12.08.2021 | 05:10
Thyssenkrupp, Triumph Gold, Evotec – Wachstum vor Inflation
Nach Gewinneinbrüchen in dem desaströsen Corona-Jahr 2020, lebt die Wirtschaft nun wieder auf. Die aktuell vermeldeten Quartalszahlen zeigen wieder steigende Renditen und somit ein Ende der Durststrecke an. Allerdings steigt auch die Inflationsrate enorm, in Deutschland sprang diese auf den höchsten Stand seit knapp 30 Jahren, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen gehen vor Preisstabilität. Ein gefährliches Unterfangen für die Zukunft. Die Notenbanken sind gefordert.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
TRIUMPH GOLD CORP. | CA8968121043 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Wir sind überzeugt davon, dass wir bereits mit einem Bohrprogramm von rund 35.000 Metern große Potenziale heben könnten. Um dies zu finanzieren, benötigen wir aber eine Entscheidung. Glücklicherweise gibt es bereits Interessenten, die sich vorstellen können, Barsele gemeinsam mit uns voranzubringen. [...]" Gary Cope, President und CEO, Barsele Minerals Corp.
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Gold im freien Fall
Die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken, das unbegrenzte Anleihekaufprogramm sowie historische Niedrigzinsen treiben das Wachstum und hieven die Inflation auf ein beängstigend hohes Niveau. Durch die überraschend stark ausgefallenen Arbeitsmarktdaten Ende der vergangenen Woche wurden die Ängste der Anleger wegen drohender Zinserhöhungen am Goldmarkt deutlich. Der Preis sackte um 6% ab und rutschte durch Stopp-Loss-Orders ausgelöst am Montagmorgen auf ein neues Jahrestief bei 1.668,79 USD. Zwar konnte sich das Edelmetall wieder berappeln und notiert im Moment in der „sicheren Zone“ um 1.730 USD, die Frage, ob das Ende der Goldhausse eingeläutet wurde, steht trotzdem weiter im Raum.
Technisch muss man feststellen, dass ein nochmaliger Test und ein weiterer Ausverkauf durchaus wahrscheinlich sind. Ein charttechnischer Rücksetzer unter die 1.600 USD, ja sogar in Richtung 1.550 USD je Unze, wären dann erstklassige Einstiegspunkte für ein Investment. Denn eines dürfte auch den Notenbanken, die den Anstieg der Inflation noch als temporär aufgrund der Erholung nach der Pandemie ansehen, klar sein. Ein abruptes Ende der aktuell gefahrenen Strategie mit deutlichen Zinserhöhungen und einem Wegbrechen der Anleihekäufe würde sowohl notleidende Staaten als auch Unternehmen in den Konkurs treiben. Der Spielraum ist deshalb äußerst begrenzt.
Chance auf niedrigem Niveau
Durch den aktuellen Fall am Goldmarkt bieten sich antizyklisch gute Möglichkeiten, in aussichtsreiche Goldminenaktien zu investieren. Ein Investment zur Depotbeimischung ist der Goldminenexplorer Triumph Gold. Lag der Kurs, als der Goldpreis im vergangenen August Höchststände jenseits der 2.000 USD verbuchte, bei 0,48 CAD, notiert das Unternehmen aktuell gerade einmal bei 0,16 CAD. Der Börsenwert beträgt damit knapp 25 Mio. CAD.
Dabei läuft aus fundamentaler Sicht alles nach Plan für Triumph Gold, das ein großflächiges Landpaket im bergbaufreundlichen Yukon bewirtschaftet. Das Vorzeigeprojekt Freegold Mountain von Triumph Gold liegt etwa 200 km nordwestlich der Stadt Whitehorse und 70 km nordwestlich von Carmacks innerhalb des produktiven Kupfer-Gold-Gürtels Dawson Range im Südwesten von Yukon. Dabei deckt das mit einer erstklassigen Infrastruktur ausgestattete Projekt einen beträchtlichen Bereich der Verwertungszone Big Creek ab, einer Struktur, die in direktem Zusammenhang mit einer epithermalen Gold- und Silbermineralisierung sowie einer goldhaltigen Porphyr-Kupfermineralisierung steht.
