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15.11.2022 | 05:10

BYD, Altech Advanced Materials, Nio – Neue Player im Multi-Milliardenmarkt

  • Elektromobilität
  • Batterie
  • Effizienz
Bildquelle: pixabay.com

Die Elektromobilität gilt als alternativlos bei der Transformation des Verkehrssektors. Allein 2021 hat sich die Zahl der Neuzulassungen als auch der Marktanteil der mit Batterie betriebenen Fahrzeuge mehr als verdoppelt. Dabei spielt neben der Ladeinfrastruktur die Batterieeffizienz eine entscheidende Rolle für die Verbreitung der E-Automobile. Ein deutsches Unternehmen schickt sich durch die Entwicklung einer neuartigen Beschichtungsmethode jedoch an, der neue Standard auf dem Markt zu werden. Mit der Gründung eines Joint Ventures forscht man zudem an einer revolutionären Batterietechnologie, die sogar ohne den kritischen Rohstoff Lithium funktioniert.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A2LQUJ6 , NIO INC.A S.ADR DL-_00025 | US62914V1061

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Inhaltsverzeichnis:


    Altech Advanced Materials – Aussichtsreiche Kooperationen

    Der Markt für Netzspeicher soll in den kommenden Jahrzehnten jährlich um ca. 28% wachsen. Der globale Markt für Batteriespeichersysteme wird voraussichtlich von 4,4 Mrd. USD im Jahr 2022 auf 15,1 Mrd. USD im Jahr 2027 steigen. Auf längere Sicht wird ein Wachstum von 20 GW im Jahr 2020 auf über 3.000 GW im Jahr 2050 erwartet. Ein größeres Stück vom Kuchen könnten dabei die revolutionären CERENERGY-Batterien abbekommen. Gestemmt werden soll die Entwicklung und die Produktion der zukunftsträchtigen Technologie durch ein Joint Venture zwischen der Heidelberger Altech Advanced Materials, dem australischen Unternehmen Altech Chemicals Ltd. sowie dem Fraunhofer-Institut für keramische Technologien und Systeme IKTS, dem führenden Batterieinstitut in Deutschland. Dabei besitzt Altech Advanced Materials einen Anteil von 18,75%.

    Die Vorteile der SAS-CERENERGY Batterien gegen die im Moment noch als Standard geltende Lithium-Ionen-Batterie sind enorm. CERENERGY-Batterien sind nicht brennbar und deshalb feuer- und explosionssicher, haben eine Lebensdauer von mehr als 15 Jahren und funktionieren in extrem kalten und heiβen Klimazonen. Die Batterietechnologie verwendet Kochsalz und geringe Mengen Nickel. Zudem werden weder Lithium, Kobalt, Graphit noch Kupfer benötigt und funktioniert damit unabhängig von kritischen Lieferengpässen und Preissteigerungen der Rohstoffe. Die Herstellungskosten der CERENERGY-Batterien dürften laut Fraunhofer zudem rund 40% niedriger sein als die von vergleichbaren Lithium-Ionen-Batterien.

    Ziel der neu gegründeten Altech Batteries GmbH ist die Errichtung einer Produktionsanlage für Festkörperbatterien am Standort Schwarze Pumpe, wo die erste Linie mit einer Jahresleistung von 100-MWh umgesetzt werden soll. Der Auftrag für Ingenieursleistungen für die gestartete Machbarkeitsstudie zur Realisierung einer 100MWh-Produktionsanlage für Natrium-Aluminiumoxid-Festkörperbatterien wurde nun an die Leadec Automation & Engineering GmbH vergeben. Das Projektteam von Leadec hat bereits mit Unterstützung des Fraunhofer IKTS seine Arbeiten am zukünftigen Produktionsstandort aufgenommen.

    Neben dem CERENERGY-Joint Venture hat Altech Advanced Materials zudem mit einer 25%-Beteiligung am Partnerunternehmen mit Altech Chemicals Ltd ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Hierbei geht es mit dem patentierten Beschichtungsverfahren Silumina Anodes um eine neuartige Nanobeschichtung aus hochreinem Aluminiumoxid und einer Anreicherung von Silizium, die die Leistungsfähigkeit einer Batterie um 15% steigert sowie die Lebensdauer um 30% verlängert.

