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27.04.2022 | 06:03

Nordex, Triumph Gold, Varta – welche Aktien kommen gut durch die aktuelle Krise?

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Bildquelle: pixabay.com

Das derzeitige Marktumfeld ist alles andere als einfach. Die Inflation galoppiert und während die USA die Zinsen schrittweise anheben, übt sich die EU in Zurückhaltung und hofft, dass die Inflation von alleine sinkt. Dieses Szenario ist allerdings mehr als fragwürdig, zumal der Ausstieg aus den russischen Energieimporten die Inflation zusätzlich anheizt. Hinzu kommt die Ukraine-Krise. Durch den Konflikt ist der Landweg von China nach Europa versperrt, was zu Lieferkettenproblemen führt. Es bleibt nur das Flugzeug, was in den wenigsten Fällen wirtschaftlich ist - oder der Seeweg. Aufgrund der Zero-Covid-Politik Chinas kommt es an deren Häfen momentan zu weiteren größeren Verzögerungen für die Schifffahrt. Wir sehen uns heute drei Unternehmen an und analysieren, wer gut durch die Krise kommen müsste.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , TRIUMPH GOLD CORP. | CA8968121043 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55

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Inhaltsverzeichnis:


    Dennis Karp, Executive Chairman, Manuka Resources Limited
    "[...] Wir werden landesweit indirekt 1.665 neue Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig 300 Mitarbeiter direkt beschäftigen, davon 270 im Betrieb und 30 in der Verwaltung. [...]" Dennis Karp, Executive Chairman, Manuka Resources Limited

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    Nordex – Rückenwind in Deutschland

    Mit Ausbruch der Ukraine-Krise wurde relativ schnell klar, dass die Dekarbonisierung in Deutschland noch schneller vonstatten gehen muss. Die Bundesregierung will die Prüfung für Windkraftanlagen vereinfachen und so den Ausbau beschleunigen. Das spielt dem Windanlagenbauer Nordex voll in die Karten, denn damit winken neue Aufträge aus Deutschland. Doch die Anfangseuphorie ist verflogen. Einer der Gründe sind die steigenden Materialkosten und die gestörten Lieferketten. Doch auch die Angst vor steigenden Zinsen beeinflusst die Aktie momentan negativ. Höhere Finanzierungskosten könnten zu weniger Nachfrage führen.

    Durch die Subventionen und die Rückendeckung der Regierung sollten diese Risiken in Deutschland aber nicht groß ins Gewicht fallen. Am 20. April veröffentlichte das Unternehmen den Auftragseingang fürs erste Quartal. Insgesamt gingen Aufträge über 229 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 1.165 Megawatt ein, was jedoch knapp unter dem Vorjahr liegt. 91% der Turbinen sollen die margenstarken Delta4000-Windenergieanlagen sein. Bisher waren die Margen immer das Hauptproblem des Unternehmens. Die meisten Aufträge gingen mit 89% aus Europa ein. Dabei waren Finnland, Deutschland und Kroatien führend bei den Bestellungen.

    Die Zahlen des Konkurrenten Siemens Gamesa haben nahezu alle Windkraftunternehmen unter Druck gesetzt. Die Windkraft Tochter hatte schon im vergangenen Jahr die Konzernbilanz von Siemens Energy verhagelt, weil man sich nicht gegen steigende Rohstoffkosten abgesichert hatte. Die Analysten von Jeffries gaben nach den Auftragseingangszahlen eine Kaufempfehlung heraus mit einem Kursziel von 20,00 EUR. Sogar 30,00 EUR hat Merrill Lynch ausgerufen, nur Goldman Sachs rät zum Halten mit einem Kursziel von 18,30 EUR. Aktuell notiert die Aktie bei 14,27 EUR und ist damit an einem wichtigen Level. Gelingt am 26. April ein Schlusskurs oberhalb von 14,31 EUR haben wir eine saubere Schulter-Kopf-Schulter Formation.

    Triumph Gold – Warten auf die ausstehenden Ergebnisse

    Gold war schon immer ein Asset, das als Inflationsschutz genutzt wurde. Trotz der steigenden Inflation im vergangenen Jahr gelang der Ausbruch beim Goldpreis erst mit der Ukraine Krise. Der Goldpreis stieg am 18. April auf über 2.000 USD. Seitdem hat die Konsolidierung den Preis wieder auf 1.900 USD gedrückt. Trotzdem bleibt der Aufwärtstrend bislang intakt und der hohe Goldpreis hilft Goldexplorern wie Triumph Gold, die laut NI 43-101 Report mehr als 2 Mio. Unzen Gold, Silber und Kupfer auf ihren Liegenschaften nachgewiesen haben. Der Fokus liegt momentan auf dem Freegold Mountain Projekt, welches sich in der Nähe der Newmont Goldlagerstätte im Gold-Kupfer-Gürtel der Dawson Range befindet.

