche Anreize, um diese innovative Technologie weiter zu fördern. So stellen z. B. die USA durch ihr Energieministerium rund 750 Mio. USD für 52 Projekte in 24 Bundesstaaten bereit. Das Ziel ist klar: sauberen Wasserstoff erschwinglich machen und darüber hinaus die internationale Führungsrolle in diesem Sektor gewinnen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat eine emissionsreduzierende Technologie entwickelt, um herkömmliche Dieselmotoren nachzurüsten und so emissionsfreier zu machen. Diese Brückentechnologie verbindet das Beste aus beiden Welten: die Effizienz von Dieselmotoren und die nachrüstbare und zuschaltbare CO2-reduzierende Antriebsform. Der Motor selbst bleibt in seiner Funktionsweise unberührt. Ein Grund für das schleppende Vorankommen von großen Wasserstoffprojekten ist die noch fehlende Infrastruktur. Hier kann sich Siemens Energy über einen Vorstoß freuen. In seiner Sparte Grid Technologies verzeichnen sie in Zukunft enormes Wachstum. Dass Subventionen nicht immer zum Vorteil sind, merkt Volkswagen in puncto Elektroautos. Das Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Und dann ist da noch eine Schadensersatzforderung in Millionenhöhe aus einem ganz anderen Bereich.

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