Menü schließen




18.03.2022 | 06:00

Plug Power, dynaCERT, Nel ASA – Milliardenmarkt Wasserstoff

  • Plug Power
  • dynaCERT
  • Nel ASA
  • Wasserstoff
  • Elektrolyseur
  • Kraftstoff sparen
  • grüner Wasserstoff
Bildquelle: pixabay.com

Die Bundesregierung will sich möglichst schnell unabhängig von russischen Energieimporten machen. Ein Weg dorthin könnte grüner Wasserstoff sein. Markus Söder forderte jüngst schnell mehr Wasserstoffpipelines. Kein Wunder, denn der Weg von den Windparks im Norden oder den Häfen in den Niederlanden bis nach Bayern ist lang. Das Interesse an Wasserstoff in Europa ist grundsätzlich groß. Die EU-Kommission will die Produktion von Wasserstoff bis 2030 auf 25 Gigawatt steigern. Bereits im Februar machte Goldman Sachs auf das Wasserstoff-Thema aufmerksam. Man schätzt Wasserstoff als einen wichtigen Faktor ein auf dem Weg zu einer emissionsfreien Wirtschaft und rechnet mit einem großen Wachstum der Branche. Die Ukraine-Krise gibt entsprechend Rückenwind.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , DYNACERT INC. | CA26780A1084 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Bernd Krüper, President & Director, dynaCERT Inc.
    "[...] dynaCERT hat mit dem Gerät HydraGEN eine Lösung auf den Markt gebracht, die zur Nachrüstung von Dieselmotoren entwickelt wurde, um die Umwelt zu schützen und die zugleich wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. [...]" Bernd Krüper, President & Director, dynaCERT Inc.

    Zum Interview

     

    Plug Power – CEO spricht mit wichtigen Leuten in der EU

    Plug Power ist der Platzhirsch im Wasserstoffmarkt. Das Unternehmen ist mittlerweile aufgrund seiner diversen Projekte weltweit vernetzt. Die Ukraine-Krise könnte Auftrieb geben, denn die EU hat ihre Ziele für REPowerEU von 10 Gigawatt auf 25 Gigawatt für die Wasserstoffproduktion bis 2030 angehoben. Anscheinend holen sich die Politiker Informationen aus erster Hand, denn CEO Andy Marsh twitterte am 15. März: „Having dinner tonight with members of the Atlantic Council in Brussels - meetings tomorrow with EU leadership“ Am 16. März waren auf dem Twitter-Account von Plug Power ein Foto von Andy Marsh und der belgischen Ministerin für Energie zu sehen.

    Um einen Teil des Kuchens zu bekommen, benötigt man Zugang nach Europa und den kann Plug Power mit seinem europäischen Hauptsitz in Duisburg und seinen Joint-Ventures mit Renault und Acciona vorweisen. Auch sonst investiert das Unternehmen in den Ausbau des Produktportfolios. Um Zugang zur Technologie zur Verflüssigung von Wasserstoff zu erhalten, wurde Joule Processing übernommen. Damit besteht die Möglichkeit, den Transport zu optimieren und Kosten zu sparen. Der Kaufpreis von 30 Mio. USD ist überschaubar. Ist die Technologie erfolgreich, kann der Preis um 100 Mio. USD ansteigen, ein Preis, der dann aber vertretbar wäre.

    Das derzeitige Marktumfeld sollte den Wasserstoffunternehmen und vor allem Plug Power in die Karten spielen. Das erkennt man auch am Aktienkurs, der nach Beginn des Krieges in der Ukraine einen ersten leichten Aufwärtstrend ausbilden konnte. Dieser Trend wäre erst mit Schlusskursen unterhalb von 18,30 USD gebrochen. Aktuell steht der Wert bei 24 USD. Man darf gespannt sein, ob sich aus dem Abendessen von Andy Marsh in Zukunft positive Nachrichten für das Unternehmen ergeben.

    dynaCERT – 28%-Anstieg in den letzten Tagen

    Der Weg wird steinig, bis die gesamte Logistikflotte weltweit auf Wasserstoff umgestiegen sein wird. Wasserstoff bietet den Vorteil der schnelleren Tankzeit, hat viel Energie und damit aktuell im Schwerlastbetrieb die Nase vorn vor dem Elektroantrieb. Vor dem Hintergrund der aktuell hohen Dieselpreise bietet dynaCERT eine interessante Alternative. Das Unternehmen vertreibt und installiert weltweit transportable Wasserstoffgenerator-Nachrüstprodukte namens HydraGEN. Der Vorteil des patentierten Systems liegt in der Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs, einer längeren Lebensdauer des Motors und insgesamt weniger Emissionen. Die Nachrüsteinheit produziert bei Bedarf Wasser- und Sauerstoff und optimiert die Einspritzung mittels der HydraLytica-Software.

