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10.09.2025 | 05:00

Deutsch-kanadische Rohstoff-Allianz: Graphano Energy, Volkswagen, Magna International

  • Graphit
  • E-Autos
Bildquelle: KI

Der 1. Februar 2025 war für viele Kanadier ein Schock. Damals verhängte US-Präsident Donald Trump Zölle gegen Kanada und wurde auch nicht müde, dem Land anzubieten, ein Bundesstaat der USA zu werden. Als Folge der Handelsbarrieren hat man in Kanada beschlossen, sich unabhängiger von den USA aufzustellen. Ein naheliegender Partner ist die EU. Schon 2021 haben beide Volkswirtschaften eine strategische Rohstoffpartnerschaft geschlossen. Welche Perspektiven es für gemeinsame Lieferketten bei Batterien für E-Autos gibt und welche Unternehmen davon profitieren könnten, erklären wir in diesem Artikel.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: Graphano Energy Ltd. | CA38867G2053 , MAGNA INTL INC. | CA5592224011 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039

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Inhaltsverzeichnis:


    Graphitmarkt dürfte jährlich um 8,4 % wachsen

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezeichnete Kanada als „perfect match“ für die EU. Man habe in Kanada einen ressourcenreichen und verlässlichen Partner gefunden, der die geopolitischen Interessen und Nachhaltigkeitsziele Europas teile. Vor allem in Batterien für E-Autos kommen viele verschiedene kritische Elemente zum Einsatz. Neben Seltenen Erden stecken in den Batterien auch Lithium oder Graphit. Wie die Experten von Precedence Research erwarten, dürfte der weltweite Graphitmarkt von 29,23 Mrd. USD 2024 auf 65,6 Mrd. USD im Jahr 2034 steigen. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von 8,4 %. Aktuell dominiert vor allem China mit einem Weltmarktanteil von knapp 80 % den Markt. Auf den Plätzen folgen Madagaskar und Mosambik. In Kanada ist die Mine Lac des Îles aktuell die einzige Produktionsstätte.

    Graphano Energy will Kanadas Graphitversorgung sichern

    In unmittelbarer Nähe von Lac des Îles, das vom Unternehmen Northern Graphite betrieben wird, bringt das aufstrebende Unternehmen Graphano Energy das Projekt Lac Aux Bouleaux voran. Mit dem Nachbarn Northern Graphite hat man sogar schon eine Vereinbarung getroffen, um die Graphit-Verarbeitungsanlage vor Ort gemeinsam nutzen zu können. Für Graphano Energy reduziert das im Falle einer möglichen Produktion die Kosten erheblich. Auch die regulatorischen Rahmenbedingungen in Québec, das Ausgaben für Exploration steuerlich stark begünstigt, sind für Graphano Energy positiv. Hohe Graphitgehalte über lange Strecken direkt unterhalb der Oberfläche, wie sie das Unternehmen zu Lac Aux Bouleaux meldete, versprechen auch auf dem freien Markt Erfolge. Das gilt umso mehr, als dass Graphit-Importe aus China in den USA inzwischen mit Zöllen in Höhe von satten 163 % belegt werden. Selbst wenn sich diese Konditionen nach und nach verändern, dürfte der Aufschlag für die chinesische Konkurrenz deutlich bleiben.

    Nordöstlich von Lac Aux Bouleaux und ebenfalls unweit eines Projekts von Northern Graphite gelegen befindet sich Graphanos Standard Mine Projekt. Auch hier überzeugen hochgradige Graphitvorkommen unmittelbar unterhalb der Oberfläche. Metallurgische Tests haben gezeigt, dass das Material beider Projekte den Anforderungen der Batterieindustrie genügen dürfte. Während der nächsten Monate will Graphano Energy eine Ressourcenschätzung vorlegen, weitere Bohrungen auf seinen Projekten vornehmen sowie ab 2026 eine Machbarkeitsstudie anfertigen. Eine Anfangsressource liegt bereits vor. Da die Batteriefertigung in Europa ebenfalls in den kommenden Jahren beginnen soll, passt der Zeitplan von Graphano Energy.

    Zulieferer Magna schlägt die Brücke nach Europa

    Auch in Kanada selbst entstehen mehrere Batteriefabriken, unter anderem ein Joint Venture von Volkswagen und PowerCo in Ontario. Eine zentrale Rolle in der Zusammenarbeit zwischen Kanada und der EU bei Batterien könnte der kanadische Autozulieferer Magna spielen. Magna liefert Autoherstellern umfassende Module, Komponenten und übernimmt ganze Fertigungsdienstleistungen. Für E-Autos entwickelt Magna beispielsweise Antriebsstränge, Batteriegehäuse oder Fahrassistenzsysteme. Traditionell ist Magna stark in Europa vertreten und fertigte über seine österreichische Tochter Magna Steyr unter anderem bereits für BMW oder Jaguar und unlängst den vollelektrischen Fisker Ocean. So breit aufgestellt, dürfte Magna auch einer der ersten Ansprechpartner sein, wenn es um neue Automobilwerke in Kanada geht.

    Investitionen in gemeinsame Lieferketten für Batterien sind alternativlos

    Egal ob Smallcaps wie Graphano Energy oder große Industrie-Unternehmen wie Magna oder Volkswagen – die neuen Realitäten erfordern ein noch engeres Zusammenrücken von Kanada und der EU. Auch wenn sich neue Projekte innerhalb der EU zuletzt alles andere als zügig entwickelt haben und vor allem deutsche Autobauer gegen die Konkurrenz aus China kämpfen, so ist doch klar, dass der Kampf gegen die chinesische Konkurrenz ohne Investitionen bereits heute verloren ist. Unternehmen wie Graphano Energy bringen alles mit, um am Anfang der neuen Lieferketten für die E-Auto-Industrie zu stehen. Die Marktkapitalisierung von weniger als 5 Mio. CAD unterstreicht zwar, dass sich das Unternehmen in einem frühen Stadium befindet, der Fahrplan bis zur Produktion ist aber bereits heute klar umrissen. Schon 2027 könnte Graphano Energy Graphit fördern. Abnehmer dürfte es bis dahin genug geben.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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