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29.09.2021 | 05:10

Nel Asa, Water Ways Technologies, Veolia – Beängstigende Entwicklung

  • Wasser
  • Wasserstoff
Bildquelle: pixabay.com

Wasser ist unsere wertvollste Ressource. Energie, Nahrung, Transportwesen und die Natur hängen alle von einem Vorrat an sauberem, fließendem Wasser ab, das in alarmierendem Maße schwindet. Bis 2050 wird die Nachfrage laut einer Studie der OECD um 55% steigen. Laut dem World Economic Forum gehört die globale Wasserversorgung zu den zehn größten Gesellschaftsrisiken unserer Zeit. Um eine Katastrophe abzuwenden, treten Unternehmen an, um mit neuen Technologien, etwa intelligenter Bewässerung, Robotik, Drohnen und dem Internet der Dinge, die Herstellung von Lebensmitteln zu revolutionieren.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: Water Ways Technologies | CA9411881043 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , VEOLIA ENVIRONNE. EO 5 | FR0000124141

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Inhaltsverzeichnis:


    Landwirtschaft größter Verbraucher

    Nicht nur die Klimaerwärmung, durch die das Wasser vermehrt verdunstet, sondern auch das Bevölkerungswachstum, die Urbanisierung sowie steigende Lebensstandards sind Gründe, weshalb sich die Wasserversorgung zunehmend erschweren wird. Für rund 70% der globalen Süßwasserentnahme ist dabei die Landwirtschaft verantwortlich. Dass aufgrund der alten Bewässerungssysteme dabei viel Wasser verschwendet wird, steht außer Frage. Darum bietet Water Ways Technologies intelligente und komplexe Bewässerungs- und Steuersysteme für landwirtschaftliche Erzeuger bereits 400 Kunden in über 40 Ländern an.

    Bereits 2003 wurde die jetzige Niederlassung Irri-Al-Tal in Israel gegründet. Der lediglich 9 Mio. Einwohner zählende Staat ist weltweit führend im AgriTech-Segment und produziert, obwohl nur 20% der Fläche landwirtschaftlich nutzbar ist, 95 % seiner Lebensmittel selbst. Durch die Entwicklung fortschrittlicher Agrar-Systeme flossen allein zwischen 2014 und 2018 fast 800 Mio. USD an Venture Capital-Gelder in die AgriTech-Branche Israels.

    Israel die Wiege der Agrartechnik

    Damals lag der Fokus noch in der Bereitstellung von Bewässerungslösungen für offene Felder. In den letzten zwei Jahren wurde zudem die Entwicklung von präziseren Bewässerungs- und Kontrollsystemen forciert. Der Hauptsitz von Water Ways Technologies befindet sich in Kanada, zudem bestehen Niederlassungen in Israel und China, wo sich das Unternehmen bereits enge Beziehungen zu den wichtigsten Agrarunternehmen, darunter führende Hersteller, Akademien oder AgriTech-Start-ups aufgebaut hat.

    Die Vision von Water Ways Technologies ist, das Geschäft weltweit zu skalieren und das Wachstum durch die Gründung von Tochtergesellschaften sowie Zukäufen zu beschleunigen. Dass die Kanadier sich auf dem Wachstumspfad befinden, zeigen beeindruckende Zahlen zum ersten Quartal. Mit 5,5 Mio. CAD konnte der Umsatz um 70% gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert werden. Das EBITDA explodierte um satte 1.300% gegenüber dem ersten Quartal des Jahres 2020.

    Seit Januar verbuchte das innovative Unternehmen zudem Rekord-Auftragseingänge in Höhe von 10,6 Mio. CAD. Vor dem Hintergrund einer immer schwierigeren Beschaffung von Süßwasser dürfte Water Ways Technologies in den nächsten Jahren sein Wachstum weiter fortsetzen. Die Marktkapitalisierung des Wertes, der neben Toronto auch an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt wird, liegt aktuell bei überschaubaren 22,87 Mio. EUR.

    Breit diversifiziert

    Mit einem Umsatz von 27 Mrd. EUR und einem Nettogewinn von 950 Mio. EUR bei einer Dividendenrendite von 4% steht der französische Konzern Veolia freilich breiter da. Die Intention, Menschen mit sauberem Trinkwasser zu versorgen, ist jedoch identisch. Das Unternehmen beschäftigt rund 171.000 Mitarbeiter, davon arbeiten rund 96.000 Mitarbeitern im Segment Wasser und Abwasser. Veolia versorgt weltweit 100 Mio. Menschen mit Trinkwasser, entsorgt das Abwasser von 71 Mio. Menschen und betreut 40.000 Industriekunden. Neben dem Bereich Wasser und Abwasser ist Veolia ebenfalls führend in der Abfallentsorgung und der Energieversorgung.

