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18.01.2024 | 06:00

Nel ASA, Klimat X Developments, BYD – grüner Wirtschaften: Der Erfolgsfaktor Klimaneutralität

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Bildquelle: pixabay.com

In der Geschäftswelt von heute ist Klimaneutralität nicht mehr nur ein wohlklingendes Schlagwort – es ist ein entscheidender Faktor für langfristigen Erfolg und Nachhaltigkeit geworden. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass die Reduktion ihres CO2-Fußabdrucks eine sowohl ethische als auch ökonomische Notwendigkeit darstellt. Doch wie erreicht man diese begehrte Klimaneutralität? CO2-Gutschriften erweisen sich hier als Schlüsselinstrument: Darüber hinaus rücken innovative Technologien wie Wasserstoffenergie und Elektromobilität verstärkt in den Fokus von Unternehmen, die den Übergang zu grüner Energie als essentiellen Baustein für eine nachhaltige Unternehmensstrategie betrachten. Wir sehen uns heute drei Unternehmen an, die an der Klimaneutralität arbeiten.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , KLIMAT X DEVELOPMENTS INC | CA49863L1067 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296

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Inhaltsverzeichnis:


    Dirk Graszt, CEO, Clean Logistics SE
    "[...] Wir können Busse und LKW vollständig klimaneutral umbauen. Dabei gehen wir modular und inkrementell vor. So können wir mit allen gängigen Fahrzeugtypen arbeiten und zudem auf neue Technologie und Innovation reagieren [...]" Dirk Graszt, CEO, Clean Logistics SE

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    Nel ASA – Bewertung noch immer hoch

    In einer Welt die beständig nach umweltfreundlichen Energielösungen sucht gilt Nel ASA als einer der Pioniere in der Wasserstofftechnologie. Mit seiner visionären Ausrichtung auf erneuerbare Energien kann das Unternehmen maßgeblich zur Klimaneutralität beitragen. Spezialisiert hat man sich auf Elektrolyseure, die für die Produktion von grünem Wasserstoff entwickelt wurden. Damit will man fossile Brennstoffe ersetzen und dadurch die globalen CO2-Emissionen reduzieren. Diese Energieumwandlung und -speicherung kann in der Industrie, im Transportwesen und anderen Bereichen zum Einsatz kommen.

    Trotz dieser vielversprechenden Aussichten sieht sich Nel ASA mit praktischen Problemen konfrontiert. Zu den Hürden gehören technologische Herausforderungen, die sich auf die Kosten- und Produktionseffizienz auswirken, sowie eine noch zu entwickelnde globale Infrastruktur für Wasserstoff. Diese Faktoren begrenzen aktuell die Geschwindigkeit mit der Nel seine Produkte am Markt skalieren kann. Daher verdient das Unternehmen kein Geld und der Cash Bestand schwindet. Durch den Hype 2021 war das Unternehmen deutlich überbewertet und in Zeiten steigender Zinsen wird es schwer, neue Finanzierungen zu finden. Zusätzlich konnten in den letzten Monaten keine Großaufträge akquiriert werden.

    Schlimmer noch: eine Bestellung über 40 MW für Elektrolyseure wurde sogar storniert. Da verwundert es nicht, dass die Analysten immer mehr den Daumen senken. Grundsätzlich sind die Aussichten für Wasserstoff gut und diese Technologie wird auch von den Regierungen gefördert, aber die Unternehmen müssen eben auch profitabel arbeiten, ansonsten wird es schwer, den Aktienkurs langfristig nach oben zu bringen. Auf der einen Seite steht das immense Potenzial, einen bedeutenden Beitrag zur globalen Energiewende zu leisten. Auf der anderen Seite wollen Investoren Profite sehen, die derzeit bei Nel ASA nicht in Sicht sind. Bei einem derzeitigen Aktienkurs von 5,23 NOK kommt man auf eine Marktkapitalisierung von 8,7 Mrd. NOK, umgerechnet 766 Mio. EUR. Das ist hoch für ein Unternehmen, das noch keinen Profit macht.

    Klimat X Developments – neuer Finanzierungspartner

    Klimat X Developments hat sich auf die Entwicklung von naturbasierten Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels fokussiert. Dabei werden unter Vertrag genommene Grundstücke entweder ganz neu oder wieder aufgeforstet. Durch die Kohlenstoffbindung der Pflanzen werden CO2-Gutschriften generiert. Diese CO2-Zertifikate werden an Unternehmen verkauft, die ihre CO2 Bilanz verbessern wollen. Viele große Unternehmen peilen sogar die Klimaneutralität an. Laut einem Forschungsbericht von Trove bringen Renaturierungsprojekte rund 63 % mehr Ertrag als andere Projekte. Während Ende 2023 die Kohlenstoffpreise zwischen 11 und 16 USD/t lagen soll der Wert nach dem Willen der EU, dem IWF und der WTO auf 85 USD/t bis 2030 steigen.

