08.12.2021 | 04:44
Royal Dutch, Saturn Oil + Gas, BP: Die besten Öl-Werte für 2022!
Zu Beginn der Corona-Pandemie in 2020 hatte die Allianz OPEC+ die Tagesproduktion um rund 9,7 Mio. Barrel gekürzt. Dadurch gelang es, die Ölpreise zu stützen, die wegen des Einbruchs der Weltkonjunktur auf unter 40 USD gefallen waren. Inzwischen wurde der Ölhahn nach und nach wieder aufgedreht, um den Ölpreisanstieg moderat zu bremsen. So wird die Produktionskürzung aktuell um 400.000 Barrel pro Monat aufgehoben. Das Kartell liefert heute etwa 27 Mio. Barrel an den Markt, das ist deutlich weniger als noch vor der Pandemie. Der aktuelle Preiseinbruch um 12% im November kam für die OPEC ziemlich überraschend. Experten gehen davon aus, dass 2022 aber wieder ein erhöhter Öl-Bedarf herrscht. Wir analysieren die interessantesten Produzenten.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , ROYAL DUTCH SHELL A EO-07 | GB00B03MLX29 , ROYAL DUTCH SHELL B EO-07 | GB00B03MM408 , BP PLC DL-_25 | GB0007980591
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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Royal Dutch Shell – Einer der Dividenden-Stars 2022
Einer der größten privaten Ölgesellschaften ist die britisch-niederländische Royal Dutch Shell (RDS). Weil die Umwelt-Lobby immer stärker wird, will Shell seine Projekte einer genaueren Nachhaltigkeitsprüfung unterziehen. Nicht mehr so überraschend kam daher der Rückzug aus einem umstrittenen Projekt im nördlichen Atlantik, an dem der Konzern eine 30%-Beteiligung hat.
Die wirtschaftlichen Argumente für die Investition waren wohl nicht stark genug, um die eigenen Ziele gegen die Umweltaktivisten durchzusetzen. Das als „Cambo“ bezeichnete Projekt zur Erschließung eines Ölfelds am Meeresgrund westlich der Shetland-Inseln wird von Umweltschutzorganisationen seit langem heftig kritisiert, man erinnert sich wohl an das BP-Desaster „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexico. Der Mehrheitsgesellschafter Siccar Point Energy zeigte sich über den Entschluss von Shell enttäuscht, kündigte aber an, an dem Projekt festzuhalten. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace und die Labour-Opposition begrüßten den Rückzug von Shell hingegen. Es ist letztlich das Eingeständnis für höhere ökologische Grundsätze, sie stehen dem Hause Royal Dutch Shell recht gut.
Im vergangenen Quartal zeigte RDS mit einem Milliardengewinn wieder seine gewohnte Stärke. Aus alter Tradition lässt man die Aktionäre an diesem Erfolg teilhaben, die Dividende wird wieder erhöht und ein Aktienrückkauf über 2 Mrd. USD steht an. Durch die aktuell starke Korrektur beim Aktienpreis auf zeitweise unter 19 EUR, beträgt die Dividendenrendite nun wieder 4,2%. Royal Dutch Shell ist wegen seiner breiten Aufstellung ein langfristiges Basisinvestment für den risikobewussten Investor. Bevorzugen sie wegen einer einfacheren Quellensteuer-Abwicklung die A-Aktien.
Saturn Oil & Gas – Das hat der Markt wohl nicht verstanden
In den letzten Monaten nach der Neuaufstellung der kanadischen Saturn Oil & Gas gab es Licht und Schatten. Zuerst startete der Kurs nach oben und verdoppelte sich zum Stand vor dem Deal. Dennoch, die viel diskutierte Übernahme der Oxbow-Liegenschaften hatte zwar hohe Fremdkapital-Erfordernisse mit sich gebracht. Dafür verzwanzigfachte sich aber die Förderleistung auf knapp 7.000 Barrel pro Tag, mit dem Effekt, dass Saturn nun alle Ausleihungen bis Mitte 2023 aus dem Cashflow zurückzahlen kann. Es gibt kaum Ölunternehmen, die quasi schuldenfrei operieren.
Wegbereitend für den Deal war natürlich der in 2020 fortwährend tiefe WTI-Preis zwischen 30 und 50 USD je Barrel. Damit haben die Diskontierungsmodelle einen moderaten Kaufpreis ermöglicht, der nun Mitte 2021 auch in die Realität umgesetzt wurde. Aktuell pendelt das geförderte Leichtöl der Sorte WTI aber wieder zwischen 68 und 78 USD und die Finanzierungs-Kalkulationen aus dem Frühjahr basieren auf einer Preisannahme von 60 USD. Bleibt also viel Puffer für die Erreichung der Ziele.
