07.11.2024 | 04:45
Trump triumphiert! Was passiert jetzt mit Gold, E-Mobilität und GreenTech? BYD, VW, Thunder Gold, Nel und Plug Power im Fokus
Die Wahl in den USA ist entschieden. Donald Trump zieht wieder in das Weiße Haus ein. Neben einer härteren Gangart mit China, versprechen sich konservative Wähler in den USA mehr Konzentration auf das eigene Land. Amerika braucht eine komplette Erneuerung seiner Infrastruktur und wird die Rüstung vorantreiben, damit kommen Rohstoffe aller Art in den Fokus. Für Europa wird sich der Verantwortungsgrad für eigene Belange deutlich erhöhen, der Aufbau stabiler Lieferketten ist geboten. Der Bitcoin wird von Trump befürwortet, somit muss Gold etwas von seinen zuletzt erzielten Gewinnen abgeben. Was sind jetzt die Rendite- oder Verlustbringer für Anleger? Nach der Wahl sollten sie die Spreu vom Weizen trennen, damit Ihr Depot richtig aufgestellt ist.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
THUNDER GOLD CORP | CA88605F1009 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Intern gehen wir davon aus, dass die Ressource deutlich wachsen wird, je tiefer wir abbauen. [...]" Dennis Karp, Executive Chairman, Manuka Resources
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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BYD und Volkswagen – Wachstum versus Restrukturierung
Seit dem Wegfall der Umweltprämien, also der Subventionen für Stromer, gehen die E-Neuwagenverkäufe um über 70 % zurück. Wenn der Konsument wieder Verbrenner favorisiert, spielen die Import-Zölle eigentlich keine Rolle mehr. Im Oktober 2024 wurden in Deutschland insgesamt 232.000 Neufahrzeuge zugelassen. Wirklich stark zeigten sich einmal mehr die Hybride, die mehr als 85.000 ausmachten, allein die Plug-in-Hybride verbuchten mit rund 19.300 Stück ein Plus von mehr als 18 % im Verhältnis zum Vorjahresmonat. Die Zahlen reiner E-Auto-Hersteller wie BYD und Tesla vermitteln dabei ein gemischtes Bild, denn das Vorjahresniveau ist bereits in weite Ferne gerückt. Aktuell verzeichnen die Texaner mehr als 50 % Minus. Ob der viel gelobte ID.7 bei VW für einen E-Auto-Boom sorgen konnte, geht aus der Statistik nicht hervor. Klar ist jedoch: Wolfsburg kann sich insgesamt über eine stark gestiegene Nachfrage freuen. Der Autobauer bringt es auf einen Marktanteil von fast 19 % aller Neuzulassungen, trotzdem steht VW auch wegen der schwachen Tochter Audi vor einer großangelegten Restrukturierung.
Im laufenden Jahr erwirtschaftete der Autokonzern bislang 8,9 Mrd. EUR Gewinn. Das entspricht einem Rückgang von 30,7 % gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023. Würden die Zahlen auch für das Gesamtjahr Bestand haben, handeln die Wolfsburger derzeit mit einem KGV 2024e von 3,8. Analysten haben ihre Kursziele zuletzt dramatisch nach unten genommen, nur noch 15 von 28 Experten auf der Plattform Refinitiv Eikon vergeben ein Kauf-Votum mit einem durchschnittlichen Kursziel von 116 EUR. Der chinesische Konkurrent BYD wächst mit seinem integralen Technologie-Ansatz mit ca. 15 % im Jahr und konnte den Rivalen Tesla in 2024 überrunden. Gegenüber VW beträgt das 2024e KGV der Chinesen aber 16, die Aktie konnte sich aber in den letzten 3 Jahren verdoppeln, während VW sich vom Hoch fast gedrittelt hat. Was den neuen Präsidenten Trump angeht, spricht viel für einen neuen Handelskrieg mit China, aber vielleicht auch mit der EU. Ob dann Automobilaktien die beste Wahl sind bleibt dahingestellt. Vorsicht an der Bahnsteigkante!