    Diese Software bildet das Herzstück bei dem Vorhaben, über das Nutzer in Zukunft CO2-Zertifikate erhalten, wenn sie HydraGEN verwenden. Das würde auch die CO2-Bilanz der Kunden aufwerten. Gemeinsam mit Verra arbeitet man daran, die Standards des Verified Carbon Program zu erfüllen. Schon Tesla hat gezeigt, dass man mit diesen Zertifikaten viel Geld verdienen kann. Während man auf Vollzug wartet, hat es personell einen kleinen Umbruch gegeben. Wie im Dezember angekündigt, verließ der Chief Operating Officer Robert Maier am 5. Januar dynaCERT. Am 15. Februar gab das Unternehmen den Rücktritt von Vorstand Stephen Kukucha bekannt. Ob und wie die nun vakanten Positionen neu besetzt werden, ist derzeit offen.

    Das Unternehmen hat großes Potential, wurde aber durch Corona zurückgeworfen. Es gibt ein gutes Produkt, einen extrem spannenden Ansatz bei den CO2-Zertifikaten, den man während der Corona-Zeit vorangetrieben hat, doch bisher fehlen die positiven Nachrichten. Bekommt das Unternehmen ihre PS auf die Straße, steht einem Turnaround nichts im Wege. Fakt ist, dass das Unternehmen liefern muss, denn die Aktie ist von 0,86 Kanadischen Dollar (CAD) bis auf 0,15 CAD gefallen. Auffällig ist, dass die Aktie seit dem 4. März über 28% zulegen konnte. Aktuell notiert sie bei 0,20 CAD. Vielleicht stehen hier bald gute Nachrichten an.

    Nel ASA – Erhöhung der Produktionskapazitäten

    In Europa ist Nel ASA eine große Nummer im Wasserstoffbereich. Doch trotz der Freude, die Aktionäre auch 2020 mit der Aktie hatten, den Höhepunkt sah die Aktie am 8. Januar 2021. Danach ging es über 70% nach unten. Jetzt wo die EU Alternativen zu russischen Energieimporten sucht, konnte sich die Aktie ein wenig von seinen Tiefs entfernen. Hauptgrund sind die Förderungen, die es von der EU gibt und die dem Unternehmen helfen können, endlich in die Gewinnzone zu kommen. Die letzten Quartalszahlen enttäuschten.

    Zuletzt konnte das Unternehmen mit guten Nachrichten punkten. Am 17. März konnte ein Auftrag von Solar Foods vermeldet werden. Der Lebensmittelproduzent erhält ein alkalisches Elektrolyseursystem. Auch größere Mengen Elektrolyseure kann das Unternehmen nun liefern. Laut Meldung vom 10. März ist die neue vollautomatische Produktionsanlage in der Lage, bis 500 Megawatt an Elektrolyseuren herzustellen. Eine Vergrößerung der Kapazität bis auf 2 Gigawatt ist auch schon vorgesehen. Die Auftragsbücher sind voll, von daher kann das Unternehmen nun zeigen, dass es die Kurve bekommt.

    Negativ ist, dass zuletzt immer wieder Mitglieder des Managements Aktien verkauft haben. CEO Jon Andre Lokke verkaufte 1 Mio. Aktien zu einem Durchschnitt von 12,8643 Norwegischen Kronen (NOK). Am 3. März verkaufte Finn Jebsen 260.000 Aktien im Schnitt zu 15,0523 NOK. Nachdem die Aktie am 24. Februar noch einmal den Support bei 11 NOK getestet hat, konnte ein erster Aufwärtstrend ausgebildet werden. Schlusskurse unter 12,58 NOK würden den Aufwärtstrend brechen. Da der Wasserstoffmarkt sehr volatil ist, sollte man auf seine Stopps achten. Denn fundamental betrachtet ist die Aktie immer noch teuer.


