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23.02.2021 | 04:50

wallstreet:online, Teamviewer, Hellofresh – Internet Boom 3.0, die Gewinnerliste!

  • Internet
Bildquelle: pixabay.com

Als der Dotcom-Boom zur Jahrtausendwende seinen Lauf nahm, kamen viele unausgereifte und chancenlose Geschäftsmodelle an den Markt. Im Laufe der Zeit etablierten sich daraus die Gewinner und lieferten ihren Proof of Concept. Funktionierende Modelle und mobile Anwendungen revolutionierten die Anwendungsebene – Internet wurde allgegenwärtig, nützlich und bot viele ergänzende Anwendungen für das tägliche Leben. Eine Auswahl von Unternehmen reitet nun die dritte Welle im Internet – die sogenannte Pandemie-Welle. Diese Geschäftsmodelle zeigen ihre Stärken vor allem in den Lebensbereichen, die nun im Vordergrund stehen: Remote Banking, Distant Working und Food Delivery. Wir schauen drei erfolgreichen Protagonisten in die Karten…

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DE000A2GS609 , DE000A2YN900 , DE000A161408

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Inhaltsverzeichnis:


    wallstreet:online – Die Plattform für den Börsianer

    Die wallstreet:online AG macht den nächsten Schritt. Durch die Verpflichtung von Matthias Hach als CEO liefert w:o das klare Bekenntnis zu Smartbroker, dem neuen Online-Broker der wallstreet-online-Gruppe. Mit Blick auf das Urgeschäft der w:o AG entwickelt man sich vom ehemaligen Börsendienstleister zum Bestandshalter und Brokerage-Anbieter. w:o Capital verwaltet seit Anfang Februar nun Vermögenswerte in Höhe von mehr als 5 Mrd. EUR. Manch Bank bekommt feuchte Augen über dieses Ergebnis, das w:o schon nach 2 Jahren vorlegen kann, einer normal aufgestellten Bank aber mindestens 10 Jahre hartes Marketing abverlangt.

    Mitte 2020 war es noch rund 1 Mrd. EUR an Kundengeld, nach Übernahme der Kunden der Volkswagenbank und des starken Wachstums bei der Marke fondsDISCOUNT gelang jetzt der Sprung über die 5 Mrd. EUR Hürde. Durch die Verpflichtung eines neuen Vorstands mit jahrelanger Vertriebserfahrung liegt der Schluss nahe, dass noch weitere Targets für die Bestandsmehrung im Auge sind. Voraussetzung ist natürlich neben einer einzigartigen Plattform auch eine funktionierende App, diese soll noch im Laufe des Jahres 2021 auf den Markt gebracht werden. Wer gerade die NEO-Broker-Kunden für sich gewinnen möchte, schafft das nur mit höchster technologischer Kompetenz. Man darf hier sehr gespannt sein, wie kreativ die neue Smartbroker Trading-App dann wirklich wird.

    Das Langfristziel ist schnell formuliert: Man will neben dem informationshungrigen Kunden nun auch die trading-affinen Kunden an sich binden. Dies bedeutet den Rundschluss zwischen Handels-Information und Abwicklung aus einer Hand. Genial wie wir meinen! Nach Kursen knapp unter 30 EUR konsolidiert die w:o-Aktie derzeit ein wenig Richtung 25 EUR. Wir raten zum langfristigen Bestandsauf – oder Ausbau, denn diese Story läuft mit einer Marktkapitalisierung von 390 Mio. EUR erst richtig an!

    Teamviewer – Remote-Software Spezialist wächst stark

    Im Windschatten des amerikanischen Kommunikationsplattform-Dienstleisters ZOOM wächst auch die deutsche Teamviewer AG deutlich. Das Unternehmen ist einer der Gewinner der Corona-Krise, denn die Göppinger profitieren von einer hohen Nachfrage nach Fernwartungs- und Homeoffice-Software. Die Aktie legte seit Mitte Februar vergangenen Jahres um fast 50 Prozent zu, mit dem Anstieg gehört die Aktie zu den größten Gewinnern im MDAX. Erstzeichner des Börsengangs können sich über ein Kursplus von fast 80% freuen.

    Neben dem Investor Permira und den aktuellen Investoren zählen auch Konzernchef Oliver Steil und Finanzvorstand Stefan Gaiser zu den Gewinnern des Börsengangs. Wegen des Erfolgs des Unternehmens am Kapitalmarkt bekamen sie für 2019 eine Vergütung von 41 bzw. 21 Mio. EUR - einen Großteil davon direkt vom Finanzinvestor Permira, der jetzt seinen Anteil an Teamviewer versilbert hat. Knapp eineinhalb Jahre nach dem Börsengang verkaufte Permira nun seinen Restbestand von 13,2 Millionen Stück oder knapp 7% der Anteile des Spezialisten für Fernwartungssoftware. Die Papiere wurden für 44,50 EUR je Aktie platziert, der Erlös für Permira beläuft sich auf knapp 600 Mio. EUR.

