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04.05.2022 | 05:58

Phoenix Copper, Glencore, Rheinmetall – Hohe Nachfrage ist intakt

  • Kupfer
  • Rohstoffe
  • Investments
Bildquelle: pixabay.com

Das World Bureau of Metal Statistics (WBMS) gab in seinem jüngsten Bericht einen interessanten Einblick hinsichtlich der Rahmenbedingungen der Metallmärkte zu Beginn des Jahres. Demnach besteht für Kupfer – genauso wie für Blei und Nickel – weiterhin ein weltweiter Nachfrageüberhang. Allein in den ersten beiden Monaten betrug das Defizit bereits 83.000t Kupfer, nach 476.000t im Gesamtjahr 2021. Demgegenüber stieg die Minenproduktion im Januar und Februar lediglich um 2,8%. Aber auch Kohle und Rüstungsgüter sind aktuell weltweit gefragt.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: PHOENIX COPPER LTD. | VGG7060R1139 , GLENCORE PLC DL -_01 | JE00B4T3BW64 , RHEINMETALL AG | DE0007030009

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Inhaltsverzeichnis:


    Phoenix Copper – CEO und Analysten sind optimistisch

    Ryan McDermott, CEO des angehenden Kupferproduzenten Phoenix Copper, beschrieb jüngst im Rahmen eines Interviews die Perspektiven seiner Gesellschaft. Das Unternehmen konzentriert sich auf das Empire Open Pit-Tagebauprojekt (Kupferoxid) im Bergbaurevier Alder Creek im US-Bundesstaat Idaho.

    Wichtige Meilensteine stehen an: Phoenix Copper erwartet in den nächsten Monaten die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie, um spätestens in der ersten Jahreshälfte 2023 die Produktion zu starten. Eine Reihe von Genehmigungen steht noch aus. Deren Erteilung ist aufgrund eines ungewöhnlichen Abbauverfahrens (Haufenlaugung) mit einer umfangreicheren Prüfung von Umwelteinflüssen verknüpft.

    Bei der Haufenlaugung wird stark verdünnte Schwefelsäure in die Mine eingebracht, welche das Kupfer aus dem Gestein ausspült. Die Lösung muss dann wiederum an die Oberfläche gepumpt werden, um aus ihr das Kupfer zu extrahieren. Die erweiterte Umweltprüfung muss nun klären, ob es gelingt, die Schwefelsäure vollständig aufzufangen, um eine Kontamination des Grund- oder Oberflächenwassers zu verhindern. Unternehmenslenker McDermott zeigte sich jedoch sehr zuversichtlich. Untersuchungen des Bodens hätten ergeben, dass sich durch seine Beschaffenheit die Schwefelsäure gut auffangen ließe. Damit sei die Produktion sogar umweltverträglicher als herkömmliche Verfahren, deshalb rechne er nicht mit Verzögerungen im Genehmigungsverfahren.

    Neben dem Empire-Projekt verfügt die Gesellschaft über die historischen Minen Horseshoe, White Knob und Blue Bird, die alle in der Vergangenheit Kupfer, Gold, Silber, Zink, Blei und Wolfram aus Untertageminen produzierten. Eine neue Entdeckung bei Red Star, 330m nordwestlich der Empire Mine, zeigte hochgradiges Silber- und Blei-Sulfiderz. Um diese Vorkommen besser einschätzen zu können, kündigte Phoenix Copper noch für das laufende Jahr ein Bohrprogramm über 3.000m an.

    Aktuell ist die Gesellschaft an der Heimatbörse London mit umgerechnet 73 Mio. EUR bewertet. Zudem werden die Anteilsscheine in den USA (OTCQX) und in Frankfurt gehandelt. Die Bewertung reflektiert hingegen die anstehenden Erlösströme nicht. Laut Analystenschätzungen wird die Gesellschaft 2023 einen Umsatz in Höhe von rund 45 Mio. USD erzielen. Die Analysten von SISM Research halten die Anteilsscheine für deutlich unterbewertet.

    Glencore – Mehr Kohle

    Der weltgrößte Rohstoffhändler Glencore muss aktuell Kritik einstecken. Entgegen der kommunizierten Konzernstrategie, die Kohleförderung sukzessive zurückzufahren, erlebte gerade dieser Bereich im letzten Quartal eine Output-Steigerung von 16%. Die Aktionäre taten ihren Unmut auf der Hauptversammlung kund und erteilten dem Klimabericht lediglich eine Zustimmung von 76%, nach mehr als 94% im Vorjahr.

    Das Unternehmen weitete die Produktion auch im Bereich Nickel substanziell aus (+22%). Die Produktion des ebenfalls gesuchten Metalls Blei ging hingegen um 15% zurück. Einen deutlichen Sprung nach vorn machte mit +43% die Kobalt-Produktion. Dazu passt der vor Kurzem angekündigte mehrjährige Liefervertrag mit GM, nachdem bereits im vergangenen Jahr ein Liefervertrag mit dem Batteriehersteller Britishvolt unterzeichnet werden konnte. Im Gegensatz dazu soll das Kobalt für GM aber nicht aus dem Kongo, sondern aus Minen in Australien kommen.

    Bezüglich der Aussichten für das Gesamtjahr zeigte sich der Konzern zuversichtlich. Obwohl das erste Quartal durch angespannte Marktbedingungen gekennzeichnet gewesen sei, dürfte im Gesamtjahr der obere Rand der langfristig bereinigten EBIT-Prognose von 3,2 Mrd. USD deutlich übertroffen werden, so die Mitteilung der Konzernführung. Analysten sehen im Durchschnitt ein Kurspotenzial von rund 20%.

    Rheinmetall – Auftragsboom und Übergewinnsteuer?

    Angesichts der aktuellen Konflikte in der Welt, insbesondere in der Ukraine, verzeichnet das Düsseldorfer Rüstungsunternehmen seit Monaten einen Auftragsboom. Auch das von der Bundesregierung angestrebte Sondervermögen für die Modernisierung der Bundeswehr in Höhe von 100 Mrd. EUR dürfte in den nächsten Jahren für volle Auftragsbücher sorgen.

    Da verwundert die seit Anfang des Jahres einsetzende Kursrallye nicht. Allerdings sehen einige Analysten das Ende der Fahnenstange langsam erreicht. So verdoppelte Oddo BHF zwar in seinem letzten Update das Kursziel auf 237 EUR, strich aber angesichts des aktuellen Kursniveaus seine Kaufempfehlung.

    Für zusätzliche Verunsicherung sorgt bei Aktionären die leise einsetzende Debatte über eine Übergewinnsteuer für Unternehmen, die überproportional von Kriegsgeschehen in der Ukraine profitieren, wie etwa Rüstungs- oder Mineralölkonzerne. Zwar erteilte die Bundesregierung einer solchen Steuer in einer ersten Stellungnahme eine Absage, aber wer weiß…


    Rüstung ist das Thema der Stunde. Es ist jedoch gut möglich, dass Rheinmetall sein Kurspotenzial bereits ausgeschöpft hat. Besser sieht es da bei Rohstoffunternehmen aus. Die jüngsten Kursrücksetzer bei Glencore bieten Chancen. Am interessantesten ist für uns jedoch Phoenix Copper. Das Unternehmen wird im nächsten Jahr die Kupferproduktion aufnehmen. Mit Fortschritten bei den Genehmigungsverfahren sollten Visibilität und Unternehmensbewertung steigen.


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    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

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