Nun gibt es Neuigkeiten, die den jüngsten Verkaufsdruck ins Gegenteil verkehren könnten. Saturn Oli & Gas bekommt von der Provinzregierung von Saskatchewan zusätzliche Mittel in Höhe von 2,1 Mio. CAD aus dem sogenannten „Accelerated Site Closure Program“ (ASCP). Dies harmoniert zu 100% mit der Eigenverpflichtung des Unternehmens, eine ESG-Führerschaft in der Ölförderung einzunehmen. Saturn hat für seine nachhaltige Behandlung von ausgedienten Liegenschaften insgesamt 13,6 Mio. CAD an ASCP-Mitteln zugesprochen bekommen. Ein klares Kommittent der Regionalregierung, ortansässige Ölfirmen im „Going Green Prozess“ maximal zu unterstützen.
Das von Saturn eingesetzte Gesamtbudget für die Sanierung von 400 Bohrlöchern und 200 Brunnen wird 20 Mio. CAD betragen, manch inaktives Bohrloch wird dabei auch wieder angeschlossen. Die Gesamtzahl der inaktiven Bohrlöcher wird sich so in den nächsten drei Jahren voraussichtlich um über 50% reduzieren. Den Cashflow von Saturn wird dieses Landrückgewinnungs-Programm jedoch nicht beeinträchtigen. Operativ meldet das Unternehmen zwei neue erfolgreiche Horizontalbohrungen, die noch im Dezember ans Netz gehen. Aktuell muss der Kurs nach oben einiges nachholen. Die Handelstiefs von Ende November sind mit aktuell 3,60 CAD aber wieder Geschichte. Das Researchhaus Beacon sagt „BUY“ und erwartet 10,15 CAD in einem Zeitraum von 12 Monaten. Aufstocken!
British Petroleum – Ein neues Wasserstoff-Projekt in England
Die im Logo grüngelb-gefärbte British Petroleum (BP) will in der Geschäftsstrategie noch grüner werden. Ein neues Vorhaben des Londoner Mineralölunternehmens macht Anfang Dezember Schlagzeilen. BP plant in Teesside, im Nordosten Englands, ein Großprojekt zur Produktion von grünem Wasserstoff. Nach Unternehmensangaben könnte das Projekt namens „HyGreen Teesside“ bis 2030 bis zu 500 MW Strom für die Wasserstoffproduktion bereitstellen. Es ist geplant, die mehrstufige Produktion im Jahr 2025 mit einer Anfangsleistung von etwa 60 MW aufzunehmen. Allerdings soll die endgültige Investitionsentscheidung für das Vorhaben laut BP erst im Jahr 2023 fallen.
„HyGreen Teesside“ ergänzt das von BP bereits initiierte blaue Wasserstoffprojekt „H2Teesside“. Dort wird blauer Wasserstoff mit Erdgas hergestellt und die dabei entstehenden Emissionen werden prozesstechnisch abgeschieden. Grüner Wasserstoff hingegen wird ausschließlich mit Erneuerbaren Energien produziert. Laut BP könnten HyGreen Teesside und H2Teesside gemeinsam 30% zum Landesziel Großbritanniens beitragen, bis 2030 eine Wasserstoffproduktion von 5 GW zu erreichen.
Rohstoffanalysten sehen den Ölmarkt für 2022 gut gerüstet, die Förderraten haben sich der Pandemie angepasst und viele Ölproduzenten gehen neue interessante Wege, ihr Leistungsportfolio zu diversifizieren. Die BP-Aktie ist ein innovativer Vertreter der Branche. Charttechnisch ist mit einem Ausbruch über 4 EUR nun wieder der Weg frei auf die Höchststände bei 4,30 EUR. Das 5-Jahreshoch liegt mit 6,60 EUR aber noch ein Stück weit entfernt. Die aktuelle Dividende liegt bei knapp 7%. Alles Parameter, die für ein langfristiges Investment sprechen.
Wer im Ölmarkt eine gute Rendite und Kursperformance sucht, ist bei den multinationalen Konzernen auf der sicheren Seite. Allerdings stehen sie auch mit vielen strittigen Projekten immer wieder im Rampenlicht. Saturn Oil & Gas ist dazu im Vergleich ein kleiner Förderer aus Kanada, macht aber durch sein ESG-Engagement und eine extrem niedrige Bewertung von sich reden.
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Lexikon:
- Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
- Dividende – Die Ausschüttung an Aktionäre einer Aktiengesellschaft wird Dividende genannt.
- Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.
- Quellensteuer – Die bei Zahlung erhobene Steuer ist eine Quellensteuer.