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13.11.2025 | 05:30

Unterschätzte Aktien? Die Wachstumstreiber von Novo Nordisk, Planethic Group und Puma im Check

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Bildquelle: pixabay.com

Wenn die Kurse fallen, wittern strategische Investoren ihre größte Chance. In der Ruhe vor dem nächsten Aufschwung liegen unterbewertete Perlen, die bereit für ihre Wende sind. Es sind etablierte Player, die nicht nur ihre Kerngeschäfte konsolidieren, sondern bereits die Wachstumshebel für morgen umlegen. Sie transformieren ihre Geschäftsmodelle, erschließen neue Märkte und setzen auf zukunftsweisende Technologien, manchmal unbemerkt vom breiten Markt. Dieser Wandel macht Unternehmen wie den Pharmariesen Novo Nordisk, den Nachhaltigkeitspionier Planethic und den Sportartikelhersteller Puma jetzt so interessant.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: NOVO NORDISK A/S | DK0062498333 , PLANETHIC GROUP AG | DE000A3E5ED2 , PUMA SE | DE0006969603

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Inhaltsverzeichnis:


    Novo Nordisk - warum der Abschwung übertrieben wirkt

    Die Stimmung um Novo Nordisk könnte kaum schlechter sein. Einst der strahlende Star am Markt, steckt der dänische Pharmariese heute in einer tiefen Vertrauenskrise. Die Aktie hat einiges an Höhenflug eingebüßt, und auch die jüngsten Quartalszahlen gaben keinen Anlass zum Jubeln. Die Umsätze ziehen nicht mehr so richtig an, die Gewinnprognosen mussten mehrfach nach unten korrigiert werden – und dann drückt auch noch ein massives Restrukturierungsprogramm auf die operativen Margen. Der erste Blick ist also ganz schön ernüchternd. Wer allerdings genauer hinschaut, entdeckt durchaus Lichtblicke.

    Wenn man die derzeitigen Sondereffekte ausblendet, zeigt sich, dass das operative Geschäft durchaus robust ist. Das wird durch die hohen Restrukturierungskosten momentan verdeckt. Ohne diese Sonderbelastungen läge das Gewinnwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich, eine Hausnummer, die in der aktuellen Marktpanik völlig untergeht. Dieser "geglättete" Blick zeigt, dass die fundamentale Profitabilität des Geschäftsmodells mit seinen führenden cardio-metabolischen Therapien bei Weitem nicht so angeschlagen ist, wie der Kursverlauf vermuten lässt. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor scheint sich gerade aufzulösen. Wie Branchenkollegen hat auch Novo Nordisk eine Einigung mit der US-Regierung erzielt, die Zollrisiken für die kommenden Jahre minimiert.

    Die Vereinbarung sieht zwar niedrigere Preise für Blockbuster wie Ozempic vor, sichert dem Unternehmen aber den Zugang zum riesigen US-Markt. Diese Rechtssicherheit wird die Gewinnmarge verkleinern, aber auf der anderen Seite viele neue Kunden anlocken, die sich das Präparat vorher nicht leisten konnten. Außerdem sieht man auch beim Verzicht auf die teure Übernahme wie Metsera, dass das Management nicht gewillt ist, jeden Preis zu zahlen, sondern wirtschaftlich kalkuliert. Die Bewertung der Aktie reflektiert bereits ein extremes Negativszenario. Für Investoren könnte diese Story ein klassischer Turnaround-Kandidat sein, dessen Potenzial der Markt noch nicht anerkennt. Die Aktie hat um 39,20 EUR einen doppelten Boden ausgebildet und ist derzeit für 42,98 EUR zu haben.

    Planethic Group - vom Nischenplayer zum Tech-Pionier

    Die Planethic Group hat sich einem radikalen Wandel unterzogen. Aus der ehemaligen Veganz Group ist eine Foodtech-Holding geworden, die konsequent auf Technologie und profitable Geschäftsfelder setzt. Unter neuer Führung wurde nicht profitables Geschäft abgestoßen und die Struktur in eine Holding mit agilen Tochtergesellschaften umgebaut. Mit einem grundlegenden Strategiewechsel stellt sich das Unternehmen neu auf. Die Ausrichtung konzentriert sich konsequent auf skalierbare Technologien, die hohe Margen versprechen. Zudem ist das Verfahren für viele weitere Anwendungsverfahren neben der Milch einsetzbar, beispielsweise bei Nahrungsergänzungsmitteln oder Proteinshakes. Diese Fokussierung könnte die Aktie zu einem vielbeachteten Turnaround-Kandidaten machen.

