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05.12.2022 | 05:10

Plug Power, dynaCERT, Nel Asa – Die Spannung steigt

  • Wasserstoff
  • Brennstoffzelle
  • Rebound
Bildquelle: pixabay.com

Wasserstoff ist in Bezug auf die Energiewende ein zentraler Baustein und gilt als Schlüssel einer erfolgreichen Dekarbonisierung der Wirtschaft und des Verkehrssektors. Trotz der Förderprogramme der Politik für Wasserstoffstrategien weltweit und den positiven Zukunftsaussichten, stecken die an der Börse notierten Unternehmen weiterhin in der Korrektur. Dabei könnte der endgültige Durchbruch noch Jahrzehnte dauern. Von der langwierigen Umsetzung profitieren dagegen Brückentechnologien, die per sofort in verschiedensten Branchen einsetzbar sind.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , DYNACERT INC. | CA26780A1084

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Inhaltsverzeichnis:


    Dirk Graszt, CEO, Clean Logistics SE
    "[...] Wir können Busse und LKW vollständig klimaneutral umbauen. Dabei gehen wir modular und inkrementell vor. So können wir mit allen gängigen Fahrzeugtypen arbeiten und zudem auf neue Technologie und Innovation reagieren [...]" Dirk Graszt, CEO, Clean Logistics SE

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    dynaCERT – Neuigkeiten am Mittwoch?

    Erst Ende September präsentierte dynaCERT-CEO Jim Payne das kanadische Wasserstoffunternehmen anlässlich des International Investment Forum und wagte eine positive Prognose im Hinblick auf größere Aufträge sowie dem positiven Abschluss des Verified Carbon Standard-Programms von Verra, dem global am weitest verbreiteten Programm zur Anrechnung von eingesparten Treibhausgasen, noch in diesem Kalenderjahr.

    So dürften sich investierte und interessierte Anleger den kommenden Mittwoch, 7.12.2022, dick rot im Kalender anstreichen. Denn hier stellt sich der erfahrene Firmenlenker anlässlich des 5. IIF – International Investment Forum erneut dem breiten Publikum. Die Anmeldung zum virtuellen Event ist kostenlos.

    Seit der letzten Veranstaltung konnte dynaCERT durchaus mehrere Aufträge mit Großkunden einbuchen. So sicherte sich der Konzern über die Firma Fiorentino Bros. Contracting Ltd. den Zugang zum Forstwirtschaftssektor in Kanada. FBC besitzt mehr als 100 schwere Geräte und eine Flotte von über 70 motorisierten Fahrzeugen. Zudem konnte der Handelspartner H2 Tek LP bedeutende Fortschritte in der Akquise von Großkunden aus der internationalen Bergbaubranche feiern. So konnten international renommierte Unternehmen wie Nexa Resources, Vale S.A., CODELCO, Arauco, Sigma Alimentos sowie einer der zehn größten Bergbaubetriebe der Welt, Antamina, als Neukunden begrüßt werden.

    Der positive Abschluss des Verified Carbon Standard- Programms gilt als Schlüssel für das geplante geschlossene Ökosystem und dürfte neben der Beschleunigung der Kundenakquise, wiederkehrende Erlöse durch den Handel mit Emissionszertifikaten auch Einfluss auf die angekündigte Platzierung der Emissionszertifikate-Wandelanleihen in Höhe von insgesamt 10 Mio. CAD haben. Aus charttechnischer Sicht sitzen Investoren weiter in der Warteposition und hoffen auf Impulse. So korrigierte die dynaCERT-Aktie nach einem starken Anstieg auf 0,33 CAD im August um rund die Hälfte. Sollten am Mittwoch positive Signale seitens des Unternehmens gegeben werden, könnte die Konsolidierung ein baldiges Ende finden.

    Plug Power enttäuschte Anleger mit den Zahlen zum dritten Quartal. Foto: Plug Power Inc.

    Plug Power – Am seidenen Faden

    Seit Veröffentlichung enttäuschender Zahlen zum dritten Quartal verschlechterte sich auch das Chartbild des Marktführers von Brennstoffzellen-Technologien. So konnte zwar der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 143,9 Mio. USD auf 188,63 Mio. USD gesteigert werden, jedoch wuchs ebenso überraschend der Verlust von -106,67 Mio. USD auf -170,8 Mio. USD. Dies entsprach einem Verlust je unverwässerter Aktie von 0,30 USD. Noch gravierender zeigt sich das Ergebnis im Zeitfenster zwischen dem 1.1.2022 und 30.9.2022. Einem Umsatz von 480,7 Mio. USD stand ein Nettoverlust von 500,5 Mio. USD gegenüber.

    Das Unternehmen beschwichtigte nach der Veröffentlichung, dass es sich nicht um ein Nachfrageproblem handelt. Vielmehr liegen die Gründe für die enttäuschenden Zahlen in Lieferkettenproblemen sowie Verschiebungen von Großprojekten. So will Plug Power um CEO Andy Marsh 2023 erneut versuchen, durchzustarten und den Umsatz auf 1,4 Mrd. USD mit einer verbesserten Marge zu steigern. Die Analysten von RBC Capital kappten das Kursziel von 24 USD auf 20 USD, sehen in Plug Power jedoch weiterhin einen Kaufkandidaten.

    Aus technischer Sicht würde mit dem Unterschreiten des bisherigen Jahrestiefs bei 12,70 USD weiteres Ungemach und ein möglicher Rutsch in den einstelligen Bereich drohen.