Das für das Gesamtjahr durchfinanzierte Bohrprogramm befindet sich in der ersten Phase und umfasst Diamantbohrungen auf 8km, geophysikalische Bodenvermessungen auf 100 Linienkilometern, Bodenprobennahmen auf 35 Linienkilometern und Grabungen an der Oberfläche.
Künstliche Intelligenz als Mittel
KI tritt in fast jedem Bereich unseres Lebens auf. Nun nutzten die Kanadier diese bei den Bohraktivitäten. So wurde eine umfassende Studie abgeschlossen, deren Schwerpunkt auf dem Gebiet Revenue und Nucleus lag, einer großen Zone mit einer Gold-Kupfer-Silber-Molybdän-Mineralisierung, die sich innerhalb von Freegold Mountain befindet. Das Unternehmen beauftragte Minerva Intelligence, um dessen innovative Software DRIVER zusammen mit K-Means Cluster Analysis zur Bewertung der Bohrdaten mehrerer Elemente einzusetzen. Durch die kognitive KI-Analyse von Minerva wurde laut Management das technische Verständnis für die Lagerstätten Nucleus und Revenue verbessert, indem sie das Vertrauen in bestehende Modelle stärkte und noch nicht ermittelte Grenzen der Mineralisierung identifizierte.
Zahlen stark, Prognose enttäuscht
Über 7% Minus, lautet das Ergebnis nach Veröffentlichung der Quartalszahlen bei Thyssenkrupp. Damit wurde die Zwischenkorrektur, die das Papier von 7,57 EUR nahe an die 9 EUR-Marke schob, jäh gestoppt. Es droht erneut ein Test des alten Jahrestiefs.
Verbessern konnte sich der Stahlkonzern bei den Zahlen. So verbesserte sich das EBIT nach einem Minus von 693 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum deutlich auf ein Plus von 266 Mio. EUR. Der Gewinn kletterte auf 125 Mio. EUR nach einem Verlust von 678 Mio. EUR im Vergleichszeitraum 2020. Auch die Auftragseingänge verzeichneten mit 8,8 Mrd. EUR per Ende Juni fast eine Verdopplung.
Enttäuscht nahmen Marktbeobachter jedoch die Prognose für den freien Mittelzufluss auf. Hier erwartet Thyssenkrupp Abflüsse zwischen 1,2 und 1,5 Mrd. EUR. Bis zuletzt wurde das Ziel ausgewiesen, den freien Cash Flow auf -1 Mrd. zu verbessern.
Rosige Aussichten
Mit einer Prognosebestätigung wartete hingegen das Biotechunternehmen Evotec bei den Halbjahreszahlen auf. Der Umsatz für das Gesamtjahr soll weiterhin zwischen 550 bis 570 Mio. EUR liegen, beim EBITDA geht das Hamburger Unternehmen nach 107 Mio. EUR in 2020 nun von einem Wert zwischen 105 bis 120 Mio. EUR aus. Im ersten Halbjahr lagen die Umsätze bereits bei 280 Mio. EUR. Das Betriebsergebnis ging wegen hoher Ausgaben bei Forschung und Entwicklung sowie Investitionen um fast 25% auf 36 Mio. EUR zurück.
Evotec bleibt spannend. Ein Schlusskurs über 38,40 EUR würde als neues Allzeithoch auch neues Kurspotenzial ergeben.
Aufgrund der Ängste wegen möglicher Zinserhöhungen ist Gold im freien Fall. Antizyklisch ergeben sich dadurch interessante Einstiegsmöglichkeiten bei Aktien von Goldproduzenten oder Explorationsunternehmen wie Triumph Gold. Nach Zahlen sehen wir bei Evotec interessante Einstiegschancen, ThyssenKrupp würden wir dagegen meiden.
Interessenskonflikt
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Lexikon:
- Künstliche Intelligenz – Die Automatisierung von intelligentem Verhalten und Maschinellen Lernen wird Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet.
- Software – Oberbegriff für unterschiedliche Arten von Programmen, die für den Betrieb von Computern notwendig sind.