Menü schließen




17.05.2022 | 05:10

Plug Power, First Hydrogen, Rheinmetall – Kurz vor dem Durchbruch

  • Wasserstoff
  • brennstoffzelle
Bildquelle: Plug Power Inc.

Durch den beschleunigten Ausbau von Erneuerbaren Energien soll die Abhängigkeit von Russland lieber gestern als morgen beendet werden. Dabei soll das Öl und Gas des „Aggressors“ durch Wind und Sonne ersetzt werden. Mit Wasserstoff und der damit verbundenen Brennstoffzellen-Technologie dürfte die Transformation von fossilen Energieträgern auf alternative Antriebe vor allem im Transportsektor erfolgen. Während der Marktführer Plug Power trotz einer größeren Korrektur immer noch sehr ambitioniert bewertet wird, steht ein junges Unternehmen mit seiner Best-of-Strategie vor einem wichtigen Meilenstein.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , RHEINMETALL AG | DE0007030009

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Plug Power, der überteuerte Marktführer

    Nicht nur einmal, unter anderem in einem ausführlichen Report, wurde vor hohen Bewertung und der Gefahr eines größeren Rückschlages gewarnt. Damals stand das Papier bei rund 23 USD, aktuell sind es rund 10 USD weniger. Die Gefahren eines weiteren Erdrutsches bis zum markanten Widerstandsbereich im Bereich von 8,00 EUR sind weiter da. Ein Grund für den weiter bestehenden Abwärtsdruck waren die enttäuschenden Quartalszahlen zum ersten Quartal des laufenden Jahres.

    Dabei wurden die Erwartungen sowohl bei Erlösen als auch Verlust deutlich verfehlt. CEO Andy Marsh musste einen Verlust je Aktie von 0,27 USD bekanntgeben, die Analysten rechneten mit lediglich -0,156 USD je Aktie. Der Umsatz für das abgelaufene Quartal wurde auf 140,8 Mio. USD taxiert, was einem Anstieg von 95,66% im Vergleich zum Vorjahresviertel, in dem 72,0 Millionen erzielt wurden, bedeutet. Experten gingen jedoch von einem noch stärkeren Anstieg auf 144,8 Mio. USD aus. Auch in Hinblick auf den weiter unsicheren Gesamtmarkt und die oben erwähnte Überbewertung ist Plug Power in nächster Zeit allenfalls eine Beobachtungsposition.

    First Hydrogen vor wichtigem Meilenstein

    Mit einer Marktkapitalisierung von 106,70 Mio. EUR liegt First Hydrogen noch weit von einer ähnlichen Überbewertung entfernt. Die Schere zum Marktführer könnte jedoch demnächst etwas geschlossen werden. Nähere Details zur Entwicklung erzählt Chairman Nicholas Wrigley anlässlich des 3. International Forum IIF am 19. Mai 2022. Die Teilnahme am virtuellen Event ist kostenlos.

    First Hydrogen ist ein neuer Player im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellentechnologie. Die Kanadier haben sich zum Ziel gesetzt, mit einer Kombination der besten Technologien der führende Entwickler und Hersteller von emissionsfreien, wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen mit großer Reichweite in Großbritannien, der EU und Nordamerika zu werden. Bereits im zweiten Quartal 2021 wurde die Zusammenarbeit zwischen der 100%-Tochter der First Hydrogen Corp, First Hydrogen Limited UK, sowie Ballard Power und der AVL Powertrain UK besiegelt. Zwei Utility Vans, für die der MAN eTGE als Spenderfahrzeug vorgesehen ist, sollen bereits im dritten Quartal des laufenden Jahres als Prototypen ausgeliefert werden.

    In einem Update wurde nun bekannt gegeben, dass bei den beiden auf MAN-Basis aufbauenden leichten Brennstoffzellennutzfahrzeuge bereits im nächsten Monat mit Betriebstests begonnen werden kann. Angesichts des bereits bekundeten Interesses wird angenommen, dass diese Testläufe mit einer beträchtlichen Anzahl an Flottenbetreibern und Käufern durchgeführt werden. Diese Versuche sollen dazu genutzt werden, die Produktentwicklung voranzutreiben und kundenseitiges Engagement sowie Partnerschaften rund um die künftigen Flotten an leichten Nutzfahrzeugen von First Hydrogen Automotive zu erzeugen.

    Vor wenigen Wochen konnte zudem eine überzeichnete Privatplatzierung abgeschlossen werden, die dem Unternehmen Bruttoerlöse in Höhe von 6,06 Mio. CAD einbrachten. Dadurch ist First Hydrogen für die nächsten Monate bis zur geplanten Auslieferung der Utility Vans bestens finanziert. Nach einem Kursrücksetzer im Zuge des schwachen Gesamtmarktes erscheint das Unternehmen auf einem niedrigen Niveau attraktiv.

    Rheinmetall schießt aus allen Rohren

    Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sind Rüstungsaktien einmal mehr der letzte Schrei. Durch das Aufrüsten der diversen NATO-Staaten gehört die deutsche Rheinmetall zu den Nutznießern und konnte sich in nur wenigen Wochen mehr als verdoppeln. Neben der Bundeswehr ordern unzählige Partnerländer bei den Düsseldorfern, deren Auftragsbücher in neue Sphären wachsen. Auch bei Rheinmetall wurde, auch wenn dies im Moment kein Anleger hören will, in einem Report​ auf die Risken hingewiesen.

