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15.12.2020 | 05:50

dynaCERT, NEL ASA, Plug Power – Wer arbeitet für die Klimaziele?

  • Umweltschutz
Bildquelle: pixabay.com

Das Ziel, den CO2-Ausstoß bis 2030 um 55% zu verringern, ist Deutschlands Beitrag zum Pariser Klimaabkommen. So soll die Erderwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf deutlich unter 2 Grad Celsius begrenzt werden - möglichst sogar auf 1,5 Grad Celsius. Dafür muss der Ausstoß von Treibhausgasen, also vor allem von Kohlenstoffdioxid (CO2) deutlich sinken. Deutschland ist bisher unter den Vorreitern, denn zwischen 1990 und 2018 wurde der Ausstoß immerhin um rund 31% verringert. Ein guter Anfang, aber es reicht noch lange nicht. Mit Brasilien, Australien und den USA zeigten die Verantwortlichen sehr wichtiger Länder dem Rest der Welt leider die kalte Schulter. Doch die Ingenieure von Zukunftstechnik kümmern sich nicht um die Verlautbarungen aus der Politik, sie forschen weiter wie z.B. in Kanada, Skandinavien und den USA – denn die wesentlichen Weichenstellungen passieren jetzt oder nie!

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: CA26780A1084 , NO0010081235 , US72919P2020

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Inhaltsverzeichnis:


    dynaCERT – Schnelle Lösungen sind gefragt

    Die Klimaziele sind hoch gesteckt und nicht jede Technologie kann unseren Planeten retten, doch wenn es um schnelle und pragmatische Lösungen geht, dann kann dynaCERT sofort liefern. Das kanadische Unternehmen entwickelt ein Zusatzgerät für die Verbrennungsoptimierung mit Wasserstoff speziell für schwerlastige Diesel-Fahrzeuge.

    Seit Anfang Dezember gibt es für Europa klare Zeitvorgaben: Ab 2023 fließt der zugrundeliegende CO2-Ausstoß in die Mautberechnung von jedem betriebenen LKW in Europa ein. Fuhrparkbetreiber haben also die Wahl: Entweder sie akzeptieren höhere Steuern und Streckenmieten oder sie investieren vorausschauend in eine Dieselabgas-Reinigungsanlage wie sie bespielsweise dynaCERT bereits in Großserien anbietet. Das System HydraGEN kam kürzlich in mehreren kanadischen Kleinstädten wie z.B. Woodstock City zum Einsatz und wird auch von dem europäischen Logistik-Spezialisten Mosolf vertrieben. Durch Wasserstoffzufuhr wird die Verbrennung um bis zu 19% optimiert und das für einen überschaubaren Preis, der sich bereits innerhalb eines Jahres amortisieren kann. Angesichts von Anschaffungskosten über 120-150 Tausend Euro für eine neue Zugmaschine, eine durchaus vertretbare Investition.

    dynaCERT hat mit HydraLytica auch bereits die passende Telematik-Software an Bord, um die CO2-Einsparungen offiziell zu messen und für die zuständige Umweltbehörde zu dokumentieren. Damit erhält der Fuhrparkbetreiber Gutschriften in Form von CO2-Zertifikaten, welche seit einiger Zeit öffentlich gehandelt werden. Die Nachfrage nach Lösungen ist für die Flottenmanager jetzt vordringlich und wie wir hören hat dynaCERT für 2021 einiges in petto. Die Aktie hat sich im Dezember bei rund 0,50 CAD erfolgreich stabilisieren können. Wenn die “tax-loss season” beendet ist, dürfte der Kurs wieder Richtung 0,75 CAD Fahrt aufnehmen.

    NEL – Wasserstoff und Ammoniak!

    Wasserstoff ist womöglich einer der größten Trends unserer Zeit. Die Experten von Goldman Sachs haben in einer aktuellen Studie die vielfachen Potenziale herausgearbeitet: Die Wasserstoffbranche könnte sich demnach sogar zum größten Stromabnehmer in Europa herauskristallisieren, was dann zu einem massiven Ausbau von erneuerbaren Energien führen würde. Zudem könnte dieser CO2-neutrale Strom mithilfe von Wasserstoff unendlich gespeichert werden. Goldman Sachs schätzt den aufkommenden Markt bis 2050 auf etwa 10 Bio. EUR! Wasserstoff funktioniert somit sowohl als Energielieferant wie auch -Speicher.