    Das zeigt, dass Klimat X mit seinen Projekten hohe wiederkehrende Umsätze generieren kann. Die Attraktivität des Geschäftsmodells zeigt sich auch in der Meldung vom 18. Dezember, als man für ein Waldsanierungsprojekt in Sierra Leone mit der britischen BP Carbon Trading Limited (BP) einen ersten Finanzierungspartner gewinnen konnte. Mit den 2,5 Mio. USD aus der Finanzierung sollen die Bepflanzung und der Wiederaufbau von 5.000 ha durchgeführt werden. Das bringt rund 1,9 Mio. t Emissionszertifikate über die Projektlaufzeit. Davon profitieren auch die Kleinbauern, die für die Verpachtung der Flächen entschädigt werden. Insgesamt sollen 50.000 ha Regenwald wieder aufgeforstet werden, 20.000 ha davon gehören Kleinbauern.

    Am 8. Januar konnte das Unternehmen den Abschluss aller Meilensteine zur dritten Auszahlung im Rahmen eines Vorverkauf-Abkommens mit einem Fortune-100 Unternehmen bekannt geben. Im vergangenen Jahr wurden 1.000 ha bepflanzt und die Projektplanung zur endgültigen Genehmigung bei einem unabhängigen Validierungsunternehmen eingereicht. Die Pflanzarbeiten wurden bereits nach dem neuen Verra Sanierungsprotokoll durchgeführt, um die hochwertigsten Emissionszertifikate zu erhalten. Wer mehr wissen möchte sollte sich den 21. Februar vormerken. Da wird CEO James Tansey auf dem International Investment Forum das Unternehmen vorstellen und Fragen beantworten. Die Aktie, die im vergangenen Jahr ihr Hoch bei 0,245 CAD markierte, notiert aktuell bei lediglich 0,085 CAD.

    10. International Investment Forum: Klimat X Developments

    BYD – Übernahme eines Lithiumunternehmens?

    BYD hat sich nicht nur als führender Elektroautobauer etabliert, sondern auch als wichtiges Symbol für die globale Transformation hin zu emissionsfreier Mobilität. Während die Welt die dringende Notwendigkeit der Verringerung von CO2-Emissionen zur Bekämpfung des Klimawandels anerkennt, spielt BYD mit seiner umfangreichen Palette an Elektrofahrzeugen eine Schlüsselrolle in diesem ökologischen Rennen. Das Unternehmen, das den Ursprung als Batterieproduzent hat, macht vieles anders als die bekannten Automobilhersteller. Zum Beispiel haben sie die Kontrolle über ihre Lieferkette, da neben Batterien für die Fahrzeuge auch Halbleiter Chips, die vor einem Jahr rar waren, selbst produziert werden.

    Laut der Financial Times erwägt der Konzern eine Übernahme des brasilianischen Unternehmens Sigma Lithium, um die Versorgung mit Lithium für die Batterieproduktion sicherzustellen. Angesichts des erwarteten Anstiegs der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und den gesunkenen Lithiumpreisen könnte das ein guter Moment sein. Ob es eine Übernahme wird ist unklar, es stehen auch eine Zusammenarbeit oder eine Liefervereinbarung zur Disposition. Die Sicherstellung der Versorgung mit ausreichend Lithium macht vor dem Hintergrund Sinn, dass BYD den Bau einer Fabrik in Brasilien plant.

    Am 16. Januar hat der Konzern seinen „BYD Dream Day“ abgehalten. Dort wurden die neuen Fahrerassistenzsysteme der Öffentlichkeit präsentiert. Am 17. Januar kam die Aktie unter Druck, da das Wirtschaftswachstum den Erwartungen der Experten leicht hinterherhinkt. Hiervon war vor allem der Hang Seng Index mit einem Minus von rund 6 % betroffen in dem auch BYD vertreten ist. Dabei ist das Unternehmen seit dem vergangenen Quartal der größte Hersteller von Elektrofahrzeugen. Die Aktie sackte mit dem Index nach unten und notiert derzeit bei 22,94 EUR.


