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28.04.2021 | 04:53

Orocobre, Goldseek Resources, First Majestic Silver – Fallende Zinsen und Inflationsängste als Boost für Rohstoffaktien

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Bildquelle: pixabay.com

Die Zinsen für 10jährige US-Staatsanleihen sind im April auf 1,56% gefallen, gleichzeitig kletterte die US-Inflation auf 2,6%, den höchsten Stand seit März 2018. Dies ist normalerweise die Zeit, in der Anleger ihr Heil in der Assetklasse Rohstoffe suchen. Gold, Silber und andere Edelmetalle wie Palladium oder Titan werden verstärkt nachgefragt. Aber auch seltene Metalle, wie bspw. Lithium oder Kobalt, erfahren durch die momentane Energiewende und die Umstellung auf Elektromobilität eine stark ansteigende Nachfrage. Im Folgenden zwei Wertpapiere, die jeder im Portfolio haben sollte und eines, welches man im Moment besser meiden sollte.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: CA38150J1066 , AU000000ORE0 , CA32076V1031

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Inhaltsverzeichnis:


    Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
    "[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG

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    Orocobre – Steigende Lithium-Preise und die Übernahme von Wettbewerber Galaxy katapultieren die Aktie auf 52-Wochen-Hoch

    Das australische Bergbauunternehmen Orocobre Limited mit Sitz in Brisbane ist spezialisiert auf die Gewinnung von Lithium. Dieses Metall wird hauptsächlich in der Produktion von Batterien, bzw. Akkumulatoren benötigt und ist damit ein wichtiger Rohstoff für die Elektromobilität. Wie im gesamten Rohstoffsektor kommt es auch bei der Lithiumproduktion zu gewissen Konsolidierungseffekten, da das Wettbewerbsumfeld recht hart sein kann, wenn keine kritische Größe erreicht wird. Aus diesem Grund hat Orocobre vor Kurzem eine Fusion mit einem seiner Hauptwettbewerber, Galaxy Resources beschlossen. Im Zuge dieses 4 Mrd. AUD Mergers wird einer der weltweiten Top-5 Lieferanten für Lithium mit einem Marktanteil von rund 13% entstehen. Der Merger mit Galaxy bot sich an, da beide Unternehmen in ähnlichen Jurisdiktionen unterwegs sind.

    So betreiben beide australische Unternehmen aktuell Großprojekte in Argentinien. Lithium wird vorwiegend aus Salzwasser (Brine) durch Verdunstung gewonnen aber auch aus Gesteinen. Das neue Unternehmen wird sowohl im Markt für Brine als auch für Gestein gut positioniert sein und über eine gemeinsame Produktionskapazität von rund 40.000t Lithiumkarbonat p.a. verfügen. Rechtlich wird der Merger durch eine Übernahme der Aktien von Galaxy durch Orocobre abgewickelt. Dabei erhalten Galaxy-Anteilseigner 0,569 Orocobre-Aktien für ein Galaxy-Papier. Den Kurs von Orocobre haben diese Meldungen beflügelt. Nach einem langen Abwärtstrend von Januar 2018 bis März 2020 konnte sich Aktie im Zuge der steigenden Nachfrage nach Lithium und angesichts steigender Preise langsam wieder nach oben arbeiten. Die Ankündigung der Fusion verpasste dem Papier nochmals einen Kick: seit Veröffentlichung der Pläne konnten die Anteilsscheine um mehr als 12% zulegen und sind nicht mehr weit von ihrem Allzeithoch vom Januar 2018 entfernt.

    Was bedeutet dies nun für Investoren? Lohnt es sich zu diesem Kurs noch einzusteigen? Wir sind der Meinung: Ja. Lithium spielt eine herausragende Rolle für die Erreichung von Klimaschutzzielen durch eine schnelle Energiewende. Alle bedeutenden Automobilunternehmen haben inzwischen angekündigt, den Verbrennungsmotor über kurz oder lang einzustellen. Damit wird die weltweite Lithiumnachfrage geradezu explodieren. Das wird dazu führen, dass der Markt sich weiter konsolidieren wird. Als eines der Schwergewichte in der Branche ist aber nicht unbedingt damit zu rechnen, dass Orocobre zu den Verlierern dieser Prozesse zählen wird. Langfristig orientierte Anleger sollten sich diese Aktie auf jeden Fall ins Depot legen.

    Goldseek Resources – Vielversprechender Newsflow

    Ein vielversprechender Newsfow bei Goldseek Resources: erst letzte Woche meldete der kleine kanadische Explorer vier neue Zielzonen in seinem gerade jüngst erworbenen Konzessionsgebiet Val-d’Or Nord identifiziert zu haben. Die Identifizierung erfolgte durch Untersuchungen u.a. von Bodenproben. Dabei konnten Goldgehalte von bis zu 1.747 PPB Au (Parts-per-billion Gold-Äquivalent) errechnet werden. Nach Aussage von CEO John Deluce plant das Unternehmen nach diesen ersten, vielversprechenden Ergebnissen, ab Sommer hier Bohrungen durchzuführen. Gestern meldete die Gesellschaft, man habe innerhalb des Horizon-Projekts eine fünfte Zielzone (Zielzone D) an der Südgrenze des Konzessionsgebiets ermittelt. Diese erstreckt sich teilweise bis zur Barrick Gold Liegenschaft Hemlo. Die Identifizierung basierte auf einer MMI-Messung, welche auf der Grundlage zweier magnetischer Anomalien erfolgte. Im Sommer sollen hier weitere Messungen durchgeführt werden.

