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13.01.2022 | 05:08

dynaCERT, Plug Power, Nikola – Wird Wasserstoff das Comeback des Jahres 2022?

  • Wasserstoff
  • Elektromobilität
  • Investments
Bildquelle: pixabay.com

Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein zur Reduktion von CO2-Emissionen. Allerdings sind Batterien aufgrund ihrer begrenzten Reichweite und langen Ladezeiten vor allem im Schwerlastverkehr nicht effizient genug. Als vielversprechendste Technologie gilt der Einsatz von Wasserstoff. Nach einem regelrechten Hype im vergangenen Jahr erlebten viele Werte jedoch einen jähen Absturz, nachdem klar war, dass die notwendige Infrastruktur noch gar nicht bereitsteht. Doch 2022 könnten die Weichen langsam gestellt werden und Wasserstoffaktien das Comeback des Jahres hinlegen. Wir haben drei aussichtsreiche Kandidaten genauer unter die Lupe genommen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: DYNACERT INC. | CA26780A1084 , NIKOLA CORP. | US6541101050 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

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Inhaltsverzeichnis:


    dynaCERT – Verlässt der Wasserstoffpionier endlich das Tal der Tränen?

    Aktionäre von dynaCERT brauchen einen langen Atem. Und Nerven aus Stahl. Denn obwohl die durch zahlreiche Patente geschützte dynaCERT-Technologie seit mehr als 17 Jahren entwickelt wird und die Wirksamkeit durch mehrere, unabhängige Untersuchungen belegt wurde, lässt der großflächige Roll-Out auf sich warten. Dabei ist das Potenzial gewaltig: alleine in Europa warten 2,3 Mio. LKW darauf, auf Klimaneutralität umgerüstet zu werden. Sicherlich wird ein signifikanter Teil durch batterieelektrische oder mit Wasserstoff betriebene neuere Modelle ersetzt werden, aber der Rest der Fahrzeuge wird mittels Klimazertifikaten auf Klimaneutralität getrimmt werden müssen. Hier schlägt die Stunde von dynaCERT, die Mittels ihrer Wasserstoff-Injektionstechnologie die Verbrennung fossiler Brennstoffe optimieren und die daraus resultierenden CO2-Einsparungen mittels der eigens entwickelten HydraLYTICA-Lösung rechtssicher dokumentieren können.

    Damit sparen die Logistikunternehmen bares Geld. Denn eine optimierte Verbrennung benötigt weniger CO2-Zertifikate und verursacht so weniger Kosten. Die Einsparungen übertreffen die Kosten für die Umrüstung von Fahrzeugen auf die dynaCERT-Technologie um ein Vielfaches. Und mit steigendem CO2-Preis wird die Effizienz der Lösung weiter zunehmen. So gesehen kann dynaCERT eigentlich in Ruhe den galoppierenden CO2-Zertifikatspreisen zusehen und sich sicher sein, dass ihre Technologie früher oder später eine massive Nachfrage erfahren wird. In der Zwischenzeit kümmert sich das Unternehmen darum, die notwendigen Zertifizierungen zu erhalten.

    So hat sich das Unternehmen beispielsweise für die Zertifizierung von Carbon-Gutschriften im Rahmen des VCS-Programms von Verra, einem weltweit führenden Unternehmen für die Entwicklung und Verwaltung von Standards für nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz im Privatsektor beworben und erst kürzlich einen Fortschrittsbericht erhalten. Somit steht im nächsten Schritt ein VVB-Audit, also die Prüfung durch unabhängige Sachverständige an. Und noch eine gute News erreichte die Aktionäre von dynaCERT in der jüngsten Vergangenheit: Sofina Foods, ein kanadischer Lebensmittelhersteller, hatte angekündigt, seine bisher mit vier dynaCERT Generatoren ausgerüstete Fahrzeugflotte um weitere zwanzig Einheiten aufzustocken. Der Abwärtstrend der Aktie konnte durch den positiven Newsflow jedenfalls zunächst einmal gestoppt werden. Aktuell sieht es sogar nach einer Trendwende aus. Immerhin konnte das Papier seit Jahresbeginn rund 14% zulegen.

    Plug Power – Gespanntes Warten auf Zahlen

    Anleger fiebern bereits dem 19. Januar entgegen. An diesem Tag wird Plug Power sein neuestes jährliches Geschäftsupdate veröffentlichen. In der Zwischenzeit ist viel passiert. So senkte jüngst die Citigroup das Kursziel für die Aktie des amerikanischen Brennstoffzellenspezialisten von 56 USD auf 37 USD. Damit beträgt das Kurspotenzial nach Ansicht der Experten „nur“ noch rund 50%. Die Aktionäre ließen sich davon zunächst nicht beeindrucken und schickten das Papier zunächst sogar in Plus. Immerhin war die Aktie vor einem Jahr noch wesentlich mehr wert, als das jetzige Kursziel und stand am Tag des letztjährigen Updates bei stolzen 73,19 USD. Aber die große Ernüchterung beim Thema Wasserstoff machte eben auch nicht vor den Großen Halt. Immerhin sicherte sich das Unternehmen im damaligen Hype mit zwei Kapitalerhöhungen und dem Einstieg der koreanischen SK Group fast 3 Mrd. USD.

