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08.02.2022 | 04:44

Meta Platforms, PayPal, Triumph Gold – Hier kommt der Turnaround richtig heftig!

  • Digitalisierung
  • Gold
Bildquelle: pixabay.com

Noch nie gab es in der Börsengeschichte mehrere Milliarden-Korrekturen bei Technologie-Unternehmen hintereinander, ohne dass die NASDAQ signifikant eingebrochen wäre. Nach der Halbierung von Netflix erwischt es nun zwei weitere Prunkstücke des NDX, nämlich die Meta Platforms (ex Facebook) und PayPal. Sie hatten letzte Woche nach Bekanntgabe ihrer Zahlen einen herben Ausverkauf von jeweils knapp 30% erleben dürfen. Insgesamt wurden hierbei Vermögenswerte von über 300 Mrd. USD eingeäschert. Peanuts würde ein ehemaliger Bankvorstand das wohl auch nicht mehr nennen, zumal die Lehman-Krise in 2008 wegen schiefliegenden Krediten über 400 Mrd. USD einen regelrechten Flächenbrand auslöste. Doch heute ist wohl alles anders. Wer kann nach diesem Ausverkauf bald wieder aufstehen?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: FACEBOOK INC.A DL-_000006 | US30303M1027 , PAYPAL HDGS INC.DL-_0001 | US70450Y1038 , TRIUMPH GOLD CORP. | CA8968121043

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Inhaltsverzeichnis:


    Christoph Möltgen, CIO, Berner SE
    "[...] Der Besuch eines Vertriebsmitarbeiters bei einem Kunden mit dem Ziel, möglichst viele Aufträge an Land zu ziehen, wird aber im direkten Face-to-Face-Vertrieb mehr und mehr an Bedeutung verlieren. [...]" Christoph Möltgen, CIO, Berner SE

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    Meta Platforms – Facebook & Co. erleben den Ausverkauf

    Nun ist die große Blase bei Meta Platforms geplatzt. Ganze 250 Mrd. USD Kurswert haben sich binnen 24 Stunden in Luft aufgelöst. Auslöser des Bebens war ein deutlich weniger als erwartetes Nutzerwachstum auf allen Social-Media-Kanälen des Konzerns. Die Zahl täglich aktiver Mitglieder sank binnen drei Monaten um rund eine Million, früher hatte sie immer zugelegt. Facebook verfehlte damit die Erwartungen der Experten, die von einem Anstieg auf 1,95 Milliarden täglich aktiven Nutzern ausgegangen waren.

    Facebook hat wohl auch ein Tiktok-Problem: Denn das (noch) weltgrößte Online-Netzwerk hat im vergangenen Quartal erstmals kaum neue Nutzer dazugewonnen. TikTok wächst immer stärker und begeistert vor allem die jüngere Generation. Facebook wird hingegen immer unattraktiver, weil auch für viele ältere Nutzer ein höheres Niveau beim Datenschutz erwartet wird. Der Messager-Dienst WhatsApp tut sich in diesem Umfeld schwer, neue Kunden hinzuzugewinnen.

    Gründer und Chef Mark Zuckerberg verwies auf die Konkurrenz durch die Video-App Tiktok. "Die Leute haben jede Menge Auswahl, wie sie ihre Zeit verbringen wollen - und Apps wie Tiktok wachsen sehr schnell", sagte er in einer Telefonkonferenz. Auch seine Plattform werde fortan noch stärker auf kurze Videos setzen, gab der 37-Jährige Web-Pionier die strategische Marschrichtung vor. Um die Relation richtig zu verstehen: Meta hat an einem Tag gut 5-mal mehr an Kurswert verloren, als der Rivale Snapchat zurzeit überhaupt auf die Börsenwaage bringt.

    Technisch wird es nun um die FB-Aktie spannend. Der langjährige Aufwärtstrend aus dem Jahr 2013 ist erst unter einem Niveau von rund 200 USD gefährdet. Analysten sehen Meta allerdings derzeit in einer schlechten Position für eine Aufholjagd in dem stark wachsenden Kurzvideo-Segment. Das aktuelle Umsatzwachstum wird so nur noch mit 3% taxiert. Es könnte daher sein, dass die Korrektur noch nicht beendet ist, allerdings sind die Erwartungen nun auch niedrig. Beobachten!