    Das politische Klima ist günstig für den Wasserstoffmarkt, aber man sollte auf der Hut sein. Alle drei Unternehmen verdienen noch kein Geld. Der größte Wasserstoff-Player ist Plug Power. Setzt sich die Technologie durch und sinkt der Preis für Wasserstoff, sollte man die Aktie im Depot haben. Für den Übergang bietet sich dynaCERT an, denn aufgrund der extrem hohen Spritpreise hat sich ein Nachrüstsystem schnell amortisiert. Nel ASA muss jetzt den Rückenwind nutzen, um in die Erfolgsspur zu kommen.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 27.10.2025 | 04:15

    Super Rendite, gutes Gewissen! Nel ASA und Jinko Solar drehen, nucera überrascht und RE Royalties jubiliert!

    • GreenTech
    • Finanzierung
    • Inflation Act
    • Technologie
    • Solartechnik
    • Wasserstoff

    Von der Klima-Konferenz in die Umsetzung! Die Europäische Union und andere Staaten haben sich mit sogenannten „Green Deals“ zu ehrgeizigen Nachhaltigkeitsprogrammen ihrer Länder verpflichtet. Um das ganze Vorhaben zu fördern, hat sich das Finanzierungs-Instrument „Green Bond“ am Markt etabliert. Gerade Banken, die sich einen ESG-Anstrich verleihen wollen, treten verstärkt in diesem Segment auf. So hat sich das Wachstum des Green-Bond-Marktes durch globale Klimaziele, wie z. B. auf dem Pariser Abkommen vereinbart, steil nach oben entwickelt. ESG-Investments profitieren von politischen Anreizen wie den US-Inflation Reduction Act und werden von Versicherungen dynamisch nachgefragt. Zwischen 2015 und 2023 wuchsen die Emissionen jährlich um durchschnittlich 40 %, wobei das Wachstum seit 2023 etwas moderater verläuft. Für das Gesamtjahr 2025 wird ein Emissionsvolumen von 570 bis 630 Mrd. EUR erwartet. Was, wann und wo gefördert wird, definieren regulatorische Stellen. Aber auch private Organisationen wie RE Royalties sind aktiv, denn grüne Rendite macht nicht nur Spaß, sondern hilft der Gesellschaft weiter, die ambitionierte Klimawende zu stemmen. Hier sind ein paar Investment-Ideen.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 17.10.2025 | 03:45

    E-Mobilität und Wasserstoff zünden – BYD, Nio, Graphano Energy und Plug Power in Fokus!

    • E-Mobilität
    • Batterietechnologie
    • Lieferketten
    • Kritische Rohstoffe
    • Strategische Metalle
    • Wasserstoff

    Die Bundesregierung treibt die E-Mobilität bis 2035 entschlossen voran! Ein klares Signal in Zeiten, in denen über Klimaziele und Energieabhängigkeit intensiv diskutiert wird. Der Markt für Elektrofahrzeuge profitiert von Innovationen in Batterietechnologien und einer wachsenden Ladeinfrastruktur. Fortschritte bei Festkörperbatterien, Siliziumanoden und neuen Kathodenmaterialien erhöhen Reichweite, Leistung und Sicherheit deutlich. Schnellere Ladezeiten und längere Lebensdauer machen den Umstieg für Verbraucher immer attraktiver. Gleichzeitig gewinnen Recyclingverfahren und Kreislaufwirtschaft an Bedeutung, um Ressourcen zu schonen und Nachhaltigkeit zu fördern. Mit staatlicher Unterstützung und wachsendem Wettbewerb entstehen enorme Chancen für Hersteller und Investoren. Doch während die Elektromobilität boomt, rückt zunehmend auch Wasserstoff als ergänzende Technologie in den Fokus der Energiewende. Investoren können für ihr Renditeglück frei entscheiden.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Nico Popp vom 15.10.2025 | 05:00

    Wasserstoff-Boom voraus: BMW, Toyota, Pure Hydrogen

    • Wasserstoff
    • Flotten

    Ist der Wasserstoff-Hype abgekühlt? Keineswegs! Noch immer investieren große Unternehmen in den Energieträger. Industrieunternehmen wie etwa aus der Chemieindustrie oder auch Autobauer wie BMW und Toyota - sie alle haben Innovationen rund um Wasserstoff im Angebot. Doch Wasserstoff soll nicht nur für große Konzerne Thema werden. Auch kleinere Unternehmen aus dem Mittelstand benötigen Lösungen rund um regenerative Energie für Fabriken oder Fuhrparks. An dieser Stelle kommt das australische Unternehmen Pure Hydrogen ins Spiel - die Wasserstoff-Spezialisten setzen auf ganzheitliche Lösungen.

    Zum Kommentar