Thunder Gold – Jede Menge Gold in Ontario
Auch wenn Gold gestern zu den Verlierern gehörte, ist der langfristige Aufwärtstrend dennoch intakt. Im Oktober erreichte die Unze ein neues Allzeit-Hoch bei rund 2.785 USD. Amerikanische Investmentbanken schätzen die Ziellinie für 2025 zwischen 2.850 und 3.250 USD ein. Damit geraten Produzenten und Explorer stark in den Fokus. Attraktive Liegenschaften sind seit einigen Monaten wieder gefragt, denn die Grade gehen weltweit zurück und müssen durch neue, abbaubare Ressourcen ersetzt werden. Das bringt das Übernahme-Karussell in Schwung.
Die kanadische Provinz Ontario ist bekannt für Bergbau, gute Infrastruktur, eine verträgliche soziale Vorgehensweise und eine freundliche Jurisdiktion unterstützen die Projekte vor Ort. Der kanadische Explorer Thunder Gold (vormals White Metal Resources) besitzt das Goldgrundstück Tower Mountain. Es befindet sich neben dem Trans-Canada Highway, etwa 50 Kilometer westlich von Thunder Bay. Das 2.500 Hektar große Grundstück umgibt den größten freiliegenden Intrusionskomplex im östlichen Shebandowan-Grünsteingürtel, wo die meisten bekannten Goldvorkommen entweder innerhalb oder in der Nähe von Intrusionsgestein beschrieben wurden. Das Gold bei Tower Mountain ist in extrem alteriertem Gestein zu finden, bei den Bohrungen wurden anomale Goldvorkommen festgestellt, die sich vom Intrusionskontakt über 500 Meter entlang einer Streichenlänge von 1.500 Metern bis in eine Tiefe von über 500 Metern ab der Oberfläche erstrecken. Die Umgebung der Intrusion weisen eine identische Geologie, Alteration und geophysikalische Reaktionen auf, was eine überzeugende Explorationsmöglichkeit darstellt. Thunder Gold konnte durch Oberflächen-Gesteinsproben bereits Vererzungen von 0,75 bis zu 13,2 Gramm je Tonne identifizieren.
Aktuell steht das P-Ziel im Fokus der Arbeiten, die geochemische Bodenbeprobung ist auf 60 % des Geländes bereits abgeschlossen, die Untersuchungsergebnisse werden im November erwartet. Die rund 206 Mio. Aktien von Thunder Gold notieren aktuell zwischen 0,04 und 0,05 CAD. Damit liegt die Marktkapitalisierung bei niedrigen 8,3 Mio. CAD. Sollte Gold seine Rally wie von vielen Experten erwartet munter fortsetzen, steht für Thunder Gold eine beträchtliche Höherbewertung ins Haus.
Nel ASA und Plug Power – Die Trump Verlierer
Ein Sektor muss als klarer Trump-Verlierer klassifiziert werden – die sogenannten grünen Aktien. Als hätten Werte wie Plug Power und Nel ASA in den letzten 3 Jahren nicht genug verloren, setzt die wegweisende Wahl noch einen oben drauf. Denn Donald Trump gilt als „Klimawandel-Verneiner“, alternative Energien und Investitionen in Wasserstoff oder Solarenergie stehen nicht gerade auf seiner Präferenzliste. Interessant an der gestrigen Bewegung erscheint allemal, dass die bereits in 2024 erreichten Tiefststände wohl aktuell halten. Sollte also wieder Vernunft einkehren und auch von der republikanischen Administration versöhnliche Worte in Richtung zukünftiger Erneuerung verlauten, wäre der gestrige Ausverkaufstag mit Verlusten von 6 bis 25 % sicherlich ein gutes Zeichen. Das ausgerechnet der Trump-Befürworter und Förderer Elon Musk einen 14 % Anstieg von Tesla erleben darf, könnte ebenso eine Eintagsfliege sein, denn immerhin verkauft der texanische Konzern aus dieser Blickrichtung sicherlich keine tausende Autos mehr pro Jahr, wie es der Aktienpreis suggeriert. Dynamische Anleger können die Sonderbewegungen daher gut für mittelfristige Dispositionen nutzen.
Politische Börsen haben kurze Beine. Gestern galt das nur für wenige Titel, die klar der Biden-Administration zugeschrieben wurden. Rüstung und Old Economy konnten allerdings brillieren, der partielle Rückfall in die Steinzeit beflügelt genau diese Werte. Zunehmende geopolitische Konflikte sollten Öl- und Edelmetalle weiter langfristig antreiben. Thunder Gold besticht durch ein gutes Projekt und ein erfahrenes Management.
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Lexikon:
- Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.