Menü schließen




02.05.2023 | 06:00

ThyssenKrupp, Defense Metals, Rheinmetall – USA subventionieren Seltene Erden

  • ThyssenKrupp
  • Defense Metals
  • Rheinmetall
  • Seltene Erden
  • Raffination
  • Stahl
  • Legierung
  • Rüstung
  • Vorstandswechsel
Bildquelle: pixabay.com

Seltene Erden stehen schon länger in den USA und Europa auf der Liste der kritischen Metalle. Seitdem sich die Spannungen zwischen den USA und China in Bezug auf Taiwan weiter aufbauen, sollte man sich vor Augen führen, wie wichtig die Seltenen Erden sind. Derzeit besitzt China quasi ein Monopol vor allem hinsichtlich der Raffination. Neben den Hightech-Produkten wie Smartphones wird der kritische Rohstoff für die Stahllegierung, beim Militär und vor allem für die Energiewende, inklusive Elektrofahrzeuge, benötigt. Die USA wollen nun den Abbau der Seltenen Erden im eigenen Land fördern und belohnen das mit einer Steuergutschrift von bis zu 30 USD je kg. Wir sehen uns daher 3 Unternehmen an, die auf Seltene Erden angewiesen sind.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , RHEINMETALL AG | DE0007030009

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    ThyssenKrupp – erneuter Vorstandswechsel

    Für die Stahlindustrie sind Seltene Erden als Legierung unverzichtbar. Gemeinsam mit der Aluminiumindustrie werden rund 20 % der Seltenen Erden Produktion in diesem Bereich verbraucht. Dementsprechend ist auch ThyssenKrupp auf den kritischen Rohstoff angewiesen. Schon seit einigen Jahren hat der Geschäftszweig Materials Trading seinen Handel mit Seltenen Erden ausgebaut. Ende des vergangenen Jahres hat der Konzern 100 Mio. EUR in das Kompetenzzentrum für Elektromobilität in Bochum investiert. Dort soll in Zukunft dünnerer und härterer Stahl für die Automobilindustrie gefertigt werden. Schon heute werden pro Elektroauto 1-3 kg Seltene Erden verbaut.

    Derzeit steht jedoch der Personalwechsel an der Spitze des Konzerns im Mittelpunkt. Am 24. April hat die Vorstandsvorsitzende Merz den Aufsichtsrat um eine zeitnahe Auflösung ihres Vertrages gebeten. Das kam für die Marktteilnehmer überraschend, da ihr Vertrag erst im vergangenen Jahr verlängert worden war. Es folgte ein Kurssturz der Aktie. Immerhin will die Chefin wohl auf eine Abfindung verzichten. Als Nachfolger präsentierte der Aufsichtsrat Miguel Ángel López Borrego, der aktuell Vorstandsvorsitzender der NORMA Group ist. Es wird sich zeigen, ob er sich länger im Amt halten kann, als seine Vorgänger.

    Ab dem 1. Juni tritt der neue Chef seinen Dienst an. Man darf auf die zukünftige Strategie gespannt sein, denn die Transformation des Konzerns ist aufgrund der Corona-Pandemie ins Stocken geraten. Vielleicht wird die Stahltochter des Konzerns verkauft. Gerüchten zufolge soll Emirates Steel Arkan Interesse haben. Die Aktie fiel nach der Meldung des Vorstandswechsels bis auf 6 EUR. In diesem Bereich befindet sich eine Supportzone von der aus die Aktie nach oben abgeprallt ist. Derzeit zahlt man für einen Anteilsschein 6,50 EUR.

    Defense Metals – Phase II der Pilotanlage ist angelaufen

    Defense Metals ist ein fortgeschrittenes Explorationsunternehmen für Seltene Erden mit dem zu 100 % unternehmenseigenen Projekt Wicheeda. Das Projekt hat das Potenzial, ein weltweit bedeutender Produzent zu werden, mit einem Anteil von etwa 10 % an der derzeitigen weltweiten Seltene Erden Produktion. Das Projekt verfügt über eine hervorragende Infrastruktur und beherbergt eine angezeigte Mineralressource von 5 Mio. t mit durchschnittlich 2,95 % TREO und eine abgeleitete Mineralressource von 29,5 Mio. t mit durchschnittlich 1,83 % TREO. Das Unternehmen hat eine vorläufige wirtschaftliche Bewertung bereits abgeschlossen und ist dabei, eine Vormachbarkeitsstudie zu erstellen.

