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30.12.2021 | 04:49

Teamviewer, wallstreet:online, Steinhoff – Viel Bewegung!

  • Investments
  • Volatilität
  • Online Brokerage
Bildquelle: pixabay.com

Auch wenn es der deutsche Leitindex in den letzten Handelstagen des Jahres ruhig angehen ließ, gab es teils heftige Schwankungen in den letzten Monaten. Wir werfen den Blick auf drei Aktien, bei denen sich in den letzten Monaten einiges bewegt hat. Trendumkehr oder Trendfortsetzung? Das ist die entscheidende Frage der Investoren rund um den Globus für das kommende Jahr.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: WALLSTREET:ONLINE INH ON | DE000A2GS609 , TEAMVIEWER AG INH O.N. | DE000A2YN900 , STEINHOFF INT.HLDG.EO-_50 | NL0011375019

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Inhaltsverzeichnis:


    Patrick Grewe, Asset Manager, van Grunsteyn
    "[...] Nachhaltigkeit ist ein großes und wichtiges Thema. Vielfach wird sie aber lediglich mit ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht. Tatsächlich umfasst der Begriff aber auch finanzielle Nachhaltigkeit. [...]" Patrick Grewe, Asset Manager, van Grunsteyn

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    Teamviewer – Kursabsturz 2021 und wenig Hoffnung auf schnelle Besserung

    2019 ging Teamviewer an die Börse und erschien 2020 als ein lupenreiner Corona-Profiteur. Die unternehmenseigene Software, die Zugriff auf PCs in der ganzen Welt ermöglicht, war anscheinend ein Volltreffer. Die Göppinger fokussieren sich seit Gründung 2005 auf cloudbasierte Technologien, die den Nutzern global Online-Zusammenarbeit und Fernsupport ermöglichen. Dies reicht von Fernunterstützung von Kunden oder Mitarbeitern über die ortsungebundene Steuerung, Überwachung und Verwaltung von Geräten oder komplexen Maschinen und Instrumenten bis hin zu durch Augmented Reality gestützten Arbeitsabläufen. Insgesamt wurde die Software weltweit auf mehr als 2,5 Mrd. Geräten installiert.

    Doch 2021 kam das bittere Erwachen. Der Aktienkurs stürzte seit Jahresanfang um über 70% ab. Was war passiert? Teamviewer sorgte mit dem Abschluss sehr teurer Marketingverträge für großen Unmut bei Investoren. Insbesondere geht es um den Werbevertrag mit Manchester United, der die Göppinger in den nächsten Jahren jährlich rund 46 Mio. EUR, also fast 10% ihres Umsatzes, kostet. Aufgrund eines zudem langsameren Wachstums musste der Konzern 2021 gleich 2-mal die Prognose senken und der Finanzchef zuletzt seinen Hut nehmen. Der Vertrag mit CEO Oliver Steil wurde dagegen vorzeitig bis 2024 verlängert. Eins steht fest, Teamviewer hat massiv Vertrauen verspielt. Durch den gedrückten Aktienkurs könnte sich die Gesellschaft nun zu einem potenziellen Übernahmekandidaten entwickeln.

    wallstreet:online – Auf Wachstum eingestellt

    Die Berliner betreiben die vier reichweitenstarken Börsenportale wallstreet-online.de, boersenNews.de, FinanzNachrichten.de und ARIVA.de. Im ersten Halbjahr lagen die monatlichen Seitenaufrufe im Durchschnitt bei rund 376 Mio., was die Gesellschaft zum größten verlagsunabhängigen Finanzportalbetreiber im deutschsprachigen Raum macht.

    Viel wichtiger für die zukünftige Entwicklung ist jedoch das Transaktionsgeschäft. Seit dem Launch des Neobroker Smartbroker vor 2 Jahren, konnte ein dynamisches Kundenwachstum verzeichnet werden. Zum Halbjahr wurden 187.000 Depots gezählt, davon mehr als 142.000 beim Smartbroker. Der Smartbroker differenziert sich in Bezug auf das breite Feld der Neobroker, welche Anlegern u.a. einen kostenlosen Aktienhandel anbieten, indem er niedrige Konditionen und zusätzlich ein breites Produktspektrum anbietet. Zentrale Aufgabe ist nun, die Finanzangebote des Smartbrokers in die Börsenportale besser zu integrieren und somit Synergien zu heben und das Wachstum zu beschleunigen.

    Um die Expansion dynamisch voranzutreiben, haben die Berliner jüngst eine Kapitalerhöhung bei ihrer Tochtergesellschaft und zugleich Betreiberin des Smartbroker, der wallstreet:online capital AG, in Höhe von rund 8 Mio. EUR durchgeführt. Damit halten die Berliner nun mehr als 95% an der Betreibergesellschaft. Laut Aussagen des Vorstands, beabsichtigt die Muttergesellschaft die Minderheits-Aktionäre im ersten Quartal 2022 im Rahmen eines Squeeze-outs abzufinden.

    Für das laufende Geschäftsjahr prognostizieren die Berliner einen Umsatzanstieg auf rund 45 bis 50 Mio. EUR sowie einen Anstieg des operativen Ergebnisses (EBITDA) auf 4 bis 6 Mio. EUR. Die Überschreitung der 10 Mrd. EUR-Schwelle bei den Assets under Management wurde kürzlich für Anfang 2022 in Aussicht gestellt. Die Analysten von GBC bescheinigen dem Titel mit einem Kursziel von 37,70 EUR ein Aufwärtspotenzial von rund 75%.

    Steinhoff - Vervielfacher

    Die Aktie des angeschlagenen Einzelhändlers hat sich 2021 vervielfacht. Das integrierte Einzelhandelsunternehmen, welches Haushaltswaren und allgemeine Handelswaren verkauft, beschafft und herstellt und damit preisbewusste Verbrauchersegmente fokussiert, geriet 2017 durch einen Bilanzskandal unter die Räder.

    Im Zuge der steigenden Wahrscheinlichkeit auch die letzten Kläger zufriedenstellen zu können, legten die Anteilsscheine zuletzt deutlich zu, auch wenn es dann wieder zu Gewinnmitnahmen kam. Eine Einigung könnte in Kürze anstehen. Der Western Cape High Court wird am 24. Januar die Argumente für die Anerkennung des Hauptvergleichs anhören.


    Viel Bewegung gab es 2021 an den Börsen. Ob Absturz eines kurz gefeierten Börsenlieblings (Teamviewer) oder neue Hoffnungsschimmer bei der angeschlagenen Steinhoff – der Kapitalmarkt ist facettenreich. Die Unternehmensbewertung und die Wachstumsperspektiven sprechen eindeutig für die Aktie von wallstreet:online. Die Analysten von GBC trauen den Anteilsscheinen ein Aufwärtspotenzial von rund 75% zu.


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    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens
    3. Software – Oberbegriff für unterschiedliche Arten von Programmen, die für den Betrieb von Computern notwendig sind.

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