    Das Bestreben des Veolia-Konzerns ist die Übernahme des Wettbewerbers Suez, an dem bereits 30% erworben wurden. Mit der Ankündigung einer Kapitalerhöhung in der Größenordnung von 2,5 Mrd. EUR soll ein Teil der Übernahme finanziert werden. Die Ausgabe von neuen Aktien zum Bezugspreis von 22,70 EUR ist die Grundlage für den Erwerb eines Anteils von 70,1% an Suez im Wert von rund 9 Mrd. EUR. Die Zeichnungsfrist der neuen Aktien läuft bereits seit dem 21. September und endet am 1.Oktober.

    Auftrag aus Frankreich

    Im Gegensatz zu den Wasser-Aktien feierten Wasserstoff-Aktien im vergangenen Jahr einen regelrechten Boom. Dafür fällt die seit dem ersten Quartal 2021 laufende Korrektur umso schmerzhafter aus. Symptomatisch für die ganze Branche steht dabei das norwegische Unternehmen Nel Asa, das Lösungen für die Herstellung von Wasserstoff aus elektrischer Energie, sowie dessen Speicherung und Verteilung liefert.

    Nach dem Aufbau eines doppelten Bodens konnte sich der Wert in den vergangenen Tagen an die breite Widerstandszone bei 1,48 EUR heranarbeiten, fiel dann jedoch wieder zurück. Die nächste Unterstützung liegt bei 1,34 EUR. Sollte dies nicht halten, ist wahrscheinlich, dass das Jahrestief bei 1,22 EUR nochmals getestet wird.

    Währenddessen konnte das in Odlo ansässige Unternehmen einen Auftrag aus Frankreich vermelden. Nel Hydrogen Fueling, eine Tochtergesellschaft des norwegischen Hydrogenspezialisten Nel ASA, hat von der Städtegemeinschaft „Touraine Vallée de l’Indre“, Frankreich, einen Auftrag zur Lieferung einer H2Station™ für leichte und schwere Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge erhalten. Der Auftragswert liegt bei rund 1 Mio. EUR.


    Das Thema Wasserbeschaffung wird langfristig ein ernstzunehmendes Thema unserer Gesellschaft. Water Ways Technologies besticht dabei durch seine innovativen Bewässerungssysteme. Veolia ist führend im Bereich Wasser und Abwasser und dürfte durch die Übernahme des Konkurrenten Suez weiteres Kurspotenzial besitzen. Bei Nel Asa heißt es abwarten.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Elektrofahrzeuge – Fahrzeuge, welche durch elektrische Energie angetrieben werden.
    2. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens

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    • Klimaschutz
    • Wasserstoff
    • Alternative Energien
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    Hitzerekorde, Überschwemmungen und Energienotstand. Im Sommer kommen alle Themen der Klimawende auf den Tisch. Seit Abschaltung der Kernkraftwerke fehlt es in Deutschland an einer grundlastfähigen Stromversorgung. Ausgeprägte Netzschwächen häufen sich, eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Wirtschaftsminister Habeck möchte so schnell wie möglich Gaskraftwerke bauen, die später mit Wasserstoff betrieben werden können. Nette Idee! Um vorhandene Löcher zu stopfen, kaufen die Berliner Wirtschaftsexperten derweil französischen Atomstrom zu. Den klimatechnischen Unterschied zwischen Hüben und Drüben kann wissenschaftlich niemand belegen, der deutsche Verbraucher bezahlt diesen Unsinn aber gerne über seine Stromrechnung. So funktioniert die EU-Energiepolitik. Die Ausgabenseite steigt also unaufhörlich, wir kümmern uns deshalb um einen höheren Einnahmenstrom. Im Folgenden einige Ideen für ihr Energie-Portfolio.

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    • Erneuerbare Energien
    • Emissionen
    • Mobilität
    • Netzausbau
    • Wasserstoff

    Im Wasserstoffbusiness setzen Länder staatliche Anreize, um diese innovative Technologie weiter zu fördern. So stellen z. B. die USA durch ihr Energieministerium rund 750 Mio. USD für 52 Projekte in 24 Bundesstaaten bereit. Das Ziel ist klar: sauberen Wasserstoff erschwinglich machen und darüber hinaus die internationale Führungsrolle in diesem Sektor gewinnen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat eine emissionsreduzierende Technologie entwickelt, um herkömmliche Dieselmotoren nachzurüsten und so emissionsfreier zu machen. Diese Brückentechnologie verbindet das Beste aus beiden Welten: die Effizienz von Dieselmotoren und die nachrüstbare und zuschaltbare CO2-reduzierende Antriebsform. Der Motor selbst bleibt in seiner Funktionsweise unberührt. Ein Grund für das schleppende Vorankommen von großen Wasserstoffprojekten ist die noch fehlende Infrastruktur. Hier kann sich Siemens Energy über einen Vorstoß freuen. In seiner Sparte Grid Technologies verzeichnen sie in Zukunft enormes Wachstum. Dass Subventionen nicht immer zum Vorteil sind, merkt Volkswagen in puncto Elektroautos. Das Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Und dann ist da noch eine Schadensersatzforderung in Millionenhöhe aus einem ganz anderen Bereich.

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