    Am 12. April gab das Unternehmen bekannt, dass die Phase I der hydrometallurgischen Pilotanlage bei SGS Lakefield erfolgreich abgeschlossen wurde. Das Unternehmen hat in einem 5-tägigen Betrieb das Fließschema des geplanten hydrometallurgischen Prozesses bestätigt und optimiert. Die ersten Ergebnisse brachten eine Ausbeute von über 90 %. Die Phase II wurde am 25. April begonnen und soll 10 Tage dauern, wobei die Daten aus Phase I zur Optimierung herangezogen wurden. Die Ergebnisse werden viel Material für die technische Planung und umweltbezogene Tests liefern. Damit wird gleichzeitig die Vormachbarkeitsstudie weiter vorangetrieben.

    Die Finanzierung des Projekts ist gesichert, da zuletzt eine Privatplatzierung rund 12,5 Mio. CAD in die Kassen gespült hat. Als Ankerinvestor hat der RCF Opportunities Fund II L.P. 6,6 Mio. CAD investiert und dafür rund 25,7 Mio. Aktien erhalten. Interessant ist, dass keine Warrants ausgegeben wurden. Seit dem 10. April ist das Unternehmen Mitglied der Discovery Group, einem Zusammenschluss von börsennotierten Gesellschaften. Wer mehr über das Unternehmen erfahren möchte, sollte sich die Unternehmenspräsentation auf dem International Investment Forum am 10. Mai ansehen. Die Aktie notiert derzeit bei 0,275 CAD und damit über dem Ausgabepreis der neuen Aktien.

    Rheinmetall – Auftragswelle im April

    Schon 2019 beim Handelsstreit zwischen den USA und China hat die deutsche Bundesregierung die Bedeutung von Seltenen Erden im Hinblick auf den Militärbereich erkannt und ein Arbeitspapier für die Sicherheitspolitik herausgegeben. Daraus geht hervor, dass der kritische Rohstoff von strategischer Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit unserer Armee ist. Spätestens seit dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts ist dieses Thema in den Mittelpunkt gerückt und die Bundesregierung hat der Bundeswehr ein Sondervermögen von 100 Mrd. EUR bewilligt. Ideale Voraussetzungen für einen der Hauptlieferanten der Bundeswehr wie Rheinmetall.

    Rheinmetall hat sein Wachstum durch strategische Übernahmen, Partnerschaften und die Expansion in neue Märkte, vorangetrieben. Kürzlich gab das Unternehmen eine strategische Partnerschaft mit Helsing zur Entwicklung softwaregesteuerter Waffensysteme bekannt. Der Auftragsbestand des Unternehmens ist rekordverdächtig und wird voraussichtlich auch in den kommenden Jahren anhalten. Allein im April konnte der Konzern 7 Aufträge vermelden, davon 2 Großaufträge von jeweils über 200 Mio. EUR. Der größte Auftrag über 770 Mio. EUR kommt von der Bundeswehr, die 143 PUMA Panzer bis 2029 modernisieren lassen will.

    Am 21. April wurde außerdem eine Kooperation mit Lockheed Martin bekannt gegeben, die gemeinsam ein neuartiges Raketenartilleriesystem entwickeln wollen. Am 4. Mai steht der Bericht des ersten Quartals an. Schlechte Zahlen wären eine Überraschung. Die Aktie befindet sich seit September letzten Jahres im Rallyemodus. Rücksetzer gibt es kaum. Derzeit kostet eine Aktie 265,50 EUR. Am 9. Mai wird die Hauptversammlung über die Dividende entscheiden. Es werden 4,30 EUR je Aktie erwartet. Das entspricht einer Dividendenrendite von 1,6 %.


    Der Bedarf an Seltenen Erden wird in den kommenden Jahren steigen. Will man die Abhängigkeit von China verkleinern, muss man sich Alternativen suchen. Eine davon könnte Defense Metals sein, die mit rund 25 t pro Jahr etwa 10 % des derzeitigen weltweiten Bedarfs abdecken können. ThyssenKrupp benötigt Seltene Erden für die Stahllegierung. Derzeit steht allerdings der Vorstandswechsel im Mittelpunkt. Das kritische Metall kommt auch in etlichen Militärprodukten zum Einsatz. Rheinmetall wird in den kommenden Jahren vom Rüstungsboom profitieren.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Aufsichtsrat – Der Aufsichtsrat ist ein Kontrollorgan der Aktiengesellschaft und wird von der Hauptversammlung bestellt.
    3. Dividende – Die Ausschüttung an Aktionäre einer Aktiengesellschaft wird Dividende genannt.
    4. Hauptversammlung – Die Hauptversammlung ist ein Organ einer Aktiengesellschaft und das Mitwirkungsgremium der Aktionäre.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 17.07.2024 | 04:45