    NEL ASA ist seit 2019 ein Börsenliebling. Die Norweger sind im Bereich erneuerbare Energien tätig und produzieren auch Wasserstoff-Tankstellen. Als norwegisches Unternehmen befindet man sich im Epizentrum der europäischen Green-Bewegung, also der Entsagung von klimaschädlichen, fossilen Brennstoffen. Zwar hat Norwegen durch die Förderung von Nordseeöl seinen eigenen Staatsfonds mit Öl-Milliarden gefüllt, seit einigen Jahren ist aber nun ein Swing der großen Politik spürbar. Nirgendwo sonst als in Skandinavien, fahren so viel alternative Antriebssysteme wie dort. Mittel aus dem Staatsfonds werden nun auch für die grüne Forschung frei gemacht. Zumindest ein Eingeständnis an die vergangene Ölhistorie des Landes.

    Neue Wege geht NEL ASA nun mit dem norwegischen Düngemittelkonzern Yara. Mit dem Einsatz von Wasserstoff im Produktionsprozess vom Ammoniak sollen künftig 800.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Ziel ist die Entwicklung einer emissionsfreien Schifffahrt und die Dekarbonisierung der Lebensmittelproduktion. Die Aktie von NEL ASA konnte seit Ende Oktober bereits 50% zulegen und hat sich allein in 2020 mehr als verdreifacht. Die Marktkapitalisierung beträgt nun aber auch schon 3,2 Mrd. EUR bei einem erwarteten Umsatz von etwa 70 Mio. EUR in 2020 – Faktor 45 auf den Umsatz. Na dann!

    Plug Power – Viel Euphorie!

    Plug Power Inc. ist ein Technologieanbieter für alternative Energien mit Schwerpunkten auf die Entwicklung und Vermarktung von Brennstoffzellen-Antriebssystemen auf Wasserstoffbasis primär für die Industrie. Ausgestattet werden vornehmlich geländegängige Nutzfahrzeuge bzw. stationäre Antriebssysteme. Die PEM-Brennstoffzellen-Produktlinien bieten umfangreiche Kundenlösungen zur Umrüstung von Materialtransportfahrzeugen auf den neuen Brennstoffzellen-Antrieb.

    Abgesehen von der guten technologischen Reife der Produkte schwingt bei Plug vor allem eine große Phantasie mit. Es ist das von dem designierten US-Präsidenten Joe Biden bekannt gemachte, aggressive 2-Billionen-Dollar-Paket, um den Einsatz von sauberer Energie im Transport-, Strom- und Gebäudesektor auszubauen. Dies wirkt deswegen so explosiv auf die gesamte Branche, weil es ein deutlicher Kontrast zu Präsident Donald Trumps Haltung gegenüber dem Klimawandel darstellt. Hersteller wie dynaCERT, NEL und auch Plug Power werden somit langfristige Forschungsgelder erhalten können, um ihre Produktentwicklungen voranzutreiben.

    Während einige Unternehmen der Branche nach wie vor Barmittel verbrennen und keine Gewinne ausweisen, konnte Plug Power ein ausgezeichnetes drittes Quartal mit Bruttoumsatzerlösen von 126 Mio. USD ausweisen, was einem Anstieg von 106 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Unternehmen revidierte daraufhin seine Jahresprognose auf 310 bis 328 Mio. USD, wobei für 2021 ein Bruttoumsatz von 450 Mio. USD erwartet wird. Auch bei Plug Power stößt der Chart so langsam an seine Grenzen, das Verlaufs-Hoch von 29 USD markiert jetzt erst mal einen Jahreshöchststand. Der Kurs-Umsatz-Faktor liegt wie bei NEL ebenfalls über 30 – also Vorsicht an der Bahnsteinkante!

