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25.09.2023 | 04:45

Rendite machen, statt in die Röhre schauen! Nel ASA, Desert Gold oder Nikola Motors – Wer gehört auf die Kaufliste?

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Bildquelle: pixabay.com

Obwohl die Börse haussiert, spürt der Wasserstoff-Sektor die weltweite Investitionsflaute, von Edelmetallen kaum zu sprechen. Wiedermal hat die US-Notenbank FED entsprechende Warnungen zur Inflationsfront ausgesprochen, gleichwohl hat man diesmal nach 11 Erhöhungen in Folge nicht an der Zinsschraube gedreht. Es bleibt bei einer Refinanzierungsrate von 5,5 %, trotzdem hat das begleitende Wording die Märkte extrem verunsichert. Die Kapitalmarktzinsen schossen nach oben und erreichten bei den 30-jährigen US-Staatsanleihen ganze 4,55 % - der höchste Stand seit 10 Jahren. Wir richten einen Blick auf stark gefallene Werte. Wo sind auskömmliche Renditen zu erwarten?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: TUI AG NA O.N. | DE000TUAG505 , DESERT GOLD VENTURES | CA25039N4084 , NIKOLA CORP. | US6541101050 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235

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Inhaltsverzeichnis:


    Nel ASA und Nikola – Überbewertungen fordern ihren Tribut

    Erheblich unter Druck gerieten zuletzt die Titel von Nel ASA, denn nach Durchbrechen der 1,00 EUR-Marke Anfang September, kam es im Anschluß zu Stop-Loss-Verkäufen. Fundamental können die Norweger zwar über steigende Aufträge berichten, da die Aktie aber seit geraumer Zeit als überbewertet gilt, ist der Abgabedruck entsprechend hoch. Das hat zwei Gründe: Gewinn möchte das Unternehmen erst im Jahr 2026 erzielen und die laufenden Umsätze für das Jahr 2023 werden mit Faktor 9,5 bewertet. Eine Marktkapitalisierung von umgerechnet 1,5 Mrd. EUR. Günstig ist das keinesfalls, deshalb bietet die Aktie nur Momentum-Spekulanten ein entsprechendes Betätigungsfeld.

    Bei der Aktie von Nikola Motors geht es noch heftiger zur Sache. Wie von Geisterhand schossen die Papiere des Elektro-Wasserstoff-LKW-Projektierers in nur 7 Wochen von 0,50 auf 3,00 EUR. Nach einem erneuten Abverkauf auf 0,70 EUR mehren sich nun die Gerüchte, dass Nikola mit ITD Industries einen Vertriebspartner für Nordamerika mandatiert hat. Ob der erste funktionstüchtige, alternativ betriebene LKW noch im 4. Quartal 2023 vom Band läuft, bleibt indes fraglich. Neue Hoffnungen für die Anteilseigner machen sich breit, denn die H2-LKWs sind nicht von den großvolumigen und schweren Batterien ihrer rein elektrischen Pendants betroffen. Die extreme Volatilität in der NKLA-Aktie sollte also noch anhalten, stützend wirkt auf jeden Fall die immer noch hohe Shortquote.

    TUI – Die Buchungswelle ist noch nicht vorbei

    Auch TUI konnte die zuletzt beobachtete Stärke der Aktie nicht ins Wochenende retten. Dafür gab es aber von Analystenseite weiter Unterstützung. Die wenig überzeugten Experten des Brokers Jefferies änderten ihr Votum nach der eingeleiteten Bilanz-Sanierung wieder von „Underperform“ auf „Hold“. Signifikant veränderten sie dabei das Kursziel: Von 2,10 auf ganze 6,10 EUR. Der geneigte Beobachter wundert sich immer wieder, wie sogenannte DCF-Modelle so starke Wendungen in der Einschätzung herbeiführen können. In einem Umfeld andauernd steigender Zinsen entstehen diese sogenannten Bewertungs-GAPs aber mitunter sehr schnell. Drehen die operativen Aussichten dann auf Grün, so verändern sich die Barwerte der nahen Jahre sehr schnell und heftig. Das schafft Anpassungsbedarf.

    Operativ läuft es bei TUI wieder besser. Bei den Buchungen liegt man zwar noch unter dem Vor-Pandemie-Niveau, wegen stark gestiegener Preise von durchschnittlich 27 % ist die Umsatzhöhe aber schon wieder greifbar. Das Management erwartet zudem, dass sich die erstklassige Buchungssituation vom Sommer in den Herbst und Winter verlängern lässt. Offensichtlich buchen die inflationsgestressten Haushalte lieber noch einen Urlaub mehr, bevor steigende Lebenshaltungskosten zum Verbleib auf dem Balkon zwingen. Auf der Plattform Refinitiv Eikon gibt es jetzt wieder 6 Kaufempfehlungen mit einem arithmetischen Kursziel von 8,75 EUR, rund 60 % über dem Schlusskurs von letzter Woche. Die Tiefstkurse bei 5,30 EUR dürften erstmal Geschichte sein, legen sie sich an schwachen Tagen ein paar Stücke unter 5,70 EUR zu!

