25.06.2025 | 05:20
Wirtschaft wird nachhaltig – die Börse freut’s: dynaCERT, Siemens, Shell
ESG-Kriterien haben sich durchgesetzt – in allen Branchen. Längst gilt in der Wirtschaft der Grundsatz, dass selbst Produzenten fossiler Energie etwas unternehmen sollten, um nachhaltiger zu werden. „Best-in-Class“ nennt sich dieses Prinzip – es sorgt dafür, dass jede Branche ihren Spielraum hin zu mehr Nachhaltigkeit bestmöglich ausschöpft. Wir stellen mit Shell, Siemens und dynaCERT drei spannende nachhaltige Geschäftsmodelle vor und erklären, wo Kurschancen bestehen.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
DYNACERT INC. | CA26780A1084 , Shell PLC | GB00BP6MXD84 , SIEMENS AG NA O.N. | DE0007236101
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Inhaltsverzeichnis:

"[...] 2020 sind die Würfel in der Automobilindustrie endgültig in Richtung Elektromobilität gefallen. [...]" Dirk Harbecke, Executive Chairman, Rock Tech Lithium Inc.
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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Selbst Shell will klimaneutral werden
Dass der Ölkonzern Shell eine Nachhaltigkeits-Strategie braucht, war schon vor vielen Jahren klar. Vor mehr als zehn Jahren stand Shell exemplarisch für die Risiken, die mit der Förderung von Öl verbunden sind. Die Havarie einer Ölplattform hielt die Medien in Atem. Shell selbst galt als schwer angeschlagen – milliardenschwere Entschädigungszahlungen lagen in der Luft. Und heute? Shell verfolgt seine „Performance, Discipline, Simplification-Strategie“ und fokussiert sich verstärkt auf LNG-Wachstum bei gleichzeitiger Investition in kohlenstoffarme Energielösungen. Das Unternehmen plant, den LNG-Absatz bis 2030 um jährlich 4 bis 5 % zu steigern, während die Ölproduktion bei 1,4 Millionen Barrel täglich stabil bleiben soll. Allein zwischen 2023 und 2025 investierte der Energiekonzern 10 bis 15 Mrd. USD in CO2-arme Energielösungen. Ein Flaggschiffprojekt ist Holland Hydrogen I, Europas größte erneuerbare Wasserstoffanlage mit 200 MW Kapazität, die täglich 60.000 Kilogramm grünen Wasserstoff produzieren soll. Bis 2050 will Shell selbst klimaneutral werden.
dynaCERT: Übergangstechnologie für schwere Maschinen
Vom Schwenk vieler traditioneller Industrieunternehmen hin zu Wasserstoff profitieren will auch das kanadische Unternehmen dynaCERT. Die Pioniere für Umrüstkits für Dieselmotoren haben längst schwere Maschinen als Wachstumsmarkt für sich identifiziert. dynaCERT besitzt die patentierte Technologie HydraGEN™, die mittels kleiner Injektionen von Wasserstoff in den Verbrennungsprozess von Dieselmotoren dafür sorgt, dass der Diesel-Verbrauch und parallel auch Schadstoff- sowie Klimagasemissionen sinken. Mittels einer eigenen Telematik-Lösung können Unternehmen ihre Einsparungen sogar dokumentieren und sollen sie in CO2-Zertifikate ummünzen können. Dafür ist dynaCERT im Rahmen der Carbon Credit Methodology von Verra zertifiziert worden.
Noch immer gibt es Millionen Fahrzeuge und Maschinen, die mit Diesel betrieben werden. Gerade in Zeiten, in denen Investitionen schwerfallen, kann die Übergangstechnologie von dynaCERT ESG-Potenziale heben und bewährten Maschinen und Fahrzeugen eine längere Laufzeit bescheren. Vor allem schwere Maschinen, die mitunter seit vielen Jahren in operative Prozesse eingebunden sind und sich bewährt haben, können dank dynaCERT länger betrieben werden. In den vergangenen Jahren streckte das Unternehmen seine Fühler immer mehr in Richtung Industrieunternehmen aus. Inzwischen hat dynaCERT sogar eine Niederlassung in Deutschland und buhlt dort um Kunden. Die Analysten von GBC haben für die Aktie eine Kaufempfehlung mit einem ambitionierten Kursziel von 0,75 CAD ausgegeben. GBC prognostiziert für 2025 Umsätze von 21 Millionen CAD, was einem erheblichen Wachstum entspricht. Für 2026 rechnet man gar mit einem operativen Ergebnis (EBITDA) von 4,79 Millionen CAD. Kommt es so, wäre das für das Unternehmen, das auf diesen Durchbruch seit einiger Zeit hinarbeitet, eine Zäsur.
Siemens: Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Dass es sich durchaus lohnen kann, mittels innovativer Technologie und Digitalisierung die Brücke zwischen alter und neuer Industrie zu schlagen, beweist Siemens. Ein zentraler Baustein der Zukunftsstrategie ist die industrielle KI. Auf der Automate 2025 kündigte Siemens eine Erweiterung seiner Industrial AI-Angebote mit fortschrittlichen KI-Agenten an, die eine Produktivitätssteigerung von bis zu 50 % für Industrieunternehmen ermöglichen sollen. Nicht zu kurz kommen soll bei dieser Entwicklung die Nachhaltigkeit – der Konzern hat sich die eigene Klimaneutralität bis 2030 zum Ziel gesetzt. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 konnte Siemens starke Ergebnisse erzielen: Der Umsatz stieg um 3 % auf 18,4 Mrd. EUR, während der Auftragseingang deutlich zulegte. Das für den eigenen ESG-Anspruch wichtige Geschäftsfeld Smart Infrastructure soll im Geschäftsjahr 2025 zwischen 6 und 9 % wachsen.
Wann kann diese Aktie überraschen?
Die Aktie von Siemens kletterte im vergangenen halben Jahr um 14,2 % und könnte jenseits der Marke von 220 EUR wieder mehr Dynamik zeigen. Einen Dämpfer erlitten hat dagegen die Aktie von Shell - der vorübergehende Waffenstillstand im Nahen Osten hat die Aktie in ihrer Aufwärtsbewegung jäh gestoppt. Die Nachhaltigkeits-Fantasie von Shell färbt bislang nicht auf den Kurs ab. Ähnlich sieht es bei dem Wachstumswert dynaCERT aus – auf Sicht von sechs Monaten büßte die Aktie rund 25 % ein. Angesichts der Mini-Marktkapitalisierung von nur rund 40 Mio. EUR liegt bei dynaCERT jedoch immer eine Überraschung in der Luft: Folgen Großaufträge oder eine umfassende Kooperation mit einem Industrieunternehmen, dürfte die Aktie vor einer Neubewertung stehen.
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