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28.02.2022 | 05:55

Alibaba, Hong Lai Huat, BYD – Asien als sicherer Hafen für Investments?

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Bildquelle: pixabay.com

Der Krieg in der Ukraine sorgt für fallende Aktienindizes auf beiden Seiten. Die Sanktionen gegen Russland werden umfangreich sein, selbst Nord Stream 2 wurde vorerst gestoppt, obwohl Olaf Scholz den Namen der Pipeline lange nicht benennen wollte, als es um mögliche Sanktionen ging. Viele Länder fordern dazu auf, Russland vom SWIFT System auszuschließen. Damit würden sich aber viele Staaten ins eigene Fleisch schneiden, da dann die Energieimporte aus Russland nicht mehr bezahlbar wären. Der Krieg wird Verlierer auf beiden Seiten haben. Anleger, die ihr Geld trotzdem für sich arbeiten lassen wollen, können Unternehmen aus dem asiatischen Raum unter die Lupe nehmen. China verhält sich in dem Kräftemessen neutral. Welche Aktien bieten Chancen?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , ALIBABA GR.HLDG SP.ADR 8 | US01609W1027 , HONG LAI HUAT GROUP LIMITED | SG1EE1000009

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Inhaltsverzeichnis:


    Alibaba – zahlen sich die Investitionen aus?

    Alibaba war in den vergangenen 18 Monaten laufend unter Druck, weil die chinesische Regierung immer wieder neue Regularien bekannt gab, auf die das Unternehmen reagieren musste. Das chinesische Amazon litt unter der Gängelung, weil den Investoren die Aussichten zu unsicher waren. Die fundamentalen Daten waren im Branchenvergleich sehr günstig. Auch Investments von Charlie Munger verhalfen der Aktie nur zu kurzen Erholungen. Doch trotz einiger schlechter Nachrichten ist der Kurs der Aktie in den vergangenen Monaten kaum noch gefallen.

    Selbst als das Unternehmen am 24. Februar seine Quartalszahlen vorstellte und das langsamste Wachstum seit Jahren hinlegte, reagierte die Aktie kaum noch. Gerade einmal 10% konnte der Umsatz im Vorjahresvergleich zulegen. Ein Jahr vorher lag der Wert noch bei 37%. CEO Daniel Zhang geht davon aus, dass das Unternehmen den chinesischen Markt maximal durchdrungen hat und von daher nicht mehr viel Wachstumspotential besteht. Damit rücken die internationalen Märkte für das Unternehmen in den Fokus. Hier gibt es noch ordentlich Entwicklungspotential. Positiv entwickelt haben sich der Cloud- und Logistikbereich sowie der internationale E-Commerce.

    Das Unternehmen hatte ja schon im vergangenen Quartal Investitionen in die Zukunft angekündigt. Ob sich diese langfristig auszahlen, wird man abwarten müssen. Das Management hat die Zeichen der Zeit erkannt und verfolgt einen Plan, um das Unternehmen wieder erfolgreicher zu machen. Die Aktie reagierte auf das Gap-Down nach den Zahlen mit starken Käufen und notiert aktuell bei 107,94 USD. Um den bestehenden Abwärtstrend zu brechen, müsste der Wert auf Schlusskursbasis die 129,40 USD überspringen. Bis dahin sollte man abwarten.

    Hong Lai Huat – Kambodscha Agri-Hub nimmt Fahrt auf

    Die Hong Lai Huat Group mit Sitz in Singapur ist ein Immobilienentwickler und Bauträger der auf 30 Jahre Erfahrung zurückblicken kann. Neben Singapur ist das Land in Kambodscha aktiv und hat dort in den letzten Jahren zwei große Bauprojekte begonnen. Nachdem es Corona bedingt die letzten zwei Jahre schwierig war in Kambodscha, hat sich das Land nun wieder vollständig geöffnet. Das zeigt auch der Besuch von Angelina Jolie, die erstmals seit Beginn der Corona Krise wieder im Land verweilt. Das Projekt D’Seaview ist bereits fertiggestellt und am laufenden Royal Platinum Projekt besitzt das Unternehmen 50% der Anteile. Die Objekte verfügen jeweils mindestens über 737 Wohn- und 50 Gewerbeeinheiten. Darüber hinaus besitzt es die Rechte an einem 100qkm großen Agri-Hub Projekt.