    Nel Asa – Top-Pick der Analysten

    Schwaches Umsatzwachstum und hohe Verluste prägten auch die Quartalszahlen des norwegischen Wasserstoffspezialisten Nel Asa, so dass die Marktkapitalisierung in Höhe von 2,41 Mrd. USD trotz deutlicher Korrektur immer noch utopisch hoch wirkt. Positiv ist auf der anderen Seite der Auftragsbestand, wodurch das Analystenhaus Jefferies ihr Kursziel mit 19 NOK bestätigte und in Nel Asa den Top-Pick im europäischen Wasserstoffsektor sieht. Laut den Experten sei die Umsatzentwicklung durch den aktuellen Auftragsbestand gut planbar. Auch RBC sieht in der Aktie einen Kaufkandidaten und vergab ein Kursziel in Höhe von 23 NOK.

    Die Marktstellung der Norweger wurde zudem durch einen strategischen Deal mit dem größten Autobauer der USA, General Motors, untermauert. So soll das GM-Brennstoffzellen-Know-how Nel dabei helfen, zu skalieren. Für die Unterstützung bei der Entwicklungsarbeit und den Transfer von geistigem Eigentum erhält GM nicht genauer bezifferte Zahlungen. Sollte es zu erfolgreichen Produktentwicklungen kommen, würde GM auch Lizenzzahlungen erhalten.


    Schwaches Umsatzwachstum und erhöhte Verluste prägten die Zahlen von Plug Power und Nel Asa. Trotzdem sind diverse Analystenhäuser langfristig positiv gestimmt. Eine positive Wende könnte auch der Kurs von dynaCERT erfahren, sollte die endgültige Zulassung zum Emissionshandel verkündet werden.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.

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    Top-Energiewende Aktien: 100 % Rendite durch CO2-Vermeidung! Nel ASA, Plug Power, Carbon Done Right und dynaCERT

    • Energiewende
    • Klimaschutz
    • Wasserstoff
    • Alternative Energien
    • Technologie

    Hitzerekorde, Überschwemmungen und Energienotstand. Im Sommer kommen alle Themen der Klimawende auf den Tisch. Seit Abschaltung der Kernkraftwerke fehlt es in Deutschland an einer grundlastfähigen Stromversorgung. Ausgeprägte Netzschwächen häufen sich, eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Wirtschaftsminister Habeck möchte so schnell wie möglich Gaskraftwerke bauen, die später mit Wasserstoff betrieben werden können. Nette Idee! Um vorhandene Löcher zu stopfen, kaufen die Berliner Wirtschaftsexperten derweil französischen Atomstrom zu. Den klimatechnischen Unterschied zwischen Hüben und Drüben kann wissenschaftlich niemand belegen, der deutsche Verbraucher bezahlt diesen Unsinn aber gerne über seine Stromrechnung. So funktioniert die EU-Energiepolitik. Die Ausgabenseite steigt also unaufhörlich, wir kümmern uns deshalb um einen höheren Einnahmenstrom. Im Folgenden einige Ideen für ihr Energie-Portfolio.

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    Daimler Truck, First Hydrogen, Nikola – grüne Logistikunternehmen im Fokus

    • Daimler Truck
    • First Hydrogren
    • Nikola
    • Elektro-LKW
    • Wasserstoffantrieb
    • Nutzfahrzeuge
    • Wasserstoff Tankstelle
    • grüner Wasserstoff
    • Van
    • Brennstoffzelle

    Mit dem Ziel, umweltfreundlichere Technologien zu fördern und gesetzliche Auflagen zu erfüllen, stehen Logistikunternehmen vor der Entscheidung zwischen Elektro- und Wasserstoffantrieben für die Zukunft. Viele Länder haben strenge Emissionsvorschriften eingeführt, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Nutzung fossiler Brennstoffe zu minimieren. Während Elektroantriebe durch hohe Energieeffizienz und geringe Betriebskosten überzeugen, punkten Wasserstoffantriebe mit schneller Betankung und großer Reichweite. Wir haben uns drei Unternehmen herausgesucht, die zum Teil unterschiedliche Ansätze verfolgen und blicken auf deren aktuelle Situation.

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    • Erneuerbare Energien
    • Emissionen
    • Mobilität
    • Netzausbau
    • Wasserstoff

    Im Wasserstoffbusiness setzen Länder staatliche Anreize, um diese innovative Technologie weiter zu fördern. So stellen z. B. die USA durch ihr Energieministerium rund 750 Mio. USD für 52 Projekte in 24 Bundesstaaten bereit. Das Ziel ist klar: sauberen Wasserstoff erschwinglich machen und darüber hinaus die internationale Führungsrolle in diesem Sektor gewinnen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat eine emissionsreduzierende Technologie entwickelt, um herkömmliche Dieselmotoren nachzurüsten und so emissionsfreier zu machen. Diese Brückentechnologie verbindet das Beste aus beiden Welten: die Effizienz von Dieselmotoren und die nachrüstbare und zuschaltbare CO2-reduzierende Antriebsform. Der Motor selbst bleibt in seiner Funktionsweise unberührt. Ein Grund für das schleppende Vorankommen von großen Wasserstoffprojekten ist die noch fehlende Infrastruktur. Hier kann sich Siemens Energy über einen Vorstoß freuen. In seiner Sparte Grid Technologies verzeichnen sie in Zukunft enormes Wachstum. Dass Subventionen nicht immer zum Vorteil sind, merkt Volkswagen in puncto Elektroautos. Das Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Und dann ist da noch eine Schadensersatzforderung in Millionenhöhe aus einem ganz anderen Bereich.

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