    Das Zugpferd dieser Transformation ist Mililk – eine innovative 2D-Drucktechnologie für Lebensmittel. Dabei werden Getränke wie Milchalternativen in leichtes, lagerfähiges Pulver gedruckt, das vor Ort mit Wasser angerührt wird. Für die Kunden von Planethic liegt der größte Vorteil in der deutlichen Senkung der Logistik- und Lagerkosten. Durch die Entwicklung von Konzentraten, die im Vergleich zu Flüssigkeiten nur einen Bruchteil an Gewicht und Volumen haben, lassen sich diese Kosten um bis zu 90 % reduzieren. Das ist der Türöffner für die gastronomischen und gewerblichen Kunden. Diese Zielgruppe kann durch den Einsatz von Mililk ihre eigenen Wareneinkaufskosten um rund 30 % drücken. In einem umkämpften Markt ist das ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.

    Um dieses Potenzial zu heben, verfolgt Planethic eine durchdachte Finanzierungsstrategie. Für den globalen Roll-out von Produktionsstätten setzt das Management auf einen Mix aus Eigenkapital, Fördermitteln und möglichen Nachrangdarlehen. Die Eigenkapitalbasis wurde bereits gestärkt. Mit nichtbindenden Vorverträgen über mehr als 300 Mio. Liter im Gepäck, die nach Fabrikfertigstellung in feste Langzeitverträge umgewandelt werden sollen, zeigt das Unternehmen, dass es die Nachfrage skalieren kann. Gelingt dieser Brückenschlag von der Vision in die profitable Massenproduktion, steht einem echten Turnaround wenig im Wege. Die Aktie war zuletzt stark unter Beschuss und notiert aktuell bei 7,08 EUR.

    Puma - der schmerzhafte Reset für den Turnaround

    Die aktuellen Zahlen bei Puma lesen sich wenig ermutigend. Im 3. Quartal brach der Umsatz um 15 % ein, und aus einem satten Gewinn wurde ein Nettoverlust von über 60 Mio. EUR. Die Ursachen liegen in strategischen Altlasten. Eine als zu kommerziell wahrgenommene Marke, überfüllte Lager bei Handelspartnern und ein Vertrieb, der zu stark auf Rabatte angewiesen war. Dieser gezielte Reset, so schmerzhaft er kurzfristig ist, soll das Fundament für eine gesündere Zukunft schaffen. Das Management räumt konsequent Probleme auf, anstatt sie zu vertuschen.

    Getrieben wird dieser Kurs von einem umfassenden Maßnahmenpaket. Puma konzentriert sich wieder stärker auf seine sportliche DNA mit Fokus auf Fußball, Laufen und Training. Gleichzeitig wird die Kostenstruktur radikal verschlankt, der Abbau von etwa 900 Stellen bis Ende 2026 ist hier nur der sichtbarste Teil. Ein weiterer cleverer Schachzug ist der Wechsel zu einem Lizenzmodell für Socken und Unterwäsche in Nordamerika. Dies reduziert die operative Komplexität und sorgt für transparentere Finanzen.

    Für Investoren ist Puma damit ein klassischer Turnaround-Kandidat. Die Aktie bewertet der Markt bereits im Krisenmodus, während das Unternehmen die Weichen für eine Erholung stellt. Das Management hat 2026 als ein Übergangsjahr deklariert, in dem der Turnaround noch nicht gelingen wird. Ab 2027 geht man von einer Erholung aus. Investoren brauchen also Geduld. Doch wenn die strategische Neuausrichtung und der strikte Sparkurs fruchten, könnte das Unternehmen am Ende gestärkt aus der Krise hervorgehen. Es bleibt ein Wagnis – aber eines, das sich für Investoren mit starken Nerven auszahlen könnte. Die Aktie kostet momentan 16,76 EUR.


    Auch in turbulenten Phasen bieten unterbewerteten Aktien strategische Chancen. Novo Nordisk zeigt trotz aktueller Stimmungstiefs im bereinigten Betrieb ein robustes Fundament, das die extreme Negativbewertung nicht rechtfertigt. Die Planethic Group hat sich mit ihrer skalierbaren Mililk-Drucktechnologie für flüssige Lebensmittel ein enormes Wachstumsfenster in einem profitablen Zukunftsmarkt geöffnet. Puma wiederum durchläuft einen schmerzhaften, aber notwendigen Reset, der die Marke durch Fokussierung auf ihre sportliche DNA und Kostendisziplin langfristig stärken wird. Für Investoren mit Geduld und Weitblick bergen diese Turnaround-Kandidaten erhebliches Potenzial.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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