16.10.2020 | 05:50
CureVac, BioNTech, Valeo Pharma: Wo ist noch Potenzial?
Das Rennen um Impfstoffe gegen Covid-19 wird erbittert geführt. Täglich gibt es neue Wasserstandsmeldungen – von Rückschlägen bis zu neuen Durchbrüchen ist alles dabei. Das Tübinger Unternehmen CureVac startete zuletzt in Peru und Panama seine Entwicklungsstudie 2a. Daran nehmen rund 700 Personen teil. Ziel der Untersuchungen ist es, geeignete Dosierungen für den Impfstoff zu finden. Dazu werden Probanden innerhalb von 28 Tagen zwei Mal geimpft. Andere Konkurrenten, wie etwa BioNTech, erproben ihren Impfstoff bereits an mehr Probanden. Erst kürzlich startete BioNTech seine Phase-III-Studie in Südafrika und testet insgesamt an mehr als 40.000 Menschen weltweit.
Lesezeit: ca. 2 Minuten. Autor: Nico Popp
Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

"[...] nach Abschluss der Untersuchungen unseres Partners, besteht durch diese Vereinbarung die Möglichkeit einer starken Wertschöpfung für unser Unternehmen. [...]" Dr. Aram Mangasarian, CEO, NOXXON Pharma N.V.
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
CureVac und BioNTech: Es wird auch Verlierer geben
Dass das Rennen um einen Impfstoff erbittert geführt wird, zeigen auch die Aktienkurse. Bei allen Impf-Aktien wurden im ersten Halbjahr Vorschusslorbeeren verteilt und die Aktien stiegen teils deutlich. Bei CureVac ist seit einigen Tagen aber Sand im Getriebe – die Aktie verlor binnen 5 Tagen rund 4%. Zwar ist die Kursentwicklung der Aktie wenig relevant, da das Unternehmen erst während der Pandemie an die Börse ging und dementsprechend ambitioniert bewertet ist, doch mehren sich die Anzeichen von Schwäche.
Auch die Aktie von BioNTech kommt zuletzt nicht wirklich vom Fleck. Dies mag angesichts einer Performance von 540% innerhalb eines Jahres zu verschmerzen sein, doch fragen sich Anleger zu Recht, wie es mit den Impf-Aktien weitergeht. Die ausländische Konkurrenz scheint es - auch dank laxerer Zulassungsverfahren - geschafft zu haben, an deutschen Unternehmen vorbeizuziehen. Russland hat nach eigenen Angaben inzwischen bereits einen zweiten Impfstoff entwickelt. Der chinesische Anbieter Sinopharm bietet nun Studenten einen experimentellen Impfstoff kostenfrei an. Bereits knapp 500.000 Probanden seinen geimpft worden. Ziel der Maßnahmen sei es, das Vertrauen in den Impfstoff zu steigern.
Zwar ist zu erwarten, dass es künftig mehrere Impfstoffe gibt und die im Schnellverfahren durchgepeitschten Präparate aus Russland und China in Europa und den USA keine Konkurrenz für etablierte Biotech-Unternehmen darstellen, doch wird es im Wettlauf um die besten Impfstoffe auch Verlierer geben. Gerade bei Aktien wie CureVac und auch BioNTech scheint die Fallhöhe hoch. Für Anleger kann es sich daher anbieten, sich aus dem Rennen um den Impfstoff zu verabschieden und an Alternativen zu denken.
Ein starkes Immunsystem hilft nicht nur bei Covid-19
Die Pandemie belegt, dass ein funktionierendes Immunsystem nicht nur im schlimmsten Fall über Leben und Tod entscheiden kann, sondern dass es auch dabei hilft, Krankheiten womöglich gänzlich abzuwehren. Das kanadische Unternehmen Valeo Pharma vertreibt ein Nahrungsergänzungsmittel, das ein hochwirksames Antioxidans enthält. So soll das Immunsystem unterstützt werden. Das Präparat trägt den Namen Hesperco™ und wurde vor einigen Wochen von den kanadischen Behörden genehmigt. Vor drei Tagen gab Valeo Pharma bekannt, mit der Auslieferung begonnen zu haben. Anfang November sollen die Kapseln bei allen großen Einzelhändlern in Kanada erhältlich sein.
Valeo Pharma steht am Anfang seiner Investment-Story
Bei Entwicklung, Herstellung und Vertrieb arbeitet Valeo Pharma mit Ingenew Pharma zusammen, welche alle nötigen wissenschaftlichen Daten rund um das neue Nahrungsergänzungsmittel bereitstellt. Neben Hesperco™ hat Valeo Pharma auch verschreibungspflichtige Medikamente im Angebot und fokussiert sich neben neurodegenerativen Erkrankungen auch auf onkologische Produkte und besonderen Krankenhausbedarf. Zwar musste auch die Aktie von Valeo Pharma zuletzt Federn lassen, doch befindet sich das Unternehmen noch am Anfang seiner Investment-Story. Vorschusslorbeeren, wie etwa bei CureVac oder BioNTech hat der Markt beim kleinen Unternehmen aus Kanada noch nicht verteilt. Dennoch könnte der Titel indirekt von der Pandemie profitieren.