14.10.2025 | 06:00
Warum die RENK Group Antimony Resources genauso braucht wie der größte US-Rüstungsproduzent RTX
Die globale Verteidigungsindustrie steht vor einer fundamentalen Versorgungskrise. Antimon, ein kaum beachtetes Metall, unverzichtbar für Hochleistungselektronik, munitionsfestige Legierungen und feuerresistente Antriebstechnik, wird zum strategischen Schlüsselfaktor. Denn die Preise explodieren und es kommt zu massiven Lieferengpässen. Dieser Engpass trifft Rüstungsgiganten und Zulieferer ins Mark und zwingt sie zu einem radikalen Umdenken in ihrer Beschaffungsstrategie. Wir sehen uns heute die aktuelle Situation der RENK Group, des Explorers Antimony Resources und des größten US Rüstungskonzerns RTX an.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
RENK Group AG | DE000RENK730 , ANTIMONY RESOURCES CORP | CA0369271014 , RTX CORPORATION | US75513E1010
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Inhaltsverzeichnis:

"[...] Im Sommer planen wir ein Bohrprogramm zur weiteren Aufwertung und Vergrößerung unserer Lagerstätte. [...]" Craig Taylor, CEO, Defense Metals Corp.
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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RENK Group – profitiert vom globalen Sicherheitsbedarf
Der deutsche Antriebsspezialist RENK erlebt eine beeindruckende Konjunktur. Getrieben von steigenden Verteidigungsbudgets, insbesondere in NATO-Staaten, legt das Unternehmen eine Rekordzahl nach der anderen vor. Im 1. Halbjahr schnellte der Auftragseingang um 47 % auf 921 Mio. EUR hoch, was einen Rekordbestand von 5,9 Mrd. EUR schuf. Umsatz und operativer Gewinn zogen ebenfalls kräftig an. Hauptverantwortlich für diese Ergebnisse sind die Hochleistungsgetriebe für Panzer und Marineschiffe, die extreme Belastungen aushalten müssen. Dabei spielen spezielle Legierungen eine Rolle. Antimon ist für RENK jedoch nur ein Nebenmaterial im Gesamtkontext der Rüstungsproduktion.
Aktuell zeigt sich das Unternehmen nicht nur auf der operativen Seite sehr agil. Kürzlich wurde am Stammstandort Augsburg ein neues, modulares Produktionskonzept eingeweiht. Dieses „Baukastensystem“ erlaubt eine flexiblere und effizientere Montage von Getrieben und soll die Kapazitäten deutlich steigern. Parallel präsentierte RENK auf der Fachmesse DSEI in London mit dem HSWL 076 ein neu entwickeltes Getriebe für leichte Kettenfahrzeuge, das bereits auf zukünftige Hybrid- und Digitalfunktionen vorbereitet ist. Diese Initiativen unterstreichen den Fokus, die starke Nachfrage auch produktionstechnisch zu bedienen.
Die Analysten blicken erwartungsgemäß auf RENK. Die Einschätzungen fallen überwiegend positiv aus, auch wenn es unterschiedliche Bewertungen gibt. Institute wie Jefferies und Berenberg sehen weiteres Potenzial und empfehlen zum Kauf, während andere wie Goldman Sachs zur Vorsicht raten. Das durchschnittliche Kursziel liegt derzeit bei rund 78 EUR. Die langfristigen Gewinnprognosen sind robust und reflektieren die Erwartung, dass RENK vom strukturellen Verteidigungsboom nachhaltig profitieren wird. Viele Beobachter sehen kurzfristige Kursschwankungen eher als Einstiegsgelegenheit denn als Warnsignal. Derzeit kostet eine Aktie 74,43 EUR.
Antimony Resources - Bohrerfolge und ein strategisches Fenster
Bei Antimony Resources auf dem Bald Hill-Projekt in Kanada läuft die zweite Bohrphase. Geplant sind mindestens 6.000 m, nachdem die erste Kampagne mit 3.150 m in 16 Löchern überzeugte. In 75 % der Bohrlöcher stieß man auf hohe Antimongehalte, darunter 14,91 % Antimon über 3,0 m. Die Hauptzone wurde so um über 100 m nach Süden und bis in 400 m Tiefe erweitert. Das aktuelle Programm zielt darauf ab, diese Erfolge nach Norden, Süden und in die Tiefe fortzuführen sowie durch Infill-Bohrungen die nötige Datendichte für eine erste Ressourcenschätzung Anfang 2026 zu schaffen. Die konsistent hohen Gehalte deuten auf ein robustes und wirtschaftlich interessantes Mineralisierungssystem hin.