    Desert Gold Ventures – Warten auf den großen Swing bei Gold

    Trotz stark steigender Inflation und entsprechend hohen Kapitalmarktzinsen können die Edelmetalle ihren Wertsicherungscharakter derzeit nur wenig zeigen. Gold dümpelt nun schon seit Monaten relativ lustlos im Band von 1.880 bis 1.950 USD. Nordamerikanische Rohstoff-Experten sprechen von einem total „überverkauften Markt“. Einige Zahlen belegen diese Aussage: Denn über einen Zeitraum von 125 Jahren ist das Ratio Gold zu S&P 500 mit 0,44 so niedrig wie selten. Der langjährige Durchschnitt dieses Verhältnisses liegt nämlich bei 1,66 und der Höchststand wurde im Jahr 1981 mit knapp Faktor 6 erreicht. Nimmt man die 1,66 als Orientierungsmaß, dann müsste Gold bei etwa 7.200 USD stehen. Man kann sich heute gar nicht ausmalen, was das für große und kleine Minenaktien bedeuten würde.

    Eine gute Gelegenheit bietet sich derzeit in West-Afrika. Denn wegen andauernder politischer Konflikte wurden die börsennotierten Firmen mit Risikoabschlägen versehen. Der kanadische Explorer Desert Gold Ventures (DAU) sucht in Mali nach Edelmetallvorkommen. Mali hat seit dem Jahr 2020 zwei aufeinanderfolgende Militärputsche erlebt und befindet sich daher in einer politisch unsicheren Lage. Operativ sind die Arbeiten von Desert Gold in der Senegal-Mali-Shear-Zone (SMSZ) aber nicht beeinträchtigt. Auch die in unmittelbarer Nähe bekannten Minenbetriebe von Barrick, B2 Gold und Allied Gold laufen auf vollen Touren. Mittelfristig erhöht sich deren Druck ihre Ressourcen weiter auszubauen, damit gerät die 440 km² große Liegenschaft von Desert Gold in den Fokus. Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 8 Mio. CAD ist Desert Gold Ventures einen zweiten Blick wert. Die großen Bergbau-Unternehmen haben ihre Feldstecher bestimmt schon ausgepackt. Wegen der Marktenge sollten sie aber nur limitiert ordern.

    Es ist ein schauriges Börsenjahr für manche Aktienwerte. Denn trotz starker Indexperformance kamen speziell Wasserstoff-Werte unter Druck. TUI kämpft mit der Restrukturierung und Desert Gold wartet auf den Umschwung im Edelmetall-Sektor. Quelle: Refinitiv Eikon 22.09.2023

    Nun neigen auch die großen Indizes zu Gewinnmitnahmen. Bis vor Wochen haben der DAX40-Index und die NASDAQ noch neue Rekorde markiert. Die Luft ist nun sommerbedingt etwas raus, weiterhin verunsichert der starke Zinsanstieg. Wasserstoffwerte scheinen noch zu teuer, bei TUI und Desert Gold können erste spekulative Positionen durchaus Sinn machen.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.
    3. Wasserstoff – Technologie zur Nachrüstung von Diesel-Motoren für saubere Verbrennung und Senkung von Abgasemissionen

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    Green-Tech Aktien sind in der heutigen Zeit zu einem wichtigen Thema geworden. Angesichts der steigenden globalen Umweltprobleme und des wachsenden Bewusstseins für Nachhaltigkeit suchen immer mehr Anleger nach Investitionsmöglichkeiten, die sowohl finanzielle Rendite als auch positive Auswirkungen auf die Umwelt bieten. Green-Tech Aktien repräsentieren Unternehmen, die innovative Technologien und Lösungen entwickeln, um Umweltprobleme anzugehen und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Viele Länder haben politische Maßnahmen ergriffen, um den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu unterstützen. Wir haben uns drei spannende Unternehmen herausgesucht.

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    Black Week im Energy-Sektor: Short Wasserstoff – Long Öl! Shell, BP, Prospera Energy und Plug Power unter der Lupe

    • Öl und Gas
    • Wasserstoff
    • Alternative Energien
    • Klimawende

    Es klingt ambitioniert! Um Europa in Sachen Energieversorgung gänzlich neu aufzustellen, müsste die Europäische Union bis zum Jahr 2030 gute 300 Mrd. EUR in alternative Energiequellen, Infrastruktur und Rohstoff-Lieferverträge investieren. Bis 2021 importierte allein Deutschland 45 % seiner fossilen Energie vom bis dahin geschätzten Partner Russland. Nach Kriegsbeginn in der Ukraine wurde dieser langjährige Geschäftspartner von der Liste gestrichen. Heißt aber auch, dass die sehr günstigen Quellen für Mitteleuropa nicht mehr zugänglich sind. Die Preise für Strom, Heizung und Mobilität werden also hoch bleiben, die öffentlichen Kassen sind leer. Aktionäre die auf GreenTech setzten, haben einen Crash im Bereich Wasserstoff zu verkraften, während die fossilen Energiewerte eine Renaissance erleben. Wo liegen die mittelfristigen Chancen?

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    • Nutzfahrzeuge
    • grüner Wasserstoff
    • Van
    • Truck
    • LKW
    • PKW

    In den letzten Jahren hat sich die Mobilitätslandschaft drastisch verändert. Traditionelle Verbrennungsmotoren werden zunehmend von umweltfreundlicheren Alternativen wie Elektrofahrzeugen und Wasserstoff-Brennstoffzellen abgelöst. Diese Veränderungen werden auch im Transportwesen weitreichende Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie wir uns fortbewegen. Welche Technologie kann sich durchsetzen? Wir sehen uns drei Unternehmen an, die unterschiedliche Herangehensweisen an das Thema haben und schauen, welche Unternehmen gut für die Zukunft aufgestellt sind.

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