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28.06.2022 | 04:44

Jetzt nochmal Wasserstoff: NEL, Plug Power, dynaCERT – Aktien für die nächste Klima-Rallye

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Bildquelle: pixabay.com

Für die Greentech-Bewegung könnten die aktuellen Missstände nicht geeigneter sein. Alle Regierungen weltweit haben die gefährliche Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen in ihren Budgets zu spüren bekommen. Der nahende Winter auf der Nordhalbkugel lässt die Kraftwerksplaner zittern. Wasserstoff ist zumindest als Energielieferant in Sachen Fortbewegung ein probates Mittel, die Losbindung von Öl & Gas über die mittelfristige Zeitschiene zu unterstützen. Doch noch sind die Investitionen in neue H2-Technologien zu gering, als dass man derzeit von einer Alternative zu herkömmlichen Antriebssystemen reden kann. Wir blicken auf die Protagonisten der Wasserstoff-Technologien.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , DYNACERT INC. | CA26780A1084

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Inhaltsverzeichnis:


    Jim Payne, CEO, dynaCERT Inc.
    "[...] Wir haben mit unseren patentierten Wasserstoffprodukten Zertifizierungen und Zulassungen in einem Großteil der größten Märkte auf der gesamten Welt. [...]" Jim Payne, CEO, dynaCERT Inc.

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    Plug Power – Die Aussichten lassen positiv auf 2025 blicken

    Eine dekarbonisierte Mobilität wünschen sich Politiker rund um den Globus. Denn leider sind die bisherigen Ansätze in der E-Mobilität nicht geeignet, die Verbrenner gänzlich zu ersetzen. Auch muss überlegt werden, ob man sich eine weitere Effizienzstufe im Energieverbrauch überhaupt leisten möchte. Denn im Gegensatz zu den Verbrennern, muss der Strom für das E-Fahrzeug ja erst mal zu 100% grün erzeugt werden, damit von einer CO2-Einsparung gesprochen werden kann. Global gesprochen beträgt der alternative Anteil am Energiemix derzeit aber erst rund 25%, bei Öl & Gas sind es immer noch hohe 62%.

    Der US-Wasserstoff-Spezialist Plug Power gibt sich dennoch optimistisch, vorne in der Branche mitzuspielen So sollen die Umsätze des Konzerns bis 2025 auf über 3 Mrd. USD steigen. Dabei wird eine Bruttomarge von 30% erwartet, operativ sollen immerhin 17% Marge erzielbar sein. Bereits im laufenden Jahr 2022 möchte Plug Power den Breakeven nach Materialeinsatz schaffen. Rechnet man alle Aufwendungen insbesondere Forschung und Entwicklung mit in die Rechnung ein, sollte zumindest in 2024 ein positives EBIT ausweisbar sein.

    Der amtierende CEO Andy Marsh sieht sich in einer guten Position, die vorhandenen Budgets der Staaten entsprechend mit Innovationen rund um den Wasserstoff versorgen zu können. "Je schneller wir zu Erneuerbarer Energie und Wasserstoff wechseln, desto schneller werden Europa und die Welt unabhängiger sein", so Marsh mit Blick auf die steigenden Rohstoffpreise und die teils angespannten Lieferketten. Die Aktie hat im jüngsten NASDAQ-Ausverkauf nun mehrfach korrigiert und steht jetzt an der wichtigen 15 EUR-Marke. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis beträgt niedrigere 12, das stand im Wasserstoff-Hype von 2021 schon mal bei runden 40. So sieht es aus, wenn die Luft aus dem Ballon langsam entweicht. Das Tief vom Mai bei 12,33 EUR hat schon mal die charttechnische Qualität für einen Stop nach unten. Weiterhin hochspekulativ!

    dynaCERT – Demnächst auf der Messe „IAA Nutzfahrzeuge“ live zu sehen

    Wer die H2-Technologie bereits erfolgreich einsetzt, ist dynaCERT. Das Unternehmen hat sich als einer der technologischen Vorreiter sehr früh mit den Vorteilen der Wasserstoff-Technologie befasst und verfügt jetzt über einen Bekanntheitsgrad und Marktzugang in Nordamerika. Joe Biden hatte auf einer seiner letzten Ansprachen vor dem Kongress weitere Mittel für Greentech in Aussicht gestellt.

    Auch Kanada setzt auf die Netto-Null-Technologien. Für Projekte, die mindestens die zusätzliche Kohlenstoffproduktion auf Null setzen oder schlechtere Systeme substituieren, gibt es künftig zusätzliche Steuergutschriften in Höhe von 30%. Gefragt sind saubere Technologien für Verbrennungsvorgänge, Batteriespeicherung und grünem Wasserstoff. dynaCERT wartet bei der internationalen Zertifizierungsstelle VERA noch auf das Label für seine Technologie. Das VCS-VERA Programm ist das weltweit am meisten genutzte freiwillige Treibhausgas-Programm. Über 1.800 zertifizierte VCS-Projekte haben insgesamt mehr als 928 Millionen Tonnen Kohlenstoff- und andere THG-Emissionen reduziert oder aus der Atmosphäre entfernt.

    dynaCERT ist eines der Unternehmen, welches mit griffigen Lösungen für einen H2-induzierten Klimapakt bereitstehen kann. Wichtig ist hierbei auch die Investitionsbereitschaft des Privatsektors, das schafft neue Arbeitsplätze und dient als wichtige Konjunkturmaßnahme in der angehenden Krise. Auf der kommenden IAA für Nutzfahrzeuge im September ist die Bühne frei für eine breite Vorstellung der technischen Lösungen für den LKW-Bereich. Eine Zertifizierung sollte vorher noch erfolgen.

