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26.04.2023 | 04:44

Klima-Rettung durch die E-Mobilität? VW, First Phosphate, BASF und Varta im Fokus

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Bildquelle: pixabay.com

Die Batterie wird zum Dreh- und Angelpunkt der E-Mobilität. Denn mit zunehmendem Alter des Aggregats schwindet seine Leistungsfähigkeit. Das betrifft demnächst die ersten Käufer dieser Technologie. Zwar gibt es an einem Stromer weniger Verschleißteile als beim üblichen Verbrenner-Motor, dennoch ist die Batterie eines der teuersten Bauteile. Ihr Austausch dementsprechend alles andere als günstig. Derweil arbeiten die großen Hersteller wie Tesla, BYD und VW an der ultimativen Batterie mit vielfacher Leistung und Reichweite. Volkswagen investiert hierfür ganze 10 Mrd. EUR in eine neue Giga-Fabrik nahe Valencia. Die Branche setzt auf die neue Mobilität, die Industrie stellt sich entsprechend darauf ein. Welche Aktien haben die Nase im Wind?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: FIRST PHOSPHATE CORP | CA33611D1033 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039

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Inhaltsverzeichnis:


    Uwe Ahrens, Direktor, Altech Advanced Materials AG
    "[...] Silumina Anodes® ist ein keramisch beschichtetes Graphit/Silizium-Anodenverbundmaterial, das wir in Schwarze Pumpe, Sachsen, produzieren wollen. Hier wollen wir Herstellern von Batterien für E-Autos eine Anwendungsbereite Drop-In Technologie liefern, die günstig, leistungsstark und sicher ist. [...]" Uwe Ahrens, Direktor, Altech Advanced Materials AG

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    BASF – Die lang erwartete Dividende fließt

    In der kommenden Woche ist es soweit. Dann findet die Hauptversammlung des Ludwigshafener Chemieriesen BASF statt. Im Zuge dessen erhalten die Anteilseigner auch wieder eine stattliche Dividende. Mit 3,40 EUR ist die Ausschüttung auf Rekordniveau angelangt, im Jahr 2005 waren es nur 1,00 EUR. Die Ludwigshafener haben bislang immer ausgeschüttet, auch in den dunkelsten Stunden der deutschen Konjunkturentwicklung.

    Allerdings ist das Umfeld für BASF nicht gerade boomverdächtig. Wie die gesamte Chemiebranche, hatte auch der Branchenprimus in den vergangenen Monaten eine schwache Nachfrage zu spüren bekommen. Da hilft die starke Position im Batterie-Materialgeschäft nicht viel weiter. Das Jahr 2023 startete mit einem Absatzeinbruch. Umsatz und Gewinn sackten kräftig nach unten. Mit knapp 20 Mrd. EUR lagen die Erlöse rund 13 % tiefer, das bereinigte EBIT verlor sogar gut 30 % auf 1,9 Mrd. EUR. Nur wegen der Abschreibung auf Wintershall DEA im Vorjahr zeigte sich der Netto-Überschuss mit einem Aufschlag von 28 % auf 1,6 Mrd. EUR.

    Aufgrund der schlechten Rahmenbedingungen in der europäischen Energielandschaft will der Konzern am Hauptstandort Ludwigshafen 4.200 Jobs kürzen und damit rund 500 Mio. EUR einsparen. Größere Investitionen finden aber mit 10 Mrd. EUR in China statt. Für das laufende Jahr lautet die Guidance 84 bis 87 Mrd. EUR Umsatz, das EBIT soll bei 4,8 bis 5,4 Mrd. EUR landen, rund 30 % unter Vorjahr. Im Kurs scheint bereits alles eingepreist. Die Aktionäre hoffen auf bessere Zeiten. Neuigkeiten gibt es in dieser Woche auf der Hauptversammlung, der Konjunktur-Optimist bleibt mit einem Stop bei 42 EUR investiert.

    First Phosphate – Eine Reihe guter Deals eingetütet

    Wer an Batterien denkt, muss in die Zukunft schauen. Denn der aktuelle Standard der Li-Ionen-Technologie könnte alsbald zum Auslaufmodell werden. Denn E-Mobilität braucht schnelle Ladezyklen, eine technische Beständigkeit und eine lange Lebensdauer. Genau diese Punkte erfüllen eher andere Technologien, die bald ans Licht kommen könnten.