    Triumph Gold – Das Freegold Mountain-Projekt schreitet voran

    Steigende Zinsen beflügelt derzeit auch den Gold-Sektor. Der Widerstandsbereich von 1.820 USD nähert sich immer mehr, die hohe Inflation lässt Investitionen in werterhaltende Edelmetalle wieder sinnvoll erscheinen. Nun fehlt nur noch der technische Angriff auf die 1.860 USD-Marke, dann kann es mit den Spotpreisen sehr schnell nach oben gehen.

    Bei Triumph Gold haben wir keinen NASDAQ-Wert vor uns, aber ein sehr aussichtsreiches Gold-Investment. Der aus Kanada stammende Junior-Explorer hat sich auf einige Liegenschaften im Yukon-Territorium konzentriert. Das Vorzeigeprojekt Freegold Mountain, das sich zu 100% im Besitz des Unternehmens befindet, liegt im Kupfer-Gold-Gürtel der Dawson Range und beherbergt drei Mineralvorkommen namens Nucleus, Revenue und Tinta Hill.

    Mit einem Budget von 2,75 Mio. CAD laufen die Bohrungen seit Ende Juni 2021, bisher hat man über 20 Mineralisierungen identifizieren können. Die letzten Bohrmeldungen datieren von Dezember, bis dato wurden Goldäquivalente von 0,76 g/t über eine Länge von 106,5m nachgewiesen. Mit Anfang 2022 wartet man nun auf die Ergebnisse für die Lagerstätte Nucleus, der Verwerfungszone Big Creek South, der Zone Orbit und anderen regionalen Explorationsaktivitäten.

    Ein Garant für die Qualität der umliegenden Zonen liefert auch Newmont Mining, der größte Goldproduzent der Welt. Als wohlbekannter Aktionär von Triumph Gold betreibt Newmont in unmittelbarer Nachbarschaft sein Coffee-Creek-Projekt. Spannend wird es nun bei der Erforschung des neuen Grundstücks Big Creek, welches in 2021 zusätzlich erworben wurde und neben Gold auch industriell förderbares Kupfer beherbergen soll. Mit einem Kurs von 0,11 CAD beträgt die Marktkapitalisierung im Moment niedrige 15,5 Mio. CAD. Spekulativ kann man bei Triumph auf gute Bohrergebnisse setzen.

    PayPal Holdings – Weniger Wachstum führt zur Megaschlappe

    Im Gegensatz zur Google-Mutter Alphabet konnte PayPal die Aktionäre mit den Jahreszahlen 2021 nicht dazu bewegen ihr Investment aufzustocken. Im Gegenteil: Die Aktie erlebte mit einem Absturz von knapp 40 USD oder 27% ihre stärkste Eintages-Korrektur seit dem Listing an der NASDAQ. Ganze 50 Mrd. USD Marktkapitalisierung lösten sich in den letzten drei Handelstagen in Luft auf.

    Was wurde so negativ gesehen? Vor allem das Wachstum konnte die Anleger wenig überzeugen. Die Umsätze stiegen lediglich um 13% auf 6,9 Mrd. USD und damit deutlich weniger, als es Analysten im Vorfeld erwartet hatten. Auch dass die Gewinne um rund 50% auf 801 Mio. USD fallen würden, hatten so nur die wenigsten Anleger auf dem Schirm. Der Ausblick konnte ebenso nur wenig überzeugen.

    Neben den schlechten Fundamentaldaten riss der Kurs in einem Zug auch wichtige charttechnische Unterstützungen bei 160 und 140 USD. Die Psychologie ist damit stark belastet, denn der Kurs nähert sich in Windeseile dem Korrektur-Niveau von März 2020, als die Covid-Pandemie weltweit zum Börseneinbruch führte. Wegen der guten Entwicklung der Online-Geschäfte hatte sich PayPal in der Folgezeit mehr als verdoppeln können. Nun ist es wohl für viele Investoren auch an der Zeit gewesen, ordentlich Gewinne mitzunehmen.

    Unser Tipp: Beobachten sie den Wert genau und achten sie auf die verbleibenden Unterstützungen bei 125 und 100 USD. Sollte es hier nicht nach Unten durchbrechen, könnte man vorsichtig die ersten Rückkäufe tätigen. Bei einem Unterschreiten von 100 USD würden wir von PayPal abraten, dann wäre u. E. mittelfristig noch mehr Enttäuschung beim Wachstum zu erwarten.


    Die Börse hat sich an den Aussagen der großen Notenbanken orientiert und preist ein steigendes Zinsniveau ein. Das belastet vor allem die zinssensitiven Wachstumswerte an den Technologiebörsen wie z.B. die NASDAQ. Für Goldwerte könnte dieses Szenario aber den Turnaround aus der langen Konsolidierung bedeuten.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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