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08.11.2021 | 04:44

BioNTech, Moderna, Cardiol Therapeutics, Valneva: COVID 19, das Impf-Chaos ist perfekt!

  • Covid-19
  • Biotech
  • Impfstoff
Bildquelle: pixabay.com

Nun ist das Chaos perfekt. Das Präparat von Biontech/Pfizer ist Studien zufolge einer der wirksamsten Impfstoffe gegen das Coronavirus. Hunderte Millionen Dosen wurden weltweit bereits verimpft. Allerdings gehen aktuell die COVID-Infektionszahlen durch die Decke und auch doppelt Geimpfte sind offenbar nicht ausreichend gegen eine Infektion geschützt. Aus dem Hause BioNTech gibt es zudem verunsichernde Gerüchte über Unregelmäßigkeiten in der Studiendurchführung im Zuge der Zulassung des Impfstoffs. Ob es sich dabei nur um „Gerüchte“ oder „nachweisbare Tatbestände“ handelt, ist den Kapitalanlegern erstmal egal. Sie drückten den Verkaufsknopf und schickten so die gesamte Peergroup adhoc in den Keller. Wir blicken etwas näher auf den Scherbenhaufen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: CARDIOL THERAPEUTICS | CA14161Y2006 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , MODERNA INC. DL-_0001 | US60770K1079 , VALNEVA SE EO -_15 | FR0004056851

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Inhaltsverzeichnis:


    David Elsley, CEO, Cardiol Therapeutics
    "[...] Wir glauben, dass diese Erkenntnisse von großem Nutzen für den Schutz von Risikopatienten sein könnten [...]" David Elsley, CEO, Cardiol Therapeutics

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    BioNTech und Moderna – Kurseinbruch durch wilde Gerüchte und Whistleblower

    Bei den beiden Platzhirschen im Geschäft mit Impfstoffen gab es am Freitag einen Ausverkauf. Der Grund: Gegen ein mit klinischen Studien zum Corona-Impfstoff beauftragtes Subunternehmen von Pfizer sind schwere Vorwürfe laut geworden. Wie das renommierte Fachjournal "British Medical Journal" (BMJ) unter Berufung auf eine Ex-Mitarbeiterin des Unternehmens Ventavia berichtete, soll die Firma aus dem US-Bundesstaat Texas bei Studien zum Vakzin von Biontech/Pfizer Daten gefälscht und bei der Nachverfolgung von Nebenwirkungen geschlampt haben.

    Der BMJ-Bericht basiert größtenteils auf Aussagen der früheren Ventavia-Mitarbeiterin Brook Jackson, die zwei Wochen lang an den klinischen Studien des Unternehmens zu dem Corona-Impfstoff beteiligt war, bevor sie entlassen wurde. Die Whistleblowerin Jackson wirft Ventavia unter anderem vor, das sogenannte Doppelblind-Verfahren unter Einbeziehung von Placebos nicht umgesetzt zu haben. Dies soll eine möglichst objektive Bewertung der Studienergebnisse ermöglichen. Angeblich sei die FDA bereits über diesen Mangel informiert worden, diese wollte den Vorgang auf Nachfrage aber nicht kommentieren.

    In die undurchsichtige Gemengelage passt es auch, dass Moderna in der letzten Woche schwache Zahlen bekannt gab und das Partnerunternehmen von BionNTech Pfizer, angeblich ein eigenes Medikament zur oralen Einnahme gegen COVID-19 entwickelt haben soll. Am Freitag gab es dann auch noch Gerüchte zur angeblichen Verhaftung des Pfizer-Chefs Albert Bourla in Kanada, welche sich aber schnell als Falschverbreitung herausstellten.

    Den Kursen non BioNTech und Moderna konnte dies aber Ende letzte Woche nicht mehr helfen. Beide Werte verabschiedeten sich mit über 20% Minus ins Wochenende, 35 Mrd. USD Aktionärskapital haben sich damit binnen 24 Stunden in Luft aufgelöst. Wenn die letzten Analysten-Schätzungen noch Gültigkeit haben, handelt BioNTech nurmehr mit einem KGV von 6,5 und Moderna analog mit 11,5. So günstig waren die Aktien selten. Warten sie dennoch ab, wie sich die Nachrichtenlage entwickelt.

    Cardiol Therapeutics – Kapitalerhöhung für klinische Studien

    Immer wieder kommt es vor, dass stark wachsende Unternehmen bei gewissen Kursdynamiken zur Kapitalerhöhung greifen. In diesem Moment merkt der mittelfristige Investor, dass eine Börsennotierung dem ursprünglichen Gedanken der Wachstumsfinanzierung gleichkommt und nicht zentral den Anlegerinteressen entsprechen muss. Wenn also gute Aussichten die Kurse oftmals auch irrational in die Höhe treiben, ist es ein gutes Recht, dass Gründer und Vorstände eines Unternehmens die Gunst der Stunde nutzen, um weiteres Eigenkapital in das Unternehmen zu holen.