    Die Gesellschaft ist ausschließlich In den Provinzen Ontario und Quebec tätig. Dort exploriert und erschließt Goldseek sechs Projekte. Das 2021er Explorationsprogramm ist komplett durchfinanziert. Für uns ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Einstieg gekommen. Das Unternehmen ist aktuell mit lediglich rund 7 Mio. CAD bewertet. Mit dem umfangreichen Newsflow, der demnächst anstehen dürfte, sollte auch die Nachfrage nach dem Papier stark anziehen.

    Goldseek, dessen Aktien seit dem 6. April auch in Frankfurt gehandelt werden, verfügt über ein attraktives Portfolio, was die benachbarten Goldproduzenten von Osisko, Barrick oder Wallbridge vielleicht irgendwann zu einer Übernahme veranlassen wird. Die Gesellschaft hat mehrere Pfeile im Köcher, um sich in den Geschichtsbüchern der Rohstoffgemeinde mit einer neuen großen Entdeckung zu verewigen.

    First Majestic Silver – Miese Zahlen sorgen für schlechte Stimmung

    Gar nicht gut läuft es aktuell bei First Majestic. Die am 31.3. präsentierte Reserven- und Ressourcenbilanz offenbarte einen Schwund der Silberreserven um satte 26%, die das Unternehmen bisher nicht durch neue Produktionsstätten ersetzt hat. Auch die Goldreserven gingen um rund 17% zurück. Dazu sank ebenfalls die Produktion: Silber um acht Prozent, Gold sogar um 26% gegenüber dem Vorjahresquartal.

    Das Unternehmen verfügt aktuell lediglich über drei Minenprojekte in Mexiko, die alle über theoretische Restlaufzeiten von unter sechs Jahren verfügen. Selbst die von First Majestic optimistisch zugrunde gelegten Preise für Silber rechtfertigen den Börsenwert des Unternehmens momentan nicht. Folgerichtig ist die Aktie in eine Seitwärtsbewegung übergegangen. Solange das Unternehmen keine überzeugende Strategie aufzeigt, wie die schwindenden Ressourcen ersetzt werden können, sollten Anleger das Papier meiden.


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    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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    Kommentar von Stefan Feulner vom 22.04.2024 | 05:10

    Nach Gold und Silber: Nickel auf dem Sprung! Kinross Gold, Power Nickel, Royal Gold

    • Gold
    • Silber
    • Kupfer
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    Die geopolitischen Unsicherheiten mit der Eskalation zwischen dem Iran und Israel verhalfen den Edelmetallen zu weiteren Kursschüben. So konnte sich Gold trotz technischer Überkauftheit nahe der Marke von 2.400 USD je Unze behaupten, Silber schloss die Woche mit einem erneuten Plus von rund 3 % ab. Im Schatten dessen schieben sich Industriemetalle nach einem schwachen Gesamtjahr 2023 weiter in den Mittelpunkt. Neben Kupfer konnte der für viele kohlenstoffarme Technologien wichtige Rohstoff Nickel in den vergangenen Monaten einen tragfähigen Boden bilden.

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    Krieg in Nahost und der explosive Rohstoff-Zyklus: Rheinmetall, Renk, Globex Mining und Varta im Fokus!

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    Das ging jetzt aber schnell. Gerade mal eine Woche ist es her, als der Iran einen nächtlichen Angriff auf Israel durchführte. Danach folgten ein paar Tage Bedenkzeit, einige Telefonate mit Washington und der UNO und dann wird am vergangenen Freitag ein israelischer Gegenschlag gemeldet. So richtig klar sind die Agentur-News zwar noch nicht, die Börsen nehmen die aktuelle Unsicherheit aber zum Anlass, endlich mal Luft abzulassen aus dem aufgeblähten System. Denn auch die Notenbanken rudern in den erhofften Zinssenkungen erst mal zurück, zu hoch ist die aktuelle Teuerung und auch die negativen Signale aus der Wirtschaft sind noch nicht überbordend. Summa summarum können sich Rüstungswerte gut behaupten und bei den Rohstoffen beginnt ein neuer Aufwärts-Zyklus. Lang hatte es gedauert, nun braucht es die richtigen Titel im Depot.

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    Achtung Nvidia! Der Turnaround Check für Nel ASA, Saturn Oil + Gas, Lufthansa und TUI

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    • Energiewende

    Es sieht nach einer Gipfelbildung in der Künstlichen Intelligenz aus. Die prominenteste Aktie ist hier Nvidia. Mit einer fulminanten Rally konnte der Wert in nur 6 Monaten über 100 % zulegen. Doch nun stottert der Kurs, es gibt seit Tagen keine neuen Höchstkurse mehr. Obere Umkehr auch bei den Charts von TUI und Lufthansa. Die jüngsten Tarifverhandlungen haben das Kostenkorsett arg eng geschnürt. Auch ist durch die vielen Streiks einiges an Umsatzvolumen verloren gegangen. Und nun auch noch die aufflammende Nahostkrise, die die gesamte Region für Urlauber zum Risiko macht. Der Anstieg der Ölpreise lässt allerdings Ölfirmen wieder aufleben. Hier eine Liste interessanter Investments.

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