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22.02.2022 | 05:30

Bei Nel Asa verkauft der Chef: Plug Power und dynaCERT mit Neuigkeiten

  • Energiewende
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Bildquelle: pixabay.com

Im aktuellen Börsenumfeld haben es Wachstumsaktien schwer. Ukraine-Krise, steigende Zinsen und hohe Inflation führen dazu, dass Anleger Value-Aktien bevorzugen. Auch die lange gefeierten Profiteure der Energiewende sind deutlich unter die Räder gekommen. Doch an den langfristig positiven Perspektiven für die Branche hat sich nichts geändert. Daher lohnt sich ein regelmäßiger Blick auf diese Aktie. Heute schauen wir uns Nel Asa, Plug Power und dynaCERT an. Bei dynaCERT läuft die Korrektur schon seit einem Jahr und ein Wechsel im Management kann für neue Impulse sorgen. Bei Nel verkauft der scheidende CEO in großen Stil-Aktien und sorgt damit erneut für Anlegerfrust. Plug Power hingegen zeigt Stärke und expandiert durch eine Übernahme und Partnerschaften in einen spannenden Bereich.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: DYNACERT INC. | CA26780A1084 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

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Inhaltsverzeichnis:


    James Tansey, CEO, Klimat X Developments Inc.
    "[...] Ein Beispiel ist etwa unser Geschäft mit Kokoswasser, das sich in Guyana optimal mit dem Schutz und der Aufforstung von Wäldern kombinieren lässt. Auf diese Weise generieren wir zusätzliche Einkommensströme und haben zudem einen positiven Einfluss vor Ort, weil wir beispielsweise Arbeitsplätze schaffen. [...]" James Tansey, CEO, Klimat X Developments Inc.

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    dynaCERT: Wann gelingt die Kommerzialisierung?

    Bei dynaCERT hat die Korrektur bereits vor gut einem Jahr eingesetzt. In dieser Zeit hat die Aktie kräftig verloren und ist von über 0,80 EUR auf 0,12 EUR abgerutscht. Inzwischen wird das kanadische Unternehmen nur noch mit rund 50 Mio. EUR bewertet. Durchaus attraktiv für ein Unternehmen, das mit seiner Technologie klar vom Thema CO2-Reduzierung und -Zertifizierung profitiert. Allerdings muss endlich der Durchbruch bei der Kommerzialisierung gelingen. Dafür könnte es jetzt Schwung durch Veränderungen im Management geben. In den vergangenen Monaten sind der COO und zwei Mitglieder des Verwaltungsrats von Bord gegangen. Es tut sich also etwas. Zuvor hatte das Unternehmen durchaus Fortschritte gemacht, neue Aufträge gewonnen und Partnerschaften geknüpft. Unter anderem hatte Sofina Foods über den Partner KarbonKleen Inc weitere 16 HydraGEN-Einheiten von dynaCERT bestellt, um mit Hilfe der patentierten Technologie die Effizienz von Dieselmotoren zu verbessern und deren Schadstoffausstoß zu verringern. Um die CO2-Einsparungen offiziell zu messen und für die zuständige Umweltbehörde zu dokumentieren, liefert dynaCERT die passende Telematik-Software HydraLytica gleich mit.

    Die intelligente Software HydraLytica zeichnet den Verbrauch von Fahrzeugen auf und analysiert ihn. Nutzer können beispielsweise Fuhrparkunternehmen sein. Sie dokumentieren damit das eingesparte CO2, können es in entsprechende Zertifikate umwandeln und verkaufen. Dass sich damit gut verdienen läßt, zeigt E-Auto-Pionier Tesla seit Jahren. Aufgrund der weltweit festgelegten CO2-Reduktionsziele wird sich der Zertifikate-Markt voraussichtlich zum Milliarden-Markt entwickeln. Dies bietet dynaCERT riesiges Potenzial, doch muss das Unternehmen endlich liefern.

    Plug Power: Durch Übernahme Kosten reduzieren

    Notierte die Aktie von Plug Power Ende November 2021 noch bei 39 EUR, sind es inzwischen nur noch 20 EUR – vom Allzeit-Hoch bei 60 EUR ist schon lange nicht mehr die Rede. Doch operativ gibt der Wasserstoff-Spezialist weiter Gas. Wie jüngst mitgeteilt, wollen die Amerikaner in den spannenden Bereich der Verflüssigung von Wasserstoff expandieren. Eine spannende Technologie, um den Transport von Wasserstoff zu erleichtern und die Kosten zu reduzieren. Daher übernimmt Plug Power das Unternehmen Joule Processing. Als Kaufpreis werden sofort 30 Mio. USD fällig. Je nach Gewinnentwicklung kann sich der Preis noch um 130 Mio. USD erhöhen. Damit holt man sich scheinbar wichtige Technologie ins Haus, denn Plug Power erwartet, dass sich durch die Akquisition die eigenen Investitionen in den kommenden vier Jahren um rund 200 Mio. USD reduzieren lassen könnten. Joule verfüge über eine bewährte kryogene Prozesstechnologie für die Gasverarbeitungsindustrie. Mit dieser ließe sich auch Wasserstoff verflüssigen und dies potenziell zu 25% niedrigeren Kosten. Neben dieser Übernahme hat Plug Power zwei neue Partnerschaften mit Atlas Copco und Fives vereinbart. Zusammen sollen Wasserstoffverflüssigungsanlagen entwickelt werden.