    Für die Teamviewer-Aktie wirkte der Ausstieg des Finanzinvestors wie ein Befreiungsschlag, kurz danach stieg der Wert auf rund 49 EUR. Auch die Platzierung eines Schuldscheindarlehens über 300 Mio. EUR inklusive einer Nachhaltigkeitskomponente schadete dem Kurs kaum. Die Trendanalyse bleibt hier klar long - es dürfte noch höher gehen!

    Hellofresh – Abovertrag gegen den Hunger

    Ein weiteres Geschäftsmodell schlägt mit dem andauernden Lockdown voll durch: Die konfigurierte Anlieferung von Lebensmitteln! HelloFresh ist ein seit 2011 bestehendes Unternehmen mit Sitz in Berlin. Man bietet sogenannte „Kochboxen“ für Verbraucher an: Pakete mit vorbereiteten Zutaten und einem Rezept, die im Abonnement erhältlich sind.

    Das trifft genau den Geschmack der Zuhause-Gemeinde. Kann man schon nicht Essen gehen, zaubert man sich die leckersten und trendigsten Gerichte der Koch-Künstler per Abo auf den Tisch. Auch ein Geschäftsmodell, dass durch die Nicht-Verfügbarkeit von Restaurants nun in völlig neue Dimensionen wächst – zugegeben kann da Hellofresh gar nicht so viel dafür – aber man war zumindest zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

    Dominik Richter baute das Unternehmen mit Hilfe der Samwer-Brüder auf und listete es mit 11,5 EUR an der Börse. Fahrt nahm die Aktie tatsächlich erst in 2020 auf, denn nach Ausbruch von Corona ging die Aktie von 18 auf 78 EUR. In Zahlen gesprochen liegt die Umsatzerwartung für 2021 bei 4,5-5,0 Mrd. EUR, der Gewinn soll etwa 290 Mio. EUR oder 1,65 EUR je Aktie betragen. Bei einer Marktkapitalisierung von 12,8 Mrd. EUR werden hier gut 2,7 Umsätze bezahlt und mit einem Wachstum von 30% per annum ist auch ein KGV von 40 vertretbar. An das Nasdaq wäre Hellofresh damit sicherlich ein Kauf.

    Wenn der Lockdown demnächst aufgehoben wird und letztlich die Restaurants wieder öffnen, wird auch den Hellofresh-Gewinnern klar werden, dass die Bäume hier nicht mehr in den Himmel wachsen. Da das Unternehmen zudem am 2. März seine 2020er-Zahlen liefert, kann eine Gewinnmitnahme davor die knapp 300%-Rendite seit März sichern.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.
    3. Börsengang – Der Hauptzweck eines Börsenganges ist die Eigenkapitalbeschaffung, häufig die größte Eigenkapitalaufnahme in der Unternehmensgeschichte.
    4. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.
    5. Software – Oberbegriff für unterschiedliche Arten von Programmen, die für den Betrieb von Computern notwendig sind.

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    • Aspermont
    • ProSiebenSat.1 Media
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    • Rohstoffe
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    • Digital
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    Seitdem sich mit Omikron ein mögliches Ende der Corona Pandemie abzeichnet, geraten viele Aktien von Unternehmen mit einem digitalen Geschäftsmodell unter Druck. Die Annahme, dass eine Rückkehr zum normalen Leben die Geschäfte im Online-Business einbrechen lassen wird, gilt aber noch längst nicht für alle Unternehmen. Als Investor muss man bei den Fundamentaldaten genauer hinschauen und sich mit den verschiedenen Geschäftsmodellen beschäftigen, um am Ende die richtige Entscheidung zu treffen. Wir analysieren heute drei Unternehmen, denen wir ein Aufwärtspotential zutrauen.

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    Wann kommt endlich der Rebound? Dies dürften sich in diesen Tagen viele Anleger fragen. Kleinere Erholungen werden zum Abverkauf genutzt und eine nachhaltig positive Entwicklung abgewürgt. Zahlreiche Aktien aus unterschiedlichsten Branchen haben in den vergangenen Tagen und Wochen deutlich verloren. DAX-Neuling HelloFresh hatte mit dem Ausblick für 2022 enttäuscht, doch erhält jetzt Rückendeckung von gleich zwei Analysten. BYD hat alleine gestern rund 5% an Wert verloren. Dabei hat der chinesische Autobauer ambitionierte Absatzziele für das kommende Jahr veröffentlicht. Auch Troilus Gold kann sich vom insgesamt schwachen Goldsektor nicht abkoppeln. Dabei ist der CEO optimistisch, beim anstehenden Ressourcenupdate positiv überraschen zu können. Alle drei Unternehmen könnten reif für einen Rebound sein, wenn die Börse mitspielt.

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