    Elon Musk finanziert Donald Trump – Jetzt strategisch vorgehen mit Rheinmetall, Aixtron, Almonty Industries und Varta

    • HighTech
    • Rüstung
    • Halbleiter
    • Rohstoffe
    • Wolfram
    • Strategische Metalle

    Ein Mordversuch mit Folgen. Tech-Milliardär Elon Musk hat Präsidentschaftskandidat Trump nach dem Attentat seine tiefste Solidarität bekundet. Der Tesla-Chef wird den Wahlkampf des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump fortan massiv finanziell unterstützen. Musk möchte offenbar monatlich rund 45 Mio. USD zur Verfügung stellen, berichtete die Zeitung „Wall Street Journal“. Jüngste Wahlumfragen sehen den Republikaner nun klar vor Biden. Damit könnte eine stark US-orientierte Politik im Sinne „America First“ folgen. Trump möchte vor allem die Zuwanderung stoppen, in die marode Infrastruktur investieren, den Sicherheitsstaat massiv aufrüsten und das „Alte Amerika“ revitalisieren. Alles spricht dafür, dass die Blockbuster-Sektoren HighTech und Rüstung erstmal weiterlaufen werden. Klar im Fokus stehen wegen der Verringerung von ausländischen Abhängigkeiten die strategischen Rohstoffe. Wo liegen die Chancen für Aktionäre?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 04.07.2024 | 05:50

    Super Micro Computer, Verve Group, Rheinmetall – investieren in Marktmegatrends

    • Super Micro Computer
    • Verve Group
    • Rheinmetall
    • Künstliche Intelligenz
    • Rechenzentren
    • Datacenter
    • Server
    • Hardware
    • Werbung
    • Online Werbung
    • Werbeplattform
    • programmatische Werbung
    • Übernahme
    • Rüstung
    • Rüstungsindustrie
    • Joint-Venture

    Der jüngste Anstieg an den Aktienmärkten hat mehrere Schlüsselbereiche beflügelt, wobei technologische Innovationen und Verteidigungsindustrie im Mittelpunkt stehen. Analysten prognostizieren weiterhin positive Entwicklungen, angetrieben durch starke Quartalsergebnisse und strategische Expansionen. Investoren zeigen ein wachsendes Vertrauen, was sich in den steigenden Aktienkursen widerspiegelt. Diese Trends deuten darauf hin, dass die Unternehmen, die sich in diesen Sektoren engagieren, in den kommenden Monaten weiterhin an Dynamik gewinnen könnten, was eine spannende Zeit für Marktbeobachter und Investoren gleichermaßen verspricht.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 28.06.2024 | 05:25

    Airbus, Almonty, thyssenkrupp: Markt-Auswirkungen und Investitionschancen im Fokus

    • Luftfahrt
    • Wolfram
    • Militär
    • Raumfahrt
    • Stahl

    Der Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus hat kürzlich seine Finanzziele für 2024 gesenkt, bedingt durch Lieferkettenprobleme und zusätzliche Kosten in der Raumfahrtsparte. Flugzeugabnehmer müssen länger als kommuniziert auf die Auslieferung neuer Maschinen warten. Dabei könnte Wolfram-Lieferant Almonty Industries ein Garant für lückenlose Lieferketten werden, dank Produktionsstandorten in konfliktfreien Ländern. Almonty besitzt Minen in Portugal, Spanien und Südkorea. Wie sehr die Nachfrage nach Wolfram steigt, zeigt auch der Einstieg des tschechischen Milliardärs Daniel Křetínský bei thyssenkrupp auf. Stahl wird mit Wolfram versehen in Zeiten von zunehmender Aufrüstung immer wertvoller und gefragter. Křetínský ist bekannt dafür, in unterbewertete Unternehmen zu investieren. 20 % möchte er vom Duisburger Stahlriesen erwerben. Umstrukturierungen in der Personalebene lassen Gewerkschaften Sturm laufen. Wo lohnt sich ein Investment?

    Zum Kommentar