    Das Streben nach einer emissionsfreien Zukunft ist ein kollektives Unterfangen, das globale Zusammenarbeit und Innovation erfordert. Dazu zählt die Wasserstofftechnologie. Doch Nel ASA ist derzeit noch immer zu hoch bewertet und arbeitet nicht profitabel. Besser sieht es bei Klimat X Developments aus, die zuletzt wieder bewiesen haben, dass sie Partner für die Finanzierung ihres Geschäftsmodells finden und deren Marktkapitalisierung mit 7,4 Mio. CAD noch recht klein ist. Der Markt für Emissionsgutschriften steht vor einem großen Wachstum. BYD engagiert sich mit seinen Elektroautos für umweltbewusste Mobilität. Denn der Verkehr ist für einen Großteil der Emissionen verantwortlich.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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    Super Rendite, gutes Gewissen! Nel ASA und Jinko Solar drehen, nucera überrascht und RE Royalties jubiliert!

    • GreenTech
    • Finanzierung
    • Inflation Act
    • Technologie
    • Solartechnik
    • Wasserstoff

    Von der Klima-Konferenz in die Umsetzung! Die Europäische Union und andere Staaten haben sich mit sogenannten „Green Deals“ zu ehrgeizigen Nachhaltigkeitsprogrammen ihrer Länder verpflichtet. Um das ganze Vorhaben zu fördern, hat sich das Finanzierungs-Instrument „Green Bond“ am Markt etabliert. Gerade Banken, die sich einen ESG-Anstrich verleihen wollen, treten verstärkt in diesem Segment auf. So hat sich das Wachstum des Green-Bond-Marktes durch globale Klimaziele, wie z. B. auf dem Pariser Abkommen vereinbart, steil nach oben entwickelt. ESG-Investments profitieren von politischen Anreizen wie den US-Inflation Reduction Act und werden von Versicherungen dynamisch nachgefragt. Zwischen 2015 und 2023 wuchsen die Emissionen jährlich um durchschnittlich 40 %, wobei das Wachstum seit 2023 etwas moderater verläuft. Für das Gesamtjahr 2025 wird ein Emissionsvolumen von 570 bis 630 Mrd. EUR erwartet. Was, wann und wo gefördert wird, definieren regulatorische Stellen. Aber auch private Organisationen wie RE Royalties sind aktiv, denn grüne Rendite macht nicht nur Spaß, sondern hilft der Gesellschaft weiter, die ambitionierte Klimawende zu stemmen. Hier sind ein paar Investment-Ideen.

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    Kommentar von André Will-Laudien vom 17.10.2025 | 03:45

    E-Mobilität und Wasserstoff zünden – BYD, Nio, Graphano Energy und Plug Power in Fokus!

    • E-Mobilität
    • Batterietechnologie
    • Lieferketten
    • Kritische Rohstoffe
    • Strategische Metalle
    • Wasserstoff

    Die Bundesregierung treibt die E-Mobilität bis 2035 entschlossen voran! Ein klares Signal in Zeiten, in denen über Klimaziele und Energieabhängigkeit intensiv diskutiert wird. Der Markt für Elektrofahrzeuge profitiert von Innovationen in Batterietechnologien und einer wachsenden Ladeinfrastruktur. Fortschritte bei Festkörperbatterien, Siliziumanoden und neuen Kathodenmaterialien erhöhen Reichweite, Leistung und Sicherheit deutlich. Schnellere Ladezeiten und längere Lebensdauer machen den Umstieg für Verbraucher immer attraktiver. Gleichzeitig gewinnen Recyclingverfahren und Kreislaufwirtschaft an Bedeutung, um Ressourcen zu schonen und Nachhaltigkeit zu fördern. Mit staatlicher Unterstützung und wachsendem Wettbewerb entstehen enorme Chancen für Hersteller und Investoren. Doch während die Elektromobilität boomt, rückt zunehmend auch Wasserstoff als ergänzende Technologie in den Fokus der Energiewende. Investoren können für ihr Renditeglück frei entscheiden.

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    Kommentar von Armin Schulz vom 15.10.2025 | 05:30

    Volkswagen in der Zange: Warum European Lithium und Standard Lithium jetzt die wertvolleren Player sind

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    Die globale Elektroauto-Revolution steht vor ihrer größten Bewährungsprobe. Chinas drohende Exportbeschränkungen für kritische Batterierohstoffe könnten die Lieferketten westlicher Hersteller ab 2025 destabilisieren und die Produktion verteuern. Doch genau diese geopolitischen Spannungen katapultieren unabhängige Lithiumproduzenten ins Rampenlicht. Während etablierte Giganten um ihre Versorgungssicherheit kämpfen, profitieren wendige Player von diesem Machtvakuum. Die strategischen Manöver von Volkswagen, European Lithium und Standard Lithium verraten dabei, wer die wahren Gewinner dieses Umbruchs sein werden.

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