    Die DYA-Aktie bewegt sich aktuell zwischen 0,10 und 0,14 CAD, alle ausstehenden Warrants mit Bezugspreis 1,00 CAD sind jüngst verfallen. Voll verwässert ist die Marktkapitalisierung auf etwa 50 Mio. CAD gefallen, das entspricht der Bewertung vor dem H2-Hype im Jahr 2018. Nehmen sie die Aktie ruhig wieder auf die Watchlist. News von VERA könnten der Zündfunke sein.

    NEL ASA – Die Tochter Everfuel baut den ersten Hydrogen Hub

    Wenig Neues las man zuletzt vom norwegischen H2-Spazialisten Nel ASA. Nel ist auf öffentliche Aufträge angewiesen, damit der grüne Wasserstoff zum Blockbuster wird. Wie, wann und letztlich wo die größten Investitionen in neue Technologien erfolgen werden, ist in erster Linie von der finanziellen Leistungsfähigkeit der Staaten abhängig, denn das ganze Thema wird ähnlich der E-Mobilität nur mit großen Subventionen gelingen.

    Bei der Nel-Beteiligung Everfuel sieht es vom Orderflow hingegen recht ordentlich aus. Jetzt geht es mit dem Bau eines seit langem angekündigten "Hydrogen Hub" in Norwegen weiter voran, denn das Wasserstofftankstellen-Netzwerk hat endlich einen neuen Geldgeber gefunden. Everfuel und das Energieunternehmen Greenstat bekommen einen öffentlichen Zuschuss in Höhe von 148 Mio. NOK also rund 14,2 Mio. EUR vom Staatsunternehmen Enova. Die norwegische Regierung will die beiden Firmen bei der Entwicklung ihres Joint Venture, dem „Hydrogen Hub Agder“, unterstützen. Everfuel und Greenstat hatten den entsprechenden Kooperationsvertrag im Juli vergangenen Jahres unterzeichnet. Laut der veröffentlichten Mitteilung bestehen bereits einige Absichtserklärungen von Dritten, die den grünen Wasserstoff aus dem Hub beziehen wollen, sobald er bezugsfertig wird.

    Die Nel-Aktie schwankt sehr stark mit den Trends an der NASDAQ, weil sie zu den Wachstumstiteln zählt. Auch die Höhe der Zinsen spielt für die Refinanzierung der Projekte eine große Rolle. Die Aktie kämpft sich immer wieder nach oben, bleibt aber letztlich im Korridor 1,05 – 1,35 EUR. Wer dies positiv nutzen kann, hat gute Karten und entsprechende Nerven. Die nächsten Zahlen gibt es Anfang August. Bis dahin beobachten!


    Die Wasserstoff-Branche hat gute Chancen im internationalen Wettbewerb klimaneutraler Energieerzeugung. Die aktuellen Bewertungs-Zyklen sind aber noch nicht in eine ausreichend günstige Zone vorgestoßen, die Risiken bleiben also hoch. Die Kanadier dynaCERT warten auf den Stempel der Zertifizierungsstelle VERA.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.

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    Hitzerekorde, Überschwemmungen und Energienotstand. Im Sommer kommen alle Themen der Klimawende auf den Tisch. Seit Abschaltung der Kernkraftwerke fehlt es in Deutschland an einer grundlastfähigen Stromversorgung. Ausgeprägte Netzschwächen häufen sich, eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Wirtschaftsminister Habeck möchte so schnell wie möglich Gaskraftwerke bauen, die später mit Wasserstoff betrieben werden können. Nette Idee! Um vorhandene Löcher zu stopfen, kaufen die Berliner Wirtschaftsexperten derweil französischen Atomstrom zu. Den klimatechnischen Unterschied zwischen Hüben und Drüben kann wissenschaftlich niemand belegen, der deutsche Verbraucher bezahlt diesen Unsinn aber gerne über seine Stromrechnung. So funktioniert die EU-Energiepolitik. Die Ausgabenseite steigt also unaufhörlich, wir kümmern uns deshalb um einen höheren Einnahmenstrom. Im Folgenden einige Ideen für ihr Energie-Portfolio.

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    • Erneuerbare Energien
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    Im Wasserstoffbusiness setzen Länder staatliche Anreize, um diese innovative Technologie weiter zu fördern. So stellen z. B. die USA durch ihr Energieministerium rund 750 Mio. USD für 52 Projekte in 24 Bundesstaaten bereit. Das Ziel ist klar: sauberen Wasserstoff erschwinglich machen und darüber hinaus die internationale Führungsrolle in diesem Sektor gewinnen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat eine emissionsreduzierende Technologie entwickelt, um herkömmliche Dieselmotoren nachzurüsten und so emissionsfreier zu machen. Diese Brückentechnologie verbindet das Beste aus beiden Welten: die Effizienz von Dieselmotoren und die nachrüstbare und zuschaltbare CO2-reduzierende Antriebsform. Der Motor selbst bleibt in seiner Funktionsweise unberührt. Ein Grund für das schleppende Vorankommen von großen Wasserstoffprojekten ist die noch fehlende Infrastruktur. Hier kann sich Siemens Energy über einen Vorstoß freuen. In seiner Sparte Grid Technologies verzeichnen sie in Zukunft enormes Wachstum. Dass Subventionen nicht immer zum Vorteil sind, merkt Volkswagen in puncto Elektroautos. Das Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Und dann ist da noch eine Schadensersatzforderung in Millionenhöhe aus einem ganz anderen Bereich.

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