Das Timing könnte kaum besser sein. Chinas Exportbeschränkungen für strategische Metalle haben den globalen Antimonmarkt unter Druck gesetzt. Das Land dominiert die Lieferkette, was westliche Industrien, die auf Antimon für Flammschutzmittel, Verteidigungsprodukte und Elektronik angewiesen sind, in Zugzwang bringt. Diese geopolitischen Entwicklungen eröffnen Projekten in stabilen Jurisdiktionen wie Kanada ein strategisches Fenster. Antimony Resources positioniert sich genau zum richtigen Zeitpunkt als potenzieller neuer Lieferant. Die Abhängigkeit von chinesischen Exporten wird so zu einem direkten Treiber für den Projektwert.
Für Investoren verdichtet sich das Bild. Die fortlaufenden Bohrerfolge untermauern das geologische Potenzial von Bald Hill. Parallel dazu treiben die chinesischen Restriktionen die langfristigen Preiserwartungen für Antimon nach oben. Die Kombination aus einem wachsenden Lagerstättenmodell und einem sich verknappenden globalen Markt schafft eine seltene Konstellation. Die geplante Ressourcenschätzung im nächsten Jahr könnte den nächsten bedeutenden Werttreiber darstellen. Alles deutet darauf hin, dass Antimony Resources dabei ist, sich von einem reinen Explorationsunternehmen zu einem strategischen Zulieferer für westliche Industrien zu entwickeln. Für Frühinvestoren ist das eine äußerst vielversprechende Perspektive. Für die Aktie ging es seit Mai von 0,08 CAD bis auf 0,30 CAD nach oben. Nach der Konsolidierung zieht die Aktie jetzt wieder an und notiert aktuell bei 0,28 CAD.
RTX - im Fadenkreuz der globalen Rüstungsnachfrage
Ende September machte das US-Verteidigungsministerium mit der Forderung nach einer drastischen Beschleunigung der Raketenproduktion Schlagzeilen. In dieser Dynamik spielt RTX eine Schlüsselrolle, deren Systeme auf kritische Rohstoffe wie Antimon angewiesen sind. Dieses Metall ist unverzichtbar, um Blei in Munition zu härten und flammhemmende Materialien für Militärfahrzeuge herzustellen. Da China, der weltgrößte Produzent, seine Exporte beschränkt, wird eine sichere Lieferkette für RTX zur strategischen Notwendigkeit, um die ambitionierten Produktionsziele des Pentagons zu erfüllen.
Die Auftragslage spricht eine klare Sprache. Kürzlich sicherte sich RTX einen prestigeträchtigen Deal, um die moderne SPY-6-Radartechnik für 8 deutsche Fregatten zu liefern. Noch bedeutender ist ein US-Auftrag über rund 5 Mrd. USD für das Coyote-System zur Drohnenabwehr. Diese Großaufträge unterstreichen die globale Nachfrage nach RTX-Technologien und zeigen, wie das Unternehmen von den gesteigerten Verteidigungsbudgets in Europa und den USA profitiert. Die Bestellungen bieten langfristige Planungssicherheit.
Zusammen mit Partnern wie Anduril treibt RTX die Fertigungstechnik voran, um die Produktion hochzufahren. Der jüngste Rekord-Auftragsbestand von 236 Mrd. USD, aufgeteilt in zivile und militärische Bereiche, macht das Unternehmen robust. Auch wenn Zölle die Margen kurzzeitig belasten, positioniert die breite Aufstellung entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von Triebwerken bis zu Raketenabwehr, RTX ideal, um von den anhaltenden globalen Sicherheitsinvestitionen zu profitieren, unabhängig von konjunkturellen Schwankungen. Am 21. Oktober werden die Zahlen zum 3. Quartal erwartet. Die Aktie fiel die letzten Tage mit dem US-Markt auf momentan 157,70 USD.
Die Antimon-Knappheit offenbart eine kritische Schwäche der westlichen Verteidigungsindustrie. Die RENK Group profitiert zwar fulminant von der Hochkonjunktur, bleibt bei speziellen Legierungen für ihre Hochleistungsgetriebe aber anfällig für Lieferengpässe. Antimony Resources nutzt das geopolitische Fenster und treibt sein Bohrprogramm voran, um sich als neuer, strategischer Lieferant in einer sicheren Jurisdiktion zu etablieren. Der Rüstungsgigant RTX hingegen ist im Fadenkreuz der Krise, da seine Raketen- und Radarsysteme für die Erfüllung der Mega-Aufträge zwingend auf eine sichere Antimon-Versorgung angewiesen sind. Die Abhängigkeit von China erzwingt ein radikales Umdenken.
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