    Die Marktkapitalisierung von Altech Advanced Materials beträgt aktuell 13,56 Mio. EUR, die Technologien erscheinen innovativ und besitzen Gamechanger-Potenzial. Bis zur endgültigen Realisierung dürften jedoch noch einige Jahre ins Land ziehen.

    BYD – Buffett drückt den Sell-Button

    Die operative Entwicklung geht in die richtige Richtung. Neben starken Zahlen zum dritten Quartal konnte der chinesische Primus bei NEV-Automobilen seine Marktführerschaft im Oktober weiter ausbauen und verbuchte mit 217.816 NEV-Fahrzeugen einen neunen Absatzrekord, was einer Steigerung von 170% zum dritten Quartal des Vorjahres gleichkommt. Zudem stehen die Zeichen für die nächsten Jahre weiter auf Expansion. Neben der Einführung einer neuen Premium-Marke, die für das erste Quartal geplant ist, soll auch die Expansion nach Europa vorangetrieben werden.

    Wie das „Manager-Magazin“ unter Berufung auf Aussagen von BYD-Manager Michael Shu berichtet, sollen in Deutschland 2026 allein 120.000 Automobile verkauft werden. Der Marktanteil, so das Ziel des Unternehmens, soll möglichst schnell bei 10% liegen. An der Verfügbarkeit von Batterien dürfte es dabei nicht scheitern. Schließlich ist das in Shenzhen niedergelassene Unternehmen einer der größten Batteriehersteller der Welt und mit seiner Blade-Technologie zudem laut Experten eines der sichersten auf dem Markt.

    Dabei findet Blade nicht nur Anwendung in NEV-Autos, sondern auch in Bussen. In Singapur wurde jüngst der erste Elektrobus mit dem Blade-System vorgestellt. Der Bus B12A03, ein speziell für den Markt in Singapur entwickeltes Modell, ist als zwölf Meter langer Vollniederflurbus mit drei Türen konfiguriert. Der Bus verfügt über eine Aluminiumkarosserie der vierten Generation und ist der erste reine Elektrobus, der mit der eigenentwickelten Batterie ausgestattet ist.

    Trotz des positiven Trends in der Unternehmensentwicklung korrigierte die BYD-Aktie in den letzten Wochen stark. Ein Hauptgrund war der Verkauf von Unternehmensanteilen durch die Investorenlegende Warren Buffett. Wie Dokumente der Hongkonger Börse zeigen, reduzierte Berkshire Hathaway am 8. November den Bestand von mehr als 5,78 Mio. BYD-Aktien zum Kurs von 196,99 HKD, so dass die Beteiligungsquote nun 16,62% beträgt. Aus charttechnischer Perspektive konnte die Aktie bei 21,49 USD einen doppelten Boden bilden, sich erfolgreich nach oben absetzen und den seit Juli 2022 ausgebildeten Abwärtstrend brechen. Der nächste markantere Widerstand liegt nun bei 27,13 USD.

    Nio – Schwache zahlen, steigende Kurse

    Ähnlich sieht die technische Verfassung beim chinesischen Verfolger Nio aus. So testete der Wert insgesamt dreimal sein Jahrestief bei 9,28 USD. Beim Überspringen des Widerstandes bei 12,38 USD wäre bis zur vertikalen Widerstandszone bei rund 18,30 USD deutlich Luft nach oben.

    Nach einem Kursverlust von rund 64% scheint sich jetzt ein Boden zu bilden, zumindest tendierte der Kurs selbst nach schwachen Quartalszahlen stark nach oben. Nio meldete einen Verlust von 0,36 USD je Aktie. Die Erlöse stiegen zwar im Jahresvergleich um rund 33% auf 1,8 Mrd. USD, die Prognosen für das Schlussquartal konnten die Analysten jedoch nicht überzeugen. So geht der Konzern von einem Umsatz in der Höhe von 2.44 Mrd. USD bis 2.70 Mrd. USD aus, während die Analysten 3,14 Mrd. USD erwarteten.


    Nach den heftigen Kursverlusten bei den chinesischen Elektroautobauern Nio und BYD scheint sich eine Bodenbildung abzuzeichnen. Die beiden Segmente von Altech Advanced Materials besitzen enormes Zukunftspotenzial, sind jedoch auf aktuellem Stand noch als spekulativ einzustufen.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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