    In Deutschland sind die Altaktionäre durch das sogenannte Bezugsrecht vor Verwässerung geschützt, wenn sie entsprechend des zugeteilten Rechts in der Zeichnung mitziehen. In angelsächsischen Ländern gibt es die Möglichkeit auch für größere Kapitalmaßnahmen mit dem Verzicht, die Rechte der Altaktionäre zu wahren. Im Falle von Cardiol Therapeutics Inc. gab es diese Herangehensweise nun schon zweimal im Jahr 2021. Wer auf den Chart blickt, kann die Zeitpunkte nur unschwer verpassen, denn jedes Mal lag ein starker Kursanstieg im Vorfeld einer Kapitalmaßnahme.

    Immerhin geschehen die Maßnahmen bei Cardiol in einem sehr positiven Umfeld der Unternehmensentwicklung, denn das kanadische Ministerium Health Canada hat dem Unternehmen die Genehmigung erteilt, die Arbeiten an seiner Phase-II-Studie fortzusetzen, mit der die Sicherheit und Verträglichkeit von CardiolRx sowie dessen Auswirkungen auf die Regeneration des Herzmuskels bei Patienten mit akuter Myokarditis untersucht werden soll. Diese Genehmigung folgt auf die Freigabe des Antrags auf Zulassung eines neuen Prüfpräparats (IND) für die Einleitung dieser Studie durch die US-Arzneimittelbehörde FDA, die das Unternehmen am 24. August 2021 bekannt gab.

    Blickt man auf die positive Performance der Aktie seit Einführung in Deutschland, so kommt man in der Gesamtbewertung noch zu einem positiven Ergebnis: Die CRDL-Aktie konnte seit Januar immerhin 11% zulegen und hat unter dem Strich ganze 72 Mio. USD an neuem Kapital eingeworben. Damit ist die Finanzierung der aussichtsreichen Pipeline bis weit in das Jahr 2022 gesichert. Zudem trug die Nasdaq-Notierung in den letzten Monaten zu hoher Aufmerksamkeit bei und ließ den Kurs an der kanadischen Heimatbörse auf über 6 CAD explodieren. Dieser Move könnte sich in den nächsten Monaten wiederholen, wenn das Unternehmen entsprechend liefert.

    Valneva – Wann kommt die Covid-19 Impfung nach herkömmlicher Art?

    In der aufgeheizten Impfdebatte sind Berichte über angeblich fehlerhaft durchgeführte Zulassungsverfahren und immer wieder auftauchenden Gerüchten zu den großen kommerziellen Gewinnern der weltweiten Impfkampagne für viele Menschen nicht gerade vertrauensfördernd. Weiterhin im Mittelpunkt des Interesses steht daher die Aktie des französischen Biotechunternehmens Valneva. Speziell in Deutschland gibt es aufgrund der verhaltenen Impfquote ein berechtigtes Interesse nach Alternativen zu den bekannten mRNA-Impfstoffen. Die sich wieder zuspitzende Lage in der Covid-19-Pandemie in ganz Europa treibt das Thema zusätzlich an.

    Valneva ist ein französisches Biotechunternehmen mit Hauptsitz in Saint-Herbain. Die Gesellschaft ging aus dem Zusammenschluss der französischen Vivalis mit der österreichischen Intercell hervor. Es entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten und verfügt über Produktionsstätten in Österreich, Schottland und Schweden sowie Niederlassungen in Frankreich, Kanada und den USA. Valneva gilt mit seinem Totimpfstoff VLA2001 vielen Menschen durchaus als eine Art Hoffnungsträger in der Pandemie, auch der prominente Fußballspieler Joshua Kimmich hatte sich jüngst als abwartender Kandidat öffentlich geäußert.

    Valneva ist ein hoch ambitionierter „Second Mover“ im Impfsektor, ebenso volatil springt der Kurs mit jeder neuen Meldung hin und her. Analytisch ist die Aktie mit einer Kapitalisierung von 1,8 Mrd. EUR nicht günstig und damit als äußerst spekulativ zu bezeichnen. Sie bleibt weiterhin Spielball der aktuellen Nachrichtenlage, bis die eigene Zulassung steht.


    Die Anlage in Bio-Pharma Aktien ist derzeit von hohen Volatilitäten geprägt. Mit den neuen Infektionszahlen geht die Phantasie für Börsenbewertungen in die nächste Runde. Dass es dabei zu einigen Überraschungen kommen kann, zeigen die letzten Handelstage. Cardiol Therapeutics ist mit seinem Therapiefeld im Bereich Herz-Kreislauf-Erkrankungen gut unterwegs, ein Thema, das jährlich 30% der Menschheit das Leben kostet.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens

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