    Auf operativer Ebene machen die Düsseldorfer nun gemeinsame Sache mit 4iG und HM EI, um in Ungarn ein Joint Venture zur Digitalisierung der Streitkräfte zu gründen. Dabei sollen die Düsseldorfer die Mehrheit mit 51% besitzen, so in einer Pressemeldung. Ein Vorvertrag über die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens sei unterzeichnet worden. Das Unternehmen soll digitale Lösungen für Soldatensysteme im Bereich der Mechanisierten Infanterie sowie Flug- und Landsimulationssysteme für die Ausbildung entwickeln.


    Grüner Wasserstoff wird in den nächsten Jahren eine dominante Stellung einnehmen. Dabei ist der Marktführer Plug Power gut positioniert, seine Bewertung ist aktuell jedoch zu hoch. Ähnlich dürfte dies auf den Rüstungskonzern Rheinmetall zutreffen. Dagegen erscheint First Hydrogen nach der Korrektur wieder attraktiver.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Wasserstoff – Technologie zur Nachrüstung von Diesel-Motoren für saubere Verbrennung und Senkung von Abgasemissionen

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 25.04.2024 | 05:00

    dynaCERT, Nordex, Plug Power Aktie - saubere Lösungen für die Umwelt mit Rendite-Potenzial!

    • Logistik
    • GreenTech
    • Wasserstoff
    • Elektrolyseur
    • Windenergie

    Griechenlands Hauptstadt Athen kämpft seit Mittwoch mit extremer Luftverschmutzung durch dichten Sahara-Staub. Der rote Mineralstaub erzeugt schwere Lungenprobleme und sorgt für zahlreiche Notaufnahmefällen in der Metropole. Für frischen Wind an den Börsen sorgen dafür derzeit drei Unternehmen. Die kanadische Firma dynaCERT setzt auf saubere Luft durch eine patentierte Elektrolyseur-Technologie, die in der Boombranche Logistik Schadstoff-Emissionen reduziert. Auch Windturbinen-Ersteller Nordex erzeugt viel Wirbel bei den Analysten. Das Hamburger Unternehmen beeindruckt mit vollen Auftragsbüchern und guten Zahlen. Ob bei Plug Power hingegen die Worte von CEO Andy Marsh zum operativen Geschäft nur heiße Luft sind oder wirklich Substanz haben, entscheidet nun rückwirkend ein Gericht in New York.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 23.04.2024 | 06:00

    RWE, Kraken Energy, Nel ASA – Deutschlands Industrie unter Druck

    • RWE
    • Kraken Energy
    • Nel ASA
    • Strom
    • Stromspeicher
    • Erneuerbare Energien
    • Gaskraftwerk
    • Atomenergie
    • Atomkraftwerk
    • Uran
    • Atomkraft
    • Wasserstoff
    • grüner Wasserstoff
    • Elektrolyseur

    Deutschland geht seinen eigenen Weg in der Energiepolitik und setzt in Zukunft komplett auf Erneuerbare Energien. Robert Habeck betonte, dass man jetzt unabhängig von russischem Gas ist. Doch von Unabhängigkeit kann keine Rede sein, denn Deutschland ist zum Nettostromimporteur geworden, der indirekt Gas aus Russland und auch Atomstrom importiert. Denn die Stromspeicher in Deutschland für die Erneuerbaren Energien reichen nicht einmal für eine Stunde. Dazu hat Deutschland mit die höchsten Strompreise, was die Industrie schon heute teilweise dazu veranlasst, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern. Atomkraft ist eine Alternative, die emissionsfrei ist. Weltweit werden viele Kraftwerke gebaut. Hier könnte das Uran knapp werden. Ob Wasserstoff das Stromspeicherproblem lösen kann ist derzeit fraglich.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 05.04.2024 | 04:45

    KI, Rüstung und Wasserstoff – Die explosive Mischung: Super Micro Computer, First Hydrogen und Renk Group

    • Rüstung
    • Verteidigung
    • Wasserstoff
    • Energiewende

    Nach einer ausgedehnten Rally an der NASDAQ, im DAX-40 und zuletzt beim Nikkei 225 setzen nun Branchen-Rotationen ein. Ob der KI-Sektor bereits gedreht hat, zeigt sich in den nächsten Wochen. Nur einmal in der Börsengeschichte gab es ein stärkeres erstes Quartal für eine bestimmte Branche. Es war der Wasserstoff-Hype im Übergang von 2020 auf 2021. Plug Power schaffte damals eine Verzwanzigfachung im Kurs. Kaum zu glauben, was liquiditätsverwöhnte Börsen leisten können. Nun sollten Anleger aber die Augen offenhalten, denn die Sektoren Künstliche Intelligenz und Rüstung sind ähnlich überinvestiert, wie die H2-Titel vor einigen Jahren. Die Zeit für Umschichtungen ist wohl gekommen.

    Zum Kommentar