    Dort konnte das Unternehmen am 18. Februar bekannt geben, dass man mit der Singapur Manufacturing Federation (SMF) zusammenarbeitet. Dadurch erhält das Unternehmen Zugriff auf 5.000 Mitglieder des SMF. Im Gegenzug erhalten die Firmen des SMF Zugang zu Kambodscha und können auf die Expertise von Hong Lai Huat vor Ort zurückgreifen. Das Gebiet des Agri-Hub liegt Tsunami sicher 130m über dem Meeresspiegel und soll von Fabriken, Logistikzentren, Plantagen, Viehzucht und Wohnanlagen alles rund um die Landwirtschaft enthalten. Strom soll durch Erneuerbare Energien gewonnen werden und Wasseraufbereitungsanlagen sind ebenfalls vorgesehen. Die Entwicklung ist in drei Phasen aufgeteilt und wird sicher einige Jahre in Anspruch nehmen.

    Den Wert der ersten Phase des Projekts bezifferte Group General Manager und Executive Director Dylan Ong bei seiner Präsentation auf dem International Investment Forum auf 1 Mrd. USD. Die Marktkapitalisierung beträgt dagegen günstige 48,7 Mio. Singapur Dollar (SGD), die zum Großteil durch Cashbestände und Immobilien abgedeckt sind. Die Aktie läuft seit September letzten Jahres seitwärts zwischen 0,092 und 0,104 SGD. Aktuell notiert sie bei 0,094. Vor Corona lag die Aktie bei 0,25 SGD. Die Hauptanteilseigener des Unternehmens ist die Familie des Gründers. Sie hält über 47%. Durch das Abflauen der Corona Pandemie und neuen Chancen, die Entwicklung des Agri-Hubs zu beschleunigen, bietet sich hier ein guten Chance-Risiko-Verhältnis.

    BYD – internationale Expansion und gute Verkaufszahlen

    In China brummt der Markt für Elektrofahrzeuge (EV). Laut der China Passenger Association legte der Absatz 2021 auf 2,99 Mio. Autos bzw. 169% zu. 14,8% aller Neuwagen fahren damit bereits elektrisch und 2022 erwartet man eine Steigerung auf 20% aller Neufahrzeuge. Einer der Profiteure ist BYD, der Fahrzeuge aller Art mit Elektroantrieb herstellt. Der chinesische Konzern, der auch im Batteriemarkt unterwegs ist, forciert die internationale Expansion seiner Elektrofahrzeuge. Nachdem der Schritt nach Europa in Norwegen gegangen wurde und sehr erfolgreich verlief steht nun Down-Under auf dem Programm.

    Das Unternehmen exportiert einen preiswerten emissionsfreien SUV nach Australien. In China wurde das Fahrzeug unter dem Namen "Yuan Plus" verkauft, in Australien wird das Fahrzeug als "Atto 3" in den Verkaufsräumen stehen. Der Elektro-SUV punktet mit bis zu 480km Reichweite und kostet je nach Batterie zwischen 31.500 und 34.000 Australische Dollar. Die verbauten Blade-Batterien gelten als führend im EV-Markt.

    Trotz 362% mehr verkauften Fahrzeugen im Januar zum Vorjahr kam die Aktie zuletzt auch aufgrund der geopolitischen Spannungen an den Börsen ein wenig unter die Räder. Die Aktie notiert aktuell bei 27,12 EUR und hat im vergangenen Monat zweimal den Support aus September 2021 bei 25,05 EUR getestet. Um den Abwärtstrend zu brechen, sind Kurse oberhalb von 30,24 EUR auf Schlusskursbasis erforderlich. Dazu muss zuerst der Widerstand bei 28,69 EUR überwunden werden. Der EV-Markt ist weder in China noch international gesättigt.


    Nun plant China, in den kommenden Tagen eine militärische Übung kurz vor der Grenze zu Taiwan durchzuführen. Damit sollte man zuerst diese Übung abwarten, bevor man sich mit einem Investment in Alibaba oder BYD beschäftigt. Singapur und die Hong Lai Huat Group sind davon nicht betroffen und scheinen auch fundamental betrachtet ein spannendes Investment zu sein, zumal Kambodscha zu den am stärksten wachsenden Ländern der Region zählt.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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