    Nel Asa: Der Chef geht von Bord und verkauft Aktien

    Bei Nel Asa ist von Aufbruchsstimmung derzeit keine Spur. Zunächst hatten die Norweger mit Quartalszahlen enttäuscht. Der Umsatz konnte lediglich um 8% auf 24,5 Mio. EUR zulegen. Gleichzeitig stieg der EBITDA-Verlust um 75% auf -16,6 Mio. EUR. Der Nettoverlust lag mit -26,6 Mio. EUR sogar über dem Umsatz. Zumindest meldete Nel einen sehr soliden Cashbestand von 269 Mio. EUR. Der um 43% auf 41,3 Mio. EUR gestiegene Auftragseingang konnte die Enttäuschung über die schwache operative Entwicklung nicht entschärfen. Und jetzt verkauft auch noch der scheidende CEO. Ende Juni 2022 wird Jon André Løkke seinen Posten räumen. Mit Håkon Volldal steht bereits sein Nachfolger fest. Inzwischen ist bekannt geworden, dass Løkke eine Million Nel-Aktien im Wert von rund 1,3 Mio. EUR verkauft hat. Dies war die Hälfte seines Bestands an Nel-Aktien. Gestern verlor die Nel-Aktie über 6% an Wert und sank auf unter 1,20 EUR.


    Wachstumsaktien haben es derzeit schwer. Doch Unternehmen wie Plug Power investieren weiterhin in die Zukunft. dynaCERT hat bereits in eine spannende Technologie investiert und muss endlich den Durchbruch bei der Kommerzialisierung schaffen. Bei Nel müssen Anleger zunächst die schwachen Quartalszahlen und die Verkäufe des scheidenden CEOs verdauen.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.
    3. Software – Oberbegriff für unterschiedliche Arten von Programmen, die für den Betrieb von Computern notwendig sind.

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    • Energiewende
    • Klimaschutz
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    Hitzerekorde, Überschwemmungen und Energienotstand. Im Sommer kommen alle Themen der Klimawende auf den Tisch. Seit Abschaltung der Kernkraftwerke fehlt es in Deutschland an einer grundlastfähigen Stromversorgung. Ausgeprägte Netzschwächen häufen sich, eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Wirtschaftsminister Habeck möchte so schnell wie möglich Gaskraftwerke bauen, die später mit Wasserstoff betrieben werden können. Nette Idee! Um vorhandene Löcher zu stopfen, kaufen die Berliner Wirtschaftsexperten derweil französischen Atomstrom zu. Den klimatechnischen Unterschied zwischen Hüben und Drüben kann wissenschaftlich niemand belegen, der deutsche Verbraucher bezahlt diesen Unsinn aber gerne über seine Stromrechnung. So funktioniert die EU-Energiepolitik. Die Ausgabenseite steigt also unaufhörlich, wir kümmern uns deshalb um einen höheren Einnahmenstrom. Im Folgenden einige Ideen für ihr Energie-Portfolio.

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    • Nutzfahrzeuge
    • Wasserstoff Tankstelle
    • grüner Wasserstoff
    • Van
    • Brennstoffzelle

    Mit dem Ziel, umweltfreundlichere Technologien zu fördern und gesetzliche Auflagen zu erfüllen, stehen Logistikunternehmen vor der Entscheidung zwischen Elektro- und Wasserstoffantrieben für die Zukunft. Viele Länder haben strenge Emissionsvorschriften eingeführt, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Nutzung fossiler Brennstoffe zu minimieren. Während Elektroantriebe durch hohe Energieeffizienz und geringe Betriebskosten überzeugen, punkten Wasserstoffantriebe mit schneller Betankung und großer Reichweite. Wir haben uns drei Unternehmen herausgesucht, die zum Teil unterschiedliche Ansätze verfolgen und blicken auf deren aktuelle Situation.

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    Kommentar von Juliane Zielonka vom 11.07.2024 | 05:55

    dynaCERT, Volkswagen, Siemens Energy - Wachstumstreiber erneuerbare Energien, wer führt?

    • Erneuerbare Energien
    • Emissionen
    • Mobilität
    • Netzausbau
    • Wasserstoff

    Im Wasserstoffbusiness setzen Länder staatliche Anreize, um diese innovative Technologie weiter zu fördern. So stellen z. B. die USA durch ihr Energieministerium rund 750 Mio. USD für 52 Projekte in 24 Bundesstaaten bereit. Das Ziel ist klar: sauberen Wasserstoff erschwinglich machen und darüber hinaus die internationale Führungsrolle in diesem Sektor gewinnen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat eine emissionsreduzierende Technologie entwickelt, um herkömmliche Dieselmotoren nachzurüsten und so emissionsfreier zu machen. Diese Brückentechnologie verbindet das Beste aus beiden Welten: die Effizienz von Dieselmotoren und die nachrüstbare und zuschaltbare CO2-reduzierende Antriebsform. Der Motor selbst bleibt in seiner Funktionsweise unberührt. Ein Grund für das schleppende Vorankommen von großen Wasserstoffprojekten ist die noch fehlende Infrastruktur. Hier kann sich Siemens Energy über einen Vorstoß freuen. In seiner Sparte Grid Technologies verzeichnen sie in Zukunft enormes Wachstum. Dass Subventionen nicht immer zum Vorteil sind, merkt Volkswagen in puncto Elektroautos. Das Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Und dann ist da noch eine Schadensersatzforderung in Millionenhöhe aus einem ganz anderen Bereich.

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