    Das letzte Update datiert vom 17. Februar als das Unternehmen vermeldete, dass bei Diamantbohrungen 46,28m mit 0,54 g/t Gold und 0,53 g/t Silber, einschließlich 4,50m mit 2,00 g/t Gold und 1,57 g/t Silber in der Oxidzone bei Nucleus auf dem Freegold Mountain Projekt durchschnitten wurden. Die Cyanid-Löslichkeitsanalyse ergab eine Goldgewinnungsrate von 83%. Mit der Meldung wurden 57% des 6.615m Bohrprogramms aus 2021 ausgewertet. Die nächste Aktualisierung soll bekannt gegeben werden, wenn die restlichen Ergebnisse des Bohrprogramms auf der Lagerstätte Nucleus vorliegen. Nachdem nun mehr als zwei Monate vergangen sind, sollten die Ergebnisse nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.

    Dank der vorhandenen Infrastruktur ist der Plan von einer Tagebaumine gut umsetzbar. Das Unternehmen besitzt mit den Projekten Big Creek und Tad/Toro zwei weitere Gold-Kupfer Liegenschaften in der Nähe des Hauptprojekts. Das vierte Projekt liegt weiter entfernt südöstlich von Dease Lake und damit außerhalb von Yukon. Die Aktie bildet in diesem Jahr eine Seitwärtsphase zwischen 0,09 und 0,115 Kanadischen Dollar (CAD) aus und bildet damit vorerst einen Boden aus. Der Aktienkurs liegt aktuell bei 0,095 CAD. Positive Nachrichten aus den ausstehenden Ergebnissen könnten für neuen Schwung sorgen. Die Marktkapitalisierung ist mit 13,2 Mio. CAD als gering einzustufen bei den ausgewiesenen Ressourcen.

    Varta – V4Drive der nächste Wachstumstreiber?

    Wird die Dekarbonisierung in vielen Staaten dieser Erde weiter konsequent umgesetzt, werden die Autos in Zukunft elektrisch fahren und auch viele andere Dinge werden weiter elektrifiziert. Egal ob Hörgeräte, Kopfhörer oder E-Autos, alle benötigen Akkus - und die in einer möglichst guten Qualität. Hochwertige Batterien bzw. Akkus stellt Varta her. Was momentan im Portfolio fehlt, sind die Batterien für Elektroautos. Der Konzern hat seine Rundzelle V4Drive zwar schon im vergangenen Jahr vorgestellt, doch die Serienproduktion wird erst für 2024 erwartet. Mit einem Darlehen über 250 Mio. EUR und den laufenden Einnahmen sollen die Produktionskapazitäten im Lithium-Ionen Bereich ausgebaut werden.

    Am 31. März stellte der Konzern Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr vor. Der Umsatz stieg um 3,8% auf 902,9 Mio. EUR. Das bereinigte EBITDA kletterte sogar um 17,4% auf 282,9 Mio. EUR. Haupttreiber ist das Segment Lithium_Ion Solutions und Microbatteries sowie die Sparte Haushaltsbatterien. Mit der Prognose tat sich das Unternehmen schwer, da die Auswirkungen des Ukraine Konfliktes und der Corona Folgen für die Kunden von Varta schwer abschätzbar sind. Das Management erwartet einen Umsatz zwischen 950 Mio. und 1 Mrd. EUR und das bei leicht fallendem EBITDA. Weiteres Wachstum sollen vor allem die V4Drive Zellen bringen, die bereits Kunden zur Verfügung gestellt wurde aus einer Pilotproduktion.

    Sollten die V4Drive Zellen überzeugen, könnte der Konzern eine wichtige Rolle im Bereich E-Fahrzeuge einnehmen. Trotz der Unsicherheiten im laufenden Jahr zahlt das Unternehmen 2,48 EUR Dividende nach seiner Hauptversammlung am 17. Juni. Das entspricht einer Dividendenrendite von gut 2,7% beim aktuellen Kurs von 90,22 EUR. Die Analysten sehen den Wert teilweise sehr unterschiedlich. Während Berenberg das Papier auf Halten gesetzt hat, sind JPMorgan und Warburg Research deutlich optimistischer und haben Kaufempfehlungen herausgegeben mit Kurszielen zwischen 110 und 113 EUR.


    Es ist nicht einfach, in den heutigen Tagen die richtigen Investments herauszupicken. Nordex hat in Deutschland Rückenwind, trotzdem belasten höhere Material-, Transportkosten, Lieferkettenprobleme und die Zinsangst die Aktie. Triumph Gold hat mit 2 Mio. Unzen viel nachgewiesene Ressourcen und ist dazu günstig bewertet. Wer sich gegen Inflation mit nicht physischem Gold absichern will kann ein Investment in Betracht ziehen. Bei Varta wird es auf die neue V4Drive Zelle ankommen. Gelingt ein Blockbuster, wird die Aktie deutlich anziehen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Dividende – Die Ausschüttung an Aktionäre einer Aktiengesellschaft wird Dividende genannt.
    3. Hauptversammlung – Die Hauptversammlung ist ein Organ einer Aktiengesellschaft und das Mitwirkungsgremium der Aktionäre.

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