    Aufgrund der astronomischen Bewertung darf es nicht verwundern, wenn NEL und Plug Power adhoc auch mal 50% korrigieren, bei einer dynaCERT könnte hingegen bald eine Aufholjagd starten.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.
    3. Wasserstoff – Technologie zur Nachrüstung von Diesel-Motoren für saubere Verbrennung und Senkung von Abgasemissionen
    4. Software – Oberbegriff für unterschiedliche Arten von Programmen, die für den Betrieb von Computern notwendig sind.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 07.03.2024 | 05:30

    Nachhaltige Investments im Fokus: Occidental Petroleum, Carbon Done Right, Plug Power - welche Aktie bietet den größten Vorsprung für eine Net Zero Klimawirtschaft?

    • CO2
    • Nachhaltigkeit
    • Umweltschutz
    • Öl und Gas
    • Wasserstoff
    • Emissionszertifikate

    Echte Nachhaltigkeit ist für Investoren, die auf hohe Rendite schauen, eine Gratwanderung. Weltweit benötigen Unternehmen nach wie vor fossile Energien, um ihr Geschäft am Laufen und zum Wachsen zu bringen. So auch der US-amerikanische Öl- und Gas-Produzent Occidental Petroleum. Die Firma, in die auch Warren Buffett investiert, unternimmt einiges, um den hauseigenen Kohlenstoff-Fußabdruck zu reduzieren. Durch und durch nachhaltig ist das Unternehmen Carbon Done Right: Sein Geschäftsmodell ist die Wiederaufforstung und Begrünung von Wald und Regenwäldern für den Handel mit echten CO2-Zertifikaten für Firmen wie Amazon oder Microsoft. Dank innovativer KI bringt Carbon Done Right endlich die gewünschte Transparenz in den Kohlenstoffmarkt, indem es das Wachstum der Bäume per Satellit überwacht. Plug Power versucht es hingegen mit hauseigener Hardware und erwartet, dass ein Umbau der Techkonzerne ihre CO2-freundlichen Lösungen favorisiert. Wer hat wirklich die Nase vorn bei nachhaltigen Maßnahmen und Renditen?

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    Kommentar von Juliane Zielonka vom 10.10.2023 | 05:15

    Klimat X, Siemens Energy, Rheinmetall: Umweltschutz und Verteidigung - wer hat die Nase vorn mit den besten Renditen?

    • Rüstung
    • Umweltschutz
    • Nachhaltigkeit
    • Windenergie

    McKinsey schätzt, dass die Nachfrage nach Kohlenstoffgutschriften bis 2030 um das Fünfzehnfache und bis 2050 sogar um das Hundertfache steigen könnte. Insgesamt könnte der Markt bis 2030 einen Wert von über 50 Mrd. USD erreichen. Das Unternehmen Klimat X handelt mit diesen Gutschriften und erzeugt sie durch aktiven Umweltschutz. Wer nachhaltige Investments sucht, wird hier fündig. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie in diesem Artikel. Das aktuelle Weltgeschehen ist geprägt vom Terroranschlag in Israel, Rüstungsaktien wie Rheinmetall profitieren davon. Abgeschlagen scheint hingegen die Windenergiebranche zu sein. Siemens Energy hat für die Rückgewinnung der Profitabilität einen drastischen Plan.

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    Kommentar von Fabian Lorenz vom 29.03.2023 | 05:05

    Aktien Nel ASA und Varta weiter im Rückwärtsgang: dynaCERT überzeugt Analysten bei Ortsbesuch

    • Umweltschutz
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    In einem Zukunftsmarkt aktiv zu sein, ist keine Erfolgsgarantie. Dies mussten Aktionäre von Varta in den vergangenen Monaten schmerzhaft realisieren. Zwar hat sich der deutsche Batterie-Konzern mit Banken auf eine Restrukturierung geeinigt. Von einem Befreiungsschlag kann jedoch nicht die Rede sein. Laut Analysten könnte der die Aktie weiter abrutschen. Auch bei Nel ASA sind Experten eher zurückhaltend. Auch charttechnisch sieht es beim Wasserstoff-Spezialisten nicht rosig aus. Dagegen könnte bei dynaCERT im laufenden Jahr eine Neubewertung anstehen. Aus sich von Experten hat das Greentech-Unternehmen die Weichen für den kommerziellen Durchbruch in 2023 gestellt.

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