    Jetzt wird sich zeigen, ob Plug Power das Geld gut eingesetzt hat. So zum Beispiel in das australische Joint Venture mit Fortescue, das jüngst erklärte, die PEM-Elektrolyseur-Technologie von Plug Power für die Umrüstung eines Düngemittelwerks von Erdgas auf Wasserstoff einsetzen zu wollen und so zum einen vom günstigeren Rohstoffpreis und zum anderen von staatlichen Fördermitteln profitieren zu wollen. Dieses Pilotprojekt könnte der Plug Power Technologie weltweit viele weitere Türen öffnen.

    Auch das Investment in die Partnerschaft mit Edison Motors, einem führenden koreanischen Hersteller von Elektroautomobilen, zur Entwicklung eines klimaneutralen 125kW-Stadtbusses könnte sich als richtige Weichenstellung erweisen. Schließlich soll der Prototyp bereits in der zweiten Jahreshälfte vorgestellt und spätestens 2023 in die Serienproduktion überführt werden. All das und noch viel mehr werden die Aktionäre am 19. Januar erfahren. Dann wird sich zeigen, ob der Plug Power Aktie erneut eine Kursrallye wie zuletzt in November 2021 gelingen wird.

    Nikola – Gelingt dem Unternehmen der Turnaround, während der Ex-CEO vor Gericht steht?

    Trevor Milton, Ex-CEO von Nikola, steht aktuell in New York vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, während seiner Zeit bei Nikola Investoren getäuscht und sich so Investmentgelder erschlichen zu haben. Doch nachdem Enthüllungen die Runde machten, dass Nikola die präsentierten Technologien gar nicht beherrschte, krachte der Kurs bis auf 9 USD in sich zusammen. Niemandem wird dies mehr Schmerzen bereitet haben als Milton selbst, ist er immerhin der größte Einzelaktionär bei Nikola. Und dies immer noch trotz Verkäufen im Wert von rund 300 Mio. USD in den letzten Monaten.

    Inzwischen beherrscht auch Nikola diese Technologien und ist auf einem guten Wege, ein ernstzunehmender Anbieter von nachhaltigen Mobilitätslösungen zu werden. Wenn es dem Unternehmen gelingt, auch den Kapitalmarkt davon zu überzeugen, dürfte das Papier in nicht allzu ferner Zukunft seine Seitwärtsbewegung verlassen und eine positive Kursentwicklung aufnehmen. Denn das Potenzial für klimaneutrale Lösungen für die Logistikbranche ist und bleibt ungebrochen. Analysten empfehlen das Papier mit einem durchschnittlichen Kurspotenzial von rund 50%.


    Es sind spannende Zeiten. Die Welt und substantielle Lebens- und Wirtschaftsbereiche befinden sich in einem massiven Umbruch. Wasserstoff wird der Energieträger der Zukunft sein. Ein Investment in Wasserstoff sollte sich langfristig gesehen rechnen. Allerdings ist auf dem Weg dahin weiter mit hoher Volatilität zu rechnen. Plug Power ist sicherlich der Platzhirsch der vorgestellten Aktien, Nikola bleibt ein Papier für Zocker. Das interessanteste Chance-Risiko-Verhältnis bieten beim aktuellen Kurs sicherlich die Papiere der Spezialisten von dynaCERT.


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    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

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    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.

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    Die Wasserstoffindustrie könnte vor einem bedeutsamen Aufschwung stehen, da in jüngster Zeit zahlreiche positive Entwicklungen und Investitionen zu verzeichnen sind. Die US-Regierung hat bedeutende Schritte unternommen, um die Wasserstoffinfrastruktur durch die Einführung von sieben Gigahub-Standorten zu stärken, was Unternehmen wie Plug Power zugutekommt. In Deutschland wird ein rapider Anstieg der Nachfrage nach grünem Wasserstoff erwartet und thyssenkrupp will damit grünen Stahl produzieren. Zudem erwägen Unternehmen aus der Logistikbranche strategische Anpassungen, um sich besser zu positionieren. Gemeinsam mit der globalen Bewegung hin zur Dekarbonisierung ergibt sich daraus ein spannendes Potenzial für diesen Sektor.

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    Auf dem Automobilmarkt ist ein wahrer Kampf ausgebrochen. So möchte Habeck wegen eines herben Einbruchs bei den Stromer-Verkäufen die Umwelt-Förderung aus 2023 wieder zurückholen, derweil sind wichtige Marktanteile längst verloren gegangen. Im Bereich Energiewende kommt Deutschland nur zögerlich voran, während die Kernenergie weltweit eine Renaissance erlebt. Zum Glück gibt es aus dem Mittelstand immer wieder innovative Konzepte, die den Standort Deutschland nach vorne bringen. Während Wasserstoff weiterhin im Abseits spielt, hat Altech Advanced Materials nun den ersten Prototypen einer Natriumchlorid-Festkörperbatterie an den Start gebracht. Für dynamische Anleger ein explosives Umfeld mit außerordentlichen Renditechancen.

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    Die Zinssenkung der FED sowie Ankündigungen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik verleihen den Indizes weiter Flügel. Sowohl der deutsche Leitindex DAX als auch der Dow Jones und der S&P 500 springen weiterhin von Hoch zu Hoch. Teilweise über 90 % sind dagegen Unternehmen aus dem Wasserstoff-Brennstoffzellen-Sektor von ihren historischen Rekordständen entfernt. Jedoch bilden aktuell mehrere Unternehmen einen tragfähigen Boden aus, der zu einem scharfen Rebound führen könnte.

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