    First Phosphate (PHOS) aus Montreal konzentriert sich auf diesen potenziellen Gamechanger in der elektrischen Mobilitätswende und setzt auf Phosphat. Bislang dominiert zwar China mit CATL und BYD den weltweiten Markt, Volkswagen, Daimler und BMW haben aber entsprechende Initiativen ergriffen, den Weltmarkt ein Stück weit zurückzuerobern. Ein erwartetes Wachstum von über 15 % per annum lockt Investoren in den Markt, alternative Stoffe in Betracht zu ziehen und bessere Technologien zu entwickeln. Mit Phosphat könnte man auch das hochgiftige und wenig nachhaltige Element Kobalt aus der Produktion verbannen.

    First Phosphate steht für diese technologische Erneuerung und will mit seinem hochreinen Phosphat-Projekt die Produktion von aktivem LFP-Kathodenmaterial in Gang setzen. Ende März unterzeichnet das Unternehmen ein Abkommen und einen Lizenzvertrag zur Nutzung der Lithium-Eisen-Phosphat (LFP)-Produktionstechnologie mit dem UK-Unternehmen Integrals Power Ltd. (IPL) aus Milton Keynes. Damit sichert man sich den Zugang zu Produktionsanlagen für aktive LFP-Kathodenmaterialien. Die Partner planen, den Zugang von First Phosphate zu grüner hydroelektrischer Energie in der Region Saguenay-Lac-St-Jean in Quebec zu nutzen, um den Ausbau der zukünftigen Produktionsanlagen von IPL zu ermöglichen. Hier bahnt sich eine fruchtbare Kooperation an!

    Die PHOS-Aktie ist mit einer Marktkapitalisierung von gerademal 25 Mio. CAD nicht zu teuer. Schnell konnten sich die Kanadier im April zu 0,80 CAD mit 2 Mio. CAD refinanzieren, der Kurs konsolidiert aktuell bei etwa 0,52 CAD. Ein höchstspannender Batterie-Titel der nächsten Generation.

    Nähere Informationen liefert der Vortrag von CEO John Passalacqua beim 7. International Investment Forum (IIF) am 10. Mai. Hier geht´s zur kostenlosen Anmeldung.

    Das International Investment Forum IIF am 10. Mai bietet Vorträge von 20 Unternehmen mit tiefen technologischen Einblicken Quelle: Apaton Finance Group

    Varta – Der tiefe Fall der Ellwanger

    Die Aktie des Batterie- und Speicherherstellers Varta scheint nicht mehr unter den Lebenden, denn der Wert konsolidiert nun schon seit einigen Wochen in der Range 23 bis 26 EUR. Kurz vor Bekanntgabe der Quartalszahlen am heutigen 26. April könnte die Stimmung gedrückter nicht sein. Denn von den 10 verbliebenen Analysten auf der Plattform Refinitiv Eikon gibt es keine aktive Kaufempfehlung mehr, der Median der 12-Monatskursziele liegt mit 26,45 EUR auch nahe dem aktuellen Niveau. Das Highlight der Negativ-Meinungen kommt aus Hamburg von Warburg Research mit „Sell“ und Kursziel 18,50 EUR.

    In Richtung Sanierung gibt es indes wichtige Neuigkeiten. Die beteiligten Banken haben dem Restrukturierungsplan des Unternehmens zugestimmt. In einer jüngsten Vereinbarung sollen jetzt die Verlängerung der Finanzierung bis Ende 2026 sowie Änderungen bei den Kreditbedingungen festgeschrieben werden. Varta hatte seine Restrukturierungspläne im März veröffentlicht, das ganze Paket lag aber noch unter Vorbehalt der Bankenzustimmung. Über eine Kapitalerhöhung hatte das Unternehmen sich bereits knapp 51 Mio. EUR frisches Kapital beschafft. Das Geld soll genutzt werden, das angeschlagenen Kerngeschäft neu auszurichten.

    Die Beratungsgesellschaft KPMG hatte in einem von den Gläubigerbanken geforderten Gutachten geurteilt, dass Varta saniert werden kann, aber neben einem harten Sparkurs, auch neue Wachstumsperspektiven entwickelt werden müssen. Eigentlich kann es bei soviel negativer Energie nur noch hochgehen, könnte man meinen. Mit der heutigen Veröffentlichung der Zahlen dürfen wir keine Wunder erwarten. Abwarten!


    Die E-Mobilität wird noch mehrere Entwicklungsstufen durchlaufen müssen, bevor die Straße komplett elektrifiziert ist. Vielleicht kommen sogar neue Technologien auf den Markt, die deutlich effizienter sein werden, als eine mit fossilen Brennstoffen befüllte Batterie. BASF bleibt ein gefragter Standardwert, gut im Rennen ist auch First Phosphate, Varta